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Crowned Heads Four Kicks Lancero Maduro (Limited Edition 2018)

Länge: 19.05Durchmesser: 1.51 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Bereits im April des laufenden Jahres, als diese sehr schön anzusehende Lancero auf den Markt kam, habe ich mir eine Kiste gesichert. Die Four Kicks Maduro ist ein sehr gefälliger Smoke und meine Wenigkeit findet zunehmend Gefallen an langen Raucherlebnissen mit dünneren Ringmaßen, so konnte da ja nichts schiefgehen. Falsch gedacht – dachte ich zuerst. Das erste verköstigte Exemplar war nicht rauchbar, zumindest war es mir unmöglich, einen Rhythmus zu finden, in dem sie nicht entweder nach wenigen Minuten erlosch oder viel zu heiß wurde. Das Ergebnis: aschiger Geschmack im Mund, Nikotin im Kopf und Wut im Bauch. Nachdem ich dann aber dieses Wochenende sowohl die Crowned Heads Court Reserve XVIII Sublime als auch die Le Careme Belicosos Finos Limited Edition 2019 aus demselben Hause verkostet habe und in beiden Fällen wie für mich eigentlich immer, wenn ich deren Blends koste/erlebe, sehr positiv beeindruckt war, konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen. Die beiden darauf folgenden Exemplare der Four Kicks Maduro Lancero LE’18 präsentierten sich dann auch ganz anders als der erste Versuch. Spoiler Alarm: es bleibt dennoch eine Aufgabe, den richtigen Rhythmus zu finden, es ist also eine fordernde, eifersüchtige Zigarre, die sehr zickig wird, hat sie nicht Deine geteilte Aufmerksamkeit! Diese Lancero ist ein unebener, krummer Wickel, der dennoch sehr gut und fest konstruiert ist und mit einem sehr ansehnlichen, kurzen Pigtail daherkommt. Der Connecticut Habano Decker hat ein wunderschönes, dunkles, und ordentlich fleckiges, kaffeeschwarzes Maduro mit viel Zahn und sichtbarer Öligkeit. Sie schimmert ganz schön appetitlich im Sonnenlicht. Kalt duftet sie vor allem nach dunkler Schokolade und frisch gerösteten Kaffeebohnen mit etwas stalligen Qualitäten dahinter. Wahrscheinlich aufgrund des geringen Ringmaßes habe ich am Fuß nicht groß andere Noten wahrgenommen, es kam mir nur so vor, als käme dort mehr Süße durch. Im Kaltzug merkt man dann schon, dass sie doch entgegen meiner Erwartung sehr lose zieht, das wird sich aber als mehr als hilfreich herausstellen. Dabei ist der Kaltzug interessant, da er nicht zwingend den Kaltduft wiederspiegelt, sondern vor allem Noten von Leder, Erde und süße Kirschen mit sich bringt. Einmal entfacht, fühlt man erst einmal Pfeffer und Gewürze auf der Zunge, die schnell von Bitterschokolade und Kirschen verdrängt werden. Frisch geröstete Kaffeebohnen, Leder und Nüsse geben sich dahinter Zug um Zug die Klinke in die Hand, während retronasal eine feine, holzige Süße noch von Pfeffer überlagert wird. Bei meinem ersten Versuch dachte ich tatsächlich, das Ding wäre komplett overpowered, doch jetzt zeigt sie ihr wahres Gesicht: mittelkräftig mit vollem Körper und sehr präsenten Aromen. Im zweiten Drittel wird sie auch nicht kräftiger, und das ist gut so. Die süßen Kirschnoten mit der bitteren Schokolade und dem Leder bleiben präsent, retronasal wird sie auch jetzt süßer mit cremiger Nuss, Holz und leichten Röstnoten. Der Abgang ist lang und süß mit dunklen Trockenfrüchten und Kaffee. Mittlerweile qualmt sie wie ein Schornstein made by Drew Estate; der Rauch ist angenehm buttrig und kaubar. Das letzte Drittel präsentiert sich erdiger, mit Kaffee, Leder und Nuss, dahinter bitterste Schokolade. Die fruchtige Süße geht in den Hintergrund und retronasal kommt der Pfeffer zurück – with a vengeance. Über zwei Stunden erlebt man mit dieser wundervoll süßen Lancero, und ich freue mich auf das nächste Date, auch wenn sie sehr zickig ist. Sie duldet halt keine Side Chicks.



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Crowned Heads Limited Edition 2019 Le Careme Belicosos Finos

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Le Careme ist eine meiner persönlichen Top-Ten-Favoriten der vergangenen Jahre und die Belicosos Finos LE'18 für mich trotz des vom Importeur im Vergleich zu dem Marktpreis auf der anderen Seite des großen Teiches recht hoch angesetzten Preises das Sahnestück dieser. So musste ich mir die diesjährige Limitada in dem Moment, in dem ich erfuhr, dass es sie geben wird, auch direkt beim Importeur ordern. Am Freitag war sie dann da und lange warten konnte ich nicht. Wie schon im Vorjahr kommt die Le Careme Belicosos Finos Limited Edition in einem schön ausgeführten, tollen Format mit einem unfassbar schönen Deckblatt daher. Sie wird geziert von tollen Banderolen. Bei Crowned Heads fand ich es großartig, dass sie bisher sehr klar und zurückgenommen designte Banderolen hatten und bisher nur die Linien-Namen, nie der Firmenname auf den Zigärrchen prangte. Das ist nun leider vorbei, seit diesem Jahr zieren zumindest die Limited Editions aus dem Hause Crowned Heads ein goldenes Band am Fuß, das an sich und alleine eine ansehnliche Banderole wäre, in dem Fall der Le Careme aber einfach nicht zu den anderen passen will. Der kleine Stumpen liegt gut in der Hand, wirkt fest mit nur wenig Give und hat ein tolles, sehr spitzes Belicoso-Mundende. Man fühlt einen ganz feinen Schmirgel auf den Fingerspitzen. Jedoch wirkt sie etwas trocken und nicht halb so ölig wie die Belicosos Finos aus dem Vorjahr. Ebenfalls ist diese Belicoso trotz gleicher Größenangaben durch die Bank weg sichtlich dünner als die Belicosos Finos LE'18, hat eher einen 51er Ring. Auch wirkt sie etwas uneben, nicht ganz so meisterhaft ausgeführt wie ihre ältere Schwester. Das Deckblatt ist ein schöner Grade A Connecticut Broadleaf, speckig und recht dick, rauh, aber ohne sichtbaren Zahn. Im Vergleich zur der Limited Edition aus dem Vorjahr ist sie mit ihrem schönen Espresso-schwarzen Maduro-Ton sogar etwas dunkler, aber auch matter und fleckiger, dabei ebenso rustikal. Sie wirkt gut konstruiert, jedoch auch sehr hastig gewickelt. Kalt duftet sie tannig und ledrig, nach frischer feuchter Erde; leichte Kaffee- und Kakao-Noten und eine angekokelte Süße liegen dahinter. Am Fuß sind etwas Kaffee, leicht beerige Noten und viel süße Schokolade mit trocken-würzigem Gebäck zu erahnen, fast wie Nutella auf getoastetem Bauernbrot. Hier ist viel los und alles, wenn auch sehr ähnlich, doch einen guten Ticken präsenter als bei der LE'18. Nach einem problemlosen Dickman Cut ist sie bei perfektem Zugwiderstand im Kaltzug dem Kaltduft sehr ähnlich, mit kräftig-würziger Schokolade, Gebäck, Tanne und Leder im Vordergrund. Salzige Noten und dezenter Pfeffer bleiben lange auf der Zunge. Mir gefällt’s. Das Entfachen gestaltet sich etwas schwierig. Doch einmal entfacht, startet die Le Careme Belicosos Finos Limited Edition 2019 mit recht viel Pfeffer und Salz, dahinter liegen cremig-holzige Noten und retronasal etwas Chili mit Nuss. Schnell verschwindet der Pfeffer komplett. Cremige Noten von Schokolade, Erdnuss-Butter, Espresso und Cookie Dough kommen auf, nicht so süß wie man erwartet hätte, wenn man die Formate der regulären Linie kennt. Retronasal kommen jetzt Noten von Gebäck, Erdnuss-Butter und Kaffeebohnen auf, die leichten Chili-Assoziationen weichen nie ganz und geben dem Ganzen einen interessanten Widerpart. Bei gemächlichem, leicht welligem, aber selbstkorrigierendem Abbrand und sehr heller, weiß-grauer und fester Asche raucht sie sich angenehm, auch wenn sich der Zugwiderstand leicht öffnet. Im 2. Drittel wirkt die kurze Belicoso eingebundener und holziger. Cookie Dough mit salzigem Karamell und kräftiger dunkler Schokolade liegen im Vordergrund, an der Nase Brot und etwas Leder. Retronasal kommen hin und wieder blumige Noten auf, ansonsten erlebt man hier cremige Erdnuss-Butter und etwas Chili. Die Erdnuss-Butter zeigt sich ebenfalls mit etwas Nutella im Abgang, der auf einer salzigen Note endet. Herrlich. Das Rauchvolumen, das zuerst etwas dünn war, ist nun ordentlich. In Sachen Stärke kratzt die Belicosos Finos gerade mal an der Mittelmarke und den Körper würde ich bei medium+ einstufen. Im letzten Drittel werden bei vollerem Körper (medium++) die Noten von Holz (Tanne) nochmal präsenter, dahinter liegen viel Nuss, leicht angebrannte Brownie-Kruste und hin und wieder salziges Karamell. Der Abgang ist weiterhin salzig, mit holzigen Noten und einer leichten, mineralischen Erdigkeit. Retronasal kommen nun auch dezent schokoladige und, im Hintergrund, salzige Noten auf. Eine sehr schöne, komplexe Mischung. Kaum ist sie nach über anderthalb Stunden dem Aschenbecher geopfert, würde ich mir am liebsten direkt die zweite davon anstecken...



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Davidoff Cigarillos Mini Golden Leaf Limited Edition

Länge: 8.50Durchmesser: 0.80 Herstellungsart Maschinell hergestellt (Shortfiller)MM

Cremiger Rauch mit angenehmen, süßlich tannig-ledrigen Aromen. Nicht zu mild, dafür viel zu schnell vorbei. Zigarillos sind meins nicht, so kann ich sie auch nicht wirklich bewerten - unverkennbar Davidoff sind sie allemal und mir persönlich hat der spürbare Touch des mexikanischen Tabaks sehr gefallen. Zigarillo-Freunden würde ich sie definitiv empfehlen.



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Tatuaje La Seleccion de Cazador Cojonú Broadleaf 2012
verifizierter Kauf

Länge: 16.51Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Tatuaje Cojonu 2012 Broadleaf kommt rustikal daher, das Deckblatt ist rau, von sehr prominenten Blattadern durchzogen und hat einen dreckigen, leicht gräulichen Maduro-Ton. Die für Tatuaje typisch hässlichen Banderolen helfen auch nicht; die fest wirkende, boxpressed Toro mit ihren krummen und unterftterten Stellen wirkt schlichtweg unansehnlich. Die Cojonu ist leichter, als sie optisch vermuten lässt, doch trotz all der Ecken, Kanten, Dellen und „Blechschäden“ ist sie alles andere als weich. Die gehört einfach so. Am Fuß kann man sehen, dass das Connecticut Broadleaf Deckblatt wirklich broad, also sehr dick ist. Sie fühlt sich sehr rau an, mit viel Zahn und dezent ölig. Kalt duftet sie ungezügelt; kräftig stallig-ledrig-erdig-holzig mit alles andere als unpassenden dezenten, frischen Minze-Noten, besonders am Fuß, erste Assoziation "taufrischer Waldboden im Herbst". Der Anschnitt gestaltet sich fusselig, nach Entfernen der Tabakreste präsentiert sich der Kaltzug würzig-süß mit gebranntem Karamell und Assoziationen von Tanne und Sattel. Sie braucht etwas, um die Flammen anzunehmen, was ich jetzt mal dem Deckblatt in die Schuhe schieben mag. Allerdings zeigt sich schon beim Entfachen, dass die Asche zwar schön einheitlich weiß, dafür aber erstaunlich locker, lose und flakig ist. Egal, ich besitze ja einen Handstaubsauger. Die Tatuaje Cojonu 2012 Broadleaf beginnt in allen Belangen mittelkräftig+, da bleibt sie die ersten beiden Drittel bei dezent zunehmendem Körper auch. Die ersten Züge sind etwas verwirrend, da sehr trocken mit Assoziationen von Tanne mit süßlichem Bratenjus, den Waldboden-Assoziationen aus dem Kaltduft, etwas Leder und dezenten Anklängen von Schokolade; dahinter etwas, aber nur sehr wenig Pfeffer. An der Nase zeigen sich Laub- und Minz-Noten vor Kaffee- und Kakaobohnen, retronasal ist die Cojonu würzig-süß mit viel Erde. Die Erd- und Kaffee-Noten werden präsenter, retronasal kommt Pfeffer hinzu. Der lange Abgang ist ledrig-holzig-laubig. Die Toro startet mit durchschnittlichem Rauchvolumen, welches im Rauchverlauf jedoch zunehmend üppiger wird, bis dass es am Schluss auf Liga-Privada-Level ist. Der Zugwiderstand ist leider etwas zu lose, das Abbrandverhalten bis hierhin wellig, aber weit entfernt von besorgniserregend. Im zweiten Drittel wird das Aromenprofil röstiger und würziger. Die Leder-Noten werden präsenter und die Tannenholz-Noten bekommen Fasscharakter; mit aufkeimenden Anklängen von Nussmuß und Beeren, an der Nase Nuss, Karamell und Leder, retronasal würziger mit etwas Kaffee, mehr Pfeffer und etwas Chili - alles getragen von einer darunter liegenden Süße mit Erinnerungen an Vanille. Im Abgang kommt eine leichte mineralische Säure kommt auf, hintergründig. Die Tatuaje Cojonu 2012 Broadleaf ist ein Raucherlebnis wie ein schwerer Bourbon Whiskey. Im letzten Drittel wird sie kräftiger, Stärke und Körper würde ich jetzt bei mittelkräftig++, sozusagen auf halber Strecke zu voll, einstufen. Aromatisch und im Mundraum wird sie dunkler, holziger und ledriger, mit Erde und trockener Vanille im Hintergrund. Der Abgang bleibt holzig lang mit aufkommenden minzigen Noten. Würziges Leder zeigt sich an der Nase, retronasal Erde mit Chiliflocken. Im letzten Drittel wurde der Abbrand bei allen verköstigten Exemplaren zickig, zwei touchups waren mindestens notwendig. Die Tatuaje Cojonu 2012 Broadleaf raucht sich lange, knapp zweieinhalb Stunden begleitet sie einen. Aber man sollte sie auch bedacht und langsam rauchen, sonst knüppeln die Aromen; lässt man sich Zeit, dann belohnt sie einen mit einem sehr abwechslungsreichen Aromenprofil, viele Sekundärnoten kommen und gehen. Das Connecticut Broadleaf Deckblatt und der Sancti Spiritus in der Einlage ergänzen sich richtig gut, erst gegen Ende übernimmt letzterer etwas zu sehr das Profil. Für mich eine der besten Tatuajes, die man am besten beschreiben kann als Padron 1926 Maduro auf Steroiden.



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 Delete Neues Bild zu Romeo y Julieta Anejados Piramides

Länge: 15.56Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Piramides sind schon ein wirklich schönes Format; in dem Falle der Romeo y Julieta jedoch wirkt dieses ziemlich schlampig ausgeführt; meine Exemplare waren allesamt krumm und schief – jedoch fest und ohne unterfüllte Stellen. Das Milchkaffee-mit-etwas-Sand-braune Deckblatt ist sehr rustikal, mit vielen prominenten Blattadern und übersäht mit grünen und grauen Flecken, an manchen Stellen wirkt es, als hätte man sie in einen Aschenbecher fallen lassen und die Asche wäre über die Jahre einfach Bestandteil des Deckblattes geworden; in der Sonne bekommt der Decker jedoch einen sehr ansehnlichen orange-rötlichen Schein. Das Deckblatt hat eine leicht raue und „pelzige“ Textur, wirkt auf mich jedoch so trocken und spröde, dass ich mich, obwohl die Piramides „schwammig“ ist, nicht traue, den „give“ zu prüfen. Zu Recht, denn bei jedem einzelnen Exemplar ist mir beim Anschnitt das Deckblatt an der Kappe gebrochen und „fusselig gerissen“. Das war jedoch, nach leichter Nachbehandlung, nicht weiter schlimm und hat sich nicht negativ auf das Raucherlebnis ausgewirkt. Kalt duftet die RyJ extrem unauffällig, nur ganz leichte süß-holzige Aromen kommen durch. Der Kaltzug verrät dann auch nicht mehr als eine dezent würzige Honigsüße. So legt sie dann auch los. Die Piramides beginnt mit viel würzigem Honig und Erde vor etwas Holz und, am Horizont, dezente Lakritz-Noten. An der Nase und retronasal liegen Noten von Würze, Leder und etwas Pfeffer. Der Abgang ist erstaunlich kurz, die Romeo y Julieta Anejados Piramides ist sehr leicht, aber ebenso süffig. Sie hat aromatisch hier noch keine große Diversität zu bieten, aber das, was kommt, ist angenehm eingebunden und macht echt Spaß. Bei durchschnittlichem Rauchvolumen und fast weißer, loser Asche brennt sie fast perfekt ab, sehr langsam und gediegen. Der Zugwiderstand wäre normalerweise für meinen Geschmack etwas zu lose, doch da die Piramides sehr gemächlich abbrennt, ist das hier kein Minus, sondern optimal. Im zweiten Drittel legt sie etwas zu, ich würde sie hier bei mittelkräftig einstufen. Allerdings nur in Sachen Körper und Aromen, die Stärke stagniert bei „mild“. Holzige und nussige Noten gesellen sich nun zu der Erde im Vordergrund, die Honigsüße geht zurück, bleibt mit den Lakritz-Noten jedoch im Hintergrund. Milchig beschreibt die süffige Cremigkeit wirklich am besten! Der Abgang ist jetzt länger mit Erde, Leder und etwas Holz. Retronasal bleibt sie würzig mit Erde, Leder und Honig. Ab der Hälfte kommen die Lakritz-Noten zu den erdigen Tönen in den Vordergrund. Ich bin kein Fan von Lakritz - aber das, was hier gerade aromatisch/sensorisch los ist, finde ich wirklich phänomenal. Im letzten Drittel wird sie nochmal ein kleines bisschen kräftiger; die erdigen Noten bleiben die tonangebenden, mit Holz (Fasscharakter!) und Honig-Würze. Im Hintergrund, retronasal und im Abgang kommen laubige und fruchtige Noten auf, süßlich-sauer. Alles vor einer tollen Melange aus Nuss und Leder; malzige Noten kann man ebenfalls hin und wieder an der Nase erahnen. Nach anderthalb Stunden RauchERLEBNIS kann ich nur das Fazit ziehen: don't judge a book by it's cover. Die RyJ Piramids ist eine hervorragende, nicht perfekt ausbalancierte, dennoch erstaunlich angenehme Anejado.



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The Traveler Cigars MADURO Miami International
verifizierter Kauf

Länge: 11.43Durchmesser: 1.91 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die The Traveler Cigars MADURO Miami International ist ein ansehnlicher kleiner Stick mit einer sehr interessanten, sehr eigenwillig gestalteten Banderole. Ein Hingucker, der sofort Appetit macht – und außerdem die Frage aufwirft, warum man hier dem drittwichtigsten internationalen Flughafen der USA nur eine so winzig kleine Widmung gemacht hat. Sie ist herrlich konstruiert, wirkt fest mit sehr wenig give. Dabei ist sie leicht und sehr krumm/uneben, aber ohne unterfüllte Stellen. Sie schmückt ein sehr dunkles, mehr Oscuro als Maduro-Deckblatt, das durchzogen ist von einem feinen Netz feinster Blattadern und sich sowohl rau als auch speckig anfühlt. Kalt duftet sie ein nach Nadelwald, dahinter erschnuppert man Noten von Kaffee und eine leicht minzige Frische. Alles sehr präsent. Am Fuß erahnt man würzige Noten mit Kaffee, Nuss und blumigen Anklängen. Im Kaltzug kommen zu der Würze mit Kaffee noch etwas dunkle Schokolade und eine dezente Minz-Note im Abgang, die etwas an After Eight erinnert. Einmal entfacht, was trotz des geringen Ringmaßes etwas langwierig ist, beginnt die Miami International scharf-würzig mit süß-ledrig-nussig-holzigem Abgang. An der Nase ist Tannenholz präsent, retronasal Pfeffer mit etwas Leder und Ideen von Zimt. Wenn die anfängliche Schärfe dann nach wenigen Zügen weg ist, stehen ledriger Kaffee mit wenigen Zuckerkörnern im Vordergrund. Hin und wieder kommen die Erinnerungen an After Eight im Abgang durch. Die Schärfe auf Zunge und Lippen geht nie ganz. Nachdem der Zugwiderstand im Kaltzug perfekt wirkte, ist er, hat man die Zigarre einmal entfacht, leider sehr offen und lose bei ordentlicher Rauchentwicklung. Die Asche präsentiert sich San Andres typisch sehr hell und schön marmoriert und hält lange, ist dafür brutal flakig. Ab dem ersten Zug kratzt sie in Sachen Stärke so gerade an der Medium-Marke, ohne sie je zu erreichen und der Körper liegt auf halber Strecke zwischen medium und kräftig. So wird es bleiben, das Aromenprofil wird jedoch im 2. Drittel erdiger, dabei aber auch sanfter. Erde, Tannenholz und würzig-ledrige Noten stehen im Vordergrund, dahinter süßer Kaffee. Retronasal wird der Pfeffer stärker, an der Nase schwelt das Tannenholz. Hin und wieder kommen Assoziationen zu Mandelmus auf. Bei nahezu perfektem Abbrand hat das letzte Drittel keine großen Veränderungen für einen parat. Das Profil wird trockener, sperriger; die erdigen Noten bekommen eine metallisch-mineralische Qualität. Hin und wieder erhascht man wieder einen Zug After Eight. Das Tannenholz tritt langsam in den Hintergrund und retronasal wird die Erde präsent. Nach einer Stunde und 15 Minuten Rauchvergnügen bleibt mir nur zu sagen, dass die Miami International ein wirklich angenehmer Smoke ist, bei dem es zu dem Preis nun wirklich nichts zu meckern gibt. Gerne wieder, aber sehr gerne in größeren Formaten.



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The Traveler Cigars Madrid Barajas (Figurado Pig Tail)
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 2.30 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die The Traveler Cigars Madrid Barajas wirkt auf den ersten Blick hastig gewickelt mit sehr prominenten „Blattkanten“. Die Banderole der „The Traveler Cigars“ ist in meinen Augen wundervoll daneben und das "flying pig"-Figurado-Pig-Tail-Format ist sehr ansprechend. Das grob geäderte und um den Wickel geprügelte Deckblatt hat ein rotstichiges und fleckiges Milchkaffee-Braun, nur wenig Öl und man findet auf den Fingerspitzen nur einen ganz dezenten, feinen Schmirgel. Die Figurado liegt sehr leicht in der Hand und gibt auf Druck stark nach. Alles in allem kann man sagen: perfekt ist anders. Na und? Wenn die inneren Werte stimmen… Kalt duftet die The Traveler Cigars Madrid Barajas nach Leder und Gras, dahinter finden sich etwas Gewürze und Kandis, am Fuß Würze und Nuss. Nach problemlosem Anschnitt präsentiert der Kaltzug sich leicht, luftig, frisch, fast minzig und grasig. Im kurzen Abgang kann man Nussschalen erahnen. In Sekundenschnelle fängt Madrid Barajas Feuer – es tut mir wirklich leid, diesen düster-blöden Scherz konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. Die Figurado beginnt sehr verhalten mit Noten von Leder und Honig-Salz-Nüssen, dahinter liegen krautige Noten, die ein wenig off erscheinen. Retronasal zeigt sich viel Pfeffer; der kurze Abgang zeigt sich süßlich-holzig und sehr cremig bzw. "lässt einem das Wasser im Mund zusammen laufen". Sobald die Figurado sich auf das volle Ringmaß geöffnet hat, sind die Aromen präsenter; süßes Leder und vanillige Holznoten kämpfen um die Aufmerksamkeit, dahinter findet sich Nussmus mit Salz/Pfeffer und etwas kräftiger Honig. Die Aromen sind sehr angenehm, trotz trockenem, krautigem Abgang. Retronasal bleibt es bei viel Pfeffer – allerdings jetzt vor Salz und Kandis. Bei sehr geringem Rauch und sehr heller und ungeheuer loser Asche brennt die Figurado wellig, doch selbstkorrigierend ab. Der Zugwiderstand hingegen war bei meinem Exemplar schon zu lose, bevor man überhaupt das volle Ringmaß erreicht hat. Nach einem in allen Belangen milden Start adjustieren sich Stärke und Körper zu Beginn des 2. Drittels bei mittelkräftig und bleiben da. Leder und süße, karamellisierte (geröstete) Nüsse stehen nun im Vordergrund, dahinter ist es vor allem holzig-cremig mit sich ganz weit im Hintergrund, ja hier noch am Horizont, langsam steigernden Räucher- und Peat-Noten. Hätte ich zurzeit nicht nur einen Octomore und einen Stoisha hier, würde ich zu dieser angenehmen Gelegenheit einen Whisky trinken. Beide wären zu kräftig, aber ansonsten passend. Vor allem im letzten Drittel, in dem die Räucher- und Peat-Noten im Vordergrund stehen, mit Kandis-süßem Abgang. Wirklich wie ein guter Islay-Whisky. Dahinter tummeln sich leider zunehmend grasige, bittere und saure Noten. An der Nase erlebt man Leder und Torf, retronasal Pfefferschärfe mit dezenten Nuss-Noten. Doch die sauren und bitteren Noten werden leider immer präsenter. Die The Traveler Cigars Madrid Barajas beschert einem zu einem guten Preis ein sehr angenehmes, anderthalbstündiges Raucherlebnis, bei dem das letzte Drittel leider zunehmend und gewaltig abstinkt.



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Factory Overrun Dominikanische Republik Naturales Short Churchill (MM - 48x6)
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 1.91 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Naturales Short Churchill kommt mit einem rustikalen, hellen Colorado-Claro-Deckblatt voller dunkler Flecken und fetter Blattadern daher. Das Deckblatt ist so rustikal, es sieht tatsächlich aus wie Patchwork, ist aber ein Blatt, und zwar ein festes, sehr speckig, zumeist glatt, doch an einigen Stellen "voller Zahn". Die Naturales Short Churchill weist sowohl ein leichtes boxpressed auf als auch einige unterfüllte Stellen. Dabei liegt sie dennoch gut in der Hand. Kalt duftet sie dezent und blumig-ledrig-frisch, der Kaltzug – nach doch etwas problematischem Anschnitt, da scheint sich ein dicker Ast in der Mitte des Wickels zu befinden – präsentiert sich minzig-kühl mit etwas Leder und etwas Holz. Einmal entfacht, beginnt das erste Drittel – hier gibt’s Gemeinsamkeiten mit der Flammannahme – sehr zurückhaltend, mild, milder, am mildesten, sozusagen mild- mit dezent cremig-süßen Noten vor Ideen von Gras und Holz. Nach wenigen Zügen werden die cremig-süßen Noten präsenter und definierter mit Anklängen von Nuss, Karamell (leicht angebrannt) und Ideen von Vanille. Retronasal kommen grasige Noten durch, die nicht so richtig passen wollen. Bei ordentlich Dampf und bilderbuchhaften Abbrand zieht sie am loseren Ende von perfekt. Die Asche ist ebenmäßig grau, aber wie zu erwarten sehr lose. Im 2. Drittel werden die Aromen präsenter, jedoch bleibt die Naturales Short Churchill in allen Belangen mild (vielleicht mild+). Holz und Röstsüße mit Noten von Nuss, Karamell und Vanille stehen im Vordergrund – im Abgang und retronasal erlebt man sehr interessante Noten von karamellisierten Zwiebeln. Im letzten Drittel bleibt vor allem die Röstsüße im Vordergrund, allerdings nur kurz – leider. Der Abgang ist lange, brutal grasig und bitter. Schade - denn das 2. Drittel fand ich sehr lecker und angenehm... nach gerade mal einer Stunde und 15 Minuten kann ich zu der Naturales Short Churchill nur sagen: kann man machen - muss man aber nicht. Irgendwie glaube ich aber, dass ich diese hier noch das eine oder andere Mal versuchen werde, in der Hoffnung, dass die anderen Exemplare einem viel länger das Vergnügen schenken, welche mein Exemplar mir im 2. Drittel offeriert hat.



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Condega Serie F Robusto Maduro

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Zugegeben: ungeachtet der nicht zu verleugnenden und höchstwahrscheinlich beabsichtigten Ähnlichkeit zu denen der Partagas Serie D & E, gefallen mir die Banderolen der Serie F (nanu, noch eine zufällige Ähnlichkeit?) von Betrachtung zu Betrachtung besser. Sie sind schlicht, farblich gut gewählt und haben Wiedererkennungswert. Auch dem fleckigen San-Andres-Colorado-Maduro-Deckblatt mit seinen prominenten, "gebügelt" wirkenden Blattadern stehen sie zu Gesicht. Den rustikalen Decker kontrastierend wirkt die Robusto sehr fest, schwer und sehr schön gleichmäßig gerollt. Sie wirkt erstmal wertig und macht Lust auf mehr – doch nach dem ersten Schnuppern habe ich beide Exemplare erstmal wieder für ein paar Tage ohne Cellophan in einer kleinen Kiste zurück in den Humi gelegt. Nun sind die unangenehm stechend-muffigen Noten endlich weg und ich kann sie testen! Der Kaltzug ist – nach gehörigem Fusselalarm nach Anschnitt – dezent mit Noten von Holz, Tabak und Honig. Lange bleibt eine leichte Pfefferschärfe auf den Lippen und der Zungenspitze. Nach etwas langwierigem Entfachen beginnt die Condega Serie F Robusto Maduro dann auch pfefferscharf, doch das legt sich bereits nach wenigen Zügen. Sobald der Pfeffer in den Hintergrund getreten ist, baut sich langsam eine etwas trockene Melange aus holzig-würzigen und ledrig-laubigen Noten mit Anklängen von Zimt und Zucker auf. Der Abgang ist kurz mit zimtig-holzigen Noten. Retronasal lässt sie etwas Erde und grasige Noten erahnen. Bei eher durchschnittlichem Rauchvolumen, für mich perfektem Zugwiderstand und nahezu perfektem Abbrand ist schnell alles um mich herum voller weißer Asche-Flakes. Die Condega Serie F Robusto Maduro ist vom ersten Zug an mittelkräftig, doch im zweiten Drittel flachen die Aromen und der Körper jedoch leider bei bleibender Stärke ab. Hier stehen nun holzig-erdige Noten im Vordergrund, dahinter lassen sich etwas Laub und Gewürze erahnen. Die Süße zeigt sich nur noch selten, Zimt ist zumindest retronasal mit grasigen Noten zu finden. Ab der Mitte kommen nussige Noten auf. Im letzten Drittel nimmt sie in Sachen Stärke bei immer weiter abnehmendem Körper zu. Das Profil bleibt, wenn auch viel flacher, holzig-erdig mit Mandelmus und Honig. Im Abgang bleiben holzig-pfeffrige Noten mit Röstnoten (Kohle?) und einer immensen Trockenheit am Gaumen, retronasal ist der Zimt stechendem Pfeffer mit Gras gewichen. Die Condega Serie F Robusto Maduro ist bei weitem keine Offenbarung und auch noch lange nicht das ausgewogenste Raucherlebnis, dennoch waren die jeweils knapp anderthalb Stunden interessant genug, um das Erlebnis doch noch einige Male zu wiederholen – denn bei dem Preis gibt es hier nichts zu beanstanden. Besonders in Abbrand und Konstruktion kann die Condega Serie F Robusto Maduro punkten. Geht gut zu ein paar Bier.



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Rafael Gonzalez Petit Coronas

Länge: 13.02Durchmesser: 1.59 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Rafael Gonzalez Petit Corona ist eine wirklich unscheinbare Zigarre. Das das liegt zum einen an dem stumpfen, zwar stark, aber sehr fein geäderten und leicht gräulichen Colorado Claro Deckblatt und zum anderen an dem kleinen, gleichmäßig boxpressed Format – und wird noch unterstrichen durch die unauffällige, winzig kleine, brutal schlichte, ja, geradewegs hässliche Banderole. Zwei sehr auffällige dunkle Flecken im Decker und viel Kleber-Reste an der Unterseite schaffen dem keine Abhilfe. Die sehr schöne Triple Cap und der simple Fakt, dass der Saum des Deckblattes sonst kaum erkennbar ist, weisen zusammen mit dem sehr leichten Give auf eine ansonsten sehr gute Konstruktion hin. Sie liegt wie zu erwarten sehr leicht in der Hand, das Deckblatt ist leicht ölig und weist einen sehr feinen Schmirgel auf. Kaltduft ist nicht vorhanden, nach problemlosem Anschnitt verspricht der Kaltzug bei sehr geringem Zugwiderstand hingegen Ideen von Vanille; wenn man ganz kräftig dran zieht, kann man, weit entfernt, Sattel und Stall erahnen mit einer leichte Menthol-Note im Abgang. Einmal entfacht, legt die Petit Corona auf halber Strecke zwischen mild und mittelkräftig los und umspielt Gaumen wie Nase mit Noten von Leder, Honig, Holz und Vanille. Espresso- und Kokosmilch-Noten kommen und gehen. Bei kerzengeradem Abbrand und sehr heller, ebenmäßiger und fester Asche verströmt die Rafael Gonzalez doch erstaunlich viel und dichten Rauch. Im zweiten Drittel zeigt sich die Petit Corona mittelkräftig mit leicht überwiegendem Körper, die Aromen kommen nun etwas ungestümer daher mit frisch geröstetem Kaffee, Mandelbutter und Leder vor mineralisch-erdigen und würzigen Noten. Retronasal stehen stallige Noten von Erde und Heu im Vordergrund. Im Abgang kommen Assoziationen von ausgebranntem Fass mit Lehmboden auf. Im letzten Drittel stellen sich kräftige Erd-Noten in den Vordergrund, mineralisch, kantig und rau. Dahinter lungern dunkler Honig und trockene Vanille-Noten herum. Der Abgang ist nun trocken holzig mit Anklängen von Kaffeepulver. Retronasal gibt es nichts neues zu berichten. Nach einer Stunde und 15 Minuten endet der nette, aber etwas uninteressante und unausgewogene Smoke von 2008 auf einer harschen Note.



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Caldwell Sevillana Reserva Corona Gorda
verifizierter Kauf

Länge: 14.61Durchmesser: 1.83 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Präsentation der Kleinode aus dem Hause Caldwell ist doch jedes Mal aufs Neue ein kleines inneres Blümchenpflücken. Im Falle der Sevillana Reserva Corona Gorda noch nicht einmal auf den ersten Blick, denn hier sind die Banderolen farblich so extrem auf das Deckblatt abgestimmt, dass viele Details – und davon gibt es einige, wie den kleinen Spruch "loyalty over greed" über dem Schwert im Rücken des goldenen Stiers – bei flüchtiger Betrachtung komplett untergehen. Aus der Entfernung betrachtet, geht die 2. Banderole inkl. des Schriftzuges Reserva und dem Logo von Robert Caldwell sogar komplett unter; zuerst habe ich mich gewundert, ob das Deckblatt an der Stelle einen Fehler hat. Hat es nicht, zumindest nicht an dieser Stelle. Das Colorado Claro Deckblatt, das die Corona Gorda „ziert“, ist rustikal, stumpf und ganz schön fleckig mit einigen schwarzen und grünlichen Stellen. Es fühlt sich sehr glatt an, mit nur wenigen, winzig kleinen Haaren. Auch wirkt die Corona Gorda krumm und schief, fühlt sich alles andere als gleichmäßig an ist so gut wie an jeder Stelle „anders weich“ – kurz: sie wirkt flüchtig, aber meisterhaft gewickelt mit einer tollen Triple Cap. Kalt duftet sie pfeffrig mit Zitrusfruchtnoten. Dabei ist der Kaltduft präsenter und kräftiger, als ich erwartet hätte; Erinnerungen an lieblichen Weißwein kommen auf. Am Fuß kann man Noten von Toastbrot und noch mehr Pfeffer erahnen. Der Anschnitt gestaltet sich etwas schwierig an der schwammigen Corona Gorda. Der Kaltzug ist weit unauffälliger als der Kaltduft, grasig-tabakig-limettige Noten kann man so gerade erahnen, eine dezente Säure und Pfefferschärfe bleiben im kurzen Abgang auf der Zunge zurück. Erstaunlicherweise braucht es seine Zeit, die Sevillana Reserva zu entfachen. Auf den ersten Zügen beginnt die Corona Gorda dann auch sehr unauffällig mit dezenten, cremig-süßen Noten und Pfefferschärfe im Abgang. Zitrusfruchtnoten mit dezenter Brotsüße zeigen sich an der Nase, retronasal blumig-heuige Noten mit ebenfalls einer Prise Pfeffer. Alles ist sehr unauffällig und dezent – kurz: mild. Nach wenigen Zügen geht der Pfeffer ganz weit in den Hintergrund, der Abgang zeigt jetzt mehr Brotsüße mit Mokka und einer dezenten mineralischen Note. Der Zugwiderstand ist wie zu erwarten war recht lose, die Asche hingegen entgegen meiner Erwartungen erstaunlich fest und recht dunkel, hält gut und gerne 3-4 Zentimeter. Im zweiten Drittel legt die Caldwell Sevillana Reserva Corona Gorda in Stärke und Körper etwas zu, aber auch wirklich nur etwas. Die Zitrusfruchtnoten werden präsenter, erinnern mehr an Limettenzesten. Dahinter liegen trockenholzige Noten und Noten von Erdnuss; im Abgang gehen die nussigen Noten in Richtung Walnuss, ebenfalls trocken. Auch an der Nase zeigen sich Walnuss-Aromen mit etwas Gras/Heu. Retronasal zeigt sich wieder mehr Pfefferschärfe, gepaart mit einer Zucker-Note und leichter Säure. Brotnoten kommen und gehen, haben mehr Assoziationen von Bauernbrot jetzt als von Toast. Das Rauchvolumen ist mittlerweile ordentlich, bei gemächlichem und kerzengeradem Abbrand. Im letzten Drittel flacht der Körper leider wieder ab. Trocken nussige und Zitrusfruchtnoten bleiben präsent, retronasal gibt’s nur noch Pfeffer. Das Profil der Corona Gorda wird bitterer mit mehr Heu, die nussigen Aromen an der Nase erinnern zunehmend an Walnuss-Schale, werden, hahaha, „schal“. Hin und wieder guckt die Zuckersüße nochmal durch, hin und wieder die Mokka-Noten im Abgang. Nach anderthalb Stunden habe ich die Caldwell Sevillana Reserva Corona Gorda wenig beeindruckt weggelegt. Es ist keine schlechte Zigarre, sie ist recht gut konstruiert und brennt beispielhaft ab, aber sie wirkt mir aromatisch leider sehr unfertig – und ich meine nicht: "muss noch reifen", denn Reifepotential sehe ich hier nicht. Das erste Drittel ist angenehm, braucht aber lange, um das – in meinen Augen – großartige 2. Drittel vorzubereiten. Das letzte Drittel fällt dann richtig ab. Wäre die Corona Gorda doch nur den gesamten Rauchverlauf so wie im zweiten Drittel...



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Montecristo Anejado Churchill

Länge: 17.78Durchmesser: 1.87 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Montecristo Anejados Churchill kommt imposant daher. Sie erscheint sehr gleichmäßig, weist ein dezentes boxpressed auf. Meiner Meinung nach steht die Anejados-Banderole derer der Marke Montecristo (auch wenn es noch der alte, pre-2013 Ring ist) am besten zu Gesicht. Trotz des imposanten Formates ist die Churchill erstaunlich leicht, liegt jedoch gut in der Hand. Sie gibt auf Druck ordentlich nach, cubatypisch „schwammig“. Dabei fühlt sie sich ein bisschen so an, als sei ein 11/18-Format drin versteckt. Das sehr fein geäderte, gleichmäßig hellbraune (claro) Deckblatt fühlt sich pelzig-ölig an – kurz: sehr fein und nobel. Kalt duftet sie – ach, verströmt sie einen angenehmen Duft von in Honig eingelegtem Leder. Der Anschnitt gestaltet sich etwas schwierig und hinterlässt ein tabakfusseliges Mundende, doch das ist schnell behoben. Der Kaltzug präsentiert Ideen von Erde, kräftigem Waldhonig und Salz. Auch bei der Flammannahme ist die Montecristo Anejados Churchill etwas zickig, doch einmal entfacht, startet sie extrem einlullend mittelkräftig mit stark erdigen Noten und Anklängen von ausgebranntem Fass. Anfangs hinterlässt sie noch eine leichte Schärfe auf der Zunge, doch nach wenigen Zügen wird sie zurückgenommener und ausgewogener. An der Nase präsentieren sich süßliche Noten von (mineralischster) Erde und Leder, retronasal trockenes Laub und erste Ideen von Honig. Langsam aber sicher wird der Honig auch im Abgang präsent, kräftig erdige Noten bleiben im Vordergrund. Gegen Ende des ersten Drittels präsentiert sich die Churchill bei etwas dünnem, dennoch in der Textur cremig-kaubarem Rauch in Sachen Stärke und Körper leicht oberhalb der Medium-Marke. Das Abbrandverhalten ist etwas zickig und sehr zügig, was aber sicherlich auch dem zu losen Zugwiderstand geschuldet ist. Die Asche ist cubatypisch sehr dunkel – und lose. Im zweiten Drittel wirken die Aromen schwerer; die Akzente sitzen weiterhin auf erdigen Aromen, Holz und Honig, doch dahinter finden sich trockener Kaffee und Peat/Röstnoten, komplex und mit jedem Zug anders gelagert. Ich empfinde die Montecristo Anejados Churchill wärmend, mit Assoziationen von Wald und Lagerfeuer. An der Nase wie retronasal geben sich Leder, Honig und Holznoten die Klinke in die Hand. Der Körper ist voller, ich würde ihn nun bei medium++ einstufen, wobei die Churchill in Sachen Stärke nicht mehr zunimmt. Das erst etwas dünne Rauchvolumen wird im Rauchverlauf zunehmend dichter. Das letzte Drittel schlägt volle Kanne in meinen „sweet spot“: komplex, dunkel, mit viel kräftigem Waldhonig und vor allem Erde, vollmundig mit langem, holzig-würzig-röstigen Abgang, dazu unterschwellig leichte Fruchtsäure, retronasal herbal und tabaklastig. Nach für das imposante Format ist nach zügigen anderthalb Stunden das Rauchvergnügen bereits vorbei. Die Montecristo Anejados Churchill ist in meinen Augen ganz klar eine hochgradig angenehme Monte und einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul – aber man gebe mir gerne eine Nr.2 oder Double Edmundo jederzeit.



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Sons of Anarchy Black Crown Toro 6x54
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Auf den ersten Blick wirkt die Black Crown SoA Toro – ander als die Gordo – gar nicht so rustikal, wie die Fotos hier im Online-Shop vermuten lassen. Die Banderolen passen zur Serie, nicht auf eine Zigarre und wirken etwas mehr als nur etwas billig. Vom Design her kann ich mir die SoA-Zigarren gut zwischen der Independence und der Beast im Freshpack auf einem Display neben der Kasse in der Shell umme Ecke vorstellen. Herrlich ist auch das ©2013 Fox auf der "Fußbinde" - hier hält man ganz klar Merchandising in der Hand, leider etwas spät, der große Hype ist vorbei und das Spin Off Mayans kommt an das große Original leider nicht heran. Zurück zur Toro. Bei genauerer Betrachtung der fetten und schweren Keule fällt auf, dass der Wickel zwar gut und gleichmäßig konstruiert scheint, das Auftragen des Deckblattes dann jedoch eher hastig abgelaufen sein muss. Am Fuß wirkt es faltig und brutal draufgezogen und die Kappe ist auch eher so 2013 - einfach draufgeworfen statt angezogen. Dabei hat das rauhe, auf den Fingerspitzen etwas sandig und zugleich ölige Deckblatt ein angenehm mattes, marmoriertes und leicht rotstichiges Dunkelbraun. Über die ein, zwei kleinen Makel kann man locker hinwegsehen – die „schweren Jungs“ in der Serie sind ja auch ordentlich vernarbt – und die prominenteren Venen sind allesamt auf der Unterseite versteckt. Kalt duftet die SoA Toro dann nicht nach Garage, sondern ledrig-holzig-schokoladig mit etwas Kaffeepulver und Lakritz, am Fuß erahnt man Leder und erstaunlicherweise süßesten Kakao. Die Süße fehlt dann im Kaltzug erstmal, hier finden sich Leder, Holz und blumig-würzige Noten. Nach zügigem Entfachen erinnert mich die SoA Toro in Sachen Aromen erst einmal stark an die Freedom aus dem Hause Rocky Patel: kräftig würzig mit Ideen von Brombeere. Dabei bleiben Salz und etwas Pfeffer lange auf der Zunge. Sie brauch ein bisschen, anzulaufen – auch hier findet man Parallelen zu Serie, haha – dann zeigen sich langsam Leder, Kakao und Holz an der Nase, während retronasal Pfeffer und eine "gut versteckte" Süße auffallen. Gegen Ende des 1. Drittels stellen sich holzige Noten in den Vordergrund, wie eine Planke im Maul. Dahinter wechseln sich Leder und Pfeffer, etwas Würze und süße Brombeeren ab, ein bisschen wie ein guter Schluck Blanton’s from the barrel. Die Brombeeren treten leider nach kurzer Zeit in den Hintergrund und Kartoffelchips/Paprika-Noten kommen auf. Zuerst hat mich das in Kombination mit den Kakao-Noten doch verwirrt, doch diese Mischung stellt sich als sehr gefällig heraus. Der nicht allzu dichte Rauch legt sich bei einem etwas losen Zug angenehm cremig an den Gaumen. Die SoA Toro lässt sich extrem angenehm so nebenher rauchen, ohne viel Aufmerksamkeit zu verlangen, bei einem leicht welligen, gemächlichen Abbrand. Ich würde sie in allen Belangen bei höchstens medium+ einstufen – sie hat auch keinerlei Ambitionen, kräftiger zu werden. Auch die helle Asche ist recht fest – fällt dann aber doch ohne Vorwarnung. Im zweiten Drittel geht es aromatisch relativ linear weiter. Schokolade mit Paprika und Leder stehen im Vordergrund, im Abgang finden sich viel Holz und etwas Würze. An der Nase süßliche Noten und retronasal würzige Noten mit süßem Pfeffer. Der süße Pfeffer bekommt ab ca. der Mitte etwas Artifizielles, ohne jedoch unangenehm zu sein. Das letzte Drittel wirkt dann eingebundener und "reifer" als die vorherigen, mit Kakao, Leder und Gewürzen im Vordergrund. Hier ist die SoA Toro süßer, mit mehr Pfeffer und Holz sowie dezent grasigen Noten im Retrohale. Gegen Ende kommen hin und wieder Assoziationen von Steak auf. Nach knapp zweieinhalb Stunden Rauchvergnügen kann ich nur sagen, dass die Black Crown Sons Of Anarchy Toro ein angenehmer und relaxter Smoke ist, der aromatisch nicht halb so „bold“ ist wie die Produkte aus dem Hause Camacho. Die zünde ich mir gerne wieder mal an, aber vielleicht eher die Robusto, in der Hoffnung, dass sie knackiger ist.



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Debonaire Maduro Toro
verifizierter Kauf

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Was für ein Schokoriegel! Die Debonaire Maduro Toro kommt imposant daher mit ihrem etwas dickeren Toro-Format und dem sehr rustikalen, fleckigen, fast schon schwarzen Deckblatt. Die goldene, total übertriebene Banderole wirkt sowohl überbordend als auch dezent, da sie (trotz der goldenen Farbe!) gut auf den Decker abgestimmt ist; wirkt ein bisschen, als wäre ein Sepia-Film drauf (nein, nicht der Fisch). Die gewählten Schriftarten hingegen passen in meinen Augen nicht so richtig zur Farbgebung und die Phrase "ultra premium" ist schon eine Ansage. Vorweg: mit Cohiba und Padron kann sie sich nicht messen, das wäre das Feld, welches ich als „ultra premium“ einstufen würde. Die fette Toro liegt schön schwer in der Hand, und wenn auch sie ordentlich uneben ist, fühlt sie sich gleichmäßig an. Weiche oder unterfüllte Stellen sucht man vergebens und auf Druck gibt sie nur wenig nach – man hat sich auch sehr viel Mühe gegeben, die prominenten und dicken Blattadern im Deckblatt auf der Unterseite der Zigarre zu verstecken. Das Deckblatt fühlt sich speckig und doch rauh an, wirkt „fett“. Kalt duftet die Toro nach Holz, Kaffee und einer sirupartigen Süße; am Fuß wirkt sie kräftiger mit Tabak, Leder und etwas Pfeffer. Der Anschnitt geht "butterweich" von der Hand, keine bösen Überraschungen hier. Der Kaltzug schmeichelt dem Gaumen dann schonmal angenehm und dezent mit Noten von Kaffee, Erde und dunkler Schokolade – mit Leder im Abgang. Macht Lust auf mehr. Beim Anzünden wird dann der Eindruck bestätigt, dass der Decker „fett“ ist – man braucht etwas Geduld und ein randvolles Feuerzeug. Wenn man die Toro dann aber mal zum Glimmen gekriegt hat, begrüßt sie einen mit würzigen und holzig-ledrig-süßen Noten und einer leichten Schärfe auf der Zungenspitze. Im Abgang verweilen Noten von Tannenholz im Mundraum; retronasal erahnt man Leder und weißen Pfeffer. Nach wenigen Zügen spielen sich dunkelste Schokolade, Nougat und (fast kaubare) Erde in den Vordergrund, getragen von Sekundärnoten von Holz, Leder und einer dezenten Würze. Ich empfinde die Debonaire Maduro Toro als sehr gefällig, sie erinnert mich an die Le Careme, nur sperriger und nicht so nuanciert. Der dichte, cremige Rauch legt sich nun angenehm buttrig in den Mundraum, bei schokoladig-würzigem Abgang, dezent salzig. Retronasal bekommt der Pfeffer Unterstützung von Chiliflocken. Nachdem die Toro in Sachen Stärke und Körper knapp unter der Medium-Marke begonnen hat, wird der Körper schnell voller und pendelt sich bei medium+ ein. Bei einem Zugwiderstand, der einen Ticken loser ist als das, was ich als perfekt bezeichnen würde, beginnt der Abbrand sehr langsam und auffällig wellig, was sich im kompletten Rauchverlauf nicht ändern wird. Die Debonaire Maduro Toro neigt zu Schiefbrand, der sich aber selbst korrigiert - besonders die prominente Vene auf der Unterseite will nicht so richtig brennen. Nach dem Abaschen zeigt sie einen sehr deutlichen Hang zum Ausgehen – das Deckblatt scheint mir tatsächlich einfach zu „fett“. Die Asche bestätigt das: fast schneeweiß, ist das Innenleben weit loser, sodass im Rauchverlauf häufiger mal nur die Asche des Deckblattes stehen bleibt. Ein bisschen wie tunneln, nur ohne tunneln. Aromatisch verändert sich nach knapp 45 Minuten im zweiten Drittel angekommen nicht viel. Dunkle Schokolade und Süße stehen immer im Vordergrund. Assoziationen von Waldbeeren kommen auf, das Profil wirkt sirupartiger und "dunkler", runder, könnte man sagen. Retronasal zeigen sich nebst Chili Leder und Noten von Lakritz. Philip S. Zanghis III Intention wird hier langsam klar, die Debonaire Maduro schreit förmlich danach, dass man dazu einen Rum genießt. Im letzten Drittel gesellen sich die Noten von Leder zu der Schoko-Süße im Vordergrund, transportiert von einer schönen Melange dunkler Aromen. Auch auf die letzten Zentimeter wird die Debonaire Maduro Toro nie harsch, doch langsam aber sicher wird der Körper dünner. Retronasal tritt abgesehen von weißem Pfeffer ebenfalls langsam alles zurück. Nach knapp über zwei Stunden Rauchvergnügen lässt die Toro einen zufrieden und mit einem herrlich holzig-schokoladig-süßen Raumduft zurück. Für mich ist die Debonaire Maduro eine herrliche Zigarre, die tatsächlich sehr gut zu Rum passt und sich trotz welligem Abbrand entspannt rauchen lässt. Allerdings würde ich hier die preisgünstigere, ausgewogenere und raffiniertere Le Careme Canonanzo immer vorziehen. Spoiler Alarm: ein kleines Schmankerl findet man nach Entfernen auf der Innenseite der Banderole. Ich mag es ja, wenn dieser Platz genutzt wird, wenn auch das bisher niemand so stilecht gemacht hat wie die Jungs von JdN bei der Cinco Decadas.



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A.J. Fernandez Enclave Broadleaf Toro

Länge: 16.51Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Auf der Hausmesse im vergangenen Jahr habe ich am Stand des Importeurs Wolfertz ein paar Exemplare dieses Blends aus dem Hause AJ Fernandez erstanden. Die Enclave Broadleaf Toro hat ein imposantes Erscheinungsbild. Das speckige Deckblatt hat ein gleichmäßiges, an Ebenholz erinnerndes Braun, das im Licht leicht rostbraun schimmert. Die beiden Banderolen haben einen interessanten, ansprechen Stil alter Schule, überbordend und farbintensiv. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass diese kleinen Unterschiede aufweisen, sowohl die Schriftart und der Druck, als auch das Rot sind komplett anders. Die makellos und fest gerollte, längere Toro liegt gut in der Hand, das Deckblatt wirkt leicht rauh auf den Fingerspitzen und hat nur wenige auffälligen Blattadern. Auf Druck gibt sie nur wenig nach, gleichmäßig, ohne auffällig weichere Stellen. Kalt riecht sie süßlich und stallig, mit Nuancen von Leder und dunkle Schokolade. Am Fuß kann man ledrig-blumige Aromen wahrnehmen. Nach völlig problemlosem Anschnitt präsentiert der Kaltzug bei süßlich-ledrigen, „dunklen“ Aromen mit dezent trockenem, zimtigen Nachgang auf der Zunge relativ fest, man kann ihn als „so gerade nicht anstrengend“ einstufen. Aufgrund des Formates entpuppt sich die Flammannahme als widerspenstig, aber diesen kleinen Arbeitsaufwand entschädigt die Enclave Broadleaf Toro ab dem ersten Zug mit recht kräftigen Aromen von trockener dunkler Schokolade mit gerösteten Kakao-Nibs und süßes Leder. Dahinter finden sich röstig-holzige und dezente mineralische Noten, reif und laubig, mit feiner Würze auf der Zunge. Alles wirkt, wie das Deckblatt, sehr "dunkel". Der Duft erinnert zeitweise an Zuckerwatte und Popcorn. Retronasal zeigt sie viel weißen Pfeffer vor Erdnussbutter. Knapp zwei Zentimeter in die Toro hineingeraucht und sie wirkt wahnsinnig sanft und gefällig bei dunklen Aromen, mit leichter Säure. Nach jedem Zug bleibt ein angenehmer, süßlich-reifer, aber erstaunlich kurz verweilender Nachgeschmack im Mundraum. Die Asche präsentiert sich gleichmäßig marmoriert hellgrau und ist erstaunlich fest, dafür fällt sie dann aber auch ohne große Vorwarnung. Dabei ist das Abbrandverhalten der Toro wohl des speckigen Deckers wegen von Exemplar zu Exemplar sehr unterschiedlich, einen Totalausfall hatte ich jedoch bisher nicht dazwischen. Der Zugwiderstand, der zuerst sehr fest wirkte, öffnet sich während des 1. Drittels. Das 2. Drittel verläuft recht linear. Schokolade, Leder und eine feine Würze stehen im Vordergrund, alles sehr schön eingebunden. Retronasal hat die Toro jetzt weniger Pfeffer, dafür cremige Erdnussbutter- und Leder-Noten. Die Stärke der Enclave Broadleaf hat sich nun bei mittelkräftig eingependelt und der Körper ist nun recht voll (mittelkräftig++), mit kräftigen, dunklen Aromen – dennoch raucht sie sich sehr smooth mit cremiger Textur im dichten Rauch. Das letzte Drittel der imposanten Toro zeigt sich dunkler und schwerer mit Noten würziger, dunkler Schokolade, schwarzem Kaffee und Leder; dahinter blumige und beerige Noten und Popcorn, retronasal wieder mehr Pfeffer mit Zimt und etwas Erdnuss. Der Abgang wird länger mit Anklängen von Bourbon-Fass. Mir gefällt diese Mischung dunkler, fast harter, dennoch süßer Aromen mit dieser unfassbar smoothen Cremigkeit. Die Maduro-Süße ist herrlich in die kräftig-würzigen Nicaragua-Tabake eingebunden. Für mich ist die Enclave Broadleaf Toro ein herrlich smoothes, im Durchschnitt über zweistündiges Raucherlebnis mit kräftigen dunklen Aromen. Immer wieder gerne.



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