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Rocky Patel Tabaquero Hamlet Paredes 25th Year Robusto

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die etwas längere Robusto kommt edel daher mit sehr schön gestalteten Ringen mit abgedrehter Farbgestaltung. Das Weiß sticht ins Auge, so sehr, dass man sowohl den silbernen Rand kaum erkennt, guckt man nicht genauer hin, als auch nicht sieht, dass sich das sehr klare, volle Rot mit dem ins Violette tendierende Blau sticht. Mir gefällt’s, zumal die Ringe durch den Kontrast, besonders durch die Komplementärfarbe Blau, das im Sonnenlicht leicht rotstichige, fast lehmfarbene Colorado des fein marmorierten und feinadrigen ecuadorianischen Habano-Deckblattes hervorheben. Alles in allem wirkt das Deckblatt sehr fein; dabei rau und etwas trocken. Die Hamlet Paredes Tabaquero 25th Year Robusto zeichnet sich auf den Fingerspitzen besonders durch den feinen Schmirgel des leichten Zahnes aus und ist gleichmäßig und stramm gedreht, nur am Brandende ist sie etwas weicher und dadurch etwas boxpressed – das ist dann auch die einzige Stelle, die nachgibt auf Druck, der Rest ist wirklich fest. Kalt duftet sie nach Holz, Karamell, etwas Erde und Braten-Jus, der Kaltzug hingegen transportiert Noten von Holz und Grillgewürzen mit Assoziationen von Bourbon-Whiskey (Blanton's Straight from the Barrel) – ich habe das Gefühl, dass das Pennsylvania Broadleaf Umblatt hier mehr durchkommt als die Einlage. Sie lässt sich leicht und zügig entfachen und als ich den Rauch rieche, ist meine erste Assoziation: ich habe gerade eine H. Upmann Magnum 50 gezündet! Die Hamlet Paredes Tabaquero 25th Year Robusto legt dann aber los mit prominenten Noten von mineralischer Erde und Leder, dahinter kommen Assoziationen von Roastbeef auf hoher Flamme auf, eingebunden mit Schokolade, gerösteten Kaffeebohnen, etwas Pfeffer und der Süße von Mandelmus. Eine sehr dezente, zimtige Süße ist im Hintergrund zu erahnen, mit Worchester-Sauce. Der Pfeffer ist nach wenigen Zügen nur noch retronasal zu finden, Erdnussbutter mischt sich in den Mandelmus. Nussig-süße Noten und süßes Leder finden sich an der Nase. Der Zug ist etwas offener als ich es mir wünschen würde und der Abbrand bisher extrem wellig, aber sobald sie über den lose gerollten Fuß hinweg ist, brennt sie gleichmäßiger ab. Leichte Züge mag sie nicht, auf zu starke reagiert sie mit Hitze. Die kleine Robusto möchte ungeteilte Aufmerksamkeit – und die gebe ich ihr gerne. Sie ist erfrischend klassisch mit medium+ Körper und vollen Aromen bei einer knapp an der Grenze zu Medium liegenden Stärke. Der nicht übermäßig dichte Rauch hat trotz der eher trockenen Aromen eine sehr cremige Textur und hinterlässt ein Mundgefühl wie der Bodensatz Zucker aus einer Tasse Kaffee. Die Asche ist sehr schön hellgrau meliert und wirkt fest, fällt aber nach ca. 2cm ohne Vorwarnung von selbst. So wie der Abbrand scheint sich auch das Profil zu Beginn des 2. Drittels adjustiert zu haben. Sie wartet nicht mit großen aromatischen Veränderungen auf, aber das braucht sie auch nicht, sie ist wirklich meisterhaft komponiert – dennoch empfinde diesen Imprint auf den Ringen als etwas zu großkotzig und Poser-mäßig. Gegen Ende des 2. Drittels wird sie kerniger, Leder gesellt sich zu der Süße an der Nase, im Mundraum wird sie (karamellisiert-)holziger mit einem leichten Hauch grasiger Noten. Dabei bleiben die würzigen Noten sehr präsent, sie macht Lust darauf, den Grill anzuwerfen. So bleibt auch das letzte Drittel, wenn auch die ledrig-holzig-würzigen Aromen nochmal eine Schippe drauflegen. Als Konterpart bleibt eine karamellig-nussige Süße an der Nase. Sie hat etwas Reifes, etwas Altmodisches, doch das ist weniger im Geschmack oder den Aromen, es ist eine Assoziation, die das Gesamtbild aufmacht. Dabei ist die Hamlet Paredes Tabaquero 25th Year Robusto ein sehr linearer Smoke, der einen nach einer Stunde und 45 Minuten sehr zufrieden zurück lässt, vor allem auch, weil sich in den letzten Zügen dezent salzige Noten und die von Kandis-Zucker untermogeln. Unbedingt probieren – für mich ist die Hamlet Paredes Tabaquero 25th Year Robusto eine Zigarre für jeden Tag, für jede Tages- und Nachtzeit, zu der ein Kaffee genauso gut passt wie leichte Biere, halbtrockene Weißweine und sommerliche, fruchtige Rum-Cocktails.



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Camacho Brotherhood Series Hard Charger Toro Limited Edition

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Wie ich es zumindest von Camacho schon gar nicht mehr anders erwarte, kommt auch die Camacho Hard Charger Toro mit auf Coolness getrimmten Design daher, abgerundet durch ein imposantes Format und ein ordentlich dunkles Deckblatt. Einmal aus dem Cello befreit, ist das erste, was auffällt, wie rau und ölig das Connecticut Broadleaf ist. Als zweites fällt auf, wie weich sie ist, sie gibt auf Druck ordentlich nach. Aber sie ist gleichmäßig luftig gerollt und weiß auch genau, wo ihre ursprüngliche Form ist. Das Deckblatt ist ein dunkel marmoriertes Oscuro, das ein wenig an die Farbe gerösteter Kaffeebohnen erinnert. Der spürbare Zahn ist kaum sichtbar und nur ein paar wenige, dünne Blattadern sind zu entdecken. Die Hard Charger Toro duftet in erster Linie erdig und ledrig mit Noten von Bitterschokolade und einer leichten BBQ-Würze. Am Brandende ist diese Würze präsenter, mit Noten von Beeren, Tannenharz und Pfeffer. Auch im Kaltzug liegt diese Würze, mit erdigen und ledrigen Noten und einer Handvoll Kandiszucker. Salz bleibt im Abgang auf den Lippen zurück. Zügig entfacht beginnt die Camacho Hard Charger Toro cremig-süß mit erdigen Noten, dunkler, irgendwie malziger Schokolade, Leder, Erdnussbutter, Tanne, feuchtem Heu und Salz. Dahinter kommen eine dunkle Röstwürze mit Beeren und hin und wieder frische Noten von Kokosnuss auf. Retronasal stehen süßes Leder mit Erde und angeröstetem Pfeffer im Vordergrund. An der Nase liegt ein Geruch, der etwas Off aber dennoch angenehm Assoziationen von alten Benzinern weckt. Die Hard Charger überfordert nicht, die Stärke kratzt so gerade mal an der Medium-Marke, während der Körper mittelkräftig+ ist. Und sie ist wirklich sehr gut konstruiert, sie brennt beispielhaft ab mit perfektem Zug und ordentlichem Rauch mit sahniger Textur. Sogar die Asche ist perfekt, schneeweiß und bombenfest. Im zweiten Drittel bekommen die erdigen Noten eine zunehmend röstige Qualität, dahinter kommen ebenfalls röstige, fleischige Noten hinzu. Hin und wieder kommen Assoziationen von gesalzenen Kartoffelchips auf. Bei all den Deftigen Noten verliert die Camacho Hard Charger Toro jedoch nie diese süße Melange aus Schokolade, Tanne und Erdnussbutter; auch die salzigen Noten im Abgang bleiben. Die Noten von Tanne wandern in den Retrohale ab, wo sie eine angebrannte Qualität bekommen. Im letzten Drittel nun mittelkräftig mit einem Körper, den ich auf exakt halber Strecke zwischen mittelkräftig und voll einordnen würde, bleibt das Profil herrlich süß. Die röstig-fleischigen Noten und Assoziationen von frisch ausgebranntem Fass kommen mit in den Vordergrund. Die Schokoladen-Noten werden verdrängt von kräftigem Espresso. Brombeeren vermengen sich im Hintergrund mit cremiger Erdnussbutter. Retronasal werden die erdigen Noten langsam aber sicher metallisch und der Pfeffer wird kräftiger. Und die Benziner-Noten an der Nase? Die gehen nie ganz. Nach im Schnitt exakt zwei Stunden Rauchdauer stelle ich für mich immer wieder fest, dass die Camacho Hard Charger Toro aus der Brotherhood Series für mich ein schlichtweg großartiger Smoke ist! Right in the sweet spot, wie viele andere Zigarren mit Connecticut Broadleaf Maduro Deckblatt auch wie z.B. die Liga Privada Nr.9, RoMa Crafts CroMagnon oder die fast unerreichte Flores y Rodriguez Connecticut Valley Reserve. Da stört auch der aufgerufene Preis nicht mehr.



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Mombacho Casa Favilli Toro

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Mombacho Casa Favilli Toro zeichnet sich durch ein imposantes Format aus, das durch die sehr klar und simpel desingten Ringe und deren Farbgestaltung Gold auf Cremegelb sehr edel wirken. Grundlegend fühlen die Toros der Linie sich immer gleichmäßig fest an, bisher hatte eines von vier Exemplaren einen Soft Spot direkt unterhalb der Kappe, ansonsten. Das Deckblatt fühlt sich samtig weich und nur leicht ölig an, mit leichtem Schmirgel vom Zahn und fühlbare feste Blattadern. Anders als bei den Casa Favilli Torpedos schmückt die Toros ein schönes, hell Kakao-braunes und leicht stumpfes Maduro-Deckblatt. Ordentlich Zahn, einige wenige dunklere Stelleb und die vielen Adern zeichnen sich heller ab. Im Schnitt sind die Toros gut bis sehr gut konstruiert. Kalt duftet sie dezent nussig mit einer Melange aus süß-saurer Erde, Kaffee, Leder, Melasse und Kakaopulver. Am Brandende liegt das Augenmerk auf Noten von steiniger Erde, Nicaragua-typischer Worchestershire-Würze, Toffee und Frucht. Beim Anschnitt ist etwas Vorsicht geboten, bei einem Exemplar löste sich dabei die komplette Kappe ab. Der Kaltzug zeigt sich süßer als der Kaltduft mit viel steiniger Erde, Leder, Worchestershire-Würze und Kakaopulver. Witzigerweise gestaltet sich das Entfachen etwas schwierig, die Toro wirkt fast wie flammenabweisend. Hat man sie trotzdem dazu gezwungen, das zu tun, wofür sie gemacht wurde, beginnt die Mombacho Casa Favilli Toro sehr cremig und dezent säuerlich mit süßem Kakaopulver vor steiniger Erde, Toffee und leichter Würze. Den Abgang dominiert ein holzig-röstiger Pfefferkick mit leichten, süßlichen Paprika-Noten im Abgang. Die Säure verschwindet schnell und cremiger Kakao mit steiniger Erde übernehmen das Profil. Dahinter liegen BBQ-Assoziationen mit röstigen, fleischigen Noten, Worchestershire-Würze und ebenfalls röstigem Pfeffer. Retronasal zeigt sich mehr Erde mit schwelendem Holz, etwas würziger Kaffee und leicht grasigen Noten. Bis hierhin mit milder Stärke und mittelkräftigem Körper sind die Aromen in dem vollen Rauch sehr präsent, was die sahnige Textur des Rauches noch einmal unterstreicht. Bei einem Zugwiderstand, den ich am losen Ende von perfekt einstufen wurde, brennt die Mombacho Casa Favilli Toro gemütlich und leicht wellig ab; nur ein Exemplar neigte zum Ausgehen. Die Asche ist unfassbar dunkel und brüchig, ohne zu fallen. Dunklere Ringe in der Asche zeigen sehr genau, wann man abaschen muss. Bei leicht steigender Stärke und Körper (mild++ und medium+) wird das Profil im 2. Drittel süßer und cremiger, dabei röstiger. Noten von Kakao und Erde geben weiterhin den Ton an. Dahinter kommen zur Würze mit röstig fleischigen Noten nun frische und fruchtige Noten und Nuss auf, sirupartig süß. Retronasal wird es röstiger und würziger mit präsenterem Pfeffer und etwas Leder. An der Nase wirkt der Rauch ledrig-erdig-süß mit Kakao-Nibs. Im letzten Drittel werden die Aromen nochmal voller und präsenter mit würzige-röstigen Fleisch-Noten. Dennoch bleibt die Toro cremig und likör-süß mit Toffee und Kakao. Kaffee-Noten kommen und gehen, erinnern an Kaluha. Holz und steinige Erde zeigen sich dahinter, dazu Vanille, Zimt und etwas sehr Interessantes, das ich nicht greifen kann. Der Pfeffer-Kick und die Paprika-Noten sind zurück und trockenes Kakaopulver bestimmt den Abgang. Retronasal wird der Pfeffer intensiver, mit steiniger Erde, etwas Leder und Nuss. Zucker bleibt auf den Lippen. Wie ihre Schwestern bringt die Mombacho Casa Favilli Toro eine herrliche Mischung aus deftig und süß mit. Gut zwei Stunden raucht sich die Toro – und sie gehen schneller weg, als mir lieb ist. Mit dem nicaraguanischen Broadleaf-Deckblatt ist dieser Blend in allen Formaten aus dem Stand heraus einer meiner liebsten geworden. Kaufempfehlung! – oder ne, lasst es, dann bleiben mehr für mich!



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Brick House Robusto MADURO

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Wie auch die anderen Deckblatt-Variationen kommt auch die Maduro Robusto mit den typischen schlichten Ringen daher, die farblich wirklich gut auf das Deckblatt abgestimmt sind – wobei diese Farbwahl auch einfach jedem Deckblatt gut zu Gesicht steht. Das Manko dieser Ringe ist sicher, dass sie sich heute in jedem Humidor kaum noch gegen das moderne Design vieler anderer Marken durchsetzen können. Das imposante Fat Robusto Format fühlt sich gleichmäßig an und fest mit ordentlichem Druckwiderstand. Es zeigen sich keine unterfüllten Stellen, dafür wirkt sie auf den Fingerspitzen rau vom Zahn und irgendwie feucht, was ich aber dem speckig ledrigen und öligen Deckblatt zusprechen mag. Dieses zeichnet sich aus durch ein fleckiges und mit dunklen Punkten und Zahn gesprenkeltes Herrenschokolade-Oscuro, das leicht stumpf und ölig glänzend zugleich wirkt. Nicht wenige offensichtliche Blattadern, die zum Teil wie gebügelt wirken, geben der Robusto einen leicht rustikalen Look, dagegen steht die sehr gut ausgeführte Triple Cap. Die Brick House Maduro Robusto ist wie für J.C. Newman typisch sehr gut konstruiert. Kalt duftet sie nach kräftigem würzigem Kaffee mit süßem Kakao, metallischer Erde und etwas Leder. Am Brandende duftet sie dezent stalliger mit frischen Noten von Heu und ein wenig Anis im Nachklang. Einmal wie durch Butter geschnitten, offeriert der Kaltzug dann süße Noten von Kakao, Kaffee und Erde mit frischen blumig-fruchtigen Noten dahinter. Eine leichte Pfefferschärfe und etwas Salz bleiben im Abgang und auf den Lippen. Nachdem sie ob des Ringmaßes etwas langwieriger zu entfachen ist, startet die Robusto zurückhaltend mit cremig-süßen Noten von Holz, Erde und Nuss(-Schalen). Noten von Leder, dunklen Beeren und frisch gebackenem Brot schleichen sich hintergründig ein. Cremige Noten von angerösteten schwarzen Pfefferkörnern bleiben im Abgang auf der Zunge. Retronasal sind die Noten von Brot, metallische Erde, etwas Ahorn-Sirup und geröstetem Pfeffer präsenter. Bis hierhin mild++ in Stärke mit medium- Körper brennt sie bei perfektem Zug leicht wellig ab. Der Rauch ist überdurchschnittlich dicht mit fluffiger Konsistenz. Die Asche hält relativ fest, schwarze Linien in dem fiesen dusteren Grau lassen genau nachvollziehen, wann ich einen Zug genommen habe und wann es Zeit ist, abzuaschen. Im zweiten Drittel wird sie kräftiger (medium-) und voller (medium+), Noten von Erde, Holz und Leder werden vordergründiger. Dahinter bleiben Noten von fruchtigem Kaffee und cremige Milchschokolade mit angeröstetem Pfeffer. Retronasal steigern sich die erdigen Noten, eine leichte Würze mit fleischigen Noten kommt auf. Salzige Noten bleiben im Abgang lange auf der Zunge. Im letzten Drittel legt sich das Augenmerk auf Holzschokolade und würzig-erdigen Kaffee, die cremig-süß im Vordergrund stehen. Dahinter zeigen sich etwas Leder, eine Idee Beeren und eine grundlegende Würze. Retronasal wird das Profil holziger als zuvor mit leichten Chili-Noten im Hintergrund. Gegen Ende bekommen die Noten von Kaffee zunehmend Säure und Bitterstoffe. Die Brick House Maduro Robusto schenkt dem geneigten Genießer für eine Stunde und 40 Minuten zu einem unschlagbaren Preis ein Raucherlebnis, das ich als Blueprint klassischer Maduros empfinde und jedem, der sie noch nicht probiert hat, hier wärmstens ans Herz legen möchte.



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RoMa Craft Tobac Neanderthal JCF 5 1/4 x 50
verifizierter Kauf

Länge: 13.34Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die JCF ist und bleibt für mich die Beste unter den heute hierzulande noch erhältlichen Neanderthals. Sie vereint die brachiale Wucht der HS mit den ultracremigen und süßen Noten, die bei der SPG, KGF und vor allem HN das Profil anführen. Und das bei dem besten PLV innerhalb dieser Serie. Eine meiner liebsten Zigarren.



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AVO Limited Editions Unexpected Tour Edition East

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Bei der AVO Unexpected Tour Regional Edition East sind genauso wie bei ihrer blauen Schwester West die Ringe cool und hip gestaltet, jedoch in ihrem Orange für meinen Geschmack farblich nicht so klasse und stimmig wie die der AVO Unexpected Tour Regional Edition West. Das Figurado-Format hingegen ist der absolute Brüller. Gut ausgeführt mit gleichmäßigem „Druckwiderstand“, egal, auf welchem Ringmaß man fühlt. Sie weist keinerlei spürbar unterfüllten Stellen auf. Das feste, elastische Deckblatt, das ein kristallin-öliges und ledriges Gefühl auf den Fingerspitzen zurück lässt, hingegen wirkt wie mit Gewalt um den Wickel geprügelt. Es hat etwas Rustikales mit dem offensichtlichem Netz unterschiedlich dicker, aber noch feiner Venen, der ordentlichen Maserung mit viel Mini Zahn und dem bisschen Haar. Einige dunkle Verfärbungen im den erdigen, hellen, sichtbar öligen Colorado und Falten im Deckblatt vervollständigen den rustikalen Touch. Dennoch ist auch hier wie bei der Schwester die Konstruktion top – auf den ersten Blick, doch dazu später mehr. Kalt duftet die AVO Unexpected Tour Regional Edition East recht kräftig mit Noten von kandiszuckersüßem Leder, Worchestershire-würziger Erde und etwas Kaffeesatz. Am Brandende finde ich auf den ersten Riecher wohl ob des geringen Durchmessers keinen Unterschied. Ein zweiter Riecher offenbart leicht verwirrende käsige Noten – und nein, ich habe die Zigarre nicht in der Zwischenzeit mit den Zehen gehalten. Nur ein winziges Stückchen Kappe abknipsen reicht vollkommen, um einen (im Kaltzug) perfekten Zug zu haben. Der Kaltzug entpuppt sich als leichter als der Kaltduft; zuckrige Erde und gezuckertes Leder kommen so gerade durch, eine leichte Pfefferschärfe bleibt auf Lippen und Zungenspitze zurück. Einmal und bei dem dünnen Brandende sehr schnell entfacht, beginnt die AVO Unexpected Tour Regional Edition East dann auch erstaunlich zurückhaltend, fast schon hohl mit Noten würziger Erde. Eine leichte Schärfe bleibt auf der Zunge. Retronasal hingegen ist mehr los mit milden, wärmenden Noten von Holz und etwas Kaffee, frisch gemahlen. Ist das volle Ringmaß erreicht, wird das Profil voller (medium- in Sachen Körper bei mild++ Stärke) und röstiger mit holzigen Noten und cremigem Karamell; letzteres ist so sahnig, dass es mich an Werthers Echte erinnert. Der zu Beginn sehr dünne Rauch ist nun überdurchschnittlich dicht mit cremig-buttriger Textur. Die Figurado brennt sehr gut ab, unauffällig und ohne einem allzu große Aufmerksamkeit abzuverlangen bei fast perfekter Brandlinie. Der im Kaltzug noch perfekte Zugwiderstand öffnet sich leider, sobald die Brandlinie das volle Ringmaß erreicht, auf etwas zu leicht. In der brüchigen, losen, dreckig hellgrauen Asche zeichnet sich jeder Zug mit einem klaren Ring ab. Im 2. Drittel so gerade mal medium- in Sachen Stärke mit medium Körper werden die Aromen dunkler und röstiger. Feine Noten von Holz und weiterhin wahnsinnig cremige Karamell-Noten mit eine leichten, süßen Worchestershire-Würze stehen im Vordergrund, dahinter und retronasal kommen Noten von Kaffee, Leder, Orangenzeste und etwas Gras hinzu. Die Pfefferschärfe ist komplett weg. Bis hierhin war die Konstruktion einfach top – doch bei einem Exemplar fand ich einen ordentlichen Fehler, der wohl beim Anbringen des Deckblattes unterlaufen sein muss, unter dem Hauptring versteckt. Das Deckblatt bei diesem Exemplar überlappte sich nur wenige Millimeter, wodurch sich hier exakt auf dem Buckel zum vollen Ringmaß der Figurado ein Loch zu finden war. Von da an entblätterte sich dieses Exemplar beim Rauchen, jedoch ohne negativen Einfluss auf den Geschmack. Im letzten Drittel wird die AVO Unexpected Tour Regional Edition East nicht stärker, der Körper jedoch etwas kräftiger (medium+) und die Aromen dunkler. Die holzigen Noten bekommen eine Qualität von schwelendem Holz, auch das Karamell wirkt angebrannter. Kaffee, etwas sandige Erde und Würze verdrängen die leichten Noten von Orangenzeste. Dezente Noten von Kakaopulver und Nuss halten die Süße aufrecht, verweilen im kurzen Abgang. Retronasal stehen Noten von Gras und gezuckerter Kaffee mit leichter Säure im Vordergrund. Gegen Ende des knapp zweistündigen Vergnügens wird alles noch einmal herrlich cremig. Die AVO Unexpected Tour Regional Edition East kommt etwas kräftiger daher als die AVO Unexpected Tour Regional Edition West, und obwohl ich persönlich eher auf kräftige Zigarren stehe, hat mir die West in ihrer Raffinesse doch mehr zugesagt. Dennoch: Empfehlung! Beide machen soviel Spaß, dass ich das PLV obwohl sie nicht gerade preisgünstig sind als sehr gut einstufen muss.



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AVO Limited Editions Unexpected Tour Edition West

Länge: 13.97Durchmesser: 2.10 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die AVO Unexpected Tour Regional Edition West ist visuell ganz großes Kino. Bei den abgesehen von dem Markenlogo modern und zurückgenommen desingten Ringen hat man farblich den Nagel auf den Kopf getroffen: das fast schon in den Augen stechende Blau lässt sie einerseits aus der Menge in jedem Humidor herausstechen und es passt auch noch hervorragend zu dem Deckblatt; hier wird durch Colorblocking alles zum Eye Candy. (Im weiteren werde ich jetzt versuchen, das Bullshitbingo des Sprechs der Modewelt zu unterlassen.) Das Torpedo-Format der AVO Unexpected Tour Regional Edition West zeigt direkt, dass man es hier mit einer Marke aus dem Hause Davidoff zu tun hat; es ist sehr gut ausgeführt und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass diese Zigarre perfekt konstruiert ist. Sie liegt leicht in der Hand und hat einen beachtlichen, ja, schwammigen Give. Am Mundende hingegen ist sie knochenhart. Es fühlt sich ledrig und recht glatt an, das dezent ölige Deckblatt mit den wenigen, dünnen Venen. Das erdig wirkende und leicht rotstichige Milchschokoladen-Colorado schimmert leicht Orange im Sonnenlicht. Kalt duftet sie leicht stallig, leicht heuig, dabei zuckersüß und dunkel würzig. Am Brandende duftet sie ähnlich süß-würzig mit dezenten Noten von frisch gebackenem Bauernbrot. Sie lässt sich einfach anschneiden und nach einem Dickman Cut zeigt sie schon einen ordentlichen Airflow, der fühlbar nur durch das spitz zulaufende Mundende Widerstand erfährt. Auf der Hälfte zwischen Spitze und vollem Ringmaß gerade gecuttet wäre wahrscheinlich null Widerstand vorhanden. Der Kaltzug zeigt sich dann erstmal erstaunlich trocken mit zurückgenommenen Noten von Brot, nassem Gras und anröstendem Zucker. Eine leichte Würze und etwas (verschwindend gering) Lakritz zeigen sich dahinter. Einmal – und das sehr zügig – entfacht, startet die AVO Unexpected Tour Regional Edition West sehr mild und mild++ in Körper bei dezent erdig-grasig-würzigen Aromen. Das Profil wird zügig holziger und röstig süß wie von anbrennender Milch-Schokolade. Retronasal hingegen stehen süßlich-grasig-holzige Noten mit dezenter Schärfe weißen Pfeffers im Vordergrund, an der Nase kommen leicht metallisch-ledrige Noten hinzu. Eine tolle würzig-zuckrige Karamell-Röst-Süße bleibt cremig im Abgang. Alles an diesem Profil hat eine sehr interessante, "helle" Leichtigkeit. Bei fast gestochen scharfem, verzeihendem und gemütlichem Abbrand dampft die AVO Unexpected Tour Regional Edition West extrem. Der Rauch hat eine interessante erdig-zuckrig kaubare Textur. Die Asche ist im Kontrast zu der kompletten Torpedo erstaunlich unansehnlich mit einem dreckigen Hellgrau. Sie ist ziemlich flockig, aber fest, fällt per Drittel. Im zweiten dieser geht es ein wenig würziger zur Sache bei mild++ Stärke und medium- Körper. Die Aromen bekommen eine „dunklere“ Qualität und röstige Holz- und Karamell-Noten geben den Ton an. Noten von Leder, Laub und Brot liegen süßlich-cremig dahinter und an der Nase. Retronasal wird es grasiger und pfeffriger als zuvor. Hin und wieder kommen am Gaumen Röstnoten von karamellisiertem Fleisch auf. Die AVO Unexpected Tour Regional Edition West ist und bleibt top konstruiert – der recht luftigen Rollung wegen tendiert sie aber dazu, im Rauchverlauf sehr weich zu werden, hält aber die Form. Im letzten Drittel nicht spürbar stärker oder kräftiger bleibt das Profil röstig-holzig-süß mit BBQ-Assoziationen und Kaffeelikör. Frisch fruchtige Noten von Quitte und Orangenzeste kommen hinzu. Retronasal geben Leder und süßer Nussmus den Ton an, letzterer bekommt zunehmend Assoziationen von Nougat, fast schon wie Nutella. An der Nase umspielt Vanille die Orange. Dieser Flirt ist gemessen an dem gemütlichen Abbrand nach erstaunlich kurzen und kurzweiligen 80 Minuten mit erfrischend hellen und sommerlichen Aromen, die sich viel dunkler lesen als sie sich erleben lassen, schon vorbei und ich muss zugeben, ich hätte gerne mehr als nur zwei der AVO Unexpected Tour Regional Edition West gehabt. Wer noch welche davon finden kann, lasse bitte die Finger davon und sage mir Bescheid!



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Don Pepin Jaime Garcia Reserva Especial Belicoso
verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Lange habe ich sie nun schon nicht mehr genossen, die Reserva Especial – und jetzt, in Retrospektive, frage ich mich, warum. Das Format Belicoso steht dem sehr dunklen, an frisch aufgebrühten Kaffee erinnernden Oscuro-Deckblatt, von dem ich schwören könnte, dass es ein Connecticut Broadleaf (Maduro) ist. Ein stark ausgeprägtes Netz feiner Adern, ordentlicher Zahn, eine Maserung aus kleinen dunkeln Spots und ein öliger Schimmer zieren das Deckblatt. Es ist schön und rustikal – und der sehr zurückgenommene und auch farblich eher dezente Ring unterstreicht das nochmal durch den farblichen Kontrast. Das Belicoso-Format ist bei allen Exemplaren nahezu perfekt ausgeführt, sie gibt außer am „buckelig spitz“ zulaufen Mundende auf Druck leicht nach. Nach Soft Spots habe ich vergeblich gesucht. Kalt duftet sie nach einer interessanten Mischung aus leicht stalliger Erde, süßem Leder und Herrenschokolade, die langsam in kräftigem Espresso schmilzt – ich glaube noch immer, dass das ein Connecticut Broadleaf Decker ist. Am Brandende duftet sie würziger mit etwas Pfeffer und viel mehr Erde. Nach problembefreitem, leicht schrägen Anschnitt („Dickman Cut“) präsentiert die Belicoso einen nahezu perfekten Zug und würzigere Noten von Erde mit etwas Kaffee und Zimt. Einmal entfacht geht es dann gleich zur Sache mit schon recht kräftigen (medium++) Noten von Erde und cremiger Bitterschokolade, transportiert von nussigen Noten, etwas schwarzem Pfeffer und leicht fruchtigen Noten, bei denen es mich doch meine Zeit gebraucht hat, um sie als „Zitrus-Süße“ identifizieren zu können. Retronasal geht es würziger zur Sache mit mehr Pfeffer, etwas Zimt und einer ordentlichen Portion Erde. Bis hierher medium in Stärke mit einem Körper, der exakt auf der Mittelmarke zwischen medium und voll balanciert, macht die Don Pepin Jaime Garcia Reserva Especial Belicoso einfach richtig Spaß. Der Abbrand ist beispielhaft und gemütlich, das Rauchvolumen ordentlich aber nicht zu viel, dabei hat der Rauch eine sehr schön kaubare Konsistenz. Die Asche ist richtig schön, stabil und fast schneeweiß, ein toller Kontrast zum Deckblatt. Im zweiten Drittel wird sie nicht signifikant kräftiger, dafür würziger. Noten von cremigem Leder gesellen sich zu den erdigen Noten, die cremige Bitterschokolade bekommt Unterstützung von Ideen von Kakao-Pulver und retronasal wird als Konterpart der Pfeffer kräftiger und röstiger. Der Trend setzt sich im letzten Drittel fort. Die Zitrusnoten machen Platz für dunkle Beeren, die schokoladigen Noten werden zu bitterem Espresso und die nussigen Noten präsenter. Retronasal stellt sich eine interessante Zimt-Schärfe zum Pfeffer. Dabei wird die Don Pepin Jaime Garcia Reserva Especial Belicoso im letzten Drittel kräftiger (medium+) und der Körper bei klareren Aromen voller (voll). Nach zwischen anderthalb und knapp zwei Stunden brannten bei jedem der verköstigten Exemplare im Anschluss meine Fingerspitzen und es juckte mir unter den Nägeln, mir direkt die nächste davon anzustecken. Bei dem PLV ist die Reserva Especial Belicoso für mich gerade im Moment eine der drei Zigarren, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Unbedingt probieren!



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Joya de Nicaragua Antaño CT Robusto
verifizierter Kauf

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die rot-goldenen Ringe haben einen interessanten Twist. Sie stehen im Design irgendwo zwischen den originalen, weihnachtlich anmutenden Antano-Ringen und den moderneren, neueren wie denen der Joya Black. Die Farbwahl der Ringe steht dem kaum sichtbar geäderten Deckblatt, dessen helles Claro irgendwo zwischen Erdnuss- und Karamell-Braun liegt und mich schon fast verstörend an Werther's Echte erinnert. Es hat nur wenige und erst auf den 2. Blick erkennbare leichte Verfärbungen sowie etwas Haar – eher Flaum – und fühlt sich sandig mit kaum vorhandenem Schmirgel, trocken, doch elastisch und glatt an. Alles in allem wirkt die Joya de Nicaragua Antano CT Robusto fast schon comichaft perfekt, das Gewicht, mit dem sie in der Hand liegt und die gleichmäßige und sehr feste Ausführung unterstreichen dieses Gefühl noch. An der Konstruktion ist nichts, aber auch wirklich gar nichts zu beanstanden – Spoiler: so geht es weiter. Kalt duftet sie recht kräftig grasig-pfeffrig-blumig. Erst beim zweiten Beschnuppern finde ich eine ganz leichte Note ledriger Süße dahinter, am Brandende ist ein leichter Shift in die floral-blumig-erdige Richtung mit nur einer Idee der JdN-typischen Worchestershire-Würze zu verzeichnen. Nach einem ebenfalls comichaft beispielhaften Anschnitt präsentiert der Kaltzug Noten von mildem grasig-würzigen Karamell. Eine Idee von Worchestershire-Würze kommt im Abgang auf und etwas Tabakschärfe bleibt auf den Lippen zurück. Einmal entfacht startet die Joya de Nicaragua Antano CT Robusto verwirrend grasig scharf. Doch die grasige Bissigkeit verschwindet schnell und macht Platz für eine angenehm cremig-karamellige Nussigkeit vor einer leichten JdN-Signatur-Würze, Holz und etwas weißer Schokolade. An der Nase finden sich leicht grasig-florale Kaffee-Noten mit Nuss, retronasal kommt alles erstaunlich cremig mit ledrig-nussiger Karamellsüße und etwas Erde. Der Abgang ist floral erdig – und erstaunlicherweise sehr kurz. Die technischen Werte sind fast eine Karikatur einer Zigarre: bei perfektem Zugwiderstand und zu Beginn recht dünnem Rauchvolumen – mit dennoch einer an Zuckerwatte erinnernden Textur – welches im Rauchverlauf immer üppiger wird sowie einer hellgrau marmorierten Asche, die sehr fest ist – jedoch sehr genau durch klare "Sollbruchstellen" zeigt, wann man abaschen sollte (exakt zwei Mal im Rauchverlauf) – brennt sie mit gestochen scharfer Linie und weder besonders schnell noch besonders gemütlich ab. War die Antano CT zu Beginn noch mild++ mit einem medium+ Körper, steigt sie medium mit medium++ Körper ins 2. Drittel ein. Hier wird sie aromatisch ein wenig würziger mit dezenten Röstnoten und mehr Leder. Cremige Noten von süßem Milchkaffee kommen auf, ein bisschen wie diese Starbucks-Kalorienbomben-Nachtischkreationen mit dickflüssigem Karamellsirup. Hin und wieder blitzen Assoziationen von Marshmallows auf, hin und wieder etwas, das mich an Butterkekse mit Zitronencreme erinnert. Die nussigen Noten bekommen eine leicht trockenere Qualität, Iberico-Fleischassoziationen kommen auf. Retronasal wird es erdiger, süße Holznoten kommen hinzu, dahinter liegt Zitrone. Der Abgang transportiert viel Zitronenzeste und etwas Salz. Im letzten Drittel geht es medium+ mit vollem Körper und kräftigen Aromen weiter. Dabei tritt die Süße in den Hintergrund, röstig-trockene Noten von Holz, Leder und Erde bestimmen jetzt das Profil. Dahinter kommen und gehen Noten von würzigem Fleisch, Nüssen und Zitronenzeste. Retronasal wird es fleischiger, ohne dass die Zitrusnoten und das Salz verdrängt werden. Nach anderthalb Stunden sagt sie einem sehr genau, dass der Flirt vorbei ist. Die Joya de Nicaragua Antano CT Robusto ist ganz klar keine herkömmliche Connecticut und das macht sie richtig gut. Sie ist trotz ihrer Wucht herrlich cremig angenehm, zwar nicht wirklich komplex, aber brutal gefällig mit klaren Aromen – und erst jetzt, wo ich sie abgelegt habe, fällt mir auf, dass pfeffrige Noten hier durch Abwesenheit glänzen. Die Joya de Nicaragua Antano CT Robusto muss man in meinen Augen einfach wenigstens probiert haben – doch man sollte sich nicht vom hellen Deckblatt täuschen lassen! Connie on steroids!



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Crowned Heads Four Kicks Mule Kick (Limited Edition 2019)

Länge: 14.92Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Ich bin mittlerweile ein Fan von Crowned Heads. Das liegt einerseits an den Blends, die für mich irgendwie immer ins Schwarze treffen oder sehr nah dran sind. Andererseits gefällt mir einfach die Gestaltung der Ringe, häufig mehr über die Textur als die Farben, und der new age old school Stil von Crowned Heads, zumindest bei den meisten Linien. Die Ringe der Four Kicks führen da für mich das Feld an. Der zweite Ring darunter, der sie als Limited Edition '19 auszeichnet, der allerdings verwirrt ein wenig durch die andere Textur und die nicht abgestimmte Farbgestaltung und der Ring am Fuß… dieser ist für sich gestellt Klasse und gut designt, für mich aber überflüssig, ich fand es immer super, dass Crowned Heads ohne den eigenen Namen auf ihren Zigarren ausgekommen sind. Es soll nur bei den Limited Editions sein und das macht auch Sinn, denn von der Gestaltung her, der Farbwahl und der Haptik passt dieser gut zu denen, die sie LE’s auszeichnen. Ich weiß, man raucht die Ringe nicht mit – dagegen steht aber das gute alte Sprichwörtchen, dass das Auge schon mit isst, oder? Die Mule Kick 2019 kommt mit 5 7/8 x 52 in einem schweren Robusto Extra Format und mit einem ungleichmäßigen fast wilden Deckblatt mit offensichtlichen Wickelsäumen daher. Trotz einer auf den ersten Blick festen und schweren Konstruktion gibt sie auf Druck ordentlich nach, wirkt „cubanisch schwammig“ (das ist alles andere als negativ zu verstehen!) und hat doch den einen oder anderen – nur etwas weicheren – Soft Spot, besonders zwischen Mitte und Mundende. Das uneben wirkende, rustikale und einem Straßennetz auf einer Landkarte einer dicht besiedelten Region vergleichbar offensichtlich und grob geäderte Sumatra-Deckblatt zeichnet sich durch einem Hauch Zahn und einer Gloriole aus feinstem Kristall auf dem rötlich-rostbraunen Colorado (Maduro?) aus. Es ist nicht nur durch seinen Look appetitanregend. Auch die fast schon feucht ölige, raue und zugleich glatte Textur mit ein wenig fühlbarem Haar macht Lust auf mehr. Und dann der Kaltduft… ich merke selber an der Länge des bisherigen Textes schon, dass ich ins Schwärmen verfallen bin, bevor sie überhaupt gezündet ist. Die Mule Kick 2019 duftet (mittel)kräftig nach nassem, lehmigen Waldboden mit etwas Laub, nach süßem Leder, nach ein bisschen Vanille. Etwas undefinierbar Blumiges, leichte Anis-Noten, Kakao und eine leichte Frische finden sich dahinter; am Brandende kommt mehr Würze und Kakaopulver durch, mit einer leichten Frucht-Note im Abgang. Nach einem etwas problematischen Anschnitt – ein Soft Spot sitzt direkt unter der Kappe – der ein etwas fusseliges Mundende hinterlässt, präsentiert sich der Kaltzug würzig-erdig und ein wenig fleischig. Pfeffer-Noten und etwas Säuerliches ersetzen die Anis- und Kakaopulver-Noten, wobei letztere im Abgang bleiben. Eine leichte Tabakschärfe und etwas Salz bleibt auf den Lippen zurück und mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Einmal – und wirklich zügig – entfacht, beginnt die Robusto Extra verhalten steinig-erdig und smooth cremig mit Kräutern (Oregano???) und Salz im Abgang. Nach ein paar vorsichtigen Zügen wird der Körper voller, es kommen langsam cremig-süße Honig- und Kakaopulver-Noten auf, jedoch hinter Noten steiniger Erde, die eine zunehmend mineralisch-metallische Qualität kriegen. Klingt komisch, ist aber richtig geil. Ungefähr zwei Zentimeter in die Mule Kick 2019 hineingenussgeraucht geht's retronasal dann richtig ab. Honigsüße vor Kakaopulver, Paprika-Chips, Chili, etwas Fleisch und röstendem Cayenne-Pfeffer. An der Nase stehen dem für die Komplexität süßlich-waldig-holzige Noten entgegen. Mild+ mit an der Medium-Marke kratzendem Körper bisher und einem Zugwiderstand, den ich am loseren Ende von perfekt einstufen würde, brennt sie die ersten 50 Minuten zwar nicht ganz gerade, dafür aber sehr gemütlich und vergebend ab. Vorbildlich sozusagen. Die Asche hat ein helles, wolkiges Grau und eine fluffige Konsistenz, hält dennoch fest, was für die sorgfältige Konstruktion spricht, fällt per Drittel. Ab dem 2. Drittel brennt sie leider etwas zügiger als zuvor, mir kommt es fast vor, als würde besagtes 2. Drittel am zügigsten durch sein. Sie wird nicht wirklich stärker, doch die Aromen und den Körper würde ich jetzt am unteren Ende der Skala von „mittelkräftig bis voll“ einstufen. Dabei bleiben die Noten mineralisch-metallisch-steiniger Erde im Vordergrund, bekommen jedoch eine herrliche Tiefe durch den Konterpart in Form der cremig-süßen Kakaopulver-Noten, die präsenter werden. Dahinter kommt Zeder und etwas Fleischiges auf, wie es auch retronasal zu finden ist; beides bleibt mit leichter (Frucht?-)Säure im Abgang. Die Kräuter-Noten haben sich schon lange verabschiedet. Retronasal wirkt alles viel eingebundener und die einzelnen Aromen nicht mehr so eigenständig, dabei wird es erdig-röstiger mit etwas mehr Schärfe im Abgang. Der zu Beginn noch dünne bis durchschnittliche Rauch, der dennoch eine kaubar dichte Textur hat, wird zunehmend heftiger und bekommt eine immer klebrigere Textur, was sich in einem immer längeren Abgang ausdrückt. Im letzten Drittel zeigtdie Mule Kick etwas mehr Stärke (mild++), dabei werden die Aromen bei abnehmendem Körper (medium, vielleicht medium-) flacher, mit Fokus auf Zeder und besagten metallischen Erd-Noten. Die Kakao-Noten bekommen eine zunehmend angebrannte/röstige Qualität. Gerösteter Pfeffer überlagert die Süße, auch retronasal, dennoch ist und bleibt die Mule Kick 2019 weiterhin hochgeradig unterhaltsam. Daran tun auch die sich im letzten Drittel häufenden Abbrandprobleme keinen Abbruch. Nach zwei Stunden und 20 Minuten ist die Mule Kick nach einem großartigen Auftakt, einem überdurchschnittlich guten 2. Akt und trotz des leider sehr antiklimatischen Finish ein Gewinner in meinem Buch! Sie ist sicherlich kein Schnäppchen, aber gemessen an dem Spaß, die sie einem in der Zeit, die sie einen begleitet, bereitet, ein absoluter Schnapper! Einfach wegrauchen!



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A.J. Fernandez The Last Call Maduro Flaquitas

Länge: 15.24Durchmesser: 1.83 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Last Call Maduro Flaquitas sticht sofort ins Auge und aus einer Handvoll Zigarren heraus. Das liegt nicht nur daran, dass der coole weiß-goldene Ring das rustikale Deckblatt schwarz wirken lässt, sondern vor allem an dem edlen, schlanken Format mit seinem herrlich lange zulaufenden, spitzen Mundende – das nun so überhaupt nicht zu dem fetten, festen, rustikalen, grob geäderten und von winzigem, aber dichtem Zahn übersähten, leicht grauen Pennsylvania Broadleaf Oscuro (mit ganz leichtem Rostbraun-Stich) passen will. (Luft holen). Die Flaquitas wirkt gut konstruiert, sehr fest und gleichmäßig. Sie fühlt sich rau, fett und dennoch etwas trocken an. Kalt duftet sie stallig, schokoladig, ledrig, gefolgt von etwas weißem Pfeffer und leichter süßer Würze. Ob des geschlossenen Brandendes gibt es dort wenig Unterschied zu erriechen, Würze und Leder wirken nur kräftiger. Der Kaltzug verrät dann einen mit Dickman Cut perfekten Zugwiderstand und mittelkräftige bitterschokoladig-ledrige Noten, auf der Zunge bleibt etwas Pfeffer zurück und eine Erinnerung an das Kribbeln von Ahoi-Brause auf der Zungenspitze. Noten von angebrannter Schokolade und Tanne bleiben im kurzen Abgang. Einmal entfacht – was ob des schlanken Formates und des geschlossenen Fußes herrlich zügig von Statten geht – tritt die Last Call Maduro Flaquitas eingebunden mit ankokelndem Holz, trockener Pflaume, süßer Schokolade, derbem Leder und weißem Pfeffer an. Erdige Noten kommen auf, werden zunehmend sandig. Irgendwer hat Rauchmandeln mit in den Pott geworfen, süß und herb und cremig. Retronasal stehen cremig-röstig-grasiges Karamell mit leichter Honig-Senf-Schärfe im Vordergrund. Es ist eine ganz klare AJF, die Last Call Maduro Flaquitas, mittelkräftig in allen Belangen ab dem erstes Zug, mit klaren Aromen, die zunehmend vielschichtiger werden und dennoch eingebunden bleiben. Sehr lecker. Bei durchschnittlichem Rauch mit cremiger, fast buttriger Textur und uni hellgrauer Asche, die nicht zu fest, aber vor allem nicht flakig ist und schön gemasert vom feinen Zahn des Deckblattes, brennt die Flaquitas gemächlich und gestochen scharf ab. Im zweiten Drittel wird sie voller, ohne stärker zu werden. Der Körper liegt nun auf halber Strecke von medium bis voll, während die Aromen noch etwas präsenter sind. Dabei verändern sich die Aromen im Rauchverlauf sehr subtil, nicht wirklich dramatisch. Die schokoladigen Noten werden röstiger, schwelendes Holz und Leder stehen mit ihnen weiter im Vordergrund. Retronasal kommt sie süßer daher, mit Karamell-Noten, die „bonbonhaft“ wirken, dabei weiter dezent würzig mit leichten Noten von weißem Pfeffer mit dezentem Sting. Ab der Hälfte kommen kräftig-süße Noten von Rohrzucker mit Vanille auf. Dazu leichte mineralische Säure, süßer Zimt und cremige Cashew. Hin und wieder, in weiter Ferne, leichte Orange. Einmal zu kräftig gezogen und alles verliert sich in Bitterkeit - also mit Bedacht rauchen, so sehr man mehr davon will. Auch im letzten Drittel bleiben die Veränderungen linear. Zum Glück. Es wird röstiger, ledriger und rauchiger, ohne die Süße zu verlieren. Gegen Ende wird das Profil zunehmend und überwältigend rauchig/holzkohlig und trocken, aber nach anderthalb Stunden ist ja auch mal gut. Meine Herren! Schon die Geniales hat mir gut gefallen, aber die Last Call Maduro ist in diesem unfassbar eleganten Format Flaquitas für mich ein absoluter Kracher mit perfektem PLV. Es besteht Wiederholungsgefahr der Stärke 11 auf der Richterskala!



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Alec Bradley Project 40 Toro 06.52
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Alec Bradley Project 40 Toro 06.52 macht optisch mit den in ihrer Schlichtheit ansprechende Ringe und dem fleckige und leicht matten (Walnuss-)Colorado-Ton des Deckblattes richtig was her. Der Hauptring ist besonders interessant durch den Text im Handschrift-Stil auf der Rückseite, der zweite Ring, der sie als aus der Experimental Series auszeichnet, wirkt wie der Untertitel im Vorspann einer 1980s Fantasy-Serie. Nichts ist auf das Deckblatt abgestimmt und das stört mich hier zumindest überhaupt nicht. Das etwas fettere Toro-Format hat was Imposantes. Die Toro ist schwer und gut austariert, fühlt sich abgesehen von dem gepressten Brandende gleichmäßig und fest an, gibt auf Druck dennoch leicht nach. Das Deckblatt ist rau, pelzig und ölig-speckig-fett auf den Fingerspitzen. Bei genauerer Betrachtung wirkt das Deckblatt mit den prominenten Adern und den dunklen Verfärbungen rustikal, was durch ein sehr gut sichtbares Netz feiner Äderchen und winzigsten Zahn noch unterstrichen wird. Sie wirkt gut konstruiert und das ist sie auch. Kalt duftet sie nach ledrigem Waldhonig, etwas Holz und Pfeffer. Am Brandende liegt eine leichte Tabakwürze vor frischen Noten wie nasses Laub nach Sommerregen und leicht minzigen Noten. Im Kaltzug hingegen ist das Erste, das ankommt, Worchestershire-Würze. Dann Holz, leicht grasige Noten, besagter ledriger Waldhonig und etwas frische Minze. Leicht salzige Noten bleiben auf den Lippen zurück. Noch bevor sie brennt lässt sie einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Gierig nimmt sie die Flammen an und dann legt die Alec Bradley Project 40 Toro 06.52 los mit cremigen Noten von röstendem Holz und angebrannten schwarzen Pfefferkörnern. Schnell kommen eine dunkle Röstsüße von karamellisiertem Rohrzucker, frisch gepopptes Popcorn und steinige Erde auf. Noch nicht ganz in sync und alles eher für sich gestellt als miteinander verbunden, dennoch ist das erste Drittel der Toro 06.52 hochgradig unterhaltsam. Retronasal kommen Noten von Heu mit Leder und mehr Stein auf. Eine dunkle, noch undefinierbare Süße, fast wie Brotsüße mit leichter Vanille, liegt im Abgang, cremig mit irgendwie rauer Textur, am Gaumen. Die raue Textur verschwindet langsam. Ist sie einmal weg, gehen die Aromen eine angenehme Verbindung ein. Mit einem etwas loserem Zug als in meinen Augen perfekt brennt sie anfangs erstaunlich zügig für das imposante Format und etwas wellig, dafür sehr vergebend ab, sie braucht wenig Aufmerksamkeit. Einziges Manko ist bisher die helle, lose, brüchige und flakige Asche, man sollte sie wohl mit einem Handstaubsauger im Anschlag rauchen. Der Rauch ist fett und dicht und milchig (Textur am Gaumen) bei jedem Zug an allen Enden, jedoch raucht die Toro 06.52 kaum, wenn gerade nicht an ihr gezogen wird. Bisher mild+ & mittelkräftig in Sachen Stärke & Körper, wird sie im 2. Drittel mittelkräftig- & mittelkräftig bei einem grasigeren/heuigeren Profil mit mehr röstigem Karamell. Leichte Kaffee-Noten und leicht süße Nuss-Noten kommen auf. Retronasal wird es laubiger mit mehr nassem Leder und ebenfalls leicht süßen Nuss-Noten. Eine undefinierbare Süße ist omnipräsent. Es wirkt alles ein bisschen weniger eingebunden und komplex als das erste Drittel, fast ein bisschen hohl, weil ein würziger Konterpart fehlt. Doch im letzten Drittel wird es wieder interessanter: das Profil wird nochmal cremiger – fast sahnig – und (röstig-süß-)vanilliger. Dagegen stehen eine sehr leichte Worchestershire-Würze und dezente Assoziationen von Paprika-Chips. Retronasal kommt sie weiterhin waldig-nussig-steinig daher. Wo ist der Pfeffer hin, die steinige Erde könnte seine Unterstützung gebrauchen, gerade jetzt, wo die Toro 06.52 so gerade mittelkräftig mit langsam abnehmendem Körper ist. Dafür finden sich nun süße Schokolade- und Kaffee-Noten ein. Nach zwei Stunden und zehn Minuten (!) endet die Toro 06.52 auf einer tollen holzig-nussig-vanilligen Note. Die Alec Bradley Project 40 Toro 06.52 ist ein angenehmer und brutal gefälliger Smoke ohne Ecken und Kanten. Die Ecken und Kanten sind dann aber auch das, was mir fehlt. Trotzdem freue ich mich schon auf das nächste Exemplar, auch oder eben weil es eine Zigarre ist, die mehr Beiwerk als bestimmendes Element sein möchte. Die starke holzige Vanille-Süße bei der milchigen Textur des Rauches, das bei dieser großartigen Konstruktion, die einem problembefreites Rauchen beschert, hat mich wirklich beeindruckt.



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Brick House Toro Maduro

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Brick House Maduro Toro in dem etwas dickeren Toro-Format ist schon eine imposante, schöne Erscheinung, vor allem, wenn es so gut ausgeführt ist. Die beiden Ringe gefallen in ihrer Schlichtheit und stehen dem schönen Schokoriegel gut zu Gesicht. Sie liegt gut in der Hand, gibt auf Druck nach, ohne dass sie wich wirkt, fühlt sich gleichmäßig und oft leicht boxpressed an. Sie fühlt sich gleichmäßig rau an, wenige dünne, dennoch präsente Adern zieren das Deckblatt – dieses ist heute nicht mehr so speckig glänzend, wie ich sie von vor einigen Jahren noch kenne, sondern fast ein bisschen stumpf. Dennoch gefällt mir das fleckige Oscuro, das bei genauerer Betrachtung manchmal wie in Leo-Optik mit dunkleren Flecken gesprenkelt wirkt, wie als wären sie zu krass befeuchtet worden. Kalt duftet sie kräftig nach würzigem Kaffee, sowohl frisch gemahlen wie frisch aufgebrüht, dahinter finden sich süßliche Noten Leder und Erde. Am Brandende duftet sie stalliger, erdiger und süßer. Der Kaltzug ist dann fast ein bisschen enttäuschend, nur zurückgenommene Noten von Kakaobohnen und Erde lassen sich erahnen. Einmal – und sehr zügig – entfacht, startet die Brick House Maduro Toro zurückhaltend, doch brutalst gefällig und angenehm cremig mit Noten von Holz und Nuss. Langsam bekommt der Körper an Fülle, sie lässt einem das Wasser im Mund zusammen laufen dank toller (Schwarzbrot-)Süße, wie kräftiger Ahornsirup. Dahinter finden sich cremige Noten von Kakao und würzigem Kaffee, im Abgang liegen erdige Noten. Eine leichte Würze bleibt auf den Lippen zurück, retronasal hingegen findet sich eine tolle holzig-erdig-röstige Süße mit etwas Pfeffer im Nachklang. Diese Toro wirkt alles in allem erstaunlich reif und eingebunden für das Preissegment. Die makellose Konstruktion zeigt sich auch und besonders im Abbrandverhalten. Sie brennt minimal wellig, jedoch etwas zügig ab, braucht keine Aufmerksamkeit. Dabei würde ich den Zugwiderstand am loseren Ende von „für mich perfekt“ einstufen. Die Textur des Zahnes des Deckblattes zeichnet sich in der hellen und bis zu 2-3 cm stabilen Asche schön ab. Im zweiten Drittel finden sich Stärke und Körper ungefähr bei „medium“ ein. Aromatisch bleiben holzig-erdige Noten süß-röstig im Vordergrund, die (Brot-)Süße bekommt ebenfalls eine röstige Würze. Leder vermengt sich in die Melange aus Kaffee und Kakao und ganz leichte Noten dunkler Beeren kommen auf. Alles bleibt angenehm wärmend mit etwas Peat im Abgang liegen. Retronasal wird es würziger und "fleischiger" mit viel Erde, der Pfeffer wird präsenter und gibt der Süße einen großartigen Konterpart. Hin und wieder hat die Süße fast die "harte" Qualität von Kopikos. Der Rauch, von Beginn an fett und üppig, ist jetzt fast kaubar und legt sich angenehm in den Mundraum. Das letzte Drittel hat einen leichten Shift in die holzig-röstig-erdige Richtung zu verzeichnen, auch Leder wird etwas präsenter. An der Nase kommt hin und wieder eine Süße wie Zuckerwatte auf, retronasal hingegen wird es dezent pfeffriger, die röstigen Noten bekommen Assoziationen von schwelender Holzkohle. Gegen Ende kommen retronasal leicht grasige Noten auf und der Abgang wird irgendwie steiniger. Aber nach knapp zwei Stunden darf man die Toro getrost dem Ascher opfern. Die Brick House Maduro Toro ist vollkommen zu Recht ein absoluter Klassiker für sehr schmales Geld! Unbedingt zuschlagen!



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Kristoff San Andres Robusto

Länge: 13.97Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Eines meiner ersten Erlebnisse mit der Kristoff San Andres war eine Robusto aus dem damaligen 5-Pack Sampler Assortment in dem schwarz lasierten Holz mit dem Plastikdeckel. Nun, damals sagte sie mir alles andere als zu, genauso wie der Rest – denn sie alle hatten einen Beigeschmack wie Lösungsmittel und Lack. Da die „Farbe“ der Deckblätter besonders bei den Maduros auch an den Fingern und Lippen blieb, ging ich zuerst davon aus, dass die Deckblätter einfach nach Belieben eingefärbt wurden. Als der Lackgeruch sich dann auch in meinem Humidor ausbreitete, war klar, dass es an dem Holz des Samplers lag. Nun, die Robustos aus dem Sampler waren nicht mehr zu retten, der Lack hatte sich sozusagen hineingefressen – und dieser „Geschmack“ sich so sehr in meine Erinnerung, dass ich mit wenigen Ausnahmen doch viele Linien der Marke verschmäht habe. Zu Unrecht, wie ich jetzt weiß. Durch Zufall hatte ich die Möglichkeit, die Kristoff San Andres Robusto erneut zu testen – zum Glück. Wie für Kristoff typisch kommt sie mit einem Ring daher, der nicht weiß, was er will. Bei den Pinstripes, die das Hauptmerkmal des Designs sind, werde ich wohl immer an ein Arschgeweih denken müssen. Das glänzende Gold des Ringes passt hier hervorragend auf den fast schwarzen Oscuro Decker und auch diese Kristoff ist das, was man erwartet: nahezu perfekt konstruiert mit einem dennoch rustikalen Look, der durch ein großes, eingedrehtes Pigtail und einen geschlossenen Fuß noch unterstützt wird. Das von einem feinen Netz aus Blattadern und ordentlich Zahn durchsetzte, sonst gleichmäßig Oscuro-schwarze Deckblatt fühlt sich etwas trocken und ledrig-seidig auf den Fingerspitzen an, die Robusto ist sehr fest und schwer. Kalt riecht sie „trocken“ ledrig-tannig-schokoladig mit dezenten Noten von feuchten Schwarzteeblättern, wie man sie bei vielen Linien aus dem Hause Charles Fairmorn findet. Einmal das Pigtail abgeknipst, zeigt die Kristoff San Andres einen für meinen Geschmack etwas zu losen Zugwiderstand, ebenfalls wie zu erwarten für eine Kristoff. Der Kaltzug präsentiert aromatisch eine herbal-bittere Variante vom Kaltduft, einmal entfacht setzt sich dieser Trend fort. Noten trockener Schokolade mit Zimt und Tannenharz bestimmen das Profil, retronasal werden dem würzigere Noten entgegengesetzt mit schwelendem Tannenholz. Pfefferschärfe: Fehlanzeige. Nach wenigen Zügen kommen leichte, nicht zu süße Noten von Marzipan auf, die zum Glück – ich bin kein Freund von Marzipan – relativ zügig verpuffen und Platz machen für verschiedene Ebenen von Schokolade. Dahinter finden sich Teignoten, die alles abrunden zu einem würzigen Brownie-Cookie-Dough – alles getragen von hintergründigen Noten von Holz und Schwarztee. Der Zugwiderstand bleibt zu lose, doch das ist kein Manko, da die Kristoff San Andres Robusto bei überdurchschnittlichem Rauchvolumen mit kaubarer Textur sehr gemütlich und nahezu gleichmäßig abbrennt. Die Asche ist sehr schön hell mit schwarzen Kontrastlinien, die einem sehr genau – und sehr oft – zeigen, dass jetzt Zeit zum Abaschen ist. Bis hierher hätte ich die Robusto als mittelkräftig in allen Belangen eingestuft, doch mit dem Übergang ins zweite Drittel wird sie in Sachen Stärke plötzlich viel milder, ohne dass Körper und Aromen abflachen. Dabei wird es etwas würziger und Noten von Leder werden dominanter. Zeitgleich wird sie cremiger, sahniger. Retronasal bleibt alles beim Alten. Hin und wieder blitzen Noten metallischer Erde auf, manchmal erahne ich Cocktailkirschen – aber das ist noch immer besser als ein Comeback der Marzipannoten. Im letzten Drittel setzen sich dann langsam und gemächlich holzig-würzig-röstige Noten durch, auch retronasal, ohne die schokoladige Teig-Süße, die den kompletten Rauchverlauf dominiert, zu verlieren. Retronasal erlebt Zimt ein Revival. Nach über anderthalb Stunden puren Genusses – als Pairing kann ich Calico’s Crew The Canoneer’s Explosive Rum nur empfehlen – kann ich nur das Fazit ziehen, dass ich der Kristoff San Andres Robusto nach dem eher abschreckenden ersten Erlebnis glücklicherweise noch eine Chance gegeben habe. Die macht Spaß.



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Brick House Connecticut Toro

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Brick House Double Connecticut Toro kommt verpackt in dem typischen Brick House Ring daher, der… halt einfach der typische Brick House Ring ist: keine Schönheit, dafür hat er hohen Wiedererkennungswert. Der patriotische Ring am Fuß ist wenigstens vom Versuch her farblich abgestimmt, mit starken Abweichungen. Auch das Design ist viel jünger und moderner und will nicht so recht zu dem eigentlichen Ring passen. Dafür stehen die Ringe dem verblichenen (aged?), einst senfgelben Claro des Deckblattes erstaunlich gut zu Gesicht. Der Decker hat offensichtliche Blattsäume und prominente Venen, von denen bei genauerer Betrachtung ein feines Netz von Blattäderchen ausgeht und dadurch, dass er etwas dunkler ist, anhand der Sprenkel klar erkennbarem Zahn. Es fühlt sich etwas trocken an, leicht ledrig, mit dezentem Zahn. Alles in allem: toll. Die Toro ist makellos konstruiert, fühlt sich fest und gleichmäßig an – abgesehen vom Fuß, der unterfüllt wirkt. Kalt duftet sie sehr dezent, Noten von Leder und Nuss, Kandiszucker und eine mir nicht definierbare Frische stechen hervor. Am Brandende duftet sie etwas stalliger mit Leder, Heu und feuchtem Waldboden. Wie durch Butter gleitet der Xikar Xi durch sie hindurch. Der Kaltduft gibt dann wenig preis, nur die Idee einer leichten Süße, im Abgang liegt Worchestershire-Würze. Einmal und zügig entfacht startet die Brick House Double Connecticut Toro dezent mit erdigen Noten und Kandiszucker vor etwas Leder und feiner Säure, retronasal fallen laubig-grasig-erdige Noten auf. Nach wenigen Zügen legen dezente Noten von Tannenharz und Pfeffer nach und spielen mit dem Kandiszucker. Ein leichter Film der besagten Worchestershire-Würze legt sich im Abgang an den Gaumen. Alles ist eingebunden, in keinster Weise überfordernd und schön cremig. Die Asche hat ein herrliches, gleichmäßig helles Grau und ist fest. Bei vollem und herrlich cremigem, „chewy“ Rauch, perfektem Zugwiderstand und Abbrand ist sie mild mit leicht überwiegendem Körper. Im 2. Drittel ändert sich da zum Glück wenig. Sie wird etwas kräftiger, Aromen und Körper kratzen an der Medium-Marke. Cremige Noten von Kandiszucker und Röstnoten von Holz stehen im Vordergrund, transportiert von mineralischer Erde. An der Nase liegt vor allem Süße, retronasal Erde, Leder und ein wenig Pfeffer. Erst im letzten Drittel ist ein Shift zugunsten der Noten von röstigem Holz/Tannenharz zu verzeichnen, dabei verliert die Toro die cremige Süße nicht. Noten von Erde und Leder kommen hinzu. Der Kandiszucker bleibt, jedoch im Hintergrund. Hier kommt das Connecticut-Broadleaf-Umblatt in meinen Augen geschmacklich am stärksten durch. Die Stärke zieht nach und kratzt gemeinsam mit den Aromen jetzt an der Medium-Marke. Nach guten zwei Stunden erinnert eine holzige Bitterkeit einen daran, dass es jetzt langsam auch mal gut ist. Die Brick House Double Connecticut Toro ist für mich aus dem Stand klar meine bisher liebste Connie – und das bei einem absoluten Kampfpreis!



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