Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 17.78Durchmesser: 1.87 TAM
Über einen Bekannten bin ich an einen hübschen Tischhumidor der Torano Family gekommen und dachte mir, dass dort hinein auch ein paar Zigarren dieser Marke gehören sollten. Der Brand "Loyal" schien mir passend und die Churchill Vitola ist eines meiner Lieblingsformate. So bin ich über CW an ein paar dieser Exemplare geraten und völlig ohne Erwartungen an das erste Raucherlebnis mit ihnen herangegangen. Gut, das makellose, leicht seidige Sumatra Deckblatt liess an blumige, feinaromatische Aromen denken und der fruchtig-holzige Kaltgeruch versprach ebenfalls nichts anderes. Allerdings hatte der Kaltzug dann schon einen Geschmack von würziger Erde. Gute Flammenannahme und zu meinem Erstaunen waren Holz und weisser Pfeffer die ersten Aromen, die auf meiner Zunge landeten. Ein, zwei Züge später wird durch die Beimischung von süsser Erde die erste Härte abgebremst und bald schon entwickeln sich aus dieser Süsse fruchtige Noten von "weissen" Früchten, wie Pfirsich, Apfel und Birne. In dieser Form habe ich Aromen noch nicht geschmeckt. Gewürzkräuter und florale Noten ergänzen diesen Geschmack im weiteren Verlauf und gegen Ende des überraschenden Erlebnisses sind Nuancen von Milchschokolade und Kaffeebohnen festzustellen. Alles in allem bietet diese Carlos Torano einen geschmackvollen, komplexen und cremig-würzigen Smoke. Darüberhinaus ist das Rauchverhalten optimal, die hellgraue Asche steht lange und fest. Auch das PLV ist gut, so daß einer ernst gemeinten Empfehlung nichts im Wege steht. 8+/10

Länge: 17.78Durchmesser: 1.51 TAM
Ohne Zweifel ist die Laura Chavin No 99 eine Schönheit mit ihrem makellosen Connecticut Shade Deckblatt, ihrer perfekten Konstruktion und dem eleganten, ansprechenden Format. Im kalten Zustand hat sie einen anregenden holzig-grasigen Geruch und schmeckt nach frisch geröstetem Kaffee. Dass sie mit Hingabe und Sachverstand hergestellt wurde, zeigt sich auch rund um das gesamte Rauchverhalten. Vorbildlich, aber mit einem stolzen Preis auch gut bezahlt. Mir liegt sie gut in der Hand und wie in der Beschreibung von CW empfohlen, kann ich mir sie tatsächlich als eine Begleiterin bei einem Besuch auf der Pferderennbahn vorstellen. Mal schauen, vielleicht zum Frühjahrsmeeting in Baden-Baden. Die würzig-holzigen Aromen und der großzügige Rauch passen ohne Zweifel auch an die frische Luft. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass die Zigarre im geschlossenen Raum einen schlechten Eindruck hinterlässt, das Gegenteil ist der Fall. Geschmacklich begleitet frisch gemörserter Pfeffer die Holznoten, aber auch fruchtige Nuancen und Minze sorgen für Abwechslung. Als sich das Pfefferaroma gegen Mitte der Zigarre allmählich legt, taucht ein nussiger Geschmack auf, der im weiteren Verlauf Espresso Charakter annimmt. Die Übergänge sind subtil und vielleicht nichts für den Freund von überschwänglich angebotenen Aromen. Mir gefällt es und ich verbuche den Smoke unter "ausgesprochen entspannend und angenehm". 8+/10 P.S. Nikotin gibt es genügend :-)

Länge: 12.07Durchmesser: 2.10 TAM
Trendy ist die Verwendung eines Kamerun Deckblattes zur Zeit sicherlich nicht, aber es passt zu der ja auch nicht alltäglichen Form dieser Zigarre aus der Hemingway - Serie. Diese wunderbar in der Hand liegende Perfecto profitiert eindeutig von der würzigen Schärfe und der geschmackvollen Süsse des Deckblattes. Darunter spürt man Tabak bester Qualität, der mit optimalem Abbrand Holz- und Kaffeearomen zur Verfügung stellt. Ein wechselnder Geschmack von Mandeln und Haselnüssen bildet um die erwähnten Aromen herum ein verführerisches Spektrum, der Rauch ist cremig und kleidet den Mundraum aus. Zitrus und Chilli sorgen für eine pikante Begleitung und im letzten Drittel schmecke ich im Hintergrund so etwas wie Sauerkirsche. Das macht viel Spaß und ist eine Empfehlung wert - und natürlich einen Dank an den Menschen, der mir diese herrliche Perfecto an’s Herz gelegt hat. 9/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.30 TAM
Nach dem wunderbaren Raucherlebnis mit der Qunto Robusto war es einfach Pflicht, auch eine weitere Vitola dieser Marke zu probieren. Abgesehen von der Form und eines bei meinem Exemplar deutlich höheren Zugwiderstandes steht die Short Salomones der Robusto in nichts nach. Die Vielzahl der Aromen, die von leicht fruchtig bis zum frischen Zedernholz eine unglaubliche Bandbreite besitzen, gehen komplex und trotzdem harmonisch ausbalanciert ineinander über. Die Kräuternoten sind würzig, aber auch erfrischend und es ist müssig, sie rhetorisch auseinander zu pflücken. Man muss diese Zigarre einfach selber einmal probiert haben. Während ich den cremigen Rauch geniesse, lese ich in diesem Blog, dass bei aller Wertschätzung der Robusto und Short Salomones die Wide Churchill-Variante das Maß aller Dinge sein soll. Ich widerstehe der Versuchung bei CW anzurufen und mir die Wide Churchill per Eilbote bringen zu lassen, nicht zuletzt, weil es ja schon vorgerücktes Wochenende ist. So beende ich den jetzigen Smoke mit einem nachhaltigen Finish und einem angenehm pfeffrig-salzigen Tabakgeschmack auf den Lippen. 9/10

Länge: 17.15Durchmesser: 1.94 TAM
Ein Gedicht. Das wunderschöne, leicht ölige Deckblatt umschliesst ein festgerolltes, gleichmässiges Innenleben. Dazu passt ein interessanter, aufwendig gestalteter Zigarrenring, der anregt, aufbewahrt zu werden. Ashton ist als Marke bei Pfeifenfreunden als erstklassig bekannt und liefert hier ebenfalls ein Meisterstück., zumindest was Design und Konstruktion betrifft. Der verarbeitete Tabak verspricht nach Herkunft ebenfalls allerbester Güte zu sein und man hält diese elegante dominikanische Puro gerne und voller Erwartung in der Hand. Ein Kaltgeruch von Leder und Stall verwandelt sich beim Kaltzug in einen holzwürzigen Geschmack. Äusserst bereitwillig gibt sich die Ashton ESG ihrer Bestimmung hin. Man ist nun einfach gespannt auf die kommende Entwicklung, zumal wenn man kein Fan von Produkten aus der Dominikanischen Republik ist. Die ersten Züge sind vielversprechend. Mittelkräftig und voller Holz, Nuss und Pfeffernoten. Im ersten Drittel tragen Salz- und Säureanteile den Rauch und dezent entwickelt sich ein süsser Holzgeschmack. Mit der Erfahrung, dass dominikanische Zigarren häufig zeitnah transparent und langweilig werden, zwinge ich mich langsam zu rauchen und mich auf die immerhin fast 20 Euro teuere Ashton einzulassen. Das ist nicht schwer, weil auch das Rauchverhalten perfekt ist. Der Zug ist optimal, der Abbrand ist messerscharf und die Asche fest, fast weiß und schwer. Unterhalten werde ich nun im zweiten Drittel von einem komplexen Wechsel zu mehr floralen Noten. Kräuter, Heu, Unterholz, Erde - die Süsse bleibt dezent, aber präsent. Allmählich tauchen nun würzigere Röstaromen auf und läuten das letzte Drittel ein. Die Nussaromen kehren zurück und wie es sich für einen Abschluß gehört, wird Kaffee eingeschenkt. Alles mischt sich zu Karamell und auch die Aromen von frischem Gebäck fehlen nicht. Die eine lange Zeit nur subtil zu erkennenden Pfeffernoten kehren durchaus angenehm zurück und melden "Salute". Toller, fantastischer Smoke , der allerdings seinen Preis hat. Vielleicht einmal von guten Freunden schenken lassen, denn sie zu probieren lohnt sich. 9/10 mit einem Extrapunkt für die Konstruktion.

Länge: 19.05Durchmesser: 1.51 TAM
Factory Overrun ist, wenn ich es richtig verstehe, aus der Überproduktion einer bekannten Marke und wird ohne die Markenkennzeichen zu einem günstigeren Preis sozusagen anonym verkauft. Diese Zigarre aus der DomRep ist mein erster Versuch in diese Richtung, nicht zuletzt deshalb, weil ich dummerweise auf diesen an sich überflüssigen Marketingkram stehe - und mich auch beeinflussen lasse :-). Das Format (Ringmaß) spricht mich an, weil ich mit der Oliva Series V Melanio Lancero und der Trinidad Fundadores schon mehr als einmal wunderbare Zeiten hatte. Leider löst sich bei dem Abziehen des Cellophans das Deckblatt bis zur Hälfte und muss zunächst verklebt werden. Somit verschiebt sich das Tasting um einen Tag, aber es gibt mir das Gefühl auch handwerklich an dieser Zigarre beteiligt zu sein. Wie zur Belohnung erfreut mich dann am nächsten Tag das von mir wegen des fehlenden Markennamens "Dommy" getaufte Stück mit wunderbarer Brandannahme, optimalem Zug und gleichmässigem Abbrand. Zu Beginn vermerke ich fruchtig-grasige Aromen im Rauch, der sich bemüht cremig zu sein. Das gelingt, als sich nussige Aromen in den Geschmack mischen und eine Note von Zitronenabrieb diesen Geschmack ausbalanciert. Auf den Lippen bleibt ein wenig Salz zurück. Als die Schärfe zum letzten Drittel hin durchaus angenehm ansteigt, gewinnt der Rauch an Struktur. Chili, Erde und Moos runden das Erlebnis mit "Dommy" gelungen ab. Feste, weisse Asche. € 3,40 sind ein Schnapper für diese Lancero, die mit Anilla wohl mehr als das Doppelte kostet. Falls dieser Preis nicht darauf beruht, dass man zu dünne Deckblätter benutzt hat - was weitere Proben zeigen werden - wird diese Zigarre in meinem zukünftigen Raucherleben ein Rolle spielen. Auf jeden Fall für Gäste, die gerne einmal nach dem sommerlichen Grillen mitrauchen wollen. 7/10

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Eine Zigarre mit einem Claro-Deckblatt, das ein paar deutliche Adern zeigt und mit einer Single-Kappe am Kopf verklebt ist. Während des Rauchverlaufs nimmt es durch die Wärme einen seidigen Glanz an und der Gedanke an "Oro" (Gold) ist nicht ganz abwegig. Der Kaltgeruch am Fuß erinnert an süsses Heu, der Kaltzug an Pfeffer und Frucht. Diese ersten Eindrücke führen auch schon auf die richtige Fährte, denn der Rauch beginnt pfeffrig in einer Art, die retronasal erfrischend an Minze denken lässt. Ein, zwei Züge später kommt eine fruchtige Komponente hinzu, die eine angenehm saure Note hat. Diese Zitrusfrische hält sich eine Zeit lang in einem cremigen Rauch. Allmählich gewinnt die Süsse die Oberhand und gleichzeitig der Rauch mit Aromen von Kakao und Walnuss an Kraft. Etwas Butter mischt sich unter und lässt mich an das Tasting vom geschätzten Mitraucher Maiwald denken. Leider habe ich keinen passenden Rum zur Verfügung, aber die Vorstellung alleine macht schon Vergnügen. Ich muss mich mal um Rum-Qualitäten kümmern, vielleicht hat ja jemand der Kolleginnen und Kollegen per PN einen guten Tipp für mich. Aber auch ein Milchkaffee am Vormittag macht Sinn zu diesem ansprechenden Stick, der geschmacklich etwas aus dem Rahmen fällt. Gerade deshalb sollte man ihn einmal probieren und selber entscheiden, ob er eine Ergänzung des eigenen Portfolios sein kann. Ich werde mir ein paar "Brüderlein" ins "Kistchen" legen. 8/10

Länge: 14.30Durchmesser: 1.83 TAM
Das Boxing Date ist September 2017 und ich hatte mir geschworen, mindestens zwei Jahr zu warten. Der herrliche Wintertag war mir allerdings Anlass genug, diesen Schwur zu brechen. Vorweg genommen: Ich bereue nichts. Die erste Superiores aus der 10-er Kiste präsentiert sich als hübsche Kubanerin im bäuerlichen Gewand. Toastwürze und Süßholz im Kaltgeruch wirken anregend, der Kaltzug zeigt beachtlichen Zugwiderstand und bringt nur ein paar holzige Aromen hervor. Ich beschliesse den Zugwiderstand der hygroskopischen Veränderung zuzuschreiben und ohne Einsatz des PerfecDraw zu akzeptieren. So gibt es nicht viel Rauch, aber das Wenige hat es in sich. Zu Beginn mischen sich Leder, Erde und florale Noten zu einem konzentrierten Aroma, das Spuren auf der Zunge hinterlässt. Dezente Tannine sind zunächst im Hintergrund zu spüren, der Moment, in dem sie sich in Holzsüsse verwandeln und der Mischung einen Honigkick verleihen, ist wunderbar. Der Rauch wird dadurch cremiger, bleibt aber ausbalanciert und konzentriert. Erstaunlich guter, problemloser Abbrand führt allmählich zu einer etwas veränderten Geschmacksnote, die zusätzlich etwas bitteren Kakao und Walnuss enthält. Sehr, sehr schön. Die Asche ist fest und dunkelgrau und man ist geneigt, von enormem Reifepotential zu sprechen. Das werden die sich noch in der Kiste befindlichen Zigarren aller Voraussicht nach nicht ausleben können. Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute schon so nah ist. Nikotin ist vorhanden, ein leerer Magen nicht empfehlenswert. PLV ist durchaus angemessen. 9/10

Länge: 13.02Durchmesser: 1.75 TAM
Einem Hinweis folgend, dass die .44s eine nur schwer abschätzbare Verfügbarkeit hat, habe ich vor einem halben Jahr eine 24-er Kiste eingelagert. Nun war es an der Zeit für eine erste Probe. Der allererste Eindruck war nicht gerade überwältigend. Ein mattes, dunkles Deckblatt mit zahlreichen deutlich sichtbaren Blattadern und ein dumpfer Lederkaltgeruch reissen nicht vom Hocker. Auch der Kaltzug ist ledergetönt, allerdings nett verbunden mit einem Geschmack von geröstetem Zedernholz. Wider Erwarten erweist sich später der Abbrand trotz der Blattadern als perfekt und scharfrandig mit heller, fester Asche. Wahrscheinlich ein Ergebnis der Boxpressung. Der Zugwiderstand ist auf der festen Seite, erlaubt aber genügend, zunächst ausgesprochen trockenen, Rauch. Von Beginn an bestimmen Lederaromen und eine nicht unangenehme Pfeffermischung den Charakter des Rauchs. Bald mischen sich erdige und holzige Töne dezent dazu. Allmählich entwickelt sich diese Mischung zu einem herrlichen Kaffeegeschmack, auch wird der Rauch leicht cremiger. Im zweiten Drittel spürt man im Hintergrund florale Noten aufkommen (und der - wegen der ja noch eingelagerten Kiste - der Zigarre zugeneigte Raucher) verspürt die fruchtige Säure von Zitronenabrieb im Hintergrund. Trotz Nicaragua macht sich ein Hauch von Cuba breit. So lässt sich die Corona entspannt ins letzte Drittel rauchen. Sie wird nicht bitter und es bleibt nach der Ablage ein salziger Geschmack auf den Lippen. Ein interessanter Smoke, der besondere Erlebnisse bietet. 8/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch nie ein solch wunderschönes, fehlerfreies und samtig schwarz glänzendes Oscura Deckblatt gesehen habe. Passend dazu ein von AB gewohnt stylischer Zigarrenring mit violetter Farbgebung. Der Kaltgeruch erinnert an Tabak und Toast :-), der Kaltzug an eine Beefy. Die Magic Toast ist festgerollt ohne jegliche Schwachstellen, bietet aber einen perfekten Zugwiderstand an. Zu Beginn herrscht eine leicht florale Atmosphäre mit Holz- und Ledertönen und mildem Pfeffer. Die Holzaromen wechseln zu Süßholzaromen. Schokoladenoten und Geschmack von Toast und leicht salzigen Kartoffelchips taucht auf. Der Rauch hat guten Körper und ist gehaltvoll. Im weiteren Verlauf bleiben diese Aromen um das süsse Holz gruppiert und können gut gefallen. Leider muss ich das ein oder andere Mal nachfeuern, an einen wie bei der Robusto empfohlenen bedächtigen und langsamen Genug ist bei diesem Exemplar nicht zu denken. Dennoch ist mit der Magic Toast ein sehr schönes Raucherlebnis verbunden und man sich freut sich, noch ein paar eingelagert zu haben. 8/10

Länge: 20.00Durchmesser: 2.30 TAM
Kunstwerk oder Rauchwerk? Zuerst einmal optisch äusserst beeindruckend. Ein zweifarbiges Deckblatt aus Connecticut und Havanna Ecuador schmückt diese Salomones aus der italienischen Kaneda-Design-Werkstatt. Das auf die dunklen Spiralen elektrostatisch aufgetragene 24 K Gold ist eine Hommage an die hohe Zeit der Stadt Venedig. Natürlich eine Spielerei und ein wenig dekadent, aber zu Venedig passt es. Ich gebe aber auch gerne zu, dass zu einem späteren Zeitpunkt die kleinen goldenen Funken in der sehr festen, lange stehenden grauweissen Asche kleine Augenschmeichler waren. Aber was hat diese Gondole noch zu bieten? Der Kaltgeruch hat etwas von Marzipan, der Kaltzug ist näher am Aroma von Schokolade. Die Brandannahme am schlanken Fuß ist problemlos und liefert sofort intensiven Schokoladengeschmack. Sobald aber alle Fillersorten (DomRep, Peru, Nicaragua) zusammenarbeiten können, füllt sich der Rauch mit Leder und Erde. Die Schokolade wird zur weissen Schokolade, es schmeckt (und das Raumaroma folgt dem Geschmack) nach einem frisch geöffneten Backofen mit einem fertig gebackenen Früchtebrot. Der Rauch wird cremig, fast butterig und über die erste Hälfte des mittelstarken Smokes leben begleitend Aromen von Marzipan, Spekulatius und Lebkuchen dezent auf. Erst im letzten Drittel wird der Rauch floraler, nimmt etwas Noten von Zitrus- und Orangenabrieb an und führt den Smoke zu einem harmonischen und (fast) satten Ende. Mir fehlt einfach ein wenig der Tabakgeschmack - die künstlerische Note ist ohne Zweifel die 6,0, im Gesamten bleibt eine 8+/10 und die Erkenntnis, dass das schöne Stück und damit 38 Euro in Rauch aufgegangen sind.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.30 TAM
Der vierte und letzte Griff in den Gurkha-Robusto Sampler bringt eine "Double-Robusto" im Kleid einer Figurado hervor. Die Cellar Reserve hat mit 55 das grösste Ringmass der Auswahl, die in dieser Hinsicht mit den Massen 50/52 und 55 sehr unterschiedlich war. Ein seidiges, einwandfreies Deckblatt umgibt das sehr fest gerollte Innenleben. Das Anzünden über den verjüngten Zigarrenfuß verläuft problemlos, doch kämpft man bei den ersten Zügen mit einem hohen Zugwiderstand. Das normalisiert sich jedoch bald und wie bei den anderen Gurkhas wird jeder Zug nun mit viel Rauch erwidert. Im Gegensatz - und Dionysos sei Dank - zu den bisherigen Erlebnissen ist dieser Rauch würzig und kleidet den Mundraum aus mit dem Aroma von Kakao, Nuss und dezenter Süße. Im Verlauf des ersten Drittels kommt Holz und etwas Pfeffer hinzu, diese Struktur entlockt dem Raucherlebnis durchaus sehr angenehme Momente. Zur Abwechslung tragen im zweiten Drittel Karamell- und Nussnoten bei, bevor gegen Ende die durchgängig vorhanden Kakaoaromen bitter und die Holzaromen trocken werden. Die Asche ist mittelgrau und fällt früh und unregelmässig. Von den vier Sampler-Gurkhas kommt für mich nur die Cellar Reserve und mit einigen Abstrichen mehr die Royal Challenge für eine Wiederholung in Frage. Wenn überhaupt, da es doch so viel Besseres und auch noch nicht Probiertes gibt. 7/10

Länge: 17.78Durchmesser: 1.87 TAM
Vor Jahresfrist habe ich bei einer MC Open Junior den Genuss des Zigarrenrauchens kennen und schätzen gelernt. Die Macanudo Maduro Hyde Park und die VegaFina Coronita waren nach der ersten "aktiven" Woche für mich das "Mass aller Dinge" - ich muss lächeln, wenn ich heute zurück blicke. Obwohl - beide rauche ich von Zeit zu Zeit noch einmal ganz gerne. Es ist natürlich viel passiert und viel Rauch in den nun häufiger zu waschenden Wohnzimmergardinen hängen geblieben. Ich habe viel probiert, viel gelesen und ein paar Dinge gelernt. Dazu haben die Mitarbeiter der Cigarworld in Düsseldorf beigetragen und nicht zuletzt die zahlreichen Beurteilungen von unzähligen Zigarren auf diesen Seiten. Für diesen individuellen Aufwand und für die tolle, bildhafte und anregende Art und Weise, in der hier die Erlebnisse mit den "Cigars" beschrieben werden, möchte ich einmal den "Mitraucherinnen und Mitrauchern" und CW Danke sagen. Happy New Year & Good Smoke. Und damit zu meinem neuen "Mass aller Dinge" - der H. Upmann Sir Winston. Obwohl spätes 2018´er Boxing Date habe ich es riskiert und wurde belohnt. Kein Ammoniak und auch kein hygroskopisches Phänomen, das den Zugwiderstand negativ beeinflusste. Stattdessen stimmt mich ein hocheleganter und Finessen reicher Tabakgeschmack ausgesprochen fröhlich. Zu allem Überfluss ist der Rauch nicht holzgetrocknet, sondern samtig. Noten von getrockneten Oliven, sehr dezente Fruchtsüsse und viel würzige Erde sind harmonisch ausbalanciert. Ich warte auf keine Veränderung der Aromen und es kommen auch keine. Ein satter, langer, gleichbleibender Genuss lässt mich darüber nachdenken, was wohl in fünf, zehn und zwanzig Jahren aus diesem Meisterstück geworden sein wird. Leider habe ich keine geschlossene Kiste und über meine Lebenserwartung lasse ich mich nur ganz zögerlich nachdenken. Aber das wäre es doch, Kiste kaufen und lange leben. Das ist wahrscheinlich "Havanna". 10/10 What else.
Länge: 15.24Durchmesser: 2.22 TAM
Der erste Tag im Neuen Jahr, das verlockende Aussehen der "Year of the Pig" Limited Edition und eine gute Portion Neugier legitimiert irgendwie die Wahl dieser Zigarre nach nur zwei Wochen Lagerzeit im Humidor. Milde Ledernoten finden sich im Kaltgeruch und tauchen auch nach den ersten Zügen auf. Süßholz, Lakritz, etwas Dörrobst und eine angenehme Chilischärfe begleiten großzügigen Rauch und tadellosen Abbrand. Sehr schöner Smoke, der noch Einiges erwarten lässt, wenn man es schafft, den übrigen Exemplaren noch etwas Ruhezeit im Klimaschrank zu geben. Leider beginnt die Zigarre nach der Hälfte in Höhe des ersten Zigarrenringes weich - um nicht zu sagen "matschig" - zu werden. Unverzeihbar für eine Davidoff und erst recht für diesen Preis. Bis zu diesem Punkt war auch die Asche fest und hellgrau, nun wird sie bröselig. Zugwiderstand ist kaum noch vorhanden und Schiefbrand ist die unvermeidbare Konsequenz. Ablage. Ein vorsichtiger manueller Test der verbliebenen Exemplare lässt keine Unregelmässigkeiten feststellen. Pech gehabt, Neugier bestraft. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Aussichten im "Jahr des Schweines" zumindest für die ersten sechs Monate hervorragend sind. Auf eine Benotung verzichte ich zunächst einmal.

Länge: 10.80Durchmesser: 1.90 TAM
"Man bekommt keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu machen" - gemäss dieser Weisheit trumpft die Anejo XO Petit Robusto mit einem hübschen Erscheinungsbild und einem ebenso hübschen Pferdeschwanz am Kopf auf. Zurückhaltend im Kaltgeruch lässt der Kaltzug schon ein wenig Nussschokolade erahnen. Etwas unerwartet startet dann der Rauch mit holzig-erdigen Noten und Lakritz. Nach einigen Zügen meldet die "Petit" mit sympathischer Pfeffernote und einem Hauch von Milchschokolade an, dass sie dir die nächsten 45 Minuten zu einem Erlebnis machen möchte. Und - man verzeihe mir - verdammt noch mal, das tut sie auch. Mit einer cremigen Harmonie vereinigen sich im Rauch Nuss, Schokolade und Erde zu einem durchaus kräftigen Geschmackserlebnis. Mehr braucht es nicht und dennoch kommen im letzten Drittel noch ein wenig bittersüsses Anis und Leder dazu. Die feste, aber noch dunkle Asche zeigt, dass es sogar noch Entwicklungspotential gibt. 9/10 und immer wieder.


