Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 19.05Durchmesser: 2.14 TAM
Diese völlig makellose und perfekt gerollte Zigarre verströmt erdige Duftnoten. Der Kaltzug hat etwas von Salzgebäck und frischem Heu. Der seidige Decker aus Ecuador ist nahezu völlig glatt und bestens verarbeitet. Das elegante Format verfügt über ein hohes Eigengewicht und liegt satt in der Hand. Geliefert wird die Zigarre übrigens in einer schicken, kleinen 1er Holzkiste. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre mit süßlich-floraler Erde und einem minimalen Anflug von Kaffee. Eine leichte Kräutermischung mit würzig-holziger Note kommt auf. Die Kräutermischung verstärkt sich Zug um Zug. Holz isoliert sich allmählich und wandelt sich hin zu schönem Zedernholz von mittlerer Intensität. Süße Veilchen umschmeicheln sanft die Geschmacksknospen. Der Rauch ist satt und leicht cremig. Im zweiten Drittel verstärkt sich Zedernholz merklich. Die erdige Würze entwickelt mehr Präsenz und die Kräutermischung wird mit etwas Salz verfeinert. Ein klein wenig Pfeffer kommt auf. Die Süße lässt merklich nach. Leichte Röstaromen kommen auf. Im finalen Drittel dominieren weiterhin Würzigkeit und Zedernholz. Pfeffer wird ein klein wenig intensiver, ohne jedoch scharf zu werden. Die Kräutermischung bleibt unverändert erhalten. Kaffee entwickelt mehr Kraft und weit entfernte Ledernoten kommen auf. Die florale Süße verabschiedet sich fast gänzlich. Die vorbildlichen Raucheigenschaften der Micallef Leyenda No. 1 sorgen für unbeschwerten Rauchgenuss. Der Zugwiderstand ist perfekt und könnte nicht besser sein. Der Abbrand erfolgt völlig gerade und sauber. Der mausgraue Aschekegel ist sehr ansehnlich und stabil. Der leicht cremige Rauch ist satt und voluminös. Zum aktuell deutlich reduzierten Preis erhält man eine handwerklich perfekt konstruierte Zigarre, ausgestattet mit ordentlicher Komplexität für fortgeschrittene Genießer. Der außergewöhnliche Blend beeindruckt mit vielen eher dunklen, kernigen aber fein nuancierten Noten sowie einer gut passenden, intensiven Kräutermischung, die vorwiegend von moderater, floraler Süße begleitet wird. Ich hatte sehr unterhaltsame 85 Minuten und kann diese mittelkräftige Zigarre uneingeschränkt empfehlen. Auch zum reduzierten Preis sicherlich kein Schnapper. Für besondere Anlässe aber durchaus gerechtfertigt. Nice!

Länge: 17.78Durchmesser: 2.30 TAM
Die Leon Jimenes Double Maduro Gigante ist eine beeindruckende Zigarre – und das nicht nur des gewaltigen Formats wegen. Es ist erstaunlich, welch intensiven und kraftvollen Aromenteppich diese Maduro im Rauchverlauf knüpft. Und das trotz oder vielleicht sogar wegen der gigantischen Maße? Der optische Eindruck ist durchweg gut. Das rot-braune, leicht ölige und stellenweise unebene H 2000 Maduro Deckblatt aus Brasilien ist gut verarbeitet und zeigt stellenweise ein paar dickere Adern. Die Gigante ist mittelfest und ordentlich gerollt. Das verarbeitete Sumatra Umblatt stammt ebenfalls aus Brasilien. Die Einlage besteht aus einer nicht alltäglichen Zusammenstellung von Tabaken aus Nicaragua, Peru, Brasilien und der Dominikanischen Republik. Diese Maduro verströmt einen extrem würzigen und angenehmen Duft, von dem man glatt Appetit auf eine deftige Mahlzeit bekommen könnte. Im Kaltzug zeigt sich die Gigante von ihrer blumig-süßlichen Seite. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre ausgesprochen würzig und erdig, begleitet von einer Prise Pfeffer. Nach und nach stellt sich eine leichte, nicht unangenehme Bitterkeit ein. Zum Ende des ersten Drittels kommen salzige Noten gemeinsam mit gut wahrnehmbaren Holznoten auf. Auch recht intensive Nussnoten schaffen den Sprung in die Komposition. Das erste Drittel wirkt vielleicht ein wenig schroff und unentschlossen. Die Intensität der Aromen ist jedoch enorm und entschädigt vollends für das leichte Ungleichgewicht. Die Würze im Allgemeinen ist geschmacklich sehr eigenständig und individuell. Leichter Schiefbrand kommt zum Beginn des zweiten Drittels auf, der jedoch nicht bekämpft werden muss. Das zweite Drittel präsentiert hauptsächlich sehr intensive dunkle Schokolade und Noten von naturbelassenem, unbehandelten Kakao. Leichte, zuckrige Süße benetzt die Lippen. Die salzige Würzigkeit bleibt als Fundament der Gigante voll bestehen. Erde behauptet mittlere Intensität. Holz entwickelt enorme Intensität und arbeitet überaus kraftvoll und vollmundig. Es harmoniert ganz vorzüglich mit den würzigen Noten. Nun kommen auch noch satte Lederaromen auf. Die Krone des herausragenden zweiten Drittels ist die Entstehung von recht intensiven Zitrusfruchtaromen. Mit dem zweiten Drittel wirkt die Zigarre nun ausgesprochen rund und harmonisch. Der Zugwiderstand der Gigante ist vielleicht einen Tick zu hoch. Trotzdem produziert sie ansehnliche Mengen an satten, leicht cremigen Rauchs. Der Abbrand ist leicht wellig und es kommt immer wieder einmal zu leichtem Schiefbrand, der jedoch zu keiner Zeit korrigiert werden müssen. Die Zigarre brennt leicht wellig ab. Der hellgraue Aschekegel ist stabil und bietet keinen Grund zur Klage. Das finale Drittel hält die salzige Würze unverändert aufrecht. Die Holzaromen sind fett und satt. Schokolade und Kakao schwächen sich ein wenig ab. Auch die Zitrusfrüchte büßen leicht an Intensität ein. Leder wiederum hält das starke Niveau des zweiten Drittels. Ganz zum Schluss wird es noch einmal etwas pfeffrig. Die Leon Jimenes Double Maduro Gigante ist eine leicht kräftige Zigarre, die eine erstaunliche Aromendichte verbunden mit hoher Intensität liefert. Das Geschmacksprofil ist sehr individuell und sticht angenehm aus der Masse der Maduro-Zigarren heraus. In den vergangenen Jahren habe ich so einige Exemplare genießen dürfen und wurde nie enttäuscht. Ich würde sie nicht als komplex bezeichnen, trotzdem ist der Blend nicht anspruchslos. Stets gut nachvollziehbar im Aufbau, lädt sie zu einem schönen Raucherlebnis ein, das durchaus auch für Einsteiger geeignet ist, wenn man denn bereit ist, hierfür bis zu 120 Minuten aufbringen zu wollen. Das PLV halte ich angesichts des Gebotenen für herausragend gut. Eine klare Empfehlung meinerseits. Eine tolle Zigarre, die hoffentlich noch lange erhältlich sein wird!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.22 TAM
Die von Plasencia in Esteli gerollte Zigarre duftet einladend würzig. Das glatte, leicht ölige Sumatra-Deckblatt aus Ecuador ist von hoher Qualität und bestens verarbeitet. Umblatt und Einlage stammen aus Nicaragua. Nach sauberem Cut mit der Doppelklinge, liefert die 1502 Ruby Conquistador im Kaltzug extrem fruchtige und süße Noten. Die boxpressed Zigarre liegt gut in der Hand. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet der Stick ausgesprochen würzig, begleitet von Salz- und Pfeffernoten. Ein sehr angenehmer, leicht süßlicher, an Vanille erinnernde Unterton kommt auf. Schöne Röstaromen entwickeln ordentliche Intensität. Pfeffer isoliert sich und verrichtet fortan auf mittlerem Niveau gut wahrnehmbar sein Werk. Das erste Drittel war sehr schmackhaft und intensiv. Die einzelnen Aromen entwickeln viel Kraft und bescheren ein vollmundiges Geschmackserlebnis. Die boxpressed produziert Unmengen an cremigen Rauch. Der Zugwiderstand ist perfekt. Das zweite Drittel bietet schöne Zedernholzaromen und recht starke, dunkle Kaffeenoten. Seichte Nussaromen lehnen sich passend an das Zedernholz an. Die sanfte Süße des ersten Drittels entwickelt einen leicht fruchtigen Einschlag. Pfeffer und Würze lassen nun etwas nach während die Röstaromen schließlich etwas trockener werden. Ein Hauch Leder macht sich bemerkbar. Die Komposition wirkt nun runder und weicher. Die Aromen sind allesamt sehr intensiv, perfekt balanciert und traumhaft gut aufeinander abgestimmt. Das finale Drittel verstärkt zunächst die bisher nur leicht vorhandene fruchtige Süße und verbindet diese zu einem wundervollen, satten Geschmack mit dem Zedernholz. Minimale Anklänge von Schokolade und Vanille schleichen sich zusätzlich ein und runden das Profil perfekt ab. Die Röstaromen sind schön vollmundig und ausgezeichnet dosiert. Sie sind zu keinem Zeitpunkt überdosiert sondern genau auf den Punkt passend eingebunden. Die vorhandene Grundwürze bildet ein solides Fundament. Kaffee verliert etwas an Intensität. Pfeffer ist nur noch schwach wahrnehmbar. Derweil brennt die Zigarre unaufgeregt und gerade ab. Der hellgraue, leicht wellige Aschekegel ist stabil und bereitet keinerlei Sorgen. Insgesamt perfekte Raucheigenschaften. Wow, ich bin sehr angenehm überrascht worden von dieser ausgezeichneten Zigarre. Die Komposition ist unfassbar lecker und herausragend gut balanciert. Ein absoluter Hochgenuss über die Rauchdauer von rund 75 Minuten. Ich möchte diese leicht kräftige Zigarre uneingeschränkt empfehlen. Sie richtet sich durchaus an ein breites Publikum. Das PLV ist für das Gebotene ausgezeichnet. Die 1502 Ruby Conquistador bekommt einen Stammplatz in meinem Humidor. Ein absolutes Spitzenprodukt!

Alle guten Dinge sind drei - nachdem ich vor einigen Wochen die ausgezeichnete Canonazo und erst kürzlich die ebenfalls sehr gute Aba 56 dieser Serie genießen durfte, freue ich mich heute auf die Piramide. Auch dieses fest und gleichmäßig gerollte Format ist in Gänze ausgesprochen gut verarbeitet und präsentiert sich gekonnt ummantelt von einem fehlerfreien, leicht sandigen und minimal öligen San Andres Maduro Deckblatt. Auch dieser Decker durfte zwei Jahre in einem Rumfass lagern. Umblatt und Einlage sind identisch zu den übrigen Formaten dieser Serie. Die Piramide verströmt einen angenehm ledrig-würzigen Duft. Der Kaltzug liefert herrlich intensive florale Süße, die an Veilchen erinnert. Vielleicht resultierend aus der zweijährigen Lagerung des Deckblatts in Rumfässern? Nach problemloser Röstung und Zündung startet auch dieses Format würzig-erdig, begleitet von minimaler Süße. Die Zigarre ist vom Start weg mit sehr angenehmer Cremigkeit mittlerer Intensität ausgestattet. Leichte, wohl dosierte Holznoten kommen zur Mitte des ersten Drittels auf. Leider ist der Zugwiderstand bei meinem Exemplar entschieden zu hoch. Der Versuch die Rauchkanäle durch vorsichtiges kneten des Mundstücks öffnen zu können scheitert ebenso wie ein neuerlicher, sanfter Cut mit der Doppelklinge. Schade, der Smoke begann vielversprechend und ich hoffe inständig auf baldige Verbesserung des Zugwiderstandes. Ich entschließe mich früh zu einem erneuten Cut und gehe nun an das äußerst machbare bei diesem Format. Das eingegangene Risiko lohnt sich. Der Zugwiderstand verbessert sich nun deutlich. Noch immer etwas zu hoch, aber immerhin. Ich bin zufrieden. Das zweite Drittel intensiviert zunächst die cremige Süße. Die Würze lässt deutlich nach und tatsächlich schmiegt sich Erde geschmeidig an die cremige Süße. Die Holzaromen ziehen an und bieten einen gut passenden Gegenpol zur cremig-erdigen Süße. Zur Mitte kommen schöne Röstaromen auf, die hervorragend in das bisherige Gesamtbild passen. Seichtes Leder wabert im Hintergrund und auch kaum wahrnehmbarer Kaffee macht sich bemerkbar. Ein schönes und wiederum sehr individuelles Geschmackserlebnis ist das Ergebnis. Dieser für Hemmys Maduros einzigartige Geschmack ist das Aushängeschild dieser Marke und grenzt sie von anderen erhältlichen Maduros deutlich ab. Die süßlich-erdige, cremige und holzige Basis gewinnt aus meiner Sicht ungemein durch die Lagerung in Rumfässern und schlägt sich im einzigartigen Geschmack dieser Zigarren nieder. Einfach herrlich! Das letzte Drittel hält die cremig-erdige Süße glücklicherweise aufrecht. Leider entfällt bei der Piramide die Entstehung von Getreidenoten. Ein Hauch Pfeffer kommt auf. Die Röstaromen schwächen sich ein wenig ab, wobei Holz schön präsent bleibt. Das ohnehin nur sanfte Leder und der leichte Kaffee verschwinden fast gänzlich. Der kerzengerade Abbrand und der saubere, feste Aschekegel machen Freude. Einen Punktabzug gibt es für den zu hohen Zugwiderstand. Trotzdem ist die Rauchentwicklung sehr ordentlich. Aus meiner Sicht reiht sich die Piramide zwischen der ausgezeichneten Canonazo und der sehr guten Aba 56 ein. Auch die Piramide bietet einen einzigartigen, vollmundigen und intensiven Blend mit hohem Wiedererkennungswert. Ich hatte 65 schöne Genussminuten mit dieser mittelkräftigen Zigarre und spreche eine klare Empfehlung aus!

Länge: 17.78Durchmesser: 2.30 TAM
Das dunkelbraune, leicht ölige sowie tadellos verarbeitete US Maduro Broadleaf Deckblatt der La Aurora 107 Gran Maduro sieht ausgezeichnet aus und duftet herrlich süß sowie leicht nach Schokolade. Das imposante Format ist fest und gleichmäßig gerollt und liegt satt in der Hand. Überhaupt ist die Verarbeitung sehr gut. Im Verhältnis zur immensen Größe weist die Zigarre ein relativ geringes Eigengewicht aus. Das hier verwendete Umblatt stammt aus der Dominikanischen Republik. Für die Einlage wurde eine interessante Mischung aus Tabaken der Dominikanischen Republik, Nicaragua und Peru verwendet. Im Kaltzug liefert diese Maduro federleichte blumige Süße. Nach einwandfreier Röstung und Zündung startet die Zigarre angenehm würzig-erdig, begleitet von leichter Süße. Eine gute Prise Pfeffer kommt auf und fügt sich sehr passend in die Startformation ein. Feine nussige Anklänge entstehen gemächlich. Zedernholzaromen, die rasch an Kraft gewinnen, komplettieren das äußerst gelungene erste Drittel. Cremiger, satter Rauch steigt nach jedem Zug in den sommerlichen Abendhimmel auf. Das zweite Drittel konzentriert sich auf die Entwicklung des würzigen Fundaments dieser Zigarre. Es entsteht eine sehr schmackhafte würzige sowie intensive Melange, die im Kern aus Erde, Zedernholz, Nuss und leichter Süße besteht. Ein toller, intensiver Blend. Im weiteren Verlauf kommen zusätzlich Aromen von schwarzem Kaffee mit mittlerer Intensität auf. Pfeffer spielt im zweiten Drittel keine Rolle mehr. Das finale Drittel intensiviert die schmackhafte Melange insbesondere durch insgesamt nun stärker ausgeprägte Würze. Leichte salzige Zwischentöne blitzen gelegentlich auf. Besonders auffallend ist zudem die phasenweise markante Ausprägung der Zedernholz- und Nussaromen. Die Süße lässt insgesamt etwas nach. Kaffee hält das Niveau des zweiten Drittels. Die Raucheigenschaften dieser Maduro sind allesamt als sehr gut zu bezeichnen. Der Abbrand erfolgt völlig entspannt und kerzengerade. Der mausgraue Aschekegel ist sauber, stabil und jederzeit gut kontrollierbar. Lediglich der Zugwiderstand ist vielleicht einen Tick zu hoch. Der satte, cremige Rauch macht Freude. Der gutmütige, aufgeräumte und stets gut nachvollziehbare Blend wirkt sehr harmonisch und ausgewogen. Er bietet ein intensives Geschmackserlebnis über die Rauchdauer von gut 90 Minuten und liefert ein für Maduros recht typisches Profil, der zudem eindeutig den Charakter von Zigarren aus der Dominikanischen Republik transportiert. Ich halte diese mittelkräftige Zigarre für ein breites Publikum als äußerst empfehlenswert und empfinde das PLV in Anbetracht des Gebotenen als fair. Ich rate zu einem Versuch. Es lohnt sich!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Die boxpressed Maduro sticht definitiv ins Auge, mit ihrer aufgedruckten Raute aus 25-karätigem Blattgold. Das leicht ölige, dunkelbraune und etwas rauhe San Andres Deckblatt bietet hierfür jedenfalls einen passenden Untergrund. Qualität und Verarbeitung sind tadellos. Das Umblatt der Tabaksorte Arapiraca kommt aus Brasilien. Die Einlage stammt aus Honduras und Nicaragua. Die Toro-Gordo duftet angenehm würzig und kernig nach Leder. Der Kaltzug liefert schöne fruchtige Noten gemeinsam mit etwas Süße. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Cavalier Geneve mit einer enormen Menge leicht süßlicher, würziger Erde. Die Würze ist derart kraftvoll und intensiv, dass meine Geschmacksnerven im Mundraum kurz aufzucken. Ein ausgezeichnetes Geschmackserlebnis! Leichte Pfeffernoten kommen auf und beginnen die Würze zu begleiten. Gleichzeitig entstehen leichte Holznoten. Die Zigarre produziert von Beginn an sehr satten, cremigen Rauch. Die süßen Noten steigern sich bis zum Ende des ersten Drittels auf eine sehr angenehme, mittlere Intensität. Das zweite Drittel ruft moderate Kaffeenoten auf den Plan. Leichte fruchtige Akzente finden ihren Weg in die Komposition während sich die Holznoten intensivieren. Würze und Pfeffer schwächen sich ein wenig ab. Zu guter Letzt entwickelt die Toro-Gordo zarte Anklänge von Schokolade und Nuss. Das finale Drittel steigert sehr konsequent Schokolade und überhaupt Süße im allgemeinen. Holz tritt nun markanter zum Vorschein und auch die Nussaromen gewinnen weiter an Kraft. Würze und Pfeffer halten die mittlere Intensität des zweiten Drittels. Erde bleibt konstant gut wahrnehmbar. Pfeffer dreht zum Schluss noch einmal ordentlich auf. Ein toller Genuss über rund 75 Minuten. Der Zugwiderstand ist optimal. Der Abbrand verläuft phasenweise etwas wellig, bereitet aber zu keinem Zeitpunkt Probleme. Der dunkelgraue Aschekegel ist ansehnlich und äußerst stabil. Die Cavalier Geneve Black Series II Toro Gordo bietet einen sehr ausgewogenen, jedoch intensiven und prima balancierten Blend, der einfach toll schmeckt und einem breiten Publikum gefallen dürfte. Sehr empfehlenswert!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Optik und Haptik der Fratello Classico Timacle machen einen hochwertigen und vielversprechenden Eindruck. Das dunkelbraune, leicht scheckige H 2000 Deckblatt aus Nicaragua ist hochwertig und bestens verarbeitet. Das Umblatt aus Ecuador ist eines der Sorte Sumatra. Die Einlage stammt aus Peru und Nicaragua. Der Kaltgeruch ist recht neutral und zeigt lediglich minimale Noten von Heu. Der Kaltzug ist leicht würzig und holzig. Fest und gelichmäßig gerollt lässt sich das mächtige Format problemlos zünden. Die Gordo startet mit viel Pfeffer sowie hintergründigen Noten von Kakao, Schokolade und trockener Erde. Pfeffer schwächt sich rasch ab. Kakao, Schokolade und Erde bilden zunächst einen interessanten Dreiklang. Zusätzlich kommt zum Ende des ersten Drittels eine leichte, würzige Kräuternote auf. Der satte Rauch ist leicht cremig. Das zweite Drittel ist vollkommen identisch zum ersten Drittel. Das finale Drittel bringt hauptsächlich sich verstärkenden Pfeffer. Leichte Fruchtsäure kommt auf und Kakao verdrängt die Schokolade. Minimale Holznoten entwickeln sich. Ein unangenehmer seifiger Geschmack entsteht und verdirbt das letzte Drittel. Ich lege die Zigarre nach rund 60 Minuten ab. Zurück bleibt ein pappiger, muffiger Nachgeschmack im Mundraum. Auch technisch kann die Timacle nicht vollends überzeugen. Das Zugverhalten erweist sich als problematisch. Es sind viele Doppelzüge nötig um die Diva bei Laune zu halten und um sie vor dem Ausgehen zu bewahren. Auch ist der Zugwiderstand zu hoch. Der Abbrand hingegen ist in Ordnung. Auch der Aschekegel ist glatt und stabil. Insgesamt ein enttäuschender, anstrengender, mittelkräftiger Smoke, den ich nicht empfehlen kann.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Bei der Perdomo Estate Seleccion Vintage Imperio (Sun Grown) handelt es sich um eine im wahrsten Sinne des Wortes starke Zigarre, für die man vor dem Genuss eine ordentliche Grundlage geschaffen haben sollte. Die komplexe, würzige und zeitweise recht scharfe Puro aus Nicaragua verlangt einem so einiges ab. Die Toro ist, wie gewohnt bei Produkten aus dem Hause Perdomo, tadellos verarbeitet. Der hellbraune Sun Grown Decker sieht prima aus. Die Zigarre verströmt einen extrem würzigen und ledrigen Duft. Der Kaltzug liefert leichte salzige Anklänge und Spuren von Heu. Die fest und gleichmäßig gerollte Zigarre lässt sich problemlos entzünden. Die Toro startet salzig-würzig sowie leicht ledrig und liefert zusätzlich einen sehr ordentlichen Schuss weißen Pfeffers. Der ungestüme Auftakt ist rasch überstanden. Von diesem bleibt zunächst starker weißer Pfeffer übrig. Dann baut sich allmählich Süße auf. Zug um Zug wird diese intensiver. Fast gleichzeitig entwickeln sich schön cremige Zedernholzaromen die sein schönes Duo mit der mittlerweile vanilleartigen Süße bilden. Moderate Noten von Erde komplettieren den gelungenen Auftakt. Erde verstärkt sich im zweiten Drittel und auch Leder verschafft sich jetzt Raum. Eine gewisse Grundwürze feiert erneut ihren Einzug in die Komposition, ohne jedoch Pfeffer abzuschwächen. Zedernholz hält das Niveau des ersten Drittels weitestgehend. Milder Kaffee tritt auf die Bühne. In etwa ab der Mitte des Smokes kommen zarte Nussaromen auf. Tatsächlich entwickelt die Sun Grown nun subtile Fruchtigkeit, die ich zunächst geschmacklich nicht wirklich einordnen kann. Im finalen Drittel wird die Zigarre etwas harmonischer im Geschmack und wirkt runder. Der kräftige weiße Pfeffer nimmt sich ebenso wie die Würze etwas zurück, die zwischenzeitlich einen leicht malzigen Einschlag zeigt. Die Fruchtigkeit bleibt erhalten und schmiegt sich schmackhaft an die nun intensiven Zedernholzaromen. Erde und Leder sind weiterhin gut präsent während sich Kaffee leicht verstärkt. Vanille feiert ein kleines, aber wirkungsvolles Comeback. Die Raucheigenschaften dieser Zigarre sind allesamt sehr gut. Es bildet sich ein dunkelgrauer, glatter und standhafter Aschekegel. Der Abbrand erfolgt völlig gerade und klaglos. Die Toro produziert große Mengen an sattem, voluminösen Rauch und bietet dabei einen perfekten Zugwiderstand. Diese kräftige und komplexe Sun Grown möchte ich eher erfahrenen Rauchern empfehlen, die es vor allem pfeffrig-würzig mögen. Mir haben die 75 Minuten mit dieser Zigarre gut gefallen. Nahezu alle Zigarren dieser Serie werden aktuell von CW zu stark vergünstigten Preisen angeboten, welche einen zusätzlichen Kaufanreiz schaffen. Durchaus empfehlenswert!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.30 TAM
Die Debonaire Indian Motorcycle Maduro Gordo duftet herrlich derbe und kräftig nach Leder und Erde. Das nahezu schwarze, eher grobe und leicht ölige Maduro-Deckblatt sieht fast schon ein wenig bedrohlich aus. Es handelt sich um einen Connecticut-Broadleaf Decker aus den USA. Der Name der Zigarre und der hervorragend hierauf abgestimmte Zigarrenring soll an die legendären amerikanischen Motorräder aus längst vergangenen Zeiten erinnern. Das Umblatt stammt aus der Dominikanischen Republik. Die Einlage kommt aus Nicaragua sowie abermals aus der Dominikanischen Republik. Der Kaltzug liefert holzig-süße Akzente. Die Zigarre ist fest und gleichmäßig gerollt. Überhaupt ist die Verarbeitung solide und ordentlich. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Gordo mit viel Erde und etwas Leder. Es entwickeln sich rasch intensive Röstaromen, die von sanfter Süße begleitet werden. Insgesamt sehr lecker und angenehm ausgefallen aus geschmacklicher Sicht. Ein Hauch Pfeffer vollendet das starke erste Drittel. Im zweiten Drittel entwickelt cremiger Kaffee sehr ordentliches Aroma und auch leichte Bitterschokolade findet ihren Weg in die stimmige Komposition. Minimale Anklänge von Holz arbeiten im Hintergrund. Erde und Leder verlieren ein wenig an Kraft. Die intensiven, leicht süßlichen Röstaromen verstärken sich. Hauptsächlich die süßliche Grundnote gewinnt hier merklich an Kraft und mundet ausgezeichnet. Sie zeigt sich zusehends von einer leicht fruchtigen, minzigen Seite. Pfeffer schwächt sich ab und verschwindet fast gänzlich. In dieser Phase des Smokes wirkt die Zigarre sehr harmonisch und ausgezeichnet balanciert. Das finale Drittel konzentriert sich im Kern auf die süßen Röstaromen und Bitterschokolade. Allerdings schwindet die Süße bis zum Schluss merklich. Erde und Leder halten das bisherige Niveau. Kaffee büßt hingegen an Intensität ein. Holz tritt nun ein wenig stärker in Erscheinung. Ganz zum Schluss geht der Gordo ein wenig die Puste aus und die Aromen flachen insgesamt deutlich ab. Die Zigarre brennt leicht wellig ab ohne jedoch jemals ernsthaften Schiefbrand zu entwickeln. Der Zugwiderstand ist für meinen Geschmack einen Tick zu hoch. Die Gordo produziert trotzdem viel satten und cremigen Rauch. Der hellgraue Aschekegel ist stabil und stets gut kontrollierbar. Eine wirklich schöne Zigarre, die in guter Erinnerung bleibt! Man erhält eine ehrliche, vollmundige, prima balancierte Zigarre, ausgestattet mit einer individuellen und recht intensiven Aromenkomposition zu einem sehr fairen Preis. Mir haben die 70 Minuten mit der Debonaire Indian Motorcycle Maduro Gordo gut gefallen. Die eher kräftige Zigarre schmeckt einfach richtig gut und beschert außerdem einen langen, angenehmen Abgang. Wahrscheinlich nicht jedermanns Sache, aber ich rate dennoch zu einem Versuch. Bei mir kommt diese Zigarre ganz sicher erneut in den Humidor. Eine klare Empfehlung meinerseits!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Sobald die CLE Corojo vom ihrem „Butterbrotpapier“ befreit ist, fällt der Blick auf ein hellbraunes, fehlerfreies und sehr gut verarbeitetes Coroja-Deckblatt aus Honduras. Das mächtige Forma ist sehr fest und gleichmäßig gerollt. Die Puro aus Honduras liegt satt und schwer in der Hand. Sie duftet nur sehr schwach und mild nach Erde. Der Kaltzug hingegen liefert ausgeprägte fruchtige Minze. Aufgrund des verwendeten Corojo-Deckers stelle ich mich auf würzig-pfeffrige Aromen ein. Der Piloto-Tabak für die Einlage sollte zudem für einen verhältnismäßigen hohen Nikotingehalt sorgen. Ich bin aufgrund der vielen positiven Rezensionen gespannt auf die Zigarre und freue mich sehr auf den bevorstehenden Smoke. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Toro-Gordo ausgesprochen würzig und mit sehr viel Pfeffer. Es prickelt ordentlich auf der Zungenspitze. Nach wenigen Zügen beruhigt sich Pfeffer und fährt auf ein angenehmes, aber dennoch überdurchschnittliches Maß runter. Die Würzigkeit lässt ebenfalls etwas nach. Allmählich kommt holzig-erdiger Geschmack auf, der von leichter Süße umschmeichelt wird. Die Zigarre wird zusehends cremiger. Im zweiten Drittel kommen schöne Kaffeearomen zum Vorschein. Holz, Erde und Süße sind mittlerweile zu einer schmackhaften und ordentlich präsenten Melange verschmolzen. Die Cremigkeit legt zu und erreicht mittleres Niveau. Sehr zaghafte Anklänge von Nuss geben sich zu erkennen. Die Basis aus Würze und Pfeffer bleibt unverändert bestehen. Das finale Drittel setzt bisheriges weitestgehend fort. Lediglich Nuss verstärkt sich etwas. Die übrigen Aromen halten ihr bisheriges Niveau mit jeweils leichten Schwankungen. Ganz zum Schluss dreht Pfeffer noch einmal ordentlich auf und beschließt den Smoke. Der entstehende graue Aschekegel ist bemerkenswert stabil. Es kommt im Rauchverlauf lediglich einmal zum kontrollierten Aschefall. Die Zigarre brennt kerzengerade ab. Der Zugwiderstand ist optimal und die Rauchentwicklung ist sehr üppig. Die leicht kräftige CLE Corojo Toro Gordo ist durchaus eine schmackhafte, solide und unterhaltsame Zigarre über rund 75 Minuten. Letztlich kann sie mich jedoch nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Irgendwie fehlte mir das gewisse etwas. Sie bietet leichte Komplexität, richtet sich jedoch aufgrund ihrer Stärke eher an erfahrene Raucher. Das PLV empfinde ich als gut. Liebhaber kerniger, kräftiger Zigarren können sicherlich bedenkenlos zugreifen. Aus meiner Sicht verpasst man jedoch nicht viel, wenn man diese Toro-Gordo links liegen lässt.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Über jeglichen qualitativen Zweifel erhaben präsentiert sich die Plasencia Alma Fuerte Sixto II Hexagono erfrischend auffallend in ihrer sechseckigen Pressung. Diese Art der Pressung soll sich laut Hersteller positiv auf das Abbrand- und Zugverhalten auswirken. Das außergewöhnliche Format ist lehrbuchhaft verarbeitet und liegt schwer in der Hand. Das seidige Jalapa Deckblatt sieht zum anbeißen gut aus. Die Zigarre ist perfekt gerollt. Die Puro aus Nicaragua duftet dezent nach Schokolade und Erde. Ein Hauch Leder kitzelt zusätzlich die Nase. Der Kaltzug liefert ausgeprägte fruchtige Akzente sowie leichte Nuancen von Holz. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre mit einer ausgewachsenen Portion Röstaromen und reichlich Erde. Es entwickelt sich sehr rasch trockenes, fast schon derbes Leder von hoher geschmacklicher Intensität. Schöne dunkle Kakaonoten, ausgestattet mit minimaler Süße runden das Spektakel ab. Weit entfernt sind seichte Holznoten erkennbar. Leder und Erde erweisen sich als die bestimmenden Elemente des ersten Drittels. Die begleitenden Aromen sind perfekt auf den angenehm herben und kräftigen Geschmack abgestimmt. Die Zigarre ist bereits zu Beginn recht stark und kaum für zarte Gemüter geeignet. Der üppige, satte Rauch glänzt mit ordentlicher Cremigkeit. Das zweite Drittel behält das starke Fundament aus Leder und Erde bei. Eine für mich bisher unbekannte, leichte Süße kombiniert mit intensiven Nussaromen kommt auf und umschmeichelt den Gaumen. Leider muss ich gestehen, diese interessante, subtile Süße tatsächlich nicht näher beschreiben zu können - einzigartig! Mittlerweile kristallisieren sich starke Zedernholzaromen heraus. Insgesamt sehr üppige, schwere Kost. Gelegentlich blitzt schwarzer Kaffee auf. Das finale Drittel erweitert das tragende Fundament aus Leder und Erde um üppige Zedernholzaromen. Wenig Würze und etwas schwarzer Pfeffer verstärken zusätzlich die dunkle Geschmacksstruktur. Kakao, Nuss und die weit entfernte, seltsame Süße sowie wenig schwarzer Kaffee verrichten weiterhin ihr Werk. Dezente Fruchtigkeit gibt sich hinter diesem schweren Schleier abschließend zu erkennen. Die Zigarre brennt sehr bedächtig und wie an der Schnur gezogen kerzengerade ab. Der schuppige, dunkelgraue Aschekegel wirkt wie marmoriert und ist absolut stabil. Der Zugwiderstand ist perfekt. Die Rauchentwicklung ist grandios. Diese Zigarre ist ein wahres Fest für die Sinne. Komplex, intensiv, weit verzweigt und ein wenig mysteriös im positiven Sinne. Ein einzigartiger, starker Blend, der die Sinne regelrecht bombardiert und mich fast schon sprachlos zurücklässt. Mein bisher intensivstes Raucherlebnis hat mich über die Rauchdauer von gut 100 Minuten zutiefst beeindruckt. Die Gesamtkomposition ist einfach ein Gedicht. Eine ganz besondere Zigarre für besondere Anlässe. Ich habe lange mit der Anschaffung aufgrund des stolzen Preises gehadert. Zu unrecht. Jeder passionierte Aficionado sollte die Plasencia Alma Fuerte Sixto II Hexagono probiert haben. Ein perfekter, meisterlicher Smoke!

Nachdem ich mich kürzlich in die Canonazo dieser Serie verliebt hatte, wollte ich unbedingt zeitnah auch die Aba 56 probieren. Heute nun liegt die Aba 56 vor mir. Optisch und haptisch macht die fest und gleichmäßig gerollte Zigarre einen hervorragenden Eindruck. Das leicht ölige, mexikanische San Andrés Maduro Deckblatt ist fehlerfrei und tadellos verarbeitet. Das besondere an diesem 2008er Decker ist, dass dieser zwei Jahre lang in einem Rumfass gelagert wurde. Das verwendete Umblatt kommt wie bei allen Zigarren dieser Serie abermals aus Peru, die Einlage stammt aus Nicaragua und der Dominikanischen Republik. Die Aba 56 duftet würzig-erdig. Der Kaltzug liefert ausgeprägte süß-fruchtige Noten und Anklänge von Dörrobst. Nach problemloser Röstung und Zündung startet die Zigarre mit ausgeprägten Erdaromen, angenehmer Süße und ein wenig Würze. Eine kleine Prise Pfeffer schwingt mit. Der entstehende Rauch ist satt und weist mittlere Cremigkeit auf. Pfeffer und Würze steigern sich im Verlauf des ersten Drittels auf ein recht erwachsenes, aber jederzeit angenehmes Niveau. Aufkommende Holzaromen komplettieren das erste Drittel. Die bei der Canonazo seinerzeit erfolgte Verschmelzung der Erdaromen und der Süße zu einer sensationell leckeren Melange bleibt im zweiten Drittel leider aus. In dieser Phase konzentriert sich die Aba 56 auf den Ausbau der Erdaromen und der Würze. Pfeffer schwindet zusehends. Holz hat mittlerweile ein sehr ordentliches, schmackhaftes und gut in das Gesamtbild passendes Profil entwickelt. Die süßen Anklänge lassen hingegen leider deutlich nach. Minimale Akzente von Nüssen und sehr, sehr weit entfernte Fruchtigkeit kann mit Mühe ausgemacht werden. Ein leicht malziger Unterton schließt Kapitel zwei ab. Das finale Drittel bietet zusätzlich dezente Lederaromen. Tatsächlich kommt wieder ein wenig Süße auf, die sich aber leider weiterhin nicht mit den mittlerweile trockeneren Erdaromen vereinigen möchte. Wie bei der Canonazo kommen nun auch schöne Getreidenoten auf, die mehr und mehr an Mais erinnern. Die Würze bleibt vollständig erhalten. Holz verstärkt sich abermals und der Smoke endet mit einer erneut aufkommenden Prise Pfeffer. Die Aba 56 präsentiert sich insgesamt deutlich kerniger als die Canonazo. Auch ist sie etwas kräftiger als die Canonazo. Leider, leider gelingt es der Aba 56 nicht, die herausragende erdige Süße der Canonazo zu produzieren. Trotzdem handelt es sich um eine ausgezeichnete Maduro mit einem sehr individuellen Geschmacksprofil. Ich würde im direkten Vergleich der raffinierteren Canonazo den Vorzug geben. Die Raucheigenschaften der Aba 56 sind einen Tick besser als bei der Canonazo. Hier sticht insbesondere der messerscharfe Abbrand hervor. Der sich bildende, hellgraue Aschekegel ist sehr ansehnlich und extrem stabil. Der Zugwiderstand ist perfekt und auch die Rauchentwicklung ist enorm. Ich hatte sehr unterhaltsame 90 Minuten und kann die Aba 56 ruhigen Gewissens empfehlen. Sehr gut geeignet für Freunde kerniger, kräftiger Maduro Zigarren, mit sehr eigenständigem Geschmacksprofil. Auch hier ist das PLV außerordentlich gut!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Ärgerlich, habe soeben festgestellt, dass ich zwar die Super Fly im Gordo Format bestellt habe, aber tatsächlich die Toro geliefert bekam. Zu spät gemerkt, also muss ich nun mit der Toro vorlieb nehmen. Halb so wild...Die Super Fly Maduro Toro ist jedenfalls eine absolute Schönheit und diese Tatsache steigert meine Vorfreude auf den bevorstehenden Smoke ungemein! Das makellose San Andres Maduro Deckblatt aus Mexiko ist vorbildlich verarbeitet. Die erfrischend auffallende Bauchbinde harmoniert hervorragend mit dem dunkelbraunen, seidig schimmernden Decker und soll an das Kinoplakat des gleichnamigen Films „Super Fly“ von 1972 erinnern. Das Umblatt stammt aus Honduras. Für die Einlage wurde eine Mischung von Tabaken aus Honduras, Nicaragua und der Dominikanischen Republik verwendet. Die fest und gleichmäßig gerollte Zigarre duftet herrlich blumig, schokoladig und leicht süßlich. Der Kaltzug liefert florale Süße, die mich ein wenig an Honig erinnert. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Super Fly sehr satt mit staubig-erdigen und würzigen Noten. Eine gut dosierte Portion Pfeffer ist ebenfalls am Start. Leichte Cremigkeit stellt sich ein. Schöne Anklänge von Kakao und dunkler Schokolade entwickeln Profil. Zarte florale Süße baut sich zum Ende des ersten Drittels behutsam auf. Das zweite Drittel überrascht mit aufkommenden Akzenten von Getreide, die am ehesten an Mais und vielleicht sogar ein wenig an Popcorn erinnern. Das passt ganz gut, wenn man sich das für die Namensgebung der Zigarre verantwortliche Kinoplakat nochmals in Erinnerung ruft. Die florale Süße verstärkt sich angenehm ohne jedoch die Basis aus staubiger Erde und Würzigkeit zu überflügeln. Erde, Würze und florale Süße sind bestens balanciert. Pfeffer lässt im zweiten Drittel etwas nach. Es entsteht ein Hauch von salzigem Karamell, gepaart mit nussigen Akzenten. Auch minimale, holzige Eindrücke können ausgemacht werden. Die Super Fly produziert derweil konstant große Mengen an sattem und voluminösen Rauch. Das letzte Drittel setzt die Komposition des zweiten Drittels konsequent und gekonnt fort wobei gesagt werden muss, dass sich staubige, trockene Erde ebenso wie die florale Süße nochmals leicht verstärken. Alle übrigen Aromen bleiben erhalten und zeigen lediglich leichte Schwankungen in der jeweiligen Intensität. Die Raucheigenschaften dieser Toro sind allesamt außerordentlich gut. Die Zigarre brennt kerzengerade ab und entwickelt dabei einen sehr ansehnlichen, hellgrauen und sehr stabilen Aschekegel. Der Zugwiderstand ist optimal. Die mittelkräftige Super Fly Toro bietet ein sehr originelles und individuelles Geschmackserlebnis. Sie liefert ein eher „trockenes“ Raucherlebnis, welches im Kern von staubiger Erde und moderater Würzigkeit dominiert wird. Die Verschmelzung der übrigen, in dieser Zusammenstellung auf eher ungewöhnliche Weise vereinten Aromen, verleihen der Super Fly einen extrem hohen Wiedererkennungswert. Der angenehm komplexe Smoke sticht im positiven Sinne klar und eindeutig aus der Masse heraus. Eine tolle Zigarre, die mich über die Rauchdauer von 75 Minuten bestens unterhalten hat. Sehr empfehlenswert!

Länge: 17.78Durchmesser: 2.06 TAM
Das hellbraune Deckblatt aus Nicaragua sieht sehr anständig aus und ist sauber verarbeitet. Wenige dickere Adern durchziehen den etwas stumpfen und leicht rauen Decker. Das Umblatt stammt aus Honduras. Die Einlage kommt aus Nicaragua und Honduras. Die Barrio Viejo im Churchill Format ist relativ fest und gleichmäßig gerollt. Die Zigarre duftet ziemlich stallig und leicht erdig. Der Kaltzug liefert Anklänge von Dörrobst. Ich bin gespannt, was diese ansehnliche und zu einem absoluten Kampfpreis angebotene Zigarre inhaltlich zu bieten hat. Die Churchill lässt sich bereitwillig rösten und schließlich problemlos zünden. Zu Beginn liefert sie angenehme Würze gemeinsam mit schön ausgeprägten Röstaromen. Die Rauchentwicklung ist üppig und liefert erstaunliche Cremigkeit. Sehr zaghafte Holznoten arbeiten sich im Hintergrund empor. Ein Hauch Pfeffer rundet das erste Drittel ab. Die vorhandene und sehr schmackhafte Würze bleibt bestehen und entwickelt nun zusätzlich leichte malzige Anklänge, die auch für leichte, unterschwellige Süße sorgen. Pfeffer lässt nach um minimalen Noten von Gras und Heu platz zu machen. Holz rückt ein wenig mehr in den Vordergrund. Im weiteren Verlauf kommen zaghafte Noten von Nuss auf. Im letzten Drittel lässt vor allem die Cremigkeit etwas nach. Der Smoke wirkt nun etwas trockener. Malzige Würze bleibt unverändert erhalten, wobei sich die Röstaromen leicht verstärken. Holz, Gras und Heu halten das bisherige Niveau. Eine subtile, weit entfernte Fruchtigkeit gibt sich zu erkennen. Auch leichte Anklänge von Vanille finden ihren Weg in die Komposition. Ganz zum Schluss kommt noch einmal angenehm dosierter Pfeffer auf. Der im Rauchverlauf entstehende, hellgraue Aschekegel ist sehr ansehnlich und vollkommen stabil. Der Abbrand ist phasenweise leicht wellig ohne jedoch jemals ernsthaften Schiefbrand zu entwickeln. Der Zugwiderstand ist perfekt. Ein fantastischer Longfiller, zu einem unglaublich guten Preis. Ich bin positiv überrascht! Diese Zigarre lebt hauptsächlich von der tollen Grundwürze, die im Rauchverlauf immer wieder mal variiert und von zusätzlichen, meist leichten Aromen umschmeichelt wird. Es macht überhaupt nichts, dass der Smoke recht gradlinig und wenig komplex ist. Die Komposition schmeckt einfach über die gesamte Rauchdauer von rund 80 Minuten verdammt gut. Der gradlinige Blend ist sehr harmonisch und wirkt wie aus einem Guss. Diese gutmütige, mittelkräftige Churchill ist meiner Meinung nach besonders gut für Einsteiger geeignet. Ich fand diesen super entspannten Smoke einfach klasse und werde sicherlich erneut zugreifen. Das PLV ist herausragend gut. Eine glasklare Empfehlung meinerseits!
Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 TAM
Drei verschiedene, spiralförmig angebrachte Deckblätter aus Nicaragua verhelfen der „Black Market Filthy Hooligan (Shamrock) 2021“ zu ihrem auffallend gelungenen Auftritt. Durch ein spezielles Fermentierungsverfahren erhält die Zigarre ihre erfrischende Farbgebung. Für das Deckblatt wurden Natural-, Candela und Dark H-2000 Tabakblätter verwendet. In Bezug auf ihre inneren Werte verwendet diese Filthy Hooligan den erfolgreichen Blend der übrigen Black Market Serie. Ich freue mich auf diese Zigarre und hoffe auf ein vielseitiges Geschmackserlebnis. Im Kaltgeruch zeigt sich die Zigarre von einer fast neutralen Seite. Lediglich leichte Erdnoten sind erkennbar. Der Kaltzug liefert würzige und leicht grasige Eindrücke. Die Zigarre ist relativ fest und gleichmäßig gerollt und überhaupt sehr gut verarbeitet. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet der Barberpole mit ordentlicher Würzigkeit und leichter Süße. Ein Hauch Pfeffer wird obendrein zum Start spendiert. Es kommen bereits sehr früh schöne fruchtige Akzente auf, die sich im weiteren Verlauf als Ansammlung von Zitrusfrüchten entpuppt. Sehr erfrischend. Erdaromen und moderate grasige Akzente vervollständigen das erste Drittel. Zu Beginn des zweiten Drittels entsteht leichter Schiefbrand. Die Korrektur mit der Jetflamme gelingt jedoch zügig. Jetzt beginnt die Zigarre schmackhafte, kräftige Zedernholzaromen zu entwickeln. Die Würzigkeit lässt insgesamt etwas nach, wobei moderater Pfeffer erhalten bleibt. Die grasigen und süßen Akzente bleiben im Hintergrund bestehen. Die fruchtigen Anklänge schwächen sich deutlich ab. Erde entwickelt jetzt mehr Intensität und erlangt deutliche Präsenz. Der Smoke ist nun kerniger und wirkt stärker. Im finalen Drittel wird die Zigarre waldiger. Erde und Gras vereinigen sich begleitet von leichter Süße zu einem schönen Geschmackserlebnis. Holz ist immer gut wahrnehmbar vorhanden. Allerdings variiert die Intensität merklich. Eine sehr leichte, gut passende Bitternote kommt auf und verleiht dem Smoke angenehme Herbe. Pfeffer bleibt auf nahezu unverändertem Niveau erhalten. Kurz vor Schluss kommt ein wenig Vanille auf. Zitrusfrüchte feiern erfreulicherweise ein kurzes, aber intensives Comeback. Die Zigarre wirkte im letzten Drittel saftiger und satter. Der Barberpole entwickelt üppigen, minimal cremigen Rauch. Der Zugwiderstand ist perfekt. Der Abbrand verläuft bis auf den beschriebenen kleinen „Zwischenfall“ weitestgehend gerade. Der graue Aschekegel ist leicht wellig aber absolut stabil und jederzeit gut kontrollierbar. Eine schöne Zigarre, die neben der tollen Optik auch inhaltlich einiges zu bieten hat. Der Blend ist gut strukturiert, sauber aufgebaut und garantiert ein entspanntes, mittelkräftiges Raucherlebnis über knapp 70 Minuten. Alle vorhandenen Aromen sind stets gut nachvollziehbar, bieten sehr ordentliche Intensität und sind schön vollmundig. Sehr empfehlenswert!


