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La Flor Dominicana La Volcada
verifizierter Kauf

Länge: 17.78Durchmesser: 1.91 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Lang schlummerte sie wie vergessen in meinem Humidor. Jetzt sprang sie mir beim notwendigen Reorganisieren in ihrem schönen Churchill-Format mit den ansprechenden und recht schlicht gestalteten Banderolen wieder ins Auge – da musste ich sie mir auch gleich zu Gemüte führen. Bei genauerer Betrachtung hält an dann doch einen erstaunlich krummen Wickel mit sehr rustikalem Decker, den offensichtliche Blattsäume und ein wirklich tolles Pigtail zieren, in der Hand. Wenn auch die La Volcada sehr uneben ist, so liegt sie doch gut und schwer in der Hand, ist gleichmäßig fest, mit dezentem give. Dabei fühlt das Deckblatt sich an wie meine alte Lederjacke; speckig und zahnig, ganz, faltig aufgezogen ist das Deckblatt, wie als hätte man es um den Wickel prügeln müssen, und voller kleiner heller Spots und schwarzer Flecken. Es ist ein sehr dunkles Maduro, wie ein kräftiger Espresso. Obwohl sie so rustikal wirkt, macht sie einen wertigen Eindruck, besonders das Pigtail fällt ins Auge. Kalt duftet die La Volcada nach Leder, dampfenden Schwarzteeblättern, Kaffee und dunkelste Kirschen, am Fuß erschnuppere ich noch mehr Kirsche mit Rosinen und leicht stalligen Noten. Es ist was los, jedoch alles sehr mild, flach. Einmal das Pigtail abgedreht hat man auch schon einen perfekten Zug. Dieser lässt kalt Kaffee, Erde und Kirschsaft, mehr Erde und Schwarzteeblätter erahnen, mit etwas Karamell im Abgang. Das macht Lust auf mehr! Nach durstiger Flammannahme beginnt die La Volcada mit einer herrlich cremigen Mischung aus Karamell und Kirschen; dahinter bauen sich langsam Noten von Erde, Nüssen und, erst sehr hintergründig, Zimt, auf. Retronasal gibt’s mehr Zimt und Zitrusfrüchte. An der Nase hingegen Erde, etwas süßes Leder und hin und wieder leichte Anklänge von Karamell. Der Abgang ist süßlich-erdiger – und leider kurz. Zimt wird zunehmend präsenter, mit schokoladigen Noten (Milchschokolade?), dazu kommen Noten von Haferflocken, Assoziationen von Porrigde. Die Asche ist herrlich weiß, doch leider extrem lose und flakig. Dafür brennt die La Volcada bei ordentlicher Rauchentwicklung gestochen scharf ab. Bis hierhin kratzte sie in Sachen Stärke und Körper für mein Dafürhalten gerade mal an der Mittelmarke, doch im zweiten Drittel legt sie da eine ordentliche Schippe drauf. Mittelkräftig bis stark geht es weiter, mit full frontal Aromen. Die La Vocada präsentiert sich nun voller, cremiger, süßer und vor allem fruchtiger. Cranberry-Sirup und Limette gesellen sich zu den Kirschnoten, dahinter viel Erde, Porrigde und, wie aus dem nichts, Pfeffer. An der Nase liegt röstiges Karamell mit etwas Holz und Leder, Pfeffer und Zitrusfrüchte geben retronasal den Ton an. Der Abgang ist jetzt angenehm lang mit Erde und Kirschsaft. Im letzten Drittel legt sie nochmal zu, zumindest der Körper ist jetzt wirklich voll bis hinten gegen. Dabei ist die La Volcada jetzt komplexer mit mehr Schärfe und sehr präsenten Erd-Noten, die Porrigde-Assoziationen schwinden, dafür kommen Noten von Bauernbrot-Kruste auf. An der Nase kommen die noch dampfenden Schwarzteeblätter aus dem Kaltduft auf. Die Zitrusnoten wandern in den Abgang, der auch salziger wird. Alles in allem ist die La Volcada ein knapp anderthalbstündiges, wirklich angenehmes Erlebnis, das ich gerne noch das eine oder andere Mal wiederhole. Für LFD als auch für ein San Andrés Deckblatt ist sie sehr ungewöhnlich. Besonders dank dieser fruchtigen Noten sticht die La Volcada in meinen Augen sowohl die La Nox als auch die Andalusian Bull um Längen aus. Kann ich jedem nur empfehlen, dringend mal zu probieren.



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Don Pepin My Father La Gran Oferta Torpedos (6 1/8x52)
verifizierter Kauf

Länge: 15.56Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die My Father La Gran Oferta Torpedos kommen herrlich geformt daher, mit einem lange spitz zulaufenden Mundende. Die beiden oberen Banderolen sind MF-typisch sehr schön gestaltet und das Band am Fuß farblich toll gewählt, irgendwie auffällig und zurückhaltend zugleich. Die überbordende Gestaltung verdeckt aber auch viel Fläche des sehr schönen Deckblattes, welches glänzend ölig, speckig und fett ist. Es weist dezenten Zahn auf, ist leicht fleckig und fein geädert. Das ecuadorianische Habano Rosado Deckblatt ist stark rötlich und sehr dunkel, irgendwo zwischen Maduro und Oscuro - ich würde das Deckblatt als „Rosado Maduro“ bezeichnen. Die Torpedos sind beispielhaft konstruiert, obwohl sie mit wirklich null Give zum Besten fest gefüllt wirken. Kalt duftet sie herrlich nach frisch gerösteten Kaffeebohnen mit süßem Leder, Erde, dunklen Früchten und viel Schokolade, am Fuß kräftiger, blumig-tabakig-stallig mit Leder. Nach einem am tiefsten Punkt ca. 0,5cm Dickman Cut erweist sich der Zugwiderstand erstaunlicherweise trotz der festen Rollung als für mich perfekt. Der Kaltzug lässt – recht kräftig – cremige Noten von Holz, Leder und Kaffee, etwas Zucker und dunkler Schokolade erahnen, dahinter süßlich-blumige Noten und Assoziationen von Lakritz; etwas schwarzer Pfeffer im Abgang. Auf den Lippen und der Zungenspitze bleibt etwas Pfefferschärfe zurück. Es dauert seine Zeit, diese Torpedo zu entfachen, kein Wunder, bei so viel Tabak auf so wenig Raum. Mittelkräftig in Stärke und Körper legt die My Father La Gran Oferta los, mit süßen Noten von Holz, Leder und Erde. Nach wenigen Zügen kommt viel Schokolade mit einer dezenten Würze in den Vordergrund, Kaffee-(Espresso?)-Noten kommen und gehen. Im ersten Drittel habe ich bei allen verköstigten Exemplaren – erstaunlich für MF – null Pfeffer gefunden. Noten von Leder und Steak stellen sich zu der Herrenschokolade in den Vordergrund, an der Nase liegen vorwiegend Noten von Leder und Worchestershire-Würze (mit hin und wieder aufkommenden Assoziationen an karamellisierte Zwiebeln), retronasal hingegen liegen Holz, Erde, Gewürze und, irgendwo im Hintergrund: Chiliflocken. Süßes Leder und Holz bleiben im Abgang lange im Mundraum; alles ist wahnsinnig angenehm eingebunden. Die La Gran Oferta brennt gemächlich ab, wenn der Brandring überhaupt mal wellig wird, dann korrigiert er sich ebenso gemächlich von selbst. Dabei ist die Asche sehr fest, fast weiß mit schwarzen Sprinkles; man kann den Zahn auf dem Decker in der Asche besser sehen, als man ihn fühlt. Der unauffällige, durchschnittliche Rauch hat eine buttrig-cremige Textur. Die Torpedo wird nicht signifikant stärker im zweiten Drittel, der Körper jedoch nimmt zu, mäandert irgendwo zwischen mittelkräftig und voll. Die Aromen werden dunkler und süßer, holzig-schokoladig mit Anklängen von dunklen, trockenen Früchten und süßem Kirschmuß, dahinter Assoziationen von Gebäck. An der Nase liegen Schokolade und Leder, hin und wieder ist eine frisch geröstete Kaffeebohne dazwischen. Retronasal gibt es nun Noten würzigen Gebäcks zu erleben, mit Leder und Chili. Der Abgang ist lang, mit holzig-erdigen Röstnoten. Im letzten Drittel legt die My Father La Gran Oferta nochmal einen oben drauf, ohne kräftiger zu werden. Bei jetzt vollem Körper werden Aromen wie Textur sirupartig, mit kräftigeren Leder- und Röstnoten, karamellig und holzigAn der Nase liegen Noten von Leder und Holz, retronasal angenehm komplex Leder, Laub, Kirsche und Chili. Im langen Abgang liegen nun hauptsächlich eine kräftige, dunkle Süße und mineralische Erde. Nach gut zwei Stunden wahren Genusses kann ich nur sagen, dass die La Gran Oferta sicher nicht die mildeste MF mit dem deepsten Aromenspektrum (La Opulencia), hat mit dieser herrlichen Mischung aus süß und herzhaft aber das Potenzial, mein persönlicher Favorit zu werden.



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The Traveler Cigars MADURO Miami International
verifizierter Kauf

Länge: 11.43Durchmesser: 1.91 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die The Traveler Cigars MADURO Miami International ist ein ansehnlicher kleiner Stick mit einer sehr interessanten, sehr eigenwillig gestalteten Banderole. Ein Hingucker, der sofort Appetit macht – und außerdem die Frage aufwirft, warum man hier dem drittwichtigsten internationalen Flughafen der USA nur eine so winzig kleine Widmung gemacht hat. Sie ist herrlich konstruiert, wirkt fest mit sehr wenig give. Dabei ist sie leicht und sehr krumm/uneben, aber ohne unterfüllte Stellen. Sie schmückt ein sehr dunkles, mehr Oscuro als Maduro-Deckblatt, das durchzogen ist von einem feinen Netz feinster Blattadern und sich sowohl rau als auch speckig anfühlt. Kalt duftet sie ein nach Nadelwald, dahinter erschnuppert man Noten von Kaffee und eine leicht minzige Frische. Alles sehr präsent. Am Fuß erahnt man würzige Noten mit Kaffee, Nuss und blumigen Anklängen. Im Kaltzug kommen zu der Würze mit Kaffee noch etwas dunkle Schokolade und eine dezente Minz-Note im Abgang, die etwas an After Eight erinnert. Einmal entfacht, was trotz des geringen Ringmaßes etwas langwierig ist, beginnt die Miami International scharf-würzig mit süß-ledrig-nussig-holzigem Abgang. An der Nase ist Tannenholz präsent, retronasal Pfeffer mit etwas Leder und Ideen von Zimt. Wenn die anfängliche Schärfe dann nach wenigen Zügen weg ist, stehen ledriger Kaffee mit wenigen Zuckerkörnern im Vordergrund. Hin und wieder kommen die Erinnerungen an After Eight im Abgang durch. Die Schärfe auf Zunge und Lippen geht nie ganz. Nachdem der Zugwiderstand im Kaltzug perfekt wirkte, ist er, hat man die Zigarre einmal entfacht, leider sehr offen und lose bei ordentlicher Rauchentwicklung. Die Asche präsentiert sich San Andres typisch sehr hell und schön marmoriert und hält lange, ist dafür brutal flakig. Ab dem ersten Zug kratzt sie in Sachen Stärke so gerade an der Medium-Marke, ohne sie je zu erreichen und der Körper liegt auf halber Strecke zwischen medium und kräftig. So wird es bleiben, das Aromenprofil wird jedoch im 2. Drittel erdiger, dabei aber auch sanfter. Erde, Tannenholz und würzig-ledrige Noten stehen im Vordergrund, dahinter süßer Kaffee. Retronasal wird der Pfeffer stärker, an der Nase schwelt das Tannenholz. Hin und wieder kommen Assoziationen zu Mandelmus auf. Bei nahezu perfektem Abbrand hat das letzte Drittel keine großen Veränderungen für einen parat. Das Profil wird trockener, sperriger; die erdigen Noten bekommen eine metallisch-mineralische Qualität. Hin und wieder erhascht man wieder einen Zug After Eight. Das Tannenholz tritt langsam in den Hintergrund und retronasal wird die Erde präsent. Nach einer Stunde und 15 Minuten Rauchvergnügen bleibt mir nur zu sagen, dass die Miami International ein wirklich angenehmer Smoke ist, bei dem es zu dem Preis nun wirklich nichts zu meckern gibt. Gerne wieder, aber sehr gerne in größeren Formaten.



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The Traveler Cigars Madrid Barajas (Figurado Pig Tail)
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 2.30 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die The Traveler Cigars Madrid Barajas wirkt auf den ersten Blick hastig gewickelt mit sehr prominenten „Blattkanten“. Die Banderole der „The Traveler Cigars“ ist in meinen Augen wundervoll daneben und das "flying pig"-Figurado-Pig-Tail-Format ist sehr ansprechend. Das grob geäderte und um den Wickel geprügelte Deckblatt hat ein rotstichiges und fleckiges Milchkaffee-Braun, nur wenig Öl und man findet auf den Fingerspitzen nur einen ganz dezenten, feinen Schmirgel. Die Figurado liegt sehr leicht in der Hand und gibt auf Druck stark nach. Alles in allem kann man sagen: perfekt ist anders. Na und? Wenn die inneren Werte stimmen… Kalt duftet die The Traveler Cigars Madrid Barajas nach Leder und Gras, dahinter finden sich etwas Gewürze und Kandis, am Fuß Würze und Nuss. Nach problemlosem Anschnitt präsentiert der Kaltzug sich leicht, luftig, frisch, fast minzig und grasig. Im kurzen Abgang kann man Nussschalen erahnen. In Sekundenschnelle fängt Madrid Barajas Feuer – es tut mir wirklich leid, diesen düster-blöden Scherz konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. Die Figurado beginnt sehr verhalten mit Noten von Leder und Honig-Salz-Nüssen, dahinter liegen krautige Noten, die ein wenig off erscheinen. Retronasal zeigt sich viel Pfeffer; der kurze Abgang zeigt sich süßlich-holzig und sehr cremig bzw. "lässt einem das Wasser im Mund zusammen laufen". Sobald die Figurado sich auf das volle Ringmaß geöffnet hat, sind die Aromen präsenter; süßes Leder und vanillige Holznoten kämpfen um die Aufmerksamkeit, dahinter findet sich Nussmus mit Salz/Pfeffer und etwas kräftiger Honig. Die Aromen sind sehr angenehm, trotz trockenem, krautigem Abgang. Retronasal bleibt es bei viel Pfeffer – allerdings jetzt vor Salz und Kandis. Bei sehr geringem Rauch und sehr heller und ungeheuer loser Asche brennt die Figurado wellig, doch selbstkorrigierend ab. Der Zugwiderstand hingegen war bei meinem Exemplar schon zu lose, bevor man überhaupt das volle Ringmaß erreicht hat. Nach einem in allen Belangen milden Start adjustieren sich Stärke und Körper zu Beginn des 2. Drittels bei mittelkräftig und bleiben da. Leder und süße, karamellisierte (geröstete) Nüsse stehen nun im Vordergrund, dahinter ist es vor allem holzig-cremig mit sich ganz weit im Hintergrund, ja hier noch am Horizont, langsam steigernden Räucher- und Peat-Noten. Hätte ich zurzeit nicht nur einen Octomore und einen Stoisha hier, würde ich zu dieser angenehmen Gelegenheit einen Whisky trinken. Beide wären zu kräftig, aber ansonsten passend. Vor allem im letzten Drittel, in dem die Räucher- und Peat-Noten im Vordergrund stehen, mit Kandis-süßem Abgang. Wirklich wie ein guter Islay-Whisky. Dahinter tummeln sich leider zunehmend grasige, bittere und saure Noten. An der Nase erlebt man Leder und Torf, retronasal Pfefferschärfe mit dezenten Nuss-Noten. Doch die sauren und bitteren Noten werden leider immer präsenter. Die The Traveler Cigars Madrid Barajas beschert einem zu einem guten Preis ein sehr angenehmes, anderthalbstündiges Raucherlebnis, bei dem das letzte Drittel leider zunehmend und gewaltig abstinkt.



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Condega Serie F Robusto Maduro

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Zugegeben: ungeachtet der nicht zu verleugnenden und höchstwahrscheinlich beabsichtigten Ähnlichkeit zu denen der Partagas Serie D & E, gefallen mir die Banderolen der Serie F (nanu, noch eine zufällige Ähnlichkeit?) von Betrachtung zu Betrachtung besser. Sie sind schlicht, farblich gut gewählt und haben Wiedererkennungswert. Auch dem fleckigen San-Andres-Colorado-Maduro-Deckblatt mit seinen prominenten, "gebügelt" wirkenden Blattadern stehen sie zu Gesicht. Den rustikalen Decker kontrastierend wirkt die Robusto sehr fest, schwer und sehr schön gleichmäßig gerollt. Sie wirkt erstmal wertig und macht Lust auf mehr – doch nach dem ersten Schnuppern habe ich beide Exemplare erstmal wieder für ein paar Tage ohne Cellophan in einer kleinen Kiste zurück in den Humi gelegt. Nun sind die unangenehm stechend-muffigen Noten endlich weg und ich kann sie testen! Der Kaltzug ist – nach gehörigem Fusselalarm nach Anschnitt – dezent mit Noten von Holz, Tabak und Honig. Lange bleibt eine leichte Pfefferschärfe auf den Lippen und der Zungenspitze. Nach etwas langwierigem Entfachen beginnt die Condega Serie F Robusto Maduro dann auch pfefferscharf, doch das legt sich bereits nach wenigen Zügen. Sobald der Pfeffer in den Hintergrund getreten ist, baut sich langsam eine etwas trockene Melange aus holzig-würzigen und ledrig-laubigen Noten mit Anklängen von Zimt und Zucker auf. Der Abgang ist kurz mit zimtig-holzigen Noten. Retronasal lässt sie etwas Erde und grasige Noten erahnen. Bei eher durchschnittlichem Rauchvolumen, für mich perfektem Zugwiderstand und nahezu perfektem Abbrand ist schnell alles um mich herum voller weißer Asche-Flakes. Die Condega Serie F Robusto Maduro ist vom ersten Zug an mittelkräftig, doch im zweiten Drittel flachen die Aromen und der Körper jedoch leider bei bleibender Stärke ab. Hier stehen nun holzig-erdige Noten im Vordergrund, dahinter lassen sich etwas Laub und Gewürze erahnen. Die Süße zeigt sich nur noch selten, Zimt ist zumindest retronasal mit grasigen Noten zu finden. Ab der Mitte kommen nussige Noten auf. Im letzten Drittel nimmt sie in Sachen Stärke bei immer weiter abnehmendem Körper zu. Das Profil bleibt, wenn auch viel flacher, holzig-erdig mit Mandelmus und Honig. Im Abgang bleiben holzig-pfeffrige Noten mit Röstnoten (Kohle?) und einer immensen Trockenheit am Gaumen, retronasal ist der Zimt stechendem Pfeffer mit Gras gewichen. Die Condega Serie F Robusto Maduro ist bei weitem keine Offenbarung und auch noch lange nicht das ausgewogenste Raucherlebnis, dennoch waren die jeweils knapp anderthalb Stunden interessant genug, um das Erlebnis doch noch einige Male zu wiederholen – denn bei dem Preis gibt es hier nichts zu beanstanden. Besonders in Abbrand und Konstruktion kann die Condega Serie F Robusto Maduro punkten. Geht gut zu ein paar Bier.



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Condega Serie F Arsenio Edicion Limitada_

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Condega Serie F Edición Limitada '18 „Arsenio“ kommt mit sehr schlicht designten Banderolen daher, die entfernt an die der Partagas Serie D & E erinnern. Die unterschiedlichen Farbnuancen der beiden Banderolen beleidigen das geübte Auge, jede Banderole für sich passt gut zum Deckblatt, aber sie passen nicht zusammen, weder farblich noch qualitativ. Immerhin ziert die zweite Banderole, die die Zigarre als "Edición Limitada" ausweist, nicht derselbe verwirrende Schreibfehler, wie er auf der Kiste pragt. Das rustikale Colorado-Rosado-Deckblatt mit seinen prominenten, gebügelten Blattadern der wirklich erstaunlich fest gerollten „Arsenio“ wirkt fest mit einer ledrigen Textur und hinterlässt ein leicht öliges Gefühl auf den Fingerspitzen. Sie ist gleichmäßig und makellos, dafür wirklich fest gewickelt, gibt auf Druck überhaupt nicht nach. Das Mundende ziert eine wirklich sehr schön ausgeführte Triple Cap. Kalt duftet sie süßlich und leicht säuerlich, nach Weißbrot und Ahornsirup, ein Exemplar zeigte auch dezent verwirrende Noten von gegrilltem Rind; meine erste, sehr lebendige Assoziation war: ein Cheeseburger von McDonald's. Am Fuß lassen ledrig-stallig-florale Noten erahnen. Einmal angeschnitten, präsentiert sich bei perfektem Zugwiderstand der Kaltzug fruchtig-kühl mit Limetten-Noten, etwas Würze mit Tabak und Pfeffer und hinterlässt eine leichte Schärfe auf den Lippen. Nach dem Entfachen, das sich der festen Rollung wegen etwas langwierig gestaltet, legt die „Arsenio“ medium+ in allen Belangen los. Sie startet mit etwas Pfeffer, Limette und kräftiger Vanille, retronasal zeigt sich erstmal nur eine dezent bissige Schärfe, Bourbon-Assoziationen liegen im Abgang. Langsam adjustiert die „Arsenio“ sich und erinnert bereits nach wenigen Zentimetern an Zitronentarte, die versehentlich mit Pfeffer abgeschmeckt wurde, das aber gekonnt. Retronasal kommen Noten von geröstetem Steak und Chiliflocken auf, dahinter blumige Noten. Bei durchschnittlichem Rauchvolumen und heller, aber erstaunlich loser Asche, wird die „Arsenio“ im 2. Drittel kräftiger – sie ist jetzt in allen Belangen kräftig – und röstiger, ohne dass der Rauch seine cremige Textur verliert. Eine dunkle, karamellisierte Süße stellt sich in den Vordergrund, vor Steak- und Bourbon-Noten, dahinter lungern Pfeffer und Gewürze herum. Retronasal findet sich die Zitrone/Limette mit Chiliflocken wieder. Der Abgang ist lang mit viel Holz und leicht heuigen Noten. Im letzten Drittel drängen sich die Steak- und Bourbon-Noten in den Vordergrund, dazu kommen eine feine Tabakwürze und hin und wieder Zuckerkörner. Vanille kommt und geht. An der Nase findet sich süßes Leder und retronasal bleibt diese angenehme Mischung aus Zitrusfrüchten und Chili. Bei beiden verköstigten Exemplaren der „Arsenio“ waren leider eine starke Neigung zum Ausgehen und kontinuierliches Nachfeuern ein Leitmotiv im Rauchverlauf – aber was soll’s, es ist das einzige, was hier das Rauchvergnügen schmälert.



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Tatuaje La Seleccion de Cazador Cojonú 2009 (Belicoso)
verifizierter Kauf

Länge: 17.15Durchmesser: 1.91 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Cojonu 2009 kommt in einem eleganten Format daher, mit einem brutal rustikalen Deckblatt. Sämtliche verköstigten Exemplare lagen erstaunlich leicht in der Hand und wirkten, abgesehen von einen Soft Spot in der Mitte und einem dezent unterfüllten Fuß (mehr oder weniger ausgeprägt bei allen Exemplaren) sehr gleichmäßig und gut konstruiert. Das mit sehr prominenten Blattadern durchzogene, rauhe und fleckige dunkle Corojo Ligero Deckblatt hinterlässt ein oliges Gefühl auf den Fingerspitzen. Kalt duftet die Cojonu 2009 sehr ledrig und sirupartig süß mit Anklängen von Espresso Macchiato und Holz, vielmehr Harz – ja, selbst der Kaltduft wirkt ölig. Nach einem „Dickman Cut“ präsentiert der Kaltzug süßes Leder mit trockener Tanne und etwas Chili im Abgang, hinterlässt etwas Schärfe und jede Menge Süße auf den Lippen. Nach dem Entfachen dann startet die Cojonu 2009 wie zu erwarten süffig mit süß-ledrigen und öligen Noten. Der Körper ist direkt voll da, mit Noten von Espresso, Herren-Schokolade, dunklen Früchten und viel ausgebranntem Fass. Schon die ersten Züge zeigen Abwechslung. Nussige Noten und Zimt kommen und gehen, dazu kommen dezente Würze und etwas Pfeffer. Doch die Süße überwiegt, auch an der Nase. Retronasal und im Abgang stehen stark mineralische Erdnoten mit Anklängen von Leder und frisch gemahlenem Kaffee im Vordergrund, aber nichts, wirklich nichts passiert hier, ohne unfassbar süß zu sein. Dabei ist die Cojonu 2009 im ersten Drittel allerhöchsten mittelkräftig. Bei perfektem Zugwiderstand und dichtem Rauch mit einer schweren, öligen Textur brennt sie gemütlich und gestochen scharf ab. Im zweiten Drittel spielen sich die Noten des ausgebrannten Fasses mit Noten von gerösteten Kakao- und Kaffeebohnen in den Vordergrund. Dahinter liegt, jetzt flacher, diese ölige Süße, mit Leder und Beeren. Sie wird kräftiger, bleibt dabei dunkel, ausgewogen, dennoch abwechslungsreich und komplex. Retronasal zeigen sich würziges Leder, Nussmuß und ein kleines bisschen Pfeffer/Chili. Hin und wieder kommen angenehme Assoziationen von einem warmgelaufenen Benziner auf, erinnern mich an meine erste Karre. Im letzten Drittel bleibt diese fast 10 Jahre gereifte Tatuaje mittelkräftig+. Sie verwöhnt einen jetzt mit Aromen von schwelendem Holz, Tabak und viel dunkler Erde im Vordergrund, dahinter zeigen sich Kakaobohnen und Leder vor dezenter Süße mit Nuss und Beeren. Im Abgang findet sich hintergründig eine dezente Säure. Der Körper nimmt langsam ab und eine für My Father Cigars fast schon typische trockene Bitterkeit schleicht sich langsam ein. Würde die Tatuaje Cojonu 2009 nicht nach fast zwei Stunden (Durchschnitt sind eine Stunde und 50 Minuten) auf dieser bitteren Note enden, wäre sie sicher die beste Zigarre, die ich dieses Jahr bisher geraucht habe. Sollte jeder Aficionado probiert haben!



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6 Personen fanden diesen Beitrag hilfreich.

Warped Cigars Flor del Valle Gran Valle
verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Bilder der Flor del Valle geistern ja nun schon seit einigen Jahren durch dieses Internet, das für uns alle Neuland ist. Dementsprechend gespannt war ich auf die Gran Valle, vor allem, weil ich die Blends von Kyle Gillis (besonders die La Hacienda) sehr genossen habe. Nun, sagen wir mal… das Warten hat nicht nur ein Ende, sondern sich auch gelohnt! Die Flor del Valle kommt mit einer herrlich gestalteten (und unfassbar schlecht fotografierbaren) Banderole daher, farblich zurückhaltend, dennoch überbordend, oldschool und dennoch post new age - könnte ich ewig betrachten. Es ist wirklich verrückt, da sie sich einerseits stark von dem Deckblatt abhebt, dieses andererseits jedoch gut präsentiert. Das Deckblatt selbst fühlt sich ölig und seidig an, ist schön mit seinem gedeckten, leicht stumpfen und fleckigen Milchkaffee-Braun. Es ist grob geädert, ohne rustikal zu sein, die „Schnittkanten“ prominenter als die Blattadern. Die Gran Valle ist enorm fest gebuncht, gibt auf Druck gar nicht nach und liegt schwer in der Hand. Sie ist extrem gut konstruiert, nix mit warped. Kalt duftet sie erdig-ledrig-süß, alles extrem dezent und zurückgenommen, am Fuß hingegen blumig und dezent tabakscharf. Der Anschnitt gestaltet sich als knifflig; bei beiden bisher verköstigen Exemplaren stand ein dickes, festes Stück Tabak in der Mitte des Bunches, wodurch der Anschnitt krumm und schief wurde – warped halt, haha. Im Kaltzug präsentiert die Gran Valle sich unauffällig, blumig-ledrige Noten sind erahnbar. Einmal entfacht streichelt sie einen sozusagen mit der Faust. Kräftiger als erwartet, erstaunlicherweise. Die Flor del Valle legt los mit gefälligen, aber unerwartet kräftigen Aromen von Ahornsirup und Holz, dazu Pfefferschärfe auf der Zunge, süßes Holz mit Leder und Laub an der Nase und retronasal mineralische Erde mit etwas Pfeffer und dezenten grasigen Noten. Mineralische Erde und (trockene) Holznoten bleiben lange und angenehm süß im Mundraum. Das sehr dezente Rauchvolumen verströmt einen angenehmen, ledrig-süßen und tabak-reifen Duft. Mit herrlich weißer und leider sehr loser Asche und einem Zugwiderstand, den ich am leichteren Ende von perfekt einstufen würde, brennt die Gran Valle unstet ab. Sie will langsam geraucht werden, das macht sie klar. Im zweiten Drittel kommen aromatisch süßer Ahornsirup mit Holznoten in den Vordergrund, sehr interessant kontrastiert mit erwähnter Pfefferschärfe. Dahinter liegen sehr komplex Leder und Laub, mit etwas Vanille, Karamell und ja, tatsächlich, etwas Salz. An der Nase hat man nur Süße, retronasal Pfeffer und Laub. Erdige Noten und Holz klingen lange nach. Nachdem die Gran Valle bereits in allen Belangen mittelkräftig+ startete, kratzt sie gegen Ende des zweiten Drittels an der "full bodied"-Marke. Dabei bleibt es. Ein Minuspunkt ist ganz klar das Abbrandverhalten, welches sich zunehmend verschlechtert. Sie will nicht nur langsam geraucht werden, nein, sie neigt auch zunehmend zum Ausgehen, das Deckblatt möchte nicht so richtig eine Linie mit dem Wickel halten. Insgesamt musste doch 4x nachfeuern. Im letzten Drittel werden die Aromen nochmals einen Ticken kräftiger und präsenter. Nussige Noten, Fruchtsäure (Wein?), bittere Noten, Gras und Assoziationen von Bourbon kommen und gehen Zug um Zug, spannend. Nach knapp einer Stunde und 45 Minuten fühle ich mich danach, aufzustehen und zu applaudieren. Die Warped Flor del Valle Gran Valle ist für mich ein ganz hervorragender Smoke, den auch die Abbrandprobleme nicht schmälern können.



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Debonaire Maduro Toro
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Was für ein Schokoriegel! Die Debonaire Maduro Toro kommt imposant daher mit ihrem etwas dickeren Toro-Format und dem sehr rustikalen, fleckigen, fast schon schwarzen Deckblatt. Die goldene, total übertriebene Banderole wirkt sowohl überbordend als auch dezent, da sie (trotz der goldenen Farbe!) gut auf den Decker abgestimmt ist; wirkt ein bisschen, als wäre ein Sepia-Film drauf (nein, nicht der Fisch). Die gewählten Schriftarten hingegen passen in meinen Augen nicht so richtig zur Farbgebung und die Phrase "ultra premium" ist schon eine Ansage. Vorweg: mit Cohiba und Padron kann sie sich nicht messen, das wäre das Feld, welches ich als „ultra premium“ einstufen würde. Die fette Toro liegt schön schwer in der Hand, und wenn auch sie ordentlich uneben ist, fühlt sie sich gleichmäßig an. Weiche oder unterfüllte Stellen sucht man vergebens und auf Druck gibt sie nur wenig nach – man hat sich auch sehr viel Mühe gegeben, die prominenten und dicken Blattadern im Deckblatt auf der Unterseite der Zigarre zu verstecken. Das Deckblatt fühlt sich speckig und doch rauh an, wirkt „fett“. Kalt duftet die Toro nach Holz, Kaffee und einer sirupartigen Süße; am Fuß wirkt sie kräftiger mit Tabak, Leder und etwas Pfeffer. Der Anschnitt geht "butterweich" von der Hand, keine bösen Überraschungen hier. Der Kaltzug schmeichelt dem Gaumen dann schonmal angenehm und dezent mit Noten von Kaffee, Erde und dunkler Schokolade – mit Leder im Abgang. Macht Lust auf mehr. Beim Anzünden wird dann der Eindruck bestätigt, dass der Decker „fett“ ist – man braucht etwas Geduld und ein randvolles Feuerzeug. Wenn man die Toro dann aber mal zum Glimmen gekriegt hat, begrüßt sie einen mit würzigen und holzig-ledrig-süßen Noten und einer leichten Schärfe auf der Zungenspitze. Im Abgang verweilen Noten von Tannenholz im Mundraum; retronasal erahnt man Leder und weißen Pfeffer. Nach wenigen Zügen spielen sich dunkelste Schokolade, Nougat und (fast kaubare) Erde in den Vordergrund, getragen von Sekundärnoten von Holz, Leder und einer dezenten Würze. Ich empfinde die Debonaire Maduro Toro als sehr gefällig, sie erinnert mich an die Le Careme, nur sperriger und nicht so nuanciert. Der dichte, cremige Rauch legt sich nun angenehm buttrig in den Mundraum, bei schokoladig-würzigem Abgang, dezent salzig. Retronasal bekommt der Pfeffer Unterstützung von Chiliflocken. Nachdem die Toro in Sachen Stärke und Körper knapp unter der Medium-Marke begonnen hat, wird der Körper schnell voller und pendelt sich bei medium+ ein. Bei einem Zugwiderstand, der einen Ticken loser ist als das, was ich als perfekt bezeichnen würde, beginnt der Abbrand sehr langsam und auffällig wellig, was sich im kompletten Rauchverlauf nicht ändern wird. Die Debonaire Maduro Toro neigt zu Schiefbrand, der sich aber selbst korrigiert - besonders die prominente Vene auf der Unterseite will nicht so richtig brennen. Nach dem Abaschen zeigt sie einen sehr deutlichen Hang zum Ausgehen – das Deckblatt scheint mir tatsächlich einfach zu „fett“. Die Asche bestätigt das: fast schneeweiß, ist das Innenleben weit loser, sodass im Rauchverlauf häufiger mal nur die Asche des Deckblattes stehen bleibt. Ein bisschen wie tunneln, nur ohne tunneln. Aromatisch verändert sich nach knapp 45 Minuten im zweiten Drittel angekommen nicht viel. Dunkle Schokolade und Süße stehen immer im Vordergrund. Assoziationen von Waldbeeren kommen auf, das Profil wirkt sirupartiger und "dunkler", runder, könnte man sagen. Retronasal zeigen sich nebst Chili Leder und Noten von Lakritz. Philip S. Zanghis III Intention wird hier langsam klar, die Debonaire Maduro schreit förmlich danach, dass man dazu einen Rum genießt. Im letzten Drittel gesellen sich die Noten von Leder zu der Schoko-Süße im Vordergrund, transportiert von einer schönen Melange dunkler Aromen. Auch auf die letzten Zentimeter wird die Debonaire Maduro Toro nie harsch, doch langsam aber sicher wird der Körper dünner. Retronasal tritt abgesehen von weißem Pfeffer ebenfalls langsam alles zurück. Nach knapp über zwei Stunden Rauchvergnügen lässt die Toro einen zufrieden und mit einem herrlich holzig-schokoladig-süßen Raumduft zurück. Für mich ist die Debonaire Maduro eine herrliche Zigarre, die tatsächlich sehr gut zu Rum passt und sich trotz welligem Abbrand entspannt rauchen lässt. Allerdings würde ich hier die preisgünstigere, ausgewogenere und raffiniertere Le Careme Canonanzo immer vorziehen. Spoiler Alarm: ein kleines Schmankerl findet man nach Entfernen auf der Innenseite der Banderole. Ich mag es ja, wenn dieser Platz genutzt wird, wenn auch das bisher niemand so stilecht gemacht hat wie die Jungs von JdN bei der Cinco Decadas.



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A.J. Fernandez Enclave Broadleaf Toro

Länge: 16.51Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Auf der Hausmesse im vergangenen Jahr habe ich am Stand des Importeurs Wolfertz ein paar Exemplare dieses Blends aus dem Hause AJ Fernandez erstanden. Die Enclave Broadleaf Toro hat ein imposantes Erscheinungsbild. Das speckige Deckblatt hat ein gleichmäßiges, an Ebenholz erinnerndes Braun, das im Licht leicht rostbraun schimmert. Die beiden Banderolen haben einen interessanten, ansprechen Stil alter Schule, überbordend und farbintensiv. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass diese kleinen Unterschiede aufweisen, sowohl die Schriftart und der Druck, als auch das Rot sind komplett anders. Die makellos und fest gerollte, längere Toro liegt gut in der Hand, das Deckblatt wirkt leicht rauh auf den Fingerspitzen und hat nur wenige auffälligen Blattadern. Auf Druck gibt sie nur wenig nach, gleichmäßig, ohne auffällig weichere Stellen. Kalt riecht sie süßlich und stallig, mit Nuancen von Leder und dunkle Schokolade. Am Fuß kann man ledrig-blumige Aromen wahrnehmen. Nach völlig problemlosem Anschnitt präsentiert der Kaltzug bei süßlich-ledrigen, „dunklen“ Aromen mit dezent trockenem, zimtigen Nachgang auf der Zunge relativ fest, man kann ihn als „so gerade nicht anstrengend“ einstufen. Aufgrund des Formates entpuppt sich die Flammannahme als widerspenstig, aber diesen kleinen Arbeitsaufwand entschädigt die Enclave Broadleaf Toro ab dem ersten Zug mit recht kräftigen Aromen von trockener dunkler Schokolade mit gerösteten Kakao-Nibs und süßes Leder. Dahinter finden sich röstig-holzige und dezente mineralische Noten, reif und laubig, mit feiner Würze auf der Zunge. Alles wirkt, wie das Deckblatt, sehr "dunkel". Der Duft erinnert zeitweise an Zuckerwatte und Popcorn. Retronasal zeigt sie viel weißen Pfeffer vor Erdnussbutter. Knapp zwei Zentimeter in die Toro hineingeraucht und sie wirkt wahnsinnig sanft und gefällig bei dunklen Aromen, mit leichter Säure. Nach jedem Zug bleibt ein angenehmer, süßlich-reifer, aber erstaunlich kurz verweilender Nachgeschmack im Mundraum. Die Asche präsentiert sich gleichmäßig marmoriert hellgrau und ist erstaunlich fest, dafür fällt sie dann aber auch ohne große Vorwarnung. Dabei ist das Abbrandverhalten der Toro wohl des speckigen Deckers wegen von Exemplar zu Exemplar sehr unterschiedlich, einen Totalausfall hatte ich jedoch bisher nicht dazwischen. Der Zugwiderstand, der zuerst sehr fest wirkte, öffnet sich während des 1. Drittels. Das 2. Drittel verläuft recht linear. Schokolade, Leder und eine feine Würze stehen im Vordergrund, alles sehr schön eingebunden. Retronasal hat die Toro jetzt weniger Pfeffer, dafür cremige Erdnussbutter- und Leder-Noten. Die Stärke der Enclave Broadleaf hat sich nun bei mittelkräftig eingependelt und der Körper ist nun recht voll (mittelkräftig++), mit kräftigen, dunklen Aromen – dennoch raucht sie sich sehr smooth mit cremiger Textur im dichten Rauch. Das letzte Drittel der imposanten Toro zeigt sich dunkler und schwerer mit Noten würziger, dunkler Schokolade, schwarzem Kaffee und Leder; dahinter blumige und beerige Noten und Popcorn, retronasal wieder mehr Pfeffer mit Zimt und etwas Erdnuss. Der Abgang wird länger mit Anklängen von Bourbon-Fass. Mir gefällt diese Mischung dunkler, fast harter, dennoch süßer Aromen mit dieser unfassbar smoothen Cremigkeit. Die Maduro-Süße ist herrlich in die kräftig-würzigen Nicaragua-Tabake eingebunden. Für mich ist die Enclave Broadleaf Toro ein herrlich smoothes, im Durchschnitt über zweistündiges Raucherlebnis mit kräftigen dunklen Aromen. Immer wieder gerne.



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Nicarao Especiales Reserva 2015

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Nicarao Especial Reserva 2015 Robusto kommt wie sämtliche ihrer Schwester sehr edel daher. Die sehr schlichten, dunkelgrünen Banderolen sind (waren nie) besonders überbordend oder auffällig, sind aber so dezent, dass sie den Deckblättern der Marke immer schmeicheln. Die darunter liegende, schmale, „altweiße“ (spielen meine Augen mir hier einen Streich oder ist auch diese grünlich?) Banderole ist ebenfalls sowohl schlicht als auch passend, die 3., zusätzliche Banderole, die der Schriftzug „Reserva 2015“ prägt, ist ebenfalls schön gestaltet, jedoch nicht so schlicht und wirkt mit ihrem Blau total deplatziert. Das leicht stumpfe, karamellfarbene, dunkelblonde Deckblatt der etwas fetter wirkenden Robusto ist fein geädert, ölig und fühlt sich ölig und eher "pelzig" als rauh an, was irgendwie fies klingt, aber angenehm auf den Fingerspitzen ist. Dabei wirkt die Reserva 2015 perfekt konstruiert, wenn auch auf der loseren Seite, gibt auf Druck ordentlich nach. Kalt duftet sie nach süßem Leder, nassen Holzspäne und feuchtem Laub auf Waldboden, eine Idee Honig schwingt mit. Am Brandende duftet sie blumig-ledrig. Angeschnitten – wobei der Decker sich als brüchig und die Einlage als doch recht sehr fusselig entpuppt – präsentiert der Kaltzug schon Kraft und dezent worchesterhire-würzige Noten mit Anklängen von Honig auf der Zunge. Nach einem etwas langwierigen Entfachen bestätigen die primären Aromen diesen Eindruck dann. Die Nicarao Especial Reserva 2015 legt mittelkräftig los mit erdig-ledrig-würzigen Noten, dahinter Honigsüße und trocken holzigen Noten. An der Nase zeigt sie sich (auch retronasal) mit Noten von trockenem Holz und Laub, die im Abgang einer noch nicht ganz gezügelten Pfefferschärfe weichen. Es braucht ein paar Minuten, bis der Pfeffer zurückgeht. Doch dann wirken die Aromen eingebunden und rund. Die Ideen von Honig transportieren alles sehr angenehm. Hin und wieder kommen Anklänge von Kokosnuss an der Nase auf, die leider schnell wieder verschwinden. Im zweiten Drittel werden die Aromen schwerer und dunkler, ohne dass Kraft und Körper der Robusto zunehmen. Holz wird präsenter und eine dezente Fruchtsäure kommt auf. Ab der Mitte kommen die Noten von Kokosnuss zurück. Angenehm, wärmend, einlullend raucht sich die Reserva 2015, bei recht dunkler, mellierter und sehr fester Asche. Selbst nach Entfernen der „Reserva 2015“-Banderole hält die Asche noch, doch kurz vor Erreichen der 2. Banderole habe ich den Aschekegel dann abgestreift, da wurde es mir doch zu anstrengend. Im letzten Drittel legt die Nicarao Especial Reserva 2015 aromatisch nochmal etwas zu. Trockene, holzig-kokosnussige Aromen sind nun vordergründig, Würze und Honig transportieren alles, gut eingebunden und einfach gefällig. Salz bleibt auf den Lippen zurück. Auf die letzten Züge wird das Profil leider etwas aschig, ich nehme das als Hinweis, dass es Zeit wird, die Robusto weg zu legen. Nach nicht ganz anderthalb Stunden Rauchvergnügen mit perfektem Zugwiderstand und recht gleichmäßigem Abbrand bei durchschnittlichem Rauchvolumen kann ich nur sagen, dass diese mittelkräftige Nicarao für mich ganz klar eine der besten Zigarren, die ich in letzter Zeit genießen durfte, ist.



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Tatuaje H VI Gorditos (Toro Grande)
verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 2.22 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Tatuaje Red Label Toro Grande kommt in einem wuchtigen Format und mit einem schön dezent geäderten, gleichmäßig rotstichig-zimtbraunen Deckblatt daher, mit einer Tatuaje-typisch hässlich-schlichten Banderole in – man ahnt es kaum – Rot. Die makellos konstruierte Grande liegt schwer in der Hand und ist so fest gerollt, dass sie auf Druck überhaupt nicht nachgibt. Dabei hat sie ein recht dünnes, rauhes Deckblatt, welches fast brüchig wirkt. Der Kaltgeruch macht schon hungrig: der Decker riecht ledrig-holzig und zimtsüß. Bei sehr geringem Zugwiderstand bestätigt der Kaltzug diesen Eindruck und legt noch einen oben drauf: süßliche, ledrig-blumige Noten mit dezenter Fruchtsäure sind zu erahnen. Nach dem Entfachen, welches sich dem Ringmaß entsprechend langwierig gestaltet, startet die Red Label Toro Grande für eine Tatuaje erstaunlich leicht und cremig; mit zurückgenommenen Noten von Leder und Zimt, dezent holzig an der Nase und sehr nussig im Mundraum. Auf der Zunge wird sie schnell sehr süßlich, die Süße wird komplettiert mit Noten gerösteter Mandeln an der Nase. Zimt und eine leichte Würze finden sich retronasal. Erstaunlicherweise: Nirgends Pfeffer! Die Toro Grande brennt bei wenig Rauch wellig, aber nicht besorgniserregend ab, neigt allerdings nach jedem Abaschen zum Erlöschen. Dabei ist die hellgraue Asche gleichmäßig, aber lose. Stärke und Körper dieser Zigarre kratzen bisher gerade mal an der Medium-Marke. Im 2. Drittel spielen sich Aromen von Holz und Leder in den Vordergrund, dahinter findet sich etwas Röstsüße mit Nuss und dezent florale Noten. Retronasal findet sich Zimt, süßlich. Die Grande wird nicht kräftiger, die Aromen jedoch werden präsenter, sodass ich den Körper jetzt bei medium+ einordnen würde. Der Rauch wird etwas trockener, ohne jedoch die Cremigkeit zu verlieren. Ab der Mitte der Zigarre kommen mineralisch-erdige Aromen auf. Im letzten Drittel ändert sich nicht viel, das Augenmerk legt sich jedoch auf holzige und blumige Aromen mit etwas Salz auf der Zunge. Die H6 Toro Grande ist ein für Tatuaje ungewöhnlich zurückgenommenes, mildes Rauchvergnügen von gut einer Stunde und 45 Minuten, das sehr linear, dabei aber brutalst gefällig ist. Eine Tatuaje für jedermann - immer wieder gerne.



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Nicarao La Ley Robusto

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die La Ley Robusto ist mit ihrer dezenten, edlen und sehr schlicht gestalteten Banderole auf dem gleichmäßig Milchkaffee-braunen Deckblatt mit sichtbaren Adern eine eher unscheinbare Erscheinung – das in Kombination mit dem Preis hat mich bisher davon abgehalten, sie zu probieren. Selbst schuld, muss ich zugeben, nachdem ich sie jetzt endlich aus einem geschenkten Sampler verkosten durfte. Die Robusto hat einen dezenten „give“, das sich sowohl rauh wie speckig anfühlende Deckblatt ist elastisch. Sie scheint mir recht gut konstruiert, sehr gleichmäßig aufgebaut/gebuncht – einzig am Kopf wirkt sie etwas weicher. Der Kaltgeruch ist sehr angenehm und vielversprechend: man erahnt Holz, viel Leder (!), Pfeffer und etwas süßen Lehm am Deckblatt, am Fuß hingegen Kaffee, etwas Blumiges (Laub?) und dezente Tabakschärfe. Das macht Lust auf mehr. Der Anschnitt mit dem Doppelklingencutter ist bei meinem Exemplar der leicht unterfüllten Kappe wegen etwas tricky. Nach Entfernen der entstandenen Tabakfetzen lässt der Kaltzug – die Robusto hat einen erstaunlich geringen Zugwiderstand, mir etwas zu lose – Holz, Heu und nasses Laub erahnen, darunter ein bisschen trockene Erde. Sie hinterlässt Pfeffer auf den Lippen, im sehr langen Abgang finden sich Holz und Tabak(schärfe) wieder. Das macht Lust auf mehr! Die Flammannahme ist etwas zurückhaltend, die ersten Züge sind sehr trocken-holzig-tabakig mit dezenter Säure und Salz auf den Lippen. Die La Ley Robusto zeigt sich sofort knapp unter mittelkräftig mit sehr präsenten Aromen. Erde, Leder und Laub („feuchter Waldboden auf Sattel“) finden sich im Vordergrund, dahinter eine dezente Süße, etwas leicht Säuerliches und Anklänge von Nuss (Mandeln?). Retronasal zeigt sie zu Beginn nur „ehrliche“ Tabakschärfe. Sie schmeckt sehr "reif", vergleichbar dem – mangels eines positiver belegten Wortes – „Muffigen“ vieler Davidoffs. In dem weiterhin langen Abgang findet sich etwas Salz. Im Verlauf des 1. Drittels werden die Aromen im Retrohale ledriger, die Tabakschärfe weicht dezenter Würze. Auch die leichte Säure wandert in den Retrohale, wo sie sich viel besser macht als auf der Zunge. Die Robusto trumpft mit einem sehr cremigen, fast kaubaren und "nicht ganz dichtem" Rauch, der den Duft süßer Mandeln im Raum hinterlässt. Bei sehr fester, fast weißer Asche brennt sie gemächlich, allerdings nicht ganz gerade ab – sie reguliert sich jedoch von selbst und will generell nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Das ist sehr gut, so kann man sich dem langen Abgang genüsslich widmen. Denn dieser wird im 2. Drittel süßlich-holzig und laaaaaaang. Das 2. Drittel an sich ist das absolute Highlight dieser Robusto. Erdig-ledrig, die Aromen „dunkler“ als zuvor, dezent stallig und mit Anklängen von Lakritz, trumpft sie jetzt auf. An der Nase erlebt man nun den schon zuvor erahnten „feuchten Waldboden auf Sattel“, dabei retronasal dezente Pfeffernoten. Alles wirkt viel eingebundener und süßer als im 1. Drittel; die leichte Säure verschwindet. Im letzten Drittel präsentiert sich die La Ley nochmals süßer; der Fokus der Aromen legt sich nun auf frisch geröstete Kaffeebohnen und Leder, dahinter nasser Waldboden, Mandeln und dezenter Pfeffer/Tabak und etwas Lakritz. Retronasal tauchen nun frische, minzige Noten auf. Der Abgang bleibt lange, ist nun jedoch holziger, ein bisschen wie der lange Abgang eines guten Bourbon. Die La Ley Robusto hat einen gut anderthalbstündigen, spannenden Rauchverlauf mit tollen, sehr abwechslungsreichen Aromen. In Sachen Stärke verfehlt sie knapp die Mittelmarke, wohingegen sie einen doch sehr vollen Körper hat (mittelkräftig++). Es ist eine erfrischend gut geblendete, toll konstruierte Zigarre, die ich schon viel früher hätte probieren sollen.



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Kristoff Edicion Limitada 685 Woodlawn Perfecto

Länge: 11.43Durchmesser: 2.38 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Von Glen Case auf dem Kölner Big Smoke 2017 zugesteckt bekommen mit den Worten "this is the best cigar I've made - so far. But I am not sure if it is for you, it is more mild to medium". Gestern Abend dann im Humidor wiederentdeckt und bei einem langen, angeregten Gespräch genossen. Mein Fazit: Glen hat Recht. Die 685 Woodlawn Perfecto ist eine ganz untypische Kristoff. Sie raucht sich wahnsinnig gut mit sehr fester, lange haltender, graumelierter Asche (die Asche hielt, bis ich den Nub dem Ascher übergab). Und die variierenden Ringmaße haben einen tollen Einfluss auf die Aromen. Die mächtige Perfecto startet wunderschön cremig-süß mit den Aromen dunkler Kirschen, Karamell und braunem Zucker, dahinter – dezent – ein wenig Pfeffer, viel Leder und Erde. Umso breiter das Ringmaß wird, umso mehr treten die dunklen Kirschnoten mit dem Pfeffer in den Vordergrund. Sobald sie auf dem 60er Ringmaß ist, verschwindet der Pfeffer und die Kirschsüße wird zu – mir fällt keine bessere Beschreibung ein – süßem Tabak. Bei abnehmendem Ringmaß treten die Leder- und Erd-Noten immer stärker in den Vordergrund, werden getragen von einer feinen Würze, die den Pfeffer gänzlich abgelöst hat. Alles sehr ausbalanciert, mit vielen überraschenden, subtilen Noten. Leider habe ich mir keine Notizen gemacht – aber bis auf den letzten Centimeter geraucht! Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es sich tatsächlich um den hier angebotenen Stogie handelt, da der Prügel, das ich verköstigt habe, doch ganz andere Maße hatte – eine 6 ½ x 60 Perfecto.



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L´Atelier Maduro MAD 54
verifizierter Kauf

Länge: 11.43Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die L’Atelier MAD54 ist ein wirklich schöner kurzer dicker Stumpen; „Stumpen“ ist hier dieses eine richtige Wort. Das grob und prägnant geäderte Deckblatt – „leichter Schmirgel“ – hat ein dunkles, rotstichiges Braun mit leichten Verfärbungen ins Schwärzliche, wirkt marmoriert; schimmert rötlich im Sonnenlicht – ein waschechtes Connecticut Broadleaf. Die sehr schlicht gehaltene, breite, glänzende, schwarz-weiß-goldene Banderole mit dem goldenen Emblem und den silbernen Tabakblättern gibt einen guten Kontrast zu dem dunklen Deckblatt. Die kurze Dicke fühlt sich fest und trocken an, hat nur wenig „give“. Sie liegt gut in der Hand, wirkt jedoch etwas uneben und leicht oval, eben nicht ganz rund. Kalt riecht sie ledrig-schokoladig, etwas stallig, und dezent zuckrig-süßlich, am Fußende entdeckt man Noten von frisch aufgeschichteten Heuballen – und versteckte Eukalyptus-Noten. Da die MAD54 kaum „give“ hat, platzt das Käppchen bei leichtem Druck mit dem Doppleklingen-Cutter easy ab. Der Kaltzug zeigt dann Kaffee- und Kakao-Bohnen, Leder, dezente Süße und die schon im Kaltgeruch zu erahnenden, versteckten Eukalyptus-Noten. Das macht Bock auf mehr! Sie braucht ein bisschen, bis sie brennt, doch dann sind die ersten Züge erstaunlich süß, doch gepaart mit einem ordentlichen Pepper-Blast. Die Asche ist nicht die ansehnlichste, dunkelgrau-marmoriert, fast schwarz, jedoch sehr stabil. Wie zu erwarten ist der Zugwiderstand auf der festeren Seite, ein Ticken zu fest. Vom ersten Zug an verströmt die kleine Dicke einen zurückhaltenden, ledrig-holzigen und leicht süßlichen Raumduft. Dabei ist das Rauchvolumen sehr gemäßigt; der Rauch hat zwar eine cremige Textur, hinterlässt jedoch ein sehr trockenes Mundgefühl. Nach dem ersten Zentimeter legt sich der Pfeffer, bleibt jedoch im Hintergrund und an Nase, Gaumen und am Hals spürbar. Sie lässt sich ziemlich direkt einstufen im Bereich mittelkräfig+ und das in allen Belangen. Im Mundraum spricht sie besonders die Zungenspitze und -Seiten an, Aromen von Kaffee, Herrenschokolade und Leder setzen sich sehr zügig durch. Dahinter finden sich dezente Lakritz-Noten und eine leichte Säure, sie scheint mir bewusst zum Genuss bei einem schweren Rotwein geblendet zu sein. Im 2. Drittel hat sie sich dann eingefunden bei mittelkräftig++ mit einem mittelkräftigem+ Körper. Sie wird erdiger und dezent stallig, mit feinholzigen und dezent süßlichen Noten, an der Nase hat sie vor allem Pfeffer, dahinter ein Hauch der im Kaltduft zu findenden Eukalyptus-Note. Die LAT MAD54 raucht sich sehr trocken, macht durstig. Im letzten Drittel stehen süßholzige Noten, brauner Zucker und Leder im Vordergrund; dahinter dezent stallige und erdige Noten und weißer Pfeffer an der Nase. Hin und wieder ist Eukalyptus erahnbar – eine tolle Melange. Doch sie hinterlässt zunehmend ein trockenes Mundgefühl mit dem Nachgeschmack von kräftigem Café Crema. Heimlich schleichen sich bittere Noten ein – es wird wohl nach anderthalb Stunden Zeit, die kleine Dicke wegzulegen. Eine angenehme kleine Zigarre, die sich gemächlich raucht, dabei jedoch zu Schiefbrand und zum Ausgehen neigt. Besonders im letzten Drittel möchte die kurze Dicke viel Aufmerksamkeit und gelegentliches Nachfeuern ist gefragt.



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