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verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die JdN Gran Reserva Robusto kommt mit einem sehr schönen, rotstichigen, dunkel schokoladenbraunen Deckblatt daher, das nur wenige Blattadern aufweist, aber doch einige Spots und dunklere Flecken hat. Es ist relativ matt, hat aber im Sonnenlicht einen schönen, rötlichen Schimmer. Es fühlt sich sehr glatt und samtig auf den Fingerspitzen an, was dem sehr festen boxpressed entgegensteht und der Robusto trotz der Banderolen, die ein bisschen wirken wie ein Design-Versuch des Grundkurses „Banderolengestaltung“ der Klasse von 95, etwas sehr Edles gibt. Kalt duftet sie stark ledrig und nach der JdN-signature süßlichen „Worchestershire-Sauce-Würze“, am Fuß kommen dragierte Erdnüsse, mehr Würze, mehr Leder, Bauernbrot-Kruste und hintergründig etwas Blumiges durch. Der Anschnitt gestaltet sich trotz der Kappe, die anders als der Rest der Robusto eher wie „hastig draufgeworfen“ wirkt, problemlos. Der Kaltzug zeigt nicht nur einen perfekten Zugwiderstand, sondern präsentiert sich auch mit viel Leder, Nuss, Worchestershire-Sauce und reifem Tabak. Einmal entfacht – und das Anzünden gestaltet sich bei der Gran Reserva Robusto langwierig – legt sie recht kräftig los, mit dichtem, süffigem Rauch voller Leder- und Würz-Noten, noch überlagert von einer ordentlichen Portion Pfeffer. Der Pfeffer tritt relativ schnell in den Hintergrund (außer retronasal, da bleibt er das Leitmotiv) und macht Platz für eine tolle, elegante Melange aus Leder, besagter JdN-typischen Würze und Bauernbrot-Kruste vor etwas „nassem Waldboden mit Laub“ und dezent blumigen Noten. Die Gran Reserva brennt sehr gemächlich und gleichmäßig ab, bei starker Rauchentwicklung und fester, dunkelgrauer Asche. Gegen Ende des 1. Drittels hat sie sich in Sachen Stärke bei mittelkräftig eingependelt mit prominenten Aromen und einem Körper, der nur einen Ticken flacher ist als „voll“. Es macht mir etwas Sorgen, dass die Robusto im Rauchverlauf weich wird, doch das wird an keinem Punkt zu einem Problem, sogar der Zugwiderstand wird nicht loser. Im zweiten Drittel treten der „nasse Waldboden mit Laub“ mit den dragierten Erdnüssen in den Vordergrund. Aromatisch erinnert sie mich hier stark an die Davidoff Nicaragua Boxpressed – nur ist die Joya de Nicaragua Gran Reserva Robusto viel "heller". Sie wirkt reif, ohne jedoch das "muffige" der Davidoff zu haben. Im letzten Drittel legt die Gran Reserva mit einer dramatischen Wendung nochmal einen oben drauf. Die nussigen Noten treten süßlich in den Vordergrund, bringen schokoladige Aromen mit und Assoziationen von Kokosnuss. Das alles vor einer tollen Mischung aus Leder-, Erd- und Brot-Noten. Retronasal zeigt sie Noten von Erdnuss-Schalen und Worchestershire-Sauce. Pfeffer: Fehlanzeige. Nach im Schnitt zwei Stunden Rauchvergnügen hatte ich bisher bei jedem Exemplar das Verlangen, mir sofort die nächste davon anzuzünden – ja, die JdN Gran Reserva Robusto boxpressed ist so dermaßen gut! Eins plusplus mit Hummel im Heft!



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Mombacho Liga Maestro Double Robusto (6.75x50)
verifizierter Kauf

Länge: 17.15Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Mombacho Liga Maestro Double Robusto ist ein imposanter Anblick. Nicht nur wegen des Formats, sondern auch der dezenten, zurückhaltend designten Banderolen wegen, die mit ihrem Gold und Schwarz gut auf das wunderschön gleichmäßig dunkel rostbraune Deckblatt abgestimmt sind. Wie zu erwarten liegt die Double Robusto gut und schwer in der Hand. Sie ist offensichtlich sehr fest gerollt, dabei gleichmäßig und makellos. Das Deckblatt ist wirklich eine Augenweide, nur leicht geädert und samtig/dezent ölig auf den Fingerspitzen. Kalt verströmt sie förmlich die Noten von Erde – viel Erde! - Leder und Tabak, mit etwas fruchtig-süßem im Hintergrund. Am Fuß treten die Noten mineralischer Erde nochmal deutlicher hervor, dazu Säure und etwas, das ich noch nicht so richtig deuten kann. Der Kaltzug gestaltet sich dezent mit den Kern-Noten Erde und Leder. Die im Kaltduft nicht so richtig deutbare Note wird mir jetzt klar: eine Mischung aus Holz, Zucker und Orange, die mich an einen Old Fashioned Cocktail erinnert. Auf der Zungenspitze und den Lippen bleibt Pfeffer zurück. Spannend. Nach dem Entfachen – ein Kinderspiel übrigens, die Mombacho ist gierig – beginnt sie zurückhaltend mit Noten mineralischer Erde, Leder, etwas Holz (ausgebranntes Fass?) und dry aged Beef Anklängen in dem cremigen Rauch. Dahinter Worchesterhire-Sauce. An der Nase zeigt sie süßes Leder und etwas scharfer Zimt. Retronasal hingegen mehr Erde (Lehm) und Laub mit dezenter Süße und nussigen Anklängen. Die Aromen, so sperrig sie sich lesen mögen, wirken jedoch gut eingebunden, stimmig und reif. Nach einem Zentimeter wird der Körper langsam voller mit mehr Erde und Leder und einer interessanten, sich langsam aufbauenden Süße. Der zu Beginn etwas zu feste Zugwiderstand öffnet sich im Verlauf des ersten Drittels und wird den Rest des Raucherlebnisses perfekt bleiben, mit ordentlich Widerstand, aber ohne anstrengend zu sein. Dabei brennt die Mombacho Liga Maestro Double Robusto gemächlich ab, zwar leicht wellig, aber weit entfernt von besorgniserregend. Die Asche ist dunkelgraumelliert und fest, hält bis zu 4 Zentimetern. Nachdem ich mich anfangs noch darüber wunderte, wie wenig Rauch im Raum steht, entwickelt sich die Mombacho Liga Maestro Double Robusto zügig zu einem ordentlichen Schornstein. Im zweiten Drittel dann kann man mit viel Interpretationsspielraum Ahorn und (ordentlich angebranntes) Toffee wie in der Beschreibung zu lesen wahrnehmen. Dazu kommt viel Nuss und Leder, Leder, Leder. Erdige Noten und auch die Fleisch-Assoziationen bleiben im Hintergrund immer präsent, aber vom Pfeffer fehlt jede Spur. Retronasal erlebt man stattdessen eine interessante Mischung von Zimt mit etwas geräuchertem Jalapeno-Pulver, welches sich auch leicht an den Gaumen legt. Nachdem die Double Robusto mit dem ersten Zug mittelkräftig+ mit mittelkräftig++ im Körper loslegte, kratzen Körper und Aromen jetzt an der Grenze zu "voll", ohne dass die Mombacho Liga Maestro stärker wird. Im letzten Drittel bringt sie noch einmal alle ihre Qualitäten aufs Parkett: Leder und Ahornsüße im Vordergrund, Erde, Holznoten und Fleisch-Assoziationen an der Nase und retronasal geräuchertes Jalapeno-Pulver, kräftig, süß und dunkel. Fass-, Fleisch- und Leder- Noten verweilen lange im Abgang. LEIDER schleichen sich langsam aschige Noten ein, aber nach über zweieinhalb Stunden puren Genusses kann man die Double Robusto auch einfach satt und zufrieden ablegen. Für mich ist die Mombacho Liga Maestro eine wirklich gute, erfrischend eigenartige Zigarre. Kiste kaufen! P.S.: Auch hier findet man ein kleines Schmankerl nach Entfernen auf der Innenseite der Banderole. Ich mag es ja, wenn dieser Platz genutzt wird – mehr davon, gerne so stilecht wie bei der Joya de Nicaragua Cinco Decadas.



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Hoyo de Monterrey Anejados Hermoso No. 4

Länge: 12.70Durchmesser: 1.91 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Hoyo de Monterrey Anejados Hermoso No. 4 hat mich sehr überrascht – und das bereits optisch. Ein dezentes boxpressed kennt man ja bei cubanischen Zigarren, aber diese, zumindest das von mir verköstigte Exemplar, weist eine erstaunlich präzise Pressung auf, wie man sie eher aus dem Hause Padron erwartet hätte. Die Bauchbinden sind zwar jede für sich edel und angenehm zu betrachten, direkt nebeneinander stechen sie einander jedoch. Die Hermoso No. 4 ist herrlich konstruiert und liegt gut in der Hand, wenn auch sie leichter wirkt als erwartet, da sie doch gleichmäßig recht fest ist und auf Druck nur sehr wenig nachgibt, aber das kann man ihr ja auch ansehen. Das Deckblatt hat ein stumpfes, fleckiges Braun irgendwo zwischen Erde und Zimt, mit wenigen dünnen Blattadern. Auf den Fingerspitzen wirkt das Decklatt stumpf und glatt. Kalt duftet sie – wenn auch sehr dezent – holzig, etwas moosig, mit Ideen von Honig und Harz. Am Fuß lässt sie laubig-tabakige Noten erahnen. Der Anschnitt gestaltet sich dann erstmal schwierig, denn am Kopf gibt die Hermoso No. 4 mehr nach, als ich erwartet hätte. Resultat: an der Kappe reißt der Decker fusselig auf. Nach Entfernen der Tabakfussel stellt sich der Kaltzug als erstaunlich flach und nichtssagend heraus, mit Ideen von Holz und Leder und einem leicht mineralischen Abgang. Einmal entfacht, beginnt die Hermoso No. 4 etwas scharf, doch das legt sich schnell. Ist die Schärfe einmal verflogen, macht die Hoyo de Monterrey Anejados richtig viel Spaß mit laubig-würzig-mineralischen Noten und Anklängen von Holz und Honig; sie hinterlässt ein wenig Pfeffer auf den Lippen und der Zunge. Retronasal lässt der cremige Rauch einen würzige Anklänge von Laub und Honig erleben, mit Ledernoten im Abgang. Die Hermoso No. 4 zeigt sich so gerade mittelkräftig, mit einem schön ausbalancierten, vollen Körper und angenehmen, dezenten Aromen. Das alles bei üppigem Rauch und einem trotz etwas welligem Abbrand guten Zugwiderstand. Der Raumduft ist holzig-herbstlich, die Asche kubatypisch extrem dunkel und fest. Nach einem etwas harten Start ist die Hermoso No. 4 nun viel ausgewogener. Noten von Holz und Leder werden im 2. Drittel vordergründiger, schön unterlegt von einer dezent würzigen Honigsüße. Im Abgang zeigt sie sich am Gaumen mineralisch mit einer leichten Fruchtsäure, retronasal sind Noten von Laub und Gewürzen präsenter. Ab der Mittelmarke kommen leichte, frisch wirkende Mandelnoten auf. Das letzte Drittel dann ist nun endgültig purer Genusshimmel. Die Aromen präsentieren sich eingebundener, süßer und auch etwas milder als in den Dritteln davor, Leder und Laub klingen auf der Zunge und retronasal langsam nach. Noten von Mandeln und Minze kommen hin und wieder auf, nie zu stark, nie zu lange. Das Spiel der Aromen erinnert hier an die Noten bei einem schweren Rum. Nach nur knapp über einer Stunde ist dieses Raucherlebnis, das ich hier jedem ans Herz legen möchte, schon vorbei, leider… ich mach mir noch eine an!



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RoMa Craft Tobac CroMagnon Connecticut Broadleaf Maduro Anthropology (Grand Corona)
verifizierter Kauf

Länge: 14.61Durchmesser: 1.83 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Wow. Einfach nur wow. Die Corona Gorda kommt viel hübscher und edler daher wie ihre „großen Schwestern“, das Deckblatt wirkt seidiger und weniger rustikal als bei der EMH und Cranium, hat dabei dasselbe schöne Ebenholzbraun. Sie ist, wie für RoMa Craft Tobac üblich, sehr fest gerollt und liegt gut und schwer in der Hand. Der Decker riecht sehr schokoladig, das Brandende kalt blumig-ledrig. Der Kaltzug verrät Pfeffer, Zimt und Leder – und flüstert einem außerdem, dass der Zug auf der festeren Seite anzusiedeln ist, für mich perfekt. Entfacht startet sie schokoladig-ledrig, mit einer starken Röst-Süße und Kaffeenoten in dem dichten, cremigen Rauch. Für mich wirkt die schlanke Schönheit aufregender, weil weicher, ausgewogener und weit cremiger als ihre dicken Schwestern. Das ändert sich auch im zweiten Drittel nicht: sie entwickelt sich zwar wie zu erwarten linear, aber die prominenten, stark süßlichen Noten von Kakao- (& Kaffee-)bohnen mit Leder und Erd-Aromen am Gaumen mit viel Pfeffer, Zimt und Gewürzen an der Nase machen einfach Spaß. Die Anthropology ist keinesfalls (nikotin-)stärker als die EMH und Cranium, aber Aromen und Körper sind noch dunkler und wirken viel voller. Wie im wahren Leben, die Schlanken haben den ausgewogeneren Körper, ha ha ha. Die Asche ist wie bei der festen Rollung zu erwarten sehr fest und stabil, hält fast bis zur Mittelmarke und hat ein wunderschönes gleichmäßiges weiß, kontrastiert den Decker wie die untere weiße Banderole die darüberliegende. Ist die Asche einmal abgestreift, kommt eine stark an Zucker erinnernde Süße auf, dahinter eine zweite Note, die ich erst nicht deuten konnte. Doch dann schlug die Assoziation fast bildlich zu: die guten alten sogenannten „Frühstückscerealien“. Denn (ich habe tatsächlich sofort ein zweites Exemplar verköstigt, um diese Assoziation zu bestätigen) der Rauch hat nun Qualitäten, die stark an den Geruch von Kellog’s Frosties erinnern, eben halt gebackener Weizen mit vieeeeeel Zucker. Im letzten Drittel verschwindet die Süße hinter Holz-Röst-Noten, die langsam aber sicher düster und – und das vor allem im Mundraum – trocken werden. Der Stummel misst nach ca. einer Stunde und 50 Minuten noch knapp zwei Zentimeter, wenn eine trockene Bitterkeit durchschlägt, die einem sehr bestimmt sagt, dass jetzt langsam auch mal gut ist. Die CroMagnon Linie ist definitiv meine Lieblingsserie aus dem Hause RoMa Craft, aber die Anthropology legt nochmal richtig einen drauf. Nach nur zwei verköstigten Exemplaren ist das hier definitiv mein absoluter Favorit – und das zu einem ordentlichen PLV.



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Viaje Limited Editions Craft Series Bales on Bales 2018 (6x52)
verifizierter Kauf

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Zuallererst: dies hier ist nicht wie in der Bezeichnung und Beschreibung genannte Bales on Bales, sondern die ebenfalls unter dem Dach "Craft Series" laufende Mini-Serie "for the Love of the Leaf" von André Farkas und somit keine nicaraguanische AGANORSA-Puro. Statt dessen kommt die Toro, einmal von der nicht neuen (man denke mal zurück an die großartige Bolivar Gold Medal von 2005), aber ausgefallenen Verpackung (die sich in meinem Falle bei allen drei bisher verköstigten Exemplaren völlig problemlos entfernen ließ) befreit, mit einem wunderschönen, rustikalen San Andres Maduro Deckblatt daher, der richtig duster, fast schwarz ist und den ich viel mehr als Oscuro-Decker einstufen würde. Die Toro mit dem rustikalen und gleichmäßigen Oscuro-Deckblatt, welches eine nur leichte Marmorierung aufweist, dafür mit einigen sehr präsenten Blattadern daher kommt, ist auch haptisch eine Freude. Sie wirkt makellos gleichmäßig gerollt und sehr stramm gewickelt; sie gibt auf Druck kaum nach. Dabei fühlt sich das Deckblatt rauh und „zahnig“ an, mit einer eher trockenen Textur. Der Kaltgeruch ist vielversprechend süßlich-zimtig-holzig-ledrig und stallig, wohingegen der Kaltzug Schokolade, Leder und Lakritz verspricht, transportiert von erdigen Nuancen. Der von der Folie abgedeckte Teil weißt zusätzlich salzig-ledrige und dezent ölig/metallerne Aromen auf, letzteres wahrscheinlich von der Verpackung. Vielleicht lagere ich ein paar dieser dunklen Schönheiten mal ohne das Silberpapier und gucke mir an, was das mit den Aromen macht... Nach recht zügigem Entfachen präsentiert die „for the love oft he leaf“ sich mit einer hellgrauen Asche, die zwar brüchig aussieht, aber sehr stabil ist; angenehm dezentem Rauchvolumen bei nicht wirklich cremigem Rauch, der dennoch eine "kaubare", feste Textur aufweist; und nicht gestochen scharfem, aber konstanten und problemlosen Abbrand. Der Zugwiderstand ist etwas fester, für mich perfekt. Aromatisch beginnt die Toro sehr trocken und wuchtig mit einem vollen Körper; Aromen von Leder, Erde, karamellisierendem Fleisch (Röstsüße) zeigen sich sehr präsen, dahinter liegt eine dezente Würze ähnlich Worchestershire Sauce. Zwei/drei Centimeter in die Toro hineingeschmökert entwickelt sie interessante, wenn auch sehr leichte Laub- und Röstzwiebel-Noten an der Nase, während retronasal eine tolle Melange von Leder, Laub und etwas Tannenharz im Vordergrund steht, die leider im ersten Drittel von einer heftigen Pfeffer- (Merrettich-)schärfe im Abgang überlagert wird. Auf den Lippen hinterlässt die Toro Salz und etwas limettiges (hopfiges???). Im Übergang zum 2. Drittel balancieren die Aromen sich aus, Würze, Röstsüße und Leder treten in den Vordergrund, getragen von Holz und dem im Kaltzug erahnten Lakritz. Der Abgang wird länger und cremiger, mit dezent malzig-beerigen Noten. Die Laubnoten an der Nase werden nun unterstützt von dezenteren Pfeffernoten als zuvor – und gerösteten Mandeln. Salz bleibt auf den Lippen, leicht erdig. Retronasal bleibt Würze, Leder, gebrannte Mandeln und (leider noch immer leicht stechende) Honig-Senf-Noten, Muskat im Abgang. Das letzte Drittel zeigt sich dann mit einer sehr schönen Röstsüße (karamellisierendes Fleisch und gebrannte Mandeln) vor Leder und Tannenharz im Vordergrund, mit Gewürzen und mineralischen Noten im Hintergrund. Der Abgang bleibt lange und trocken (ohne unangenehm zu werden), mit malzig-beerigen Noten und Hopfen. Retronasal sind die Aromen eine Blaupause derer aus dem 2. Drittel, nur zurückgenommener. Die Schärfe sticht nicht mehr, ist viel besser eingebunden. An der Nase sind BBQ-Noten und Kaffeebohnen präsent, der eine oder andere Zug weckte auch dezente Erinnerungen an Süßkartoffel-Chips. Beerig-malzige Noten im trockenen Abgang. Dezent hopfig. Dieses letzte Drittel, das sich auch länger als die vorherigen raucht, ist für mich das besondere an dieser Toro, hier wirken die Aromen für mich am eingebundensten in diesen vollen Körper bei mittlerer Stärke. Nach knapp zweieinhalb Stunden Rauchvergnügen weiß man, was das absolute Plus, damit einhergehend aber auch das Minus an dieser Zigarre aus den Craft Series passenderweise ist: sie versetzt bei höchstens medium+ Stärke mit einem vollen Körper und starken Aromen so dermaßen in Trinklaune, dass ich doch nach jeder Verköstigung einen dezenten Schwipps hatte. Das passt ja auch zur Weihnachtszeit, wenn man diese unbedingt mit der Familie verbringen muss. Das schöne ist, dass die „for the love oft he leaf“ sehr langsam, bedacht und gemütlich geraucht werden will – sonst erschlagen die recht trockenen primären Aromen jegliche Komplexität und damit alles, was diese Zigarre außergewöhnlich macht. Ich kann nur jedem wärmstens ans Herz legen, diese außergewöhnliche Zigarre zu probieren. Randnotiz, auch wenn ich selbst schonmal den einen oder anderen Ausrutscher dieser Art hatte: Das fast schon obligatorische Rumgehate mancher "Aficionados" nervt in hohem Maße. Macht euer Problem nicht zu dem der anderen und lernt, richtig zu rauchen und zu genießen. Dann wird es auch was mit dem Geschmack. Natürlich: über Geschmäcker KANN man streiten, dann aber bitte auch fundiert und objektiv. Meinung wird erst durch Fachwissen sexy.



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Nicarao Sampler Robusto DH boutique

Länge: 0.00Durchmesser: 0.00

Dieser Sampler bietet einen guten Überblick über das Portfolio von DH. Es sind großartige Zigarren, die hier zu einem unschlagbaren Preis zusammengestellt wurden.



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Flores y Rodriguez Connecticut Valley Reserve Grand Toro

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Am vergangenen Montag hat mir ein Freund diese Zigarre in die Hand gedrückt. Da ich von der Robusto und der Figurado dieser Serie einst sehr angetan war, musste ich mir die Grand Toro umgehend anstecken. Was soll man zu einer dermaßen großartigen Zigarre sagen? Konstruktion, Haptik, Zug- und Abbrandverhalten sind perfekt. Die Optik… dieses seidig-ölig wirkende Deckblatt mit seinem an der Grenze zum Schwarz mäandernden, ebenmäßigen Braun ist ein Traum. Kaltduft und Kaltzug verraten Espresso und Herrenschokolade, mit etwas Tanninen und Leder. Sie hat dunkle, sehr süße Aromen. Einmal entfacht, bestätigt sich der Kaltduft in einem sehr cremigen Rauch mit kräftigem Körper – wobei sie mild++ bleibt in Sachen Stärke. Im zweiten Drittel gesellen sich etwas Zimt, dezent stallige Noten und dunkle Früchte (vor allem Brombeeren) hinzu. Retronasal hat sie etwas Pfeffer, aber vor allem ist sie: süß, dunkel, komplex. Im letzten Drittel wird sie etwas kräftiger in Sachen Stärke, wobei der Körper wirklich voll ist. Frischer Espresso mit Herrenschokolade und Tanninen lasten noch lange, nachdem man sie abgelegt hat, im Mundraum nach. Diese Zigarre MUSS man in meinen Augen mindestens probiert haben!!! – und das in diesem Format, ich finde, dass der Blend sich hier aromatisch am besten entfaltet.



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Balmoral Anejo XO Rothschild Masivo

Länge: 12.70Durchmesser: 2.18 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Balmoral Anejo XO Rothschild Masivo Die Balmoral Anejo XO Rothschild Masivo kommt mit ihrem 55er Ringmaß, dem schön marmorierten, leicht gräulich stumpf wirkenden Maduro-Farbton und den sehr passend gestalteten Banderolen sehr imposant daher. Der speckig/ölige Arapiraca-Decker ist recht elastisch und durchzogen von einigen prominenten Adern. Man merkt schon haptisch, dass die Konstruktion dieser kleinen Fetten perfekt ist. Sie liegt schwer in der Hand und hat über die komplette Länge einen gleichmäßigen, festen „give“. Die Rothschild Masivo hat ein wirklich sehr schönes Format. Der Kaltgeruch der Rotschild Masivo ist sehr angenehm, leicht holzig süßlich, mit einer süffigen, kakaoigen Note, und erinnert an den Kaltduft der Liga Privada Nr. 9. Nach problemlosen Anschnitt mit einem Doppelklingen-Cutter präsentiert sich der Kaltzug angenehm, so dass ich mich erstmal wie bereits bei der Gordito aus derselben Serie eine Zeitlang an diesem gelabt habe. Die Flammannahme der Rotschild Masivo war dem 55er Ringmaß geschuldet verhalten, doch brennt sie einmal, dann brennt sie. Etwas wellig zwar, zumindest im 1. Drittel, doch das fängt sich im 2. Drittel von selbst. Der Raumduft ist dezent tabakig holzig ledrig süß, die Asche sehr hell, fast weiß, dennoch melliert, dabei sehr fest; bei dem letzten verköstigten Exemplar hielt sie exakt bis zur Mitte. Der Zugwiderstand ist mir etwas zu lose, 4/10 würde ich sagen, wobei ich persönlich eine 6/10 als perfekt erachten würde. Die Rothschild Masivo will also mit Bedacht geraucht werden. Kann sie haben. Bei dieser Aromenfülle mag ich ihr einiges nachsehen. Im 1. Drittel beginnt die Balmoral Anejo XO Rothschild Masivo noch recht verhalten mit dezenten Würz- und Tannenholz-Noten, gut eingebunden in eine cremige, aber herzhafte Süße. Die Tannenholz-Noten und die herzhafte Süße verbleiben lange und angenehm trocken im Mundraum, besonders auf der Mitte der Zunge. An der Nase erlebt man schwelendes Tannenholz, Leder und kräftiger Honig, dezente Nussnoten und etwas Fleischiges. Retronasal besticht sie mit Nuss, dezenten Würznoten und reifem Tabak (Laub?). Im 2. Drittel werden Tannenholz und Leder präsenter, an der Nase wie auf der Zunge. Die Aromen werden insgesamt voller, Walnüsse liegen jetzt in dem kräftigen Waldhonig, auch dezente Salznoten kommen durch. Darunter liegt eine feine Würze und Kakao. Retronasal hat man vor allem diese Würze, Leder und, ganz dezent, Assoziationen von Fleisch. Mineralische Noten verweilen jetzt im Mundraum, der Abgang wird angenehm länger. Dabei treffen hier die Aromen meinen Sweet Spot. „Über brennendem Tannenholz geröstete Marshmallows in einem heißen Kakao mit Schuss nachts im Wald“... Das letzte Drittel wird dann etwas trockener. Tanne, Leder und mineralische Noten spielen sich in den Vordergrund, eingebettet in den kräftig würzigen Waldhonig mit Walnüssen. Leder, etwas Kakao und süßer Tabak sowie dezente Noten frischen Bauernbrots an der Nase. Retronasal über Tannenholz geräucherter, kross gebratener Bacon und dezent weißer Pfeffer. Langsam, leider erst im letzten Drittel, entwickelt sich eine starke Schokoladen-Süße, die lange im Mundraum verweilt und einen dezent salzigen Nachgang hat. Dabei ist die Rotschild Masivo nie zu kräftig, mäandert um die Medium-Marke herum, mit einem schönen, vollen Körper (medium+). Das Rauchvolumen der Rotschild Masivo ist ebenfalls eher medium+, eben nicht zu dicht, dafür hat dieser Rauch eine schön cremig-feste Struktur, die besonders im letzten Drittel auffällt, wo sie ein großartiger Kontrast zu den Aromen ist. Nach (jeweils!) knapp unter 2 Stunden Rauchvergnügen habe ich auch das letzte Exemplar sehr zufrieden weggelegt. Die Balmoral Anejo XO Rothschild Masivo weiß mich mit ihren wundervoll ausbalancierten und eingebundenen Aromen zu überzeugen – und das, so finde ich, ist zu dem Preis ein absoluter Knaller. Eine kleine Empfehlung am Rande: nach div. Versuchen mit Rum fand ich sie bisher von Kaffee oder einem Laphroaig Brodir am besten begleitet.



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Dalay Affentanz Affezibbel

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Mit dieser Belicoso ist Michael Grossklos ein ganz großer Wurf gelungen, der sehr schön und modern präsentiert wird. Die Banderolen sind mit ihrem Weiß und Gold und den sehr dezenten, aber amüsanten Logos ein Hingucker und ein schöner Kontrast zu dem fleckigen, marmorierten, maduro-claro-farbenen Pennsylvania Broadleaf Deckblatt, das dem Affezibbel gut zu Gesicht steht und sowohl optisch wie haptisch voll im Thema bleibt. Der Decker fühlt sich leicht speckig an und gibt leicht nach, wenn man die fest gerollte, aber herrlich konstruierte Affentanz leicht drückt. Der Decker riecht dezent pfeffrig und blumig-süßlich. Der Kaltduft am Brandende ist vor allem floral-fruchtig-süß, mit starker Betonung auf „fruchtig“. Anschnitt und Flammannahme sind hervorragend; der Kaltzug bestätigt, was der Kaltduft verraten hat. Die ersten Züge sind ein bisschen verwirrend, weil sie noch trocken wirken und man sich erst einmal fragt, wohin die Süße ist, die man doch riechen konnte. Zeitgleich sagt der Affezibbel einem direkt, wo die Reise hingeht: sie startet medium in Stärke und Körper, weit kräftiger, als ich es bei dem Kaltduft von einer Dom.-Rep. Zigarre erwartet hätte. Doch nach den ersten zwei bis drei Zügen kommen die Aromen so durch, wie man sie errochen hat. Also wirklich alles im Thema: Urwald, Kraft und Bananen. Ich finde dieses Raucherlebnis schon zu Beginn einzigartig und großartig. Vor allem, weil mich die Aromen und der lange auf der Zunge verweilende leicht karamellisierte holzige Geschmack mit dem dezent darunter liegenden schwarzen Pfeffer an etwas erinnert, besonders an der Nase, wo die fruchtigen (Bananen)Aromen sich retronasal hervorragend mit schwelendem Holz, süßen Röstnoten und einer dezenten „frischen Brise“ verbinden. Ich brauchte ein bisschen, bis ich die Assoziation gefunden hatte, doch dann: Anfang 2017 brachte der unabhängige Abfüller Gordon & MacPhail einen 11 Jahre in Sherryfässern gelagerten Caol Ila in Fassstärke raus, der zu den besten Islay-Whiskys gehört, die ich bisher genießen durfte. Auf den Flaschenetiketten selbst wurde der Whisky wie folgt beschrieben: Sweet vanilla, stewed fruit and peat smoke aromas. The palate is peppery with banana, apple and lingering bonfire embers. So würde ich die Affentanz beschreiben; wobei diese klar den Fokus auf süßes Vanille und Banane legt. Die Bananen-Aromen haben auch mehr die Qualität des Geruchs der Schale von reifen bis überreifen Zigarren. Den Rauchverlauf habe ich als sehr linear empfunden; besonders die Süße steigert sich enorm. Sie endet mit einem medium+ Körper (vielleicht sogar medium-voll) und ebenfalls medium+ in Stärke. Nach zwei bereits verköstigten Exemplaren bin ich noch immer begeistert von der blumigen Süße der Affentanz. Es ist eine wirklich süffige Zigarre für ein knapp zweistündiges Raucherlebnis, von der ich sehr froh bin, blind gleich eine ganze Kiste beim Hersteller erstanden zu haben.



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New World Oscuro Robusto_Zigarre

Länge: 13.97Durchmesser: 2.18 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die New World Robusto ist ein Schokoriegel. Das Deckblatt hat ein schokoladenbraun, das einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt und das boxpressed ist meisterhaft. Kalt riecht sie so, wie die Optik verspricht – nach Kaffee und vor allem Schokolade. Nach problemlosem Anschnitt lässt einen der Kaltzug dann bereits weiter träumen. Kakao-Nibs, eine Zimtstange und ein paar Pfefferkörner… nach dem Anzünden weiß man eigentlich direkt, was man bekommt. Stärke und Körper sind sofort auf der Medium-Marke, der doch sehr dichte, cremige Rauch transportiert medium+ Noten von Herrenschokolade, Leder, Zimt und Holz, ein bisschen wie ein frisch ausgebranntes Weiseichen-Fass. Im zweiten Drittel verschwindet der Pfeffer im Hintergrund, wo er als würzige Note bleibt. Im Vordergrund gesellt sich Tabak zu den noch dominanten Leder-Noten. Das ändert sich im letzten Drittel, in dem sich Schokolade, Leder, Zimt, Holz und der wieder in den Vordergrund tretende Pfeffer zu einer angenehm ausgewogenen Aromen-Melange verbinden. Der dichte Rauch behält im gesamten Rauchverlauf seine cremige Textur, man hat fast das Gefühl, ihn kauen zu können. Nach ca. 1,5h abgelegt, hat man noch ein Weilchen etwas von den dezent süßlich im Mundraum verweilenden Aromen. Eine großartige Zigarre zu einem mehr als fairen Preis, bei der ich mich gefragt habe, wie es sein kann, dass sie bei mir trotz mehrmaliger Verköstigung im Verlauf der letzten Jahre so unterm Radar geflogen ist. Vielleicht liegt es an der seltsamen Briefmarke, die hier als Banderole verwendet wurde?



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A.J. Fernandez Sampler Selection No. 3 Fresh Pack New World / Last Call

Länge: 0.00Durchmesser: 0.00

Wer die Last Call und die New World Linien von AJ Fernandez zu einem unschlagbaren Preis durchprobieren möchte, dem sei zu diesem Sampler geraten. Die Zigarren sind durch die Bank weg meisterhaft verarbeitet und ein wahrer Genuss. Einzig mit der Verpackung, dem Fresh-Pack an sich, werde ich nicht warm. Sie haben – in meinen Augen – einen gewissen Tankstellenflair und sind kein so sonderlich guter Schutz für die Zigarren. Zwei der Zigarren waren am Fußende eingedrückt – was aber zum Glück dem Rauchvergnügen keinen Abbruch getan hat.



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Epic Edicion Limitada Cigarworld Limited Edition 2017
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Toro kommt mit ihren 6x54 und dem gleichmäßig dunklen, feinadrigen Maduro Colorado Deckblatt sehr imposant daher. Sie ist gleichmäßig und fest gerollt, gibt nicht nach und das Deckblatt wirkt – typisch Epic – etwas trocken und rau, dennoch ölig. Die Banderole ist sehr schlicht, einen Schönheitswettbewerb wird sie wohl auch nicht gewinnen. Kalt duftet sie nach kalten, nassen Schwarztee-Blättern auf neuem Ledersattel, am Fuß erschnuppert man dezent blumige Noten. Nach problemlosen Anschnitt findet man die Schwarztee-Note im Kaltzug wieder, unterlegt mit etwas Herrenschokolade und einer frischen Note, die Islay-Trinker unter uns würden wahrscheinlich „leichte Meeresbrise“ zu diesem Aroma sagen. Der Kaltzug – wenn auch sich hier schon zeigt, dass die Toro einen etwas zu leichten Zug hat – macht definitiv Lust auf mehr, doch da ist dann auch ein bisschen Geduld gefragt, die Epic Limitada ist etwas scheu an der Flamme. Doch wenn sie einmal brennt, tut sie das mit bis auf wenige, zu vernachlässigende, kleine Zickereien, „mostly sharp“. Der recht dichte Rauch erstaunt dann erstmal mit einer recht trockenen Textur. Diese ist jedoch bei den transportierten Aromen sehr passend. Das erste Drittel ist aromatisch noch zurückhaltend, geröstete Kaffebohnen, Leder, Holz und eine feine Würze stehen im Vordergrund, getragen von dezent fruchtigen und „blumigen“ Noten, die sich im ersten Drittel mit der im Kaltzug erahnten Meeresbrise und den Aromen nasser Teeblätter abwechseln. Hin und wieder kommen dezente Noten von Holzkohle hinzu, die zuerst etwas off wirken. An der Nase und im Retrohale erstaunt die Toro mit viel Pfeffer, der mit den blumigen Noten, Erdnuss und Salz spielt. Die Aromen an der Nase gefallen mir persönlich erstmal besser als die Geschmäcker, die der Rauch im Mundraum zurücklässt. Die Asche der gleichmäßig fest gerollten Toro ist fast ebenmäßig weiß und sehr fest – zumindest während des 1. Drittels. Sie fällt, um den Beginn des zweiten Drittels einzuläuten und wird im weiteren Verlauf des Smokes leider immer loser. Auf der Hose, auf der Jacke, ne, wat is dat ne Kacke – alles voll… Im zweiten Drittel zeigt die Toro ihr volles Potential. Mittelkräftig in der Stärke mit medium+ Aromen und einem ausgewogenen Körper gefällt sie mir hier am besten. Eine feine Würze umspielt im Vordergrund blumig-holzige Aromen, getragen von einer an Kandiszucker erinnernden Süße und den „kalten, nassen Schwarztee-Blättern auf neuem Ledersattel“, die sich im Kaltzug schon präsentiert haben. Nussige Noten, die leicht an Erdnussbutter erinnern, kommen auf und runden zusammen mit der kräftiger werdenden Meeresbrise das Raucherlebnis ab. Im Retrohale findet man anstelle des Pfeffers nun dezent Wasabi und die bereits erwähnte Holzkohle – wo mir die Aromen an der Nase vorher besser gefielen, finde ich die Epic Limitada nun viel ausgewogener. Leider verliert sie im letzten Drittel viel an Körper, gerade die Holzkohle, die ich schon zuvor als Off-Note empfand, spielt sich leider in den Vordergrund. Sie hat etwas dezent tanniges, was ich dem San Andres Maduro Deckblatt zuschreiben möchte. Langsam aber sicher verliert sie die blumigen und die Erdnuss-Aromen, auch die „kalten, nassen Schwarztee-Blätter auf neuem Ledersattel“ finde ich nicht mehr. An der Nase macht die immer strenger werdende Wasabi-Schärfe alles andere platt. Beide verköstigten Exemplare zeigten über plus minus 2,5 Stunden eine relativ ähnliche Performance, das 2. mit doch weit stabilerer Asche. Es ist etwas schade, dass sie im letzten Drittel so abnimmt; wäre sie linear wie im 2. Drittel geblieben, sie hätte in meiner persönlichen Epic-Cigars- Hitlist locker die Project E von Platz 1 verdrängen können. So reicht es halt nur für Platz 2.



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Nicarao Furia Sampler
verifizierter Kauf

Länge: 0.00Durchmesser: 0.00 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Ein sehr schön gemachter und schräg, aber passend designter Sampler. Im Vergleich zu den Einzelpreisen der Zigarren hat der Sampler ein gutes PLV.



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Plasencia Reserva Organica Toro

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Seitdem ich die Robusto derselben Serie bereits auf der Hausmesse im vergangenen Jahr verköstigen durfte, wollte ich die Toro probieren – denn die Toro an sich ist und bleibt mein Lieblingsformat. Und was soll ich sagen… zu Recht, zumindest in diesem Fall. Auf dem Plasencia-Event am 18.05. war es dann soweit. Die Toro toll aus, die angenehm "gehobenen" doch schlichten weiß-goldenen Banderolen mit dem „dawn of Plasencia“-Motiv sind ein schöner Kontrast zu dem hellbraunen, fleckigen, rustikalen Deckblatt – anders als bei der Robusto wirken die drei doch sehr fetten Banderolen hier nicht zu viel. Wie schon die Robusto wirkt die Toro wertig und gleichmäßig. Sie verströmt einen angenehmen, erdig-stalligen Duft, der Kaltzug lässt jedoch schon eine gewisse Süße erahnen. Der Abbrand ist makellos, die graumellierte Asche hält fest. Die Plasencia Reserva Original Toro raucht sich angenehm, geht jedoch viel früher zur Sache als die kleine Schwester. Sie startet mit etwas Pfefffer, der sich schnell legt, jedoch mit einer herben Note von Zimt im Hintergrund bleibt. An der Nase bleiben die Noten von Pfeffer und Zimt dann auch über den gesamten Rauchverlauf präsent. Die Toro ist mild+, wirkt mir etwas kräftiger als die Robusto. Wie diese ist sie sirupartig süßlich, der wahsinnig cremige Rauch transportiert gezügelte Aromen von Erdnuss und Mandeln, frisch gemahlenem Kaffee, etwas Honig und Milchschokolade. Wird im Rauchverlauf holziger und würziger und erdiger. Ab der Mittelmarke würde ich sie als mittelkräftig einstufen.



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Joya de Nicaragua Rosalones Reserva R650 Toro (6x50)

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Rosalones Reserva Toro wirkt rustikal und oldschool. Die Jungs von JdN wissen, dass diese Zigarre nicht auffallen muss. Das nicht fein, aber sehr schön geäderte, rauhe Deckblatt macht Appetit mit seinem schön marmorierten Haselnussbraun mit wenigen, kleinen, dunklen Flecken; die Banderolen sind farblich sehr passend abgestimmt und sehr schön zurückhaltend oldschool designt. Sie wirkt schwer und fest gerollt wie für Joya de Nicaragua üblich, allerdings sehr wellig und krumm gewickelt, dennoch gleichmäßig. Der Kaltgeruch ist wunderschön süßlich-fruchtig mit Worchestershire-Sauce-Würze (ist das vielleicht der Signature Taste von JdN?) im Hintergrund. Der Anschnitt bringt dann auch keine bösen Überraschungen mit sich, der Longfillertabak bröselt nicht. Im Kaltzug ist sie sehr direkt, man „schmeckt“ noch dampfenden Café Creme, Brombeeren und die besagte Worchestershire-Sauce, die, wie ein Bekannter von mir gerne sagt, nach allem schmeckt. Flammannahme ist ein bisschen zurückhaltend, die Rosalones ist aber auch sehr vollgepackt, was man auch an dem recht festen Zug merkt. Die Asche ist schön weiß mit schwarzen Ringen, die einem nach ca. 2-3 cm sagen, dass man abaschen sollte; an den Linien fällt sie dann auch ohne großes Zutun. Sie brennt kerzengerade und unkompliziert – bedenkt man, wie fest und schwer die Toro wirkt, ist der Abbrand jedoch etwas zügig; gelegentlicher Schiefbrand bei einem Exemplar korrigierte sich von selbst. Einmal entfach, begrüßt die Toro einen mit süßlicher Würze und viel Leder; weißer Pfeffer an der Nase, jedoch dezent. Der Pfeffer legt sich auch nach wenigen Zügen. Die Würze tritt zugunsten der Kaffeearomen und den schon im Kaltduft zu erahnenden Brombeer-Noten, die sich von jetzt auf gleich in den Vordergrund stellen, in den Hintergrund. Anklänge von Weißeiche sind zu finden, ähnlich des Geruchs eines frisch ausgebrannten Bourbon-Whiskey-Fasses, mit dezenten – Wunder, oh Wunder! - Tabaknoten. Im 2. Drittel präsentiert sich die Toro mild bis mittelkräftig. Dabei ist sie medium im gut ausbalancierten Körper. Der Pfeffer ist weg, auch retronasal; karamellisierte Röstaromen der ausgebrannten Weißeiche, geröstete Kaffeebohnen, Ahorn-Sirup und Brombeeren bilden einen tollen Mix, der getragen wird von nun dezenten Ledernoten. Der Rauch ist sehr angenehm, nicht zu trocken, es verlangt einen nicht danach, zwischendurch zu trinken. Retronasal sind die Holznoten sehr vordergründig, „an der Nase“ eher die Fruchtsüße und der Ahorn-Sirup. Ab der Mitte kommen langsam feine erdige Aromen hinzu; die (Frucht-)Süße geht zugunsten dieser langsam in den Hintergrund. Im letzten Drittel dominieren die Aromen des ausgebrannten Weißeiche-Fasses, dahinter Leder und Erde; jetzt wirkt die Toro – ohne dass sie heiß oder bitter wird – eine Nuance trockener und kräftiger als zuvor. Noch ca. 3cm misst der Stumpen der Joya de Nicaragua Rosalones Reserva Toro, wenn sie einem nach gut einer Stunde und 40 Minuten dezent zu verstehen gibt, dass die Affäre nun vorbei ist. Das Rauchvolumen ist erstaunlich dünn, es ist wenig, aber man hat nicht das Gefühl, es käme nix. Ab dem zweiten Drittel ist der Rauch dicker, hinterlässt ein cremiges Mundgefühl, so cremig wie Softeis. Eine Zigarre wie ein Blanton’s Original Single Barrel Bourbon; dabei nicht zu kräftig und das zu einem tollen Preis! Schade, dass sie zu leicht ist, um mit dem assoziierten Bourbon zusammen genossen zu werden.



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