Humidor J-Phase Bewertung

Der erste Griff aus dem Robusto Sampler von Camacho: Die Verarbeitung ist solide, guter Abbrand, guter Zug, das ist angenehme Produktionsquälität! Geschmacklich startet sie holzig-grasig, doch noch im 1/3 wird das grasige von Kakao abgelöst. Es kommen sanfte Röstaromen hinzu und der Kakao wird mit etwas leichter Creme zu leckerer Schokolade. Noch vor dem 2/3 treten die Röstaromen zusammen mit dem Holz in den Vordergrund und drängen die Schokolade sehr weit zurück. Dies bleibt dann auch bis zum Ende, wo dann doch noch eine leichte Brise Pfeffer aufkommt. Fazit: Überraschend mild, nach anfänglicher Entwicklung jedoch recht gleichbleibend. Wiederholungstat schließe ich aus, da sie mir einfach zu Teuer ist für das was sie bietet.

Eine klasse für sich, aber was erwartet man anderes von Davidoff. Verarbeitung ist makellos, ein für mich perfekter Zug, ein guter Abbrand und schön viel Rauch. Geschmacklich durchgehend holzig und cremig. Anfangs etwas nussig, wird die Cremigkeit später mehr wie Milchkaffee. Begleitet wird das ganze von einem en Maß an ledriger Bitterkeit, welche ganz zum Schluss recht plötzlich extrem zunimmt. Der Smoke ist insgesamt recht gleichbleibend, aber keineswegs langweilig. Mild, gemütlich, lecker und hochwertig sind hier die ausschlaggebenden Adjektive. Einzig der Preis ist stolz, denn man bekommt solche Qualität auch für weniger, aber der Name macht es hier eben aus.

Interessant, aber nicht das, was ich erwartet hatte. Verarbeitung ist super, die Zigarre ist schön gleichmäßig gepresst, Zug ist perfekt, doch der Abbrand war immer etwas schief trotz nachfeuern. Im Geschmack ist sie sehr trocken, der Start ist recht erdig. Zum 2/3 wird sie dann fruchtiger und vollmundiger, es teilen sich Holz, Leder und Erde das Feld mit Röstaromen und unterschwellig etwas Nuss und auch mal Kaffee. Hin und wieder taucht eine Prise Pfeffer auf. Insgesamt schaffen es die Aromen aber nicht einen interessanten Charakter zu erzeugen und am Ende siegt die Bitterkeit über die Rauchdauer, sodass man nicht weit in 3/3 kommt... Ich feiere die Bundle Kings von Royal Danish Cigars, aber die Sangre Azul empfand ich doch etwas als enttäuschend ob meiner Erwartungen...

Klein, aber fein. Gute Verarbeitung, da gibt es rundum nicht zu meckern, der Abbrand war etwas schief aber gleichbleibend. Zug und Rauchvolumen waren super. Geschmacklich ist sie sehr konstant, verändert sich kaum im Verlauf, ist aber trotzdem interessant und lecker. Den Grundton geben Erde und Leder mit unterschwelligem Holz, und oben drauf eine schön süße fruchtigkeit, eine prise Pfeffer und es tauchen auch immer wieder röstaromen wie kaffee auf. Mein Fazit: Kleine Zigarre, großer Preis, sehr lecker! Eventuell ein größeres Format probieren.

Hmmmmm sehr aromatisch. Der Name ist Programm: die Inspirado White inspiriert mit tollen milden Aromen um Holz, Nuss und Creme. Zunächst: Die Verarbeitung ist super, glattes Connecticut Deckblatt, schöne Banderole, keine Makel. Zug und Abbrand sind sehr gut, der Brand fing leicht schief an, korrigierte sich aber von selbst! Der Start war wüzig-pfeffrig und leitete das 1/3 mit Holz, Nuss und Creme im Vordergrund ein. Dazu kamen Kaffee und andere Röstaromen, das dem ganzen einen nussigen Latte Macchiato Charakter verlieh. Im 2/3 schwanden die Röstaromen wieder und überließen das Feld ganz den drei Grundaromen, die bis zum Ende so blieben und im 3/3 nochmal von etwas Pfeffer verabschiedet wurden. Fazit: Ein toller Preiswerter Smoke, schön Mild und Cremig aber dennoch würzig. Bin gespannt auch andere Stücke der Marke zu probieren!

Sehr ausgewogen, typisch Maduro. Die Verarbeitung ist sehr gut, die Zigarre ist leicht Boxpressed, das Deckblatt ist etwas uneben. Zug und Abbrand sind auch gut, gibt es eigentlich nichts zu meckern. Geschmacklich dominiert Holz über Erde und Leder mit Röstaromen, etwas Nuss und einer leichten Cremigkeit im Hintergrund. Der Start ist etwas pfeffrig und pünktlich zum 2/3 taucht das florale Bugatti-Aroma auf, das allerdings hier nicht so schlimm ist. Fazit: Kann man durchaus machen, Bugatti macht wirklich gute Zigarren, man muss nur diesen Parfüm-Geschmack mögen. Neben der Monte Carlo und der Ambassador ist das Bugatti-Aroma hier am mildesten, von allen fünf Serien ist diese hier also genau in der Mitte.

Schade, dass hier nur recht wenige Bewertungsoptionen frei sind... Wie dem auch sei, so muss man sich eben vollends auf den Text stürzen: Die Verarbeitung hier ist gut, Zug und Abbrand stimmen, das Rauchvolumen nimmt im Rauchverlauf ab. Der Start ist fruchtig-grasig mit Röstaromen, im 1/3 entwickelt sich einen schokoladige Cremigkeit, Holz kommt hinzu und das fruchtige nimmt ab. Ab dem 2/3 ist der Smoke angenehm süß mit Zartbitterschokolade, sanftem Leder im Hintergrund und zunehmen wieder fruchtiger. Einen Störfaktor jedoch macht ein seltsamer bitterer Geschmack von Stein und Salz (?) gegen Ende, der sich bis ins 3/3 hartnäckig hält. Fazit: Anfang gut, ab der Mitte merkwürdig. Das ganze ist nicht sehr unangenehm, aber trotzdem ungewohnt.

Definitiv der größte Löwe! Nun habe ich alle Black Lions durch und bis auf diese hier sind alle anderen bei mir persönlich durchgefallen. Verarbeitung ist wie bei allen BL sehr gut, auch hier ist das Deckblatt recht durchwachsen, aber nicht so schlimm. Rauchvolumen, Zug und Abbrand sind allesamt sehr gut. Zum Geschmack: Der start ist trocken erdig mit stark gerösteten Kakaobohnen, das ganze pendelt sich zum 2/3 gut ein und der Kakao wird sanfter und vollmundiger, die erde ebenso. Zum ende bleiben die Röstaromen, während der Kakao zurück geht und der Smoke klingt angenehm auf Erde und Holz aus. Fazit: Das beste Stück aus der Black Lion Serie, insgesamt jedoch nur dem Preis entsprechen und nicht darüber hinaus. Ab und an muss man sie degasieren, doch dafür lässt sie sich sehr weit herunterrauchen. Falglich eine preiswerte Zigarre für den Alltag, die ich bestimmt nochmal kaufe! P.S. für ein außerordentlich harmonisches Geschmackserlebnis empfehle ich einen Balvenie Doublewood oder Triple Cask zum pairing!

Was soll ich sagen, außer einem Schulterzucken bringt mich diese BL Corojo zu keiner größeren Reaktion. Die VErarbeitung ist wie bei allen Black Lions gut, des Deckblatt hat viele feine Adern, Zug und Abbrand stimmen. Der Geschmack startet mit Holz, Erde und etwas Pfeffer, ohne Süße. Im Übergang zum 2/3 ploppt stellenweise etwas Kakao auf, was sehr interessant ist, jedoch nimmt die Zigarre im Verlauf auch stark an Bitterkeit zu. Das kann man vielleicht den überwiegend durchwachsenen Blättern der Black Lions zuschreiben. Im 3/3 vergeht die Bitterkeit etwas, oder wird durch den wiederkommenden Pfeffer einfach überlagert. Sie lässt sich trotzdem ganz gut herunterrauchen, sodass man mit ungefähr 45min gut hinkommt. Mein persönliches Fazit: Ist OK, aber nichts besonderes. Die Bitterkeit gefällt mir nicht, daher auch kein erneuter Kauf...

BL Connecticut die Zweite. Nachdem ich die erste dieser Serie ganz zu Anfang meiner Entdeckungsreise des Zigarrengeschmacks geraucht habe kaufte ich sie erneut auf der Suche nach einer Alltagszigarre im 4-6€ Bereich. Verarbeitung ist solide, das Deckblatt hat zwar sehr feine, aber doch recht viele Adern und einen länglichen Einsriss am Übergang zum letzten Drittel. Das ganze Stück ist jedoch sehr gut gerollt, Abbrand und Zug stimmen. Der Start ist erdig-holzig mit leichter Bitterkeit, im 1/3 tritt die Erde zurück und herbe Holz, leichte Creme und ein feiner Hauch von Nuss dominieren. Im 2/3 bleibt es beständis bei Holz, etwas mehr Leder kommt hinzu und die Cremigkeit bleibt unverändert. Dazu gesellt sich im letzten Drittel noch ein Hauch Röstaromen und die ledrige Bitterkeit steigt. Zuletzt wird sie sehr bitter, sodass auch degasieren keinen Effekt mehr mit sich brachte. Fazit: Mild und leicht herb, ich hatte sie süßer in Erinnerung. Preislich jedoch völlig i.O., jedoch für diese Variante der Black Lions kein Platz in meinem Humidor.

Eine recht kräftige Zigarre, deren Kaltgeruch schon viel Kaffee und Schokolade verspricht. In der Verarbeitung an sich sehr gut, das Deckblatt ist optisch perfekt, ein mattes aber leicht öliges Colorado Maduro strahlt in sattem leicht rostigem Schokoladenbraun. Der Zug ist gut, jedoch gab es beim Abbrand Probleme mit Tunnelbrand... Geschmacklich startet sie trocken, leicht bitter, aber kräftig, pendelt sich jedoch schnell bei Kaffee und Karamell ein, wozu sich gegen Ende des 1/3 eine sanfte Cremigkeit gesellt. Schon am Ende des 2/3 wird sie jedoch wieder etwas bitter, degasieren bringt nur bedingt Besserung. beim 3/3 habe ich den Smoke jedoch abgebrochen, da die Zigarre mich ständig mit ausgehen und Tunnelbrand plagte, was ein beiseitelegen nie ungestraft ließ und das viele nachfeuern und korrigieren ging sehr zu lasten des Geschmacks. Letzlich eigentlich eine gute Zigarre, leider diesmal jedoch ein zickiges Exemplar. Da mich Gilbert de Montsalvat bislang noch nicht überzeugen konnte werde ich erstmal keine nachkaufen.

Ich hätte ja nie gedacht, dass mir italienischer Tabak mal schmecken würde... Im Punkto Anbauregion und Geschmack konnte dieser venetianische Tabak meine Vorbehalte gänzlich beseitigen, was letztlich auszusetzen bleibt ist die Verarbeitung. Die grobe Optik strahlt durchaus eine gewisse Kraft aus und auch die Form ist interessant. Zur Verarbeitung sei gesagt, dass diese Zigarre wirklich schön gleichmäßig gerollt ist, allerdings einfach meiner Meinung nach viel zu fest... Ein wirklich schwerer Zug und damit etwas weniger Rauch sind eben typisch für die Italiener, was ich bei diesem Tabak wirklich schade finde, denn er schmeckt wirklich gut! Bei hauptsächlich weicher, süßlicher Erde, mit Pfeffer und Holz, das fast vom Olivenbaum stammen könnte wird der Smoke von einem leicht fruchtigen Unterton begleitet. Die nussige Creme und und die Süße runden das ganze perfekt ab und das Zusammenspiel ist wirklich kräftig. Dieser Tabak ist mir definitiv einen Versuch mit einem dickeren Format wert!

Diese Gilbert ist eine recht sanfte und lineare Zigarre. Verarbeitung war äußerlich einwandfrei, jedoch gab es gegen Ende des 2/3 extremen Tunnelbrand, sodass ich einen Teil wegschneiden musste... Der Rest der Zigarre war leider nicht mehr lange rauchbar, da er schnell extrem bitter wurde. Der Anfang war mild mit nussigem Holz, einem Hauch Creme, begleitet von etwas ledriger Bitterkeit. Im 2/3 ploppte kurz etwas fruchtiges und pfeffriges auf, das jedoch schnell wieder weg war, so kehrte die Zigarre wieder zu den anfänglichen Aromen zurück. Fazit: Bis zum Tunnelbrand eigentlich nicht schlecht, aber mild und etwas langweilig, der Preis dafür ist i.O. - Sie trifft bestimmt hier und da den Geschmack eines anderen Aficionados.

Nun auch das letzte Bugatti Exemplar geraucht und leider wieder etwas enttäuscht. Wie erwartet war diese Zigarre recht Mild, doch etwas zuviel "Bugatti"... Die Verarbeitung ist leicht, mit erstklassiger Optik, und gutem Abbrand, jedoch zu leichtem Zug. Der Start ist katastrophal floral, ähnlich wie bei den Quattros und der Monte Carlo. Man hat das Gefühl, als würde man sich Parfüm auf die Zunge zerstäuben, was leider sehr typisch für Bugatti ist. Später wird die Toro noch nussiger und cremiger, aber der störende Parfümgeschmack geht nie ganz weg... Allein für diesen merkwürdigen floralen Geschmack werde ich eine Bugatti-Skala einführen, die von der 1 (Ambassador) bis zur 10 (Signature) reicht. Falls jemand also in Zukunft bei einer anderen Bewertung vom "Bugatti-Aroma" liest, jetzt wisst ihr bescheid.