Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 15.24Durchmesser: 1.87 TAM
Einer der letzten Smokes aus meinen alten Aging Room Beständen, auf dem ordentlich gefärbten Cellophan befindet sich noch die Anpreisung als Top 25 Zigarre beim CA mit 94 Punkten. Zigarren mit dominikanischen Wrappern sind natürlich immer interessant - man denke nur an Opus X, ESG oder Fuentes Chateau. Dieser Decker ist ölig glänzend mit leichter Äderung und duftet ansprechend nach Leder, würzigem Zedernholz und Milchschokolade. Ein fantastisches Aroma. Einmal in Brand gesetzt startet der Smoke sofort mit kräftiger Würze, viel Zedernholz und dunklen Schokoladennoten. Nach kurzer Zeit wird der Smoke dann angenehm cremig und nussig mit interessanten Fruchtnoten und weiter viel würzigem Holz. Der Rauch ist voll, mit viel Body, Dichte und nicht ohne Stärke. Im Verlauf kommen dann Kaffee- und Röstnoten, Aromen von Salzkaramell, Malz und Melasse dazu, das letzte Drittel ist dann durchaus kräftig, würzig und ledrig, ohne dass der Smoke zu irgendeiner Zeit scharf oder bitter wird. Die Raucheigenschaften sind durchgängig sehr gut, reichlich Rauchoutput, ein guter Zug und ein Abbrand, der nur kleinere Touch-ups erfordert. Ich schätze mich glücklich, noch eine Kiste der F55 Vibrato eingelagert zu haben, es ist wohl nicht zu erwarten, dass in naher Zukunft andere Aging Room-Linien als die Quattro Nicaragua (wieder) erhältlich sein werden. Auch nach diesem Smoke kann man das als Freund komplexer und würziger Zigarren mit Body und Tiefe nur bedauern, zumal der seinerzeitige Preis von 7,70 EUR nur als extrem günstig betrachtet werden kann. Mir fällt keine einzige Zigarre ein, die heute zu diesem Preis diesem Stick das Wasser reichen kann. Es ist wirklich ein Jammer. 9/10

Länge: 12.38Durchmesser: 1.94 TAM
Nachdem Ashton längere Zeit unter meinem Radar gelaufen war, hat mich spätestens die spektakuläre ESG überzeugt, dass es sich um eine absolute Spitzenmarke handelt, deren Zigarren jeder Aficionado im Auge behalten sollte. Eigentlich kein Wunder bei den produzierenden Tabacaleras - Arturo Fuente in der Dominikanischen Republik und Pepin Garcia in Nicaragua für die Paradiso (in den USA im Original San Cristobal) und die La Aroma del Caribe (in den Staaten La Aroma de Cuba). Auch diese bei Fuente produzierte Zigarre, die jedenfalls im Moment leider nicht mehr erhältlich ist, ist ein erstklassiger Smoke, harmonisch, rund, weich, cremig und füllig bei moderater Stärke und erstklassigen Raucheigenschaften. Die Zigarre bietet reiche Aromen von Karamell, Nüssen, Milchschokolade und gesüßtem Kaffee. Auch wenn sie die überragende Komplexität und reichhaltige Tiefe der ESG - die freilich einen empfindlicheren Preispunkt aufweist - nicht erreicht, ist es eine wunderbare DomRep Zigarre mit besten Raucheigenschaften, die ich jederzeit wieder kaufen würde, wäre sie erhältlich. Ergo: Ein erstklassiger Smoke zu einem sehr angemessenen Preis. 9/10

Länge: 17.78Durchmesser: 1.87 TAM
Eine weitere schöne Überraschung aus dem Hause La Aurora, nachdem zuletzt bereits die Escogidos Toro zu überzeugen wusste. Ich habe nochmal meine Notizen bemüht und festgestellt, dass ich vor ein paar Jahren die Robusto aus dieser Reihe geraucht habe, die ich nicht mochte. Das ist bei diesem Stick anders. Die Zigarre ist schön fest gerollt, hat einen guten Zug, reichlich Rauchentwicklung, problemlosen Abbrand und eine schöne Raumnote. Aromatisch ist der der Smoke recht linear, bietet aber durchgängig schöne Röstnoten, Kaffee, Nougat und Kakao. Der Smoke ist nicht überragend cremig, bietet aber neben besagten Aromen eine schöne Cameroon-Würze bei hintergründiger, sehr angenehmer Süße und retronasal leichter Schärfe, die aber keinesfalls störend ist. Die Zigarre brennt sehr langsam ab und bietet fast zwei Stunden Tabakgenuss, freilich ohne größere Komplexität oder aromatischen Tiefgang. Dennoch ist der Preis von 7,- Euro für eine Churchill dieser Verarbeitungsqualität mehr als angemessen und die Zigarre vor diesem Hintergrund absolut empfehlenswert. 8+/10

Länge: 17.78Durchmesser: 1.98 TAM
Nach dem Genuss dieser Churchill finde ich es umso bedauerlicher, dass meine Aging Room Bestände abgesehen von der Quattro Nicaragua und einer halben Kiste der F55 (die Variante mit Sumatra- statt Habano-Decker) zu Ende gehen und viele Zigarren wohl nicht mehr erhältlich sein werden. Dem glücklichen Aficionado, der diesen Stick noch irgendwo findet, würde ich einen Kauf absolut empfehlen - es ist ein toller Smoke, für den man allerdings gute zwei Stunden einplanen sollte. Es ist eine mächtige Churchill, scharf boxpressed, deren Durchmesser auf mich noch ein bisschen größer wirkt, als das angegebene 50er Ringmaß. Das Habano-Deckblatt ist matt-braun, ziemlich stumpf und etwas rau, der Stick ist mittelfest aber sehr gleichmäßig gerollt und verströmt einen intensiven Duft nach Milchschokolade, Nüssen und frisch geröstetem Kaffee. Nach der Brandnahme startet der Smoke formatbedingt mit moderater Stärke und Aromen von Schokolade, leichter Würze und dezenter Süße. Im Verlauf kommen Noten von Mandeln und Marzipan, Backhefe, viel Zedenholz, Vanille und leichter Säure hinzu. Der Smoke bleibt dabei harmonisch und rund auch wenn er später an Stärke und Body deutlich zulegt und erdiger und Lediger wird. Er hat nicht die fulminante Länge der absoluten Referenzen etwa der Häuser Davidoff oder Fuente (die im Zweifel aber auch locker das dreifache kosten), macht aber trotzdem viel Spass und lädt zu einem spannenden und komplexen Smoke ein, der viel zu entdecken bietet. Die Raucheigenschaften sind dabei sehr gut, außer minimalen Brandkorrekturen, die bei einem solchen Format aber niemanden erschrecken dürften, gibt es nichts auszusetzen. Die Asche fällt verlässlich in Chunks von drei Zentimetern, das Rauchvolumen ist gleichmäßig sehr gut und der Zug durchgängig wie er sein soll. Ein mittelstarker, gegen Ende durchaus etwas kräftigerer Smoke für einen längeren Abend, vielleicht mit einem guten Bourbon oder nicht zu süßen Rum als Begleiter. 9/10

Länge: 13.65Durchmesser: 2.06 TAM
Diese Zigarre gehört zu meinen Favoritinnen und ist seit geraumer Teil meiner Heavy Rotation. Man wird - zumal für diesen Preis - nicht viele bessere Zigarren finden. Das Exemplar für diese Review hatte etwa vier Monate im Humidor und nach meiner Erfahrung handelt es sich hierbei um eine Zigarre, der eine Lagerung natürlich nicht schadet, die aber schon nach zwei oder drei Wochen Akklimatisierung im Humidor hervorragende Ergebnisse produziert. Optisch ist die Zigarre ein Hingucker. Die Banderolen sind abgesehen von dem weißen Fußband sehr geschmackvoll und die Zigarre ist mit deutlicher aber nicht messerscharfer Boxpressung ein Blickfang. Das mittelbraune, weiche Deckblatt ist glatt und leicht ölig, die Äderung ist sehr dezent und Nahtstellen kaum sichtbar. Der Stick ist fest gerollt und gibt auf Druck nur wenig nach. Der Kaltgeruch ist eher dezent, offenbart aber mit leicht holzigen Noten, etwas Schokolade und einem am Fuß ausgeprägterem, süßlich-floralen Duft schon manches von dem, was noch folgen wird. Der Kaltzug ist fruchtig und ansprechend. Angezündet offenbart der Smoke dann eine komplexe Aromatik in einem ausgesprochen harmonischen und cremigen Smoke. Die dominanten Protagonisten Erde, dunkle Schokolade, Leder und eine würzige, sehr interessante, trockene Holzigkeit sind natürlich von anderen nicaraguanischen Puros hinlänglich bekannt. Dennoch bietet diese Zigarre viel mehr als die Summe ihrer Einzelteile und ist in ihrer komplexen Stimmigkeit besonders und außergewöhnlich. Abgesehen von der wunderbaren Aromatik fällt an dieser Zigarre auf, dass sie nach ausgesprochen reinen und hochwertigen Tabaken schmeckt und quasi völlig frei von jeglichen störenden Noten ist. Die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel, der Zug perfekt und das Rauchvolumen enorm. Der Rauch ist während der gesamten Rauchdauer voll und voluminös, mit langem, opulenten Finish. Die Asche steht hellgrau mit dunklen Einsprengseln stabil und fest. Der Smoke startet mittelstark und bereits vollaromatisch, legt aber im Verlauf zu und offeriert gegen Ende doch reichlich Nikotin. Trotzdem ist dieser potente Smoke – auch retronasal – frei von Schärfe oder Bitterkeit und brennt kühl und fest bis zum Nub. Eine großartige Zigarre zu einem mehr als angemessenen Preis, die ihre sehr guten Bewertungen zuverlässig rechtfertigt. 9,5/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Von einem bekennenden Verehrer der Zigarren der Crowned Heads (und des ihre DomRep-Zigarren fertigenden Ernesto Perez Carillo) kommt die nächste euphorische Bewertung hier auf der Grundlage von nunmehr drei verkosteten Exemplaren der großartigen JD Howard Reserve HR 52. Bereits optisch ist die Zigarre eine Pracht. Ein absolut gleichmäßig verarbeiteter, dunkler, öliger und wunderbar glatter Decker aus Brasilien, wie er schöner kaum sein könnte. Der Kaltgeruch offenbart schöne Noten von Würze, Leder und Stall. Die Verarbeitung und das Rauchverhalten sind bei allen drei Exemplaren (bei 70% RH etwa 4 Monate gelagert) schlichtweg perfekt. Die Brandannahme ist unproblematisch, der Abbrand buchstäblich rasiermesserscharf, der Zug perfekt (und – gecuttet – wie ich es schätze auf der deutlich festeren Seite) und das Rauchvolumen trotz des strammen Zugs opulent. Die stabile Asche fiel bei keinem Exemplar vor einer halben Stunde Rauchdauer, vier bis fünf Zentimeter sind kein Problem. Keines der drei Exemplare bedurfte bei einer Rauchdauer von insgesamt etwa viereinhalb Stunden auch nur einer geringfügigen Korrektur des Brands - eine beeindruckend konstante, erstklassige Verarbeitung. Die Aromenstruktur ist reichhaltig und vielfältig, wozu sicherlich der brasilianische Wrapper und der ecuadorianische Sumatra-Binder das ihre beitragen. Die Zigarre ist mittelstark+ bei absolut vollem Aroma. Keines der gerauchten Exemplare wies – trotz der rein nicaraguanischen Einlage – einen unangenehmen Pepperblast auf. Von Anfang sind eine dichte Fülle von Aromen von leicht süßer Schokolade, Karamell, Rosinen und Nüssen präsent. Zusammengehalten wird diese Vielfalt von einer stets im Hintergrund bleibenden leichten Schärfe und changierenden Noten von Pfeffer, die dem Smoke Gerüst und Struktur geben. Gegen Ende des ersten Drittels stellen sich leichte Anklänge an leicht säuerliches Steinobst ein. Im zweiten Drittel kommen zu der stets präsenten dunklen Schokolade Noten von Kaffee und Toast, der Pfeffer wird etwas kräftiger. Das letzte Drittel wartet dann erneut mit einer veränderten Aromenstruktur auf, bei zunehmender Kräftigkeit tauchen kräutrige Aromen von Minze, zugleich aber auch neuerlich nussige und vanillige Noten auf. Über den gesamten Smoke kommen und gehen immer wieder würzige Noten von Cardamom und Zimt. Es sei angemerkt, dass ich mich trotz jahrelanger Erfahrung in der Regel schwertue, derart viele Aromen in einer Zigarre zu identifizieren und die genannten Noten aus dem Genuss von drei Exemplaren herrühren. Die JD Howard bietet aber wahrlich eine enorme Aromenvielfalt, überragende Komplexität und außergewöhnliche Balance der Aromen. Eine uneingeschränkt empfehlenswerte Zigarre höchster Qualität, die ihr Geld absolut wert ist - tatsächlich scheint der Preis angesichts der Qualität - und mit einem Blick gen Westen Richtung Kuba - eher günstig. 9/10

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 TAM
Eine sehr gute Zigarre. Sie ist erstklassig verarbeitet, mit einem schönen brasilianischen Coloradodecker und einer dezenten Banderole. Brandannahme, Zug und Rauchvolumen nicht zu beanstanden. Der Abbrand ist insgesamt ebenfalls sehr gut, nur gegen Ende des zweiten Drittels muss ein kleiner Schiefbrand beseitigt werde. Geschmacklich ist die Zigarre überraschend komplex und bietet das, was ich mir von einer dominikanischen Zigarre erhoffe. Sie ist mild bis mittelstark und legt im letzten Drittel deutlich zu. Die ersten Drittel sind geschmacklich wirklich hervorragend mit einer großen Fülle von Noten von Karamell, Milchkaffee und Holz. Pfeffer war zu diesem Zeitpunkt nicht wahrzunehmen. Die Zigarre hat während der gesamten Rauchdauer ein ausgeprägt nussiges Aroma. Der Rauch ist sehr cremig und weich, während der ersten beiden Drittel sind – auch retronasal - keinerlei Schärfe oder Bitterkeit vorhanden. Im zweiten Drittel kommen Aromen von Nelken, Rosinen, Tonkabohne und Bittermandel hinzu, ohne dass der Smoke wirklich süß wäre. Gegen Ende des zweiten Drittels verflacht die Zigarre zunächst etwas, nimmt dann aber mit deutlich würzigen und grasigen Noten von Holz und etwas Pfeffer wieder Fahrt auf. Insgesamt ein schöner Smoke, der besonders für Anfänger zu empfehlen sein dürfte, da sich eine Vielzahl von Aromen in einem milden, in bestem Sinne gefälligen Smoke entdecken lassen. Gutes PLV. Nachkaufen. 8/10

Länge: 11.43Durchmesser: 2.06 TAM
Abe Flores ist ein Name, der mir immer wieder begegnet, dem ich aber nie größere Aufmerksamkeit gewidmet habe, um nun festzustellen, dass er ein wirklich großes Portfolio anbietet. Nach diesem Smoke bin ich durchaus geneigt, mir seine Zigarren genauer anzusehen. Diese kleine Belicoso ist ein durchaus gelungener Smoke. Die Verarbeitung wirkt sehr ansprechend, auch wenn der Stick etwas leicht gepackt scheint und der Zug auch trotz kurzem Clip etwas leichter ist, als ich es mir wünschen würde. Der Fuß der Zigarre scheint fast konkav gerollt, so dass es wirkt, als würde er zum Tunneln einladen und in der Folge nach etwas schwieriger Brandnahme auch etwas drastischer nachgefeuert werden musste. Nach diesen Anfangsschwierigkeiten bietet der Stick aber ein sehr ansprechendes Raucherlebnis. Trotz des kleinen Formats bekommt man gute 50 Minuten mit viel Aroma von Haselnüssen, Milchkaffee, holzig-cremiger Würze, angenehmer Süße und insgesamt dem Aromenprofil, das man sich von einer gut gearbeiteten DomRep-Zigarre erhofft. Erwähnenswert scheint noch die wirklich sehr angenehme, würzig-schokoladige Raumnote, die auch bei Nichtrauchern keine Bekundungen von Abscheu hervorrufen dürfte. Natürlich erreicht der Stick nicht die Klasse und Komplexität der Zugpferde etwa der Häuser Davidoff oder Arturo Fuente, trotzdem macht er Spass und überzeugt mit einer gefälligen Harmonie, die eigentlich jedem Aficionado gefallen sollte und für die der aufgerufene Preis durchaus angemessen erscheint. 8/10

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 TAM
Der Sinn, eine Zigarre in Alufolie einzuwickeln, erschließt sich mir nicht, schönheitspreisverdächtig ist die Verpackung nicht. Egal, der Stick ließ sich problemlos auspacken. Zum Vorschein kam zwar nicht gerade eine Schönheit - der Stick wirkt mit deutlichen Nahtstellen und kräftiger Äderung etwas derb - aber, wie sich herausstellen sollte, eine sehr gute Zigarre. Der Zug ist schön fest und der Stick produziert ein reichliches Rauchvolumen. Anfangs ist das Rauchen etwas anstrengend, die Zigarre braucht ständige Doublepuffs und toleriert keine Ablage, ohne das sie auszugehen droht. Das legt sich allerdings schnell und der Smoke startet überraschend kräftig mit Nussaromen, leichter Schärfe, Würze und sehr deutlichen Tönen von geröstetem Brot. Der Smoke pendelt sich dann ein und wird überraschend etwas milder, aber sehr harmonisch mit dezentem Holz, Schokolade, weiter deutlichen Toastnoten und im Verlauf leichter Fruchtsäure, Kaffee und deutlichen Umaminoten. Der Abbrand ist zeitweilig etwas wellig, braucht aber keine Korrekturen. Ende des zweiten Drittels kommen mir Assoziationen von Malz, Melasse und würzige Noten von Zimt, Süßholz und Kardamom. Der Smoke ist nicht direkt cremig, hat aber eine schöne Länge und Süffigkeit von Trockenfrüchten, das ganze bei moderat bleibender Stärke. Ein schöner und unterhaltsamer Smoke, nicht mehr erhältlich aber die seinerzeit gezahlten knapp 10 Euro ohne Frage wert. 8,5/10

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 TAM
Meine Erfahrung mit diesem Smoke deckt sich ziemlich genau mit der Schilderung, die von Tomy41 im August 2020 verfasst wurde. Ziemlich genauso seit diesem Zeitpunkt hat mein Exemplar im Humidor gelegen. Das Deckblatt wirkt etwas grobschlächtig, stumpf und rau und ist von kräftigen Adern durchzogen, die Cap wirkt ziemlich nachlässig appliziert. Zudem wirkt der Stick sehr schlank für ein 50er Ringmaß (nicht dass mich das stören würde) und gleichzeitig etwas weich gerollt. Sowohl von der Konstruktion als auch von den gebotenen Aromen ist der Stick dann aber absolut erstklassig. Eine Beschreibung der Aromen spare ich mir, da sie in der genannten Rezension absolut trefflich geschildert wurden, ich möchte aber unterschreiben, dass diese Zigarre eine phänomenale Entwicklung nimmt und ein absolut spannendes Raucherlebnis ziemlich genau mittlerer Stärke bietet. Gerade die Intensität und Komplexität der Aromen bei dieser moderaten Stärke ist meiner Erfahrung nach nicht alltäglich und durchaus bemerkenswert. Ich weiss nicht, seit wann die Zigarre nicht mehr erhältlich ist und ob man sie wieder bekommen wird, sollte dem so sein, wäre sie aber eine sichere Kandidatin für einen Nachkauf auch in größerer Menge, zumal der aufgerufene Preis für diesen 90-minütigen Smoke sehr angemessen erscheint. 9/10

Länge: 13.34Durchmesser: 2.06 TAM
Nach der fantastischen ESG eine weitere Zigarre aus dem Hause Ashton, diesmal keine DomRep-Puro sondern ein Stick mit teilweise nicaraguanischer Einlage. Auch dieser Smoke ist trotz Problemen beim Abbrand sehr gut. Der Stick wirkt schön verarbeitet, ist makellos gerollt und betört mit einem schönen Deckblatt, unaufdringlich schöner Banderole und einladendem Duft nach Milchschokolade, Heu und Leder. Gleichzeitig scheint er allerdings verdächtig leicht, was sich insofern bestätigt, als das schöne Format trotz vorsichtigem Cut sehr leicht zieht. Ich würde daher einen wirklich sehr konservativen Cut empfehlen. Nach der unkomplizierten Brandnahme produziert die Zigarre sofort (und auch im gesamten Verlauf) eine schöne Menge cremigen Rauchs, brennt allerdings recht wellig ab, so dass ich mich zweimal zur Korrektur gezwungen sah. Aromatisch spricht der Stick mit viel Schokolade, leichter Würze und interessanten Noten von Marzipan an. Im Verlauf kommen schöne Noten von Zedernholz, Cashew-Nüssen, hellen Blüten und Creme dazu, mir drängen sich Assoziationen an Creme Catalana und Benedictine auf. Im letzten Drittel legt der Smoke etwas an Druck zu, bleibt aber für mich höchstens mittelstark und endet mit holzigen Erdnoten und dezenter Säure bei gleichbleibend gutmütiger Cremigkeit und Nussaromen. Die Konstruktionsprobleme und mangelnde Komplexität und Tiefe verhindern für mich eine Aufnahme in den absoluten Olymp, dennoch ist es eine sehr gute Zigarre mit sehr schöner Raumnote, die ihr Geld wert ist und Aficionados mit so ziemlich allen Geschmackspräferenzen ansprechen dürfte. Ich habe sie mit einem Macallan Sherry Oak genossen, was wunderbar funktioniert hat, bei wuchtigen Bourbons oder sehr kräftigem Rum hätte ich dagegen Bedenken. Insgesamt sehr empfehlenswert. 8/10

Länge: 17.46Durchmesser: 2.14 TAM
Den beiden ersten Exemplaren dieser mächtigen Churchill aus einer 10er Kiste ist zunächst mal eines gemein: ein derbes, beinahe bäurisches Aussehen mit einem groben, speckigen Deckblatt, deutlichen Nahtstellen und einer etwas nachlässig applizierten Cap. Das ist allerdings nichts, was mir bei Zigarren von Ernesto Perez-Carrillo noch nicht begegnet wäre. In aller Regel waren die Smokes dann aber immer großartig. So auch hier: Der Smoke startet eher dezent, mit floralen und grasigen Tönen, die sich aber binnen kurzer Zeit verflüchtigen und mächtigen Aromen von Holz, Kaffee und Leder Platz machen. Hintergründig bietet die Zigarre daneben immer wieder neues zu entdecken. Herbe, leicht bittere Noten, würzige Töne von Five Spice, Piment und Muskat ergänzen wieder auftauchende florale Noten, die an Lavendel erinnern. Gleichzeitig – es sei nicht verschwiegen – weist der Smoke durchaus eine kräftige Schärfe auf, die zwischen weißem Pfeffer, Chili und Ingwer changiert. Es ist ein wirklich expressiver, ungewöhnlicher Smoke, mächtig im Antritt, cremig in der Textur und lang im Finish. Die Raucheigenschaften sind hervorragend, perfekter Zug, keine Probleme im Abbrand, großes Rauchvolumen. Spätestens ab der Hälfte ist der Smoke deutlich über mittelstark und vollaromatisch. Sicher kein Smoke für Aficionados, die gefällige und „glatte“ Smokes schätzen, für Liebhaber kräftiger, aromatischer und aufregender Zigarren eher nicaraguanischen Charakters sollte ein Versuch obligatorisch sein. Meinen Geschmack trifft der Smoke genau. 9,5/10

Länge: 17.78Durchmesser: 2.14 TAM
Neben dem sehr schönen Deckblatt und der gewohnt martialischen Metall-Anilla fällt mir bei Betrachtung dieser imposanten Zigarre zunächst einmal auf, dass sie eine doch recht erhebliche Krümmung aufweist. Die Verarbeitung wirkt zudem mit deutlichen Nähten etwas rustikal. Im Verlauf glänzt der Stick aber letztlich wie erwartet mit der gewohnt hervorragenden Konstruktion eines Ernesto Perez-Carrillo. Es gibt keine Probleme mit der Performance und die Zigarre bietet über zwei Stunden erstklassigen Abbrand und üppiges Rauchvolumen. Die Asche fällt zum ersten Mal nach etwa einer Stunde und zum zweiten und letzten Mal nach weiteren 50 Minuten. Erstklassig. Geschmacklich startet der Smoke für mich überraschend süß, begleitet von holzigen und schokoladigen Noten. Im Verlauf kommen eine leichte Fruchtsäure, Marzipan, Nussnoten und verschieden Aromen von zunächst weißem und später kräftigerem schwarzen Pfeffer hinzu, ohne dass der Smoke unangenehm scharf würde. Bis zur Mitte des Smokes sind die Veränderungen eher subtil, ehe sich die Aromatik doch deutlicher verschiebt und kräftigere Aromen von sattem Leder und dunklem Kaffee das Bild bestimmen. Im letzten Drittel wird die Zigarre dann wie erhofft doch noch deutlich komplexer und offenbart Noten von Dörraprikosen, Gewürzen und kräutrige Töne, ehe ein herb-erdiges Finale das Ende ankündigt. Die Zigarre hat Spaß gemacht, aus diesem Hause hat mir die Norseman – auch wegen ihrer eigenständigeren Aromatik – aber etwas besser gefallen. Dennoch:ein durchaus potenter Smoke nicht ohne Nikotinstärke, den man bedenkenlos empfehlen kann. 8/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Erst beim Anfeuern fiel mir auf, dass nicht wie bestellt die F55 sondern die F59 Vibrato (Toro) geliefert wurde. Also eine Zigarre mit dominikanischem Habano- statt dem 2003er Sumatra-Wrapper, auf den ich mich gefreut hatte. Die kurze Enttäuschung, als ich feststellen musste, dass die F55 in meinem bevorzugten Format nun auch vergriffen ist, verflog jedoch nach näherer Befassung mit dieser Zigarre sehr schnell. Es ist ein fantastischer Smoke. Bereits optisch ist der Stick sehr interessant. Das mittelbraune, seidige Deckblatt weist deutliche dunkle Flecken auf, die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe und verströmt einen betörenden Geruch nach Schokolade, Espresso und Bauernhof-Aromen, die aber eine interessante florale Komponente haben, die entfernt an das Bouquet eines guten Weißburgunders erinnern. Die Zigarre ist erstklassig verarbeitet, fest gerollt und scharf boxpressed. Der Kaltzug kombiniert dann die florale Note des Kaltgeruchs mit einer dezenten Fruchtigkeit und schwachen Anklängen an Milchschokolade. Angezündet offenbart die Zigarre von Anfang an eine raumgreifende und opulente Aromatik. Neben einer sehr dezenten Pfeffernote dominieren sofort deutliche Noten von Cashew-Nüssen, Zedernholz, Milchschokolade und Honig das ungemein stimmige Geschmacksbild. Dazu gesellen sich Eindrücke von Espresso, Malz und die im Kaltgeruch wahrnehmbaren floralen Anklänge weißer Blüten. Im Verlauf wechseln die vordergründigen Aromen dann ständig - mal dominiert die Milchschokolade, dann wechseln die Cashews zu Haselnüssen, mal rückt die in der Textur ständig vorhandene Cremigkeit auch geschmacklich in den Vordergrund. Im letzten Drittel erfährt der Smoke dann einen weiteren Übergang und Aromen salzigen Karamells, Räucherschinken, Piment, Leder und Erde läuten ein glanzvolles Ende dieses hervorragenden Smokes ein. Die Zigarre ist wie die andere Smokes des Hauses von der Stärke durchaus medium+. Die Verarbeitung erweist sich im Rauchverlauf als ausgezeichnet, allein der Abbrand bedarf hin und wieder kleiner Korrekturen, was für mich den Genuss hier aber keineswegs schmälert. Dafür gibt es Feuerzeuge. Das Rauchvolumen ist wie bei meinen anderen Erfahrungen mit diesem Brand üppig und der Zugwiderstand wie er sein soll. Die hellgraue Asche fällt in soliden Chunks von drei Zentimetern. Erwähnt sei zudem die sehr schöne Raumnote von orientalischen Gewürzen. Ich bekenne gerne meine Schwäche für Zigarren dieser Marke, aber nach dem Genuss dieses Sticks fällt es mir umso schwerer, die teilweise bestenfalls verhaltenen Bewertungen der Aging Room-Zigarren nachzuvollziehen. Für mich sind sie – gerade bei den aufgerufenen Preisen – uneingeschränkt empfehlenswert. Sowohl die Zigarren mit nicaraguanischen Einlage-Tabaken als auch die dominikanischen Puros bieten originelle, eigenständige, harmonische und komplexe Smokes ausgezeichneter Qualität. Abgesehen von einer unangenehmen Erfahrung mit einer La Boheme Toro haben sich für mich die Zigarren von Rafael Nodal und Jochi Blanco (wie auch dessen eigene La Galera-Zigarren) stets als erstklassig erwiesen und verdienen Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Angesichts der Knappheit der derzeit erhältlichen Linien ist auf Nachschub und neue Batches zu hoffen. 9,5/10

Länge: 12.70Durchmesser: 2.18 TAM
Nachdem diese sehr beliebte Zigarre es bei mir aus irgendeinem Grund nie in den Warenkorb geschafft hatte, habe ich nun ein paar Exemplare geraucht und kann mich der allgemeinen Begeisterung nur anschließen. Eine gut verarbeitete Zigarre zu einem sehr angemessenen Preis mit viel Schokolade, Kaffee, Creme und süffiger Süße. Würzige und leicht herbale Noten machen den Smoke interessant. Die Verarbeitung war bei meinen Exemplaren beispielhaft. Sicherer Nachkauf. 8,5/10


