Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!
Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Die Hiram & Solomon Master Mason Toro ist schon ein ordentlicher Eyecatcher mit dem fast tiefschwarzen Oscuro-Deckblatt und dem farblich in Blau, Schwarz und Silber gut auf diesen abgestimmten, fetten, simpel gestalteten Zigarrenring. Der dustere, glatt, speckig und geschmeidig wirkende Decker ist mit seinen fetten und prominenten Blattadern ganz schön rustikal und auf eine Art und Weise fleckig, dass sich mir die Frage stellt, ob hier in irgend einer Art und Weise vielleicht nachgeholfen und das Deckblatt eingefärbt wurde. Die im Zickzack krumm wirkende Toro wirkt sehr weich, gibt auf Druck ordentlich nach und liegt sehr leicht in der Hand, dennoch wirkt sie gut ausgeführt, einzig die Kappe wirkt eher wie im Vorbeigehen drauf geworfen und zeigt einerseits Falten und einen tiefen Riss, andererseits auch, dass das Deckblatt sehr elastisch und recht dick ist. Kalt duftet die Hiram & Solomon Master Mason Toro mit Noten von würziger, dunkler Schokolade, dreckigem Leder und etwas Pfeffer sehr appetitanregend; am Brandende kommen Assoziationen von Brownies mit Sirup (Ahorn?) auf. Spannend. Das cutten gestaltet sich sehr schwierig, da die Toro sehr weich ist, weicher sogar, als ich erwartet habe, wäre das speckige Deckblatt nicht so wahnsinnig elastisch, wäre dieses Erlebnis wahrscheinlich hier schon zu Ende gewesen. Der Kaltzug untermauert den Kaltduft, sirupartig süße Noten mit Espresso, Schokolade und Teig/Gebäck lassen sich erahnen. Mir gefällt’s, so darf es bleiben. Schnell entfacht beginnt die Hiram & Solomon Master Mason Toro dann wider Erwarten erstaunlich trocken mit erdig-ledrigen Noten und viel Holz. Das Holz dominiert dann auch den Abgang, in dem sich aber dann auch wenigstens die ersten herben Schokoladen-Noten zeigen. Ein erster zaghafter Versuch zeigt retronasal zu Beginn sirupartige süße Röstnoten und Holzkohle-Noten. Nach der ersten Verwunderung über diesen unerwarteten Kick-Off wird die Toro aber schnell cremiger; Noten von dunklen Beeren (mit leichter Fruchtsäure) kommen auf und runden das Erlebnis ab. Retronasal kommen dezent würzige Noten von ausgebranntem Weißeiche-Fass auf. Dazu kommen - auch an der Nase - Noten gerösteter und gesalzener Erdnüsse. Das Rauchvolumen der Master Mason Toro ist brutal – auf Liga Privada Level – und die Asche sehr duster, fast schwarz. Der Zugwiderstand ist sehr lose, praktisch nicht vorhanden, was bei der losen Rollung und der zunehmend lascher werdenden Toro einerseits nicht anders zu erwarten war, andererseits aber erstaunlicherweise in diesem Falle auf den Punkt und genau richtig so ist. Alles andere als auf den Punkt ist der Abbrand der Hiram & Solomon Master Mason Toro. Denn der Decker will nicht so richtig mithalten, behindert den Abbrand. Vielleicht hätte eine festere Rollung hier Abhilfe geschafft – denn sobald der Wickel das Deckblatt überholt hat, kämpft die Toro mit allen Mitteln dagegen an, zu tunneln; die Glut wird erst steinhart und erlischt dann an Ort und Stelle. Auch wird das schwere Deckblatt durch die darunter liegende Hitze gleichmäßig dunkelbraun (und viel ansehnlicher!) und ich werde das Gefühl nicht los, dass der Decker wirklich eingefärbt wurde. Dass er, wie mir das Mundende verrät, komplett wasserabweisend ist, verhärtet meinen Verdacht. Schon sehr früh ist das Feuerzeug und degasieren gefragt. Die Toro zeigt sich in allen Belangen mittelkräftig mit vollerem Körper und präsenten, klaren Aromen – letzteres immer besonders nach degasieren, was noch einige Male passieren wird. Im zweiten Drittel treten besonders Noten von Holz, Fruchtsäure und Kaffeekirschen hervor, manchmal zeigt sich eine sehr deutliche Karamellsüße. Retronasal sind die Aromen nun würziger, sonst wie zuvor, hin und wieder kommt etwas weißer Pfeffer durch, für die allg. Komplexität. Das eine oder andere Mal kommen Assoziationen von Brownies auf. Die Master Mason Toro erlischt immer wieder und will ständig degasiert werden, mit brutalen Stichflammen. Dennoch ist sie, für die paar Züge, die zwischen den Zickereien stattfinden, für mich interessant genug, um sie nicht dem Aschenbecher zu opfern. Noch. Das letzte Drittel hält jedoch keine großen Veränderungen für mich parat, einzig leicht kreidige Noten und Erinnerungen an Brisket kommen auf. Uninspirierte Eindimensionalität kommt auf – und der Abbrand wird immer nerviger. Als ich sie dann doch meines Erachtens frühzeitig mit freundlichen Grüßen dem Ascher übergebe, erstaunt mich der Blick auf die Uhr: ich habe trotz – oder vielleicht gerade wegen – des wirklich brutal schlechten Abbrandverhalten eine ganze Stunde und fünfundvierzig Minuten mit ihr ausgehalten. Dafür weiß ich immer noch nicht, was ich aus diesem Erlebnis für ein Fazit ziehen soll. Waren mir die Aromen für einen weiteren Versuch besonders genug? Ich glaube nicht. Da greife ich lieber zur Debonaire Maduro oder zur Le Careme, die sind raffinierter und brennen nicht so ab, wie als würde man unter Wasser zu rauchen versuchen.

Länge: 11.43Durchmesser: 2.38 TAM
Die Ave Maria Ark Of The Covenant ist ein fetter kleiner Stumpen; das Nub-Format gefällt, die Banderole nicht. Die Banderole wirkt ein bisschen wie das Cover der ersten Ausgabe einer Kreuzritter-Superhelden-Comic-Reihe des Vatikans. Das Deckblatt darunter hat ein an sich schönes Colorado Claro, das nur fein geädert ist. Unter der Banderole versteckt, weißt es jedoch grünliche Flecken auf. Es fühlt sich leicht rauh an, etwas papierern und „trocken“. Der Nub wirkt sehr fest und fett in der Hand, mit doch einigen weichen Stellen. Am Kopf wie am Fuß gibt sie auf (leichten, ich habe ein bisschen die Befürchtung, dass der papiererne Decker bei zu viel aufplatzt) Druck leicht nach, in der Mitte hingegen überhaupt nicht. Sie hat einen angenehm ledrig-holzig-süßen Kaltduft, der Lust auf mehr macht. Beim Anschnitt zeigt sich, was ich bereits erwartet habe: das Deckblatt ist trocken! Bei nur leichtem Druck mit dem Doppelklingen-Cutter (Xikar Xi 1) platzt und reißt es. Wenigstens ist die Einlage fusselig und lose; das aufgeschnittene Mundende sieht also aus wie die Frisur von Bart Simpson. Einmal den Mund ausgespült und die letzten Tabakfussel entfernt, geht die wilde Reise weiter. Der Kaltzug präsentiert sich grasig-senfig mit dezenten Kräuter-Noten, etwas, das ich bei dem sehr süffigen Kaltduft nicht erwartet hätte. Nachdem die Ave Maria Ark Of The Covenant die Flammen gierig geschluckt hat, beginnt sie mit durchschnittlichem Rauch, der eine recht trockene Textur hat – und einem Zugwiderstand, der sich am besten beschreiben lässt mit: wie durch einen leeren Strohhalm gezogen. Aromatisch begrüßt sie einen erstmal mit einer lange auf der Zungenspitze verweilenden Schärfe. Sie startet harsch, doch das legt sich recht zügig. Es folgen dezente Leder- und Holz-Noten mit Anklängen von Mandeln und würzige Noten wie von einer kräftigen Bratensauce. Süßes Leder an der Nase. Retronasal bleibt es erstmal grasig-senfig. Bei brutal loser, flockiger Asche brennt die Ark Of The Covenant sehr wellig ab, glimmt aber lange und verzeiht einem, wenn man sie mal zwei bis fünf Moinuten unbeachtet lässt. Nach dem harschen Start pendelt sie sich schnell in allen Belangen bei mittelkräftig ein, jedoch wird der Körper im Rauchverlauf zunehmend flacher. Dafür zeigen sich die Aromen nach dem Prinzip der Holzhammermethode. Sobald die „burn line“ die sehr feste Mitte der kleinen Dicken erreicht hat, ändert sie ihr Abbrandverhalten drastisch und sie will so gut wie andauernd nachgefeuert werden. Dabei ist das zweite Drittel in Sachen Aromen angenehm, es zeigen sich Noten von trockenem Holz, feuchtem Leder und Bratenjus, dahinter liegen grasige Kräuternoten. An der Nase Leder und eine dezente Süße, retronasal Senf. Salz im Abgang. Überall liegt Asche. Im letzten Drittel wird der Bratenjus süßlicher, dafür verweilen im Abgang leider lange unangenehm säuerliche Noten im Mundraum. An der Nase ist sie ledriger, retronasal weiterhin Senf. Nach ungefähr einer Stunde und 15 Minuten bleibt festzustellen: nicht in allem, wo AJ Fernandez draufsteht, ist auch AJ Fernandez drin.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Nachdem mich die Gordo derselben Linie in Sachen Duft und Aromen total angefixt, das Abbrandverhalten aber durch die Bank weg das Rauchvergnügen viel mehr zu Rauchstress gemacht hat, musste ich die Robusto der gleichen Linie ausprobieren, in der Hoffnung, dass diese einfach besser brennt. Optisch und haptisch macht sie schon richtig was her, nicht nur durch die Banderolen, sondern vor allem durch das wunderschöne, ebenmäßig dunkelbraune, speckige und dezent rustikale Deckblatt. Der Kaltduft ist eine kleine Sensation, hier stehen Kakao- und Kaffeebohnennoten sehr präsent und dunkel im Vordergrund, Leder, Herbstlaub und eine Prise Zimt dahinter. Da läuft einem echt einfach das Wasser im Mund zusammen… Der Kaltzug zeigt dann auch exakt das, was man im Kaltduft erahnen konnte, dazu dezente Würznoten bei perfektem Zug. Einmal entfacht, merkt man gleich, dass die Robusto kräftiger ist als die Gordo. Mittelkräftig+ mit viel Schokolade, Kaffee und dezenten Gewürznoten bei dichtem, cremigem Rauch. Sie macht Spaß – und das exakt die ersten zwei Zentimeter lang, danach erlebt man dasselbe Fiasko wie bei der Gordo, nur x1000. Schiefbrand, tunneln, nachfeuern, degasieren, tunneln, nachfeuern, korrigieren, nachfeuern, degasieren, Schiefbrand… es hört gar nicht mehr auf; dabei gehen sämtliche Aromen außer bitterer Aschenoten flöten. Ich hoffe, dass auch diese beiden Zigarren nicht für die gesamte Linie stehen, allerdings weiß ich nicht, was ich mit den verbleibenden Exemplaren im Humidor machen soll. Rauchen möchte ich eine Blind Faith jetzt erstmal für lange Zeit sicherlich nicht mehr.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 TAM
Die Cimarron Maduro Robusto war die erste Zigarre, die mir auf dem diesjährigen Big Smoke in Köln ins Auge gesprungen ist. Mit der weiß-grün-goldenen Banderole auf dem satten „kaffeebohnenbraunen“, rustikalen Deckblatt stach total aus der Masse heraus – und das tut das eigentliche Raucherlebnis dann leider nicht. Die Cimarron Maduro Robusto ist recht lose gedreht, mein Exemplar könnte man fast als „matschig“ beschreiben. Nach Heu, Erde und Nüssen riecht der Decker kalt, am Fuß kommen Noten von Espresso, Leder und Gewürzen hinzu. Angezündet haut diese Robusto einem erst einmal Pfeffer, Zimt und Erde um die Ohren. Das wenigen Zügen legt sich das und sie zeigt, dass sie eine mittelkräftige Zigarre ist. An der Nase bleibt Zimt, während man Espresso, den man schneiden müsste, gepaart mit Erde, Erde und Erde auf der Zunge schmeckt. Von Zug zu Zug kann man dahinter mal viel Pfeffer, mal etwas Leder, mal Zimt und mal deplatzierte Gewürze erahnen. Sie wird im 2. Drittel trockener und bitterer, dafür hat man wenigstens schon überall Asche. Nach der Hälfte habe ich die Cimarron Maduro Robusto weggelegt.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Kurzreview: Haptik und Optik gut; die Banderolen sind „hip“ und das Deckblatt schön ebenmäßig dunkelbraun, speckig und dezent rustikal. Der Kaltduft erinnert an die Camacho Liberty Series LE’17, - Leder und Herbstlaub, dazu Zimt und Kakaonoten. Der Kaltzug bestätigt diese Aromen, bei etwas festem Zug. Entfacht legt sie höchstens mittelkräftig los, mit viel Schokolade, Kaffee, Röstaromen und dezenten Gewürznoten, die sich zum zweiten Drittel hin steigern. Das zweite Drittel wird weiterhin dominiert von Schokolade, dahinter Leder und Gewürze, retronasal feine, cremige Zimtnoten. Von Pfeffer keine Spur. Im letzten Drittel werden die Aromen erdiger, dunkler; sie kratzt in Sachen Körper und Stärke knapp am „mittelkräftig“ vorbei. Der Blend dieser Zigarre der beiden markennamensgebenden Söhnen von Alan Rubin wäre locker im Handumdrehen für mich die Nummer Eins der von mir in letzter Zeit verköstigten Zigarren aus dem Hause Alec Bradley. WÄRE, denn das totale Manko beider verköstigten Exemplare war leider, dass der Abbrand eine mittelschwere Katastrophe war. Tunneln, canooing, Schief- und Kreuz- und Quer- Brand, gepaart mit einem Hang zum Ausgehen, den ich schon als Brand-Verweigerung bezeichnen würde, begleiteten das gut anderthalbstündige Rauch-„Vergnügen“. Im letzten Drittel musste auch mindestens einmal degasiert werden. Dementsprechend kam keines der erahnbaren Aromen wirklich durch, alles fuhr mit angezogener Handbremse. Was die Aromen, den Duft, die Geschmäcker angeht, wäre das definitiv eine Zigarre, die ich täglich rauchen könnte (Randnotiz: Robusto probieren?). Bei diesem zickigen Verhalten bleiben aber nur ein wortwörtlich bitterer Nachgeschmack und ein leeres Feuerzeug zurück.


