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PDR Abe Flores El Criollito Robusto
verifizierter Kauf

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die El Criollito ist eine angenehme, milde Zigarre. Sie beginnt mit ein bisschen Pfeffer, der macht aber schnell zugunsten extrem dezenter Holz- und Röstnoten Platz. Sie wartet mit süßholzigen Aromen auf, die zum 2. Drittel hin Unterstützung von Aromen gerösteter Kaffeebohnen und bekommen. Im 2. Drittel wird auch klar, dass die Robusto in Sachen Körper, Aromen und Stärke nicht mehr an Kraft zulegen wird. Sie bleibt mild und unkompliziert. Dezent floral-fruchtige Noten kommen auf, mit einer Idee Minze. Eine Mojito-Zigarre, auch wenn sie bei stärkeren bzw. aromatischeren Getränken untergeht (meiner Meinung nach). Im letzten Drittel kommt der Pfeffer zurück und die Süße schwindet. Die dezente Minznote finde ich extrem angenehm, für meinen Geschmack könnte die El Criollito Robusto aber in Sachen Aromen knackiger sein. Vielleicht versuche ich mal die Half Corona, evtl. hat diese durch das geringere Ringmaß den "Kick", den ich mir hier erwünscht habe.



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Buena Vista Dark Fired Kentucky Toro

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Toro hat ein schönes, gleichmäßig hellbraunes Deckblatt, das weder dunkle Spots noch Risse/Löcher hat. Der stark, jedoch mit sehr dünnen Venen geäderte Decker fühlt sich angenehm an den Fingerspitzen an, ein bisschen speckig, sehr glatt, doch mit feinen „Härchen“. Allerdings wirkt die Toro recht lose gedreht, liegt leicht in der Hand und gibt auf Druck extrem nach – interessant ist dabei die Elastizität des wie an Fuß und (nach dem Anschneiden) am Kopf erkennbar sehr fetten Deckers. Der Kaltgeruch ist ein Fest, wirklich eigenwillig und vielversprechend. Holzrauch und Schwarzwälder Schinken, kräftig und alles andere überdeckend – ich hatte sofort Bock auf ein Steak und einen Ardbeg An Oa. Der Anschnitt ist easy, ABER: der Filler ist sehr lose; ich hatte erstmal viele Tabakfussel und -Krümel im Mund. Das war nicht die einzige Überraschung nach dem Anschnitt, auch der Kaltzug ist verwirrend: hier ist nix von dem Raucharoma zu merken, ich konnte nur eine grasige Note erahnen… Bei der Flammannahme merkt man dann erneut, wie wenig Tabak man hier in das sehr schön ausgeführte Format gepackt hat – Vorsicht ist geboten; sie saugt. Gemessen am Kaltduft startet die Buena Vista Dark Fired Kentucky Toro, einmal entfacht, brutal mild und zurückhaltend; grasige, an nasses Heu erinnernde Aromen stehen im Vordergrund, dahinter zu erahnen die Idee des über Holzkohle räuchernden Schwarzwälders. Die Toro braucht ein bisschen, um sich zu adjustieren, doch dann stehen geräuchertes Holz mit Erde und etwas Leder im Vordergrund; an der Nase dahinter recht mild eine feine Würze mit einer zurückhaltenden Prise Pfeffer. Im Nachgeschmack findet sich dann auch fast nur diese feine Würze, etwas Trockenes und eine erstaunliche Süße, da scheint etwas auf dem Grill zu karamellisieren. Die Asche ist dabei schön weiß-hellgrau gemasert, erstaunlich stabil für so einen losen Wickel, hält 2-3 cm und dann sieht man die Solbruchstelle. Die Blattadern, die der Decker aufweist, flaken weg, doch sonst ist die Asche sehr stabil. Der mitteldichte Rauch hinterlässt ein irgendwie „fettiges“ Gefühl im Mundraum. Im 2. Drittel zeigt sich die Toro dann in ihrer ganzen Pracht: sie ist gerade mal mittelkräftig; der Körper ist aber schön voll, medium+. Jetzt steht auch der angepriesene Holzrauch im Vordergrund, ohne, dass es zuviel oder seltsam wirkt; die Toro ist gut ausbalanciert. Auch der Raumduft ist jetzt fein rauchig, der Ardbeg passt – allerdings vorsichtig genossen mit seltenen Sips, denn die Toro ist viel milder als der Kaltduft erwarten lässt. Leider löst sich bei meinem Exemplar jetzt langsam aber sicher das Deckblatt am Mundende… Hat da gerade irgendwer Holz in den Smoker gelegt? Der Holzrauch und diese Note von karamellisierendem Fleisch sind wirklich eine herrliche Abwechslung zu „herkömmlichen“ (ahahahaha) Cigarren, allerdings fehlt mir sonst eben das an dieser Cigarre: Abwechslung. Die Aromen sind ausbalanciert, aber zu „hell“ und leicht, um gegen eben das Raucharoma „anzustinken“. Etwas mehr Kraft und ein vollerer Körper hätten ihr gutgetan; so tendiert sie zur „Gefälligkeit“. Im letzten Drittel bleibt der Holzrauch prominent, die „Schwarzwälder Noten“ werden fleischiger. Salzige Noten gesellen sich zu der Süße im Nachgeschmack. Die grasigen und feinwürzigen Noten werden kräftiger, an der Nase wirken sie „frischer“. Der Rauch wird trockener, macht durstig. Es entwickeln sich nussige Noten (ein bisschen wie der Geruch von gerade vom erdigen Strauch gezogenen, zwischen den Fingern zerriebenen Erdnuss-Schalen) – doch kurz bevor das Entfernen der Banderole zum weiteren Genuss notwendig wird, mogeln sich bittere Noten ein – ich bin mir nicht mehr sicher, ob der Islay das richtige Pairing ist. Nach einer Stunde und 15 Minuten landet sie im Ascher. Das ist recht kurz für eine Toro, finde ich. Die Buena Vista Araperique Dark Fired Kentucky Toro brennt schön gleichmäßig, aber sehr zügig ab, nur im 2. Drittel brauchte sie ein bisschen Nachhilfe. Dafür, dass sie so lose wirkt und so zügig runterbrennt, raucht sie sich erstaunlicherweise nicht heiß – dennoch wird sie im Rauchverlauf sehr matschig zwischen den Fingern, was ich aber bei meinem Exemplar jetzt mal auf den sich konstant lösenden Decker schieben möchte. Fazit: Fire Cured Tabak ist ein Experiment, das man gerne öfter machen kann – dann für mich aber eher wieder mit der MUWAT Kentucky Fire Cured von Drew Estate. Denn das eigentliche Raucherlebnis wird hier meiner Meinung nach nicht dem Kaltgeruch der Cigarre und somit der Erwartung gerecht und das killt für mich ihren X-Faktor.



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Flor Real Scarlett Blue Toro

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Flor Real Scarlett Blue Toro kommt schön, aber unauffällig daher, mit einem Ring wie man ihn schon tausendfach gesehen hat und auch abgesehen von einem gleichmäßigen, leicht orangenen Schimmer des Deckblattes gibt es hier absolut nichts besonderes zu berichten. Sie liegt gut in der Hand und gibt auf Druck ordentlich nach, was das ölige und geschmeidige Deckblatt mit seinen wenigen prominenten Venen und dem kaum fühlbaren Flaum problemlos mitmacht. Kalt duftet sie angenehm grasig-zitronig mit etwas Holz und Pfeffer. Am Brandende kommen Leder, Holz und würzige Noten durch. Der Kaltzug präsentiert sich – nachdem man die Kappe verarztet hat, die bei jedem der drei verköstigten Exemplare, egal, ob gecuttet oder gebohrt, aufplatzte – unauffällig und mit sehr dezenten Noten von Holz, Zitrus, etwas Würze, einer Idee Nuss und Salz auf den Lippen. Wenn man sie dann nach einem recht langwierigen Prozess entfacht hat, beginnt die Toro sehr holzig mit dezenten Nuss-Noten. Retronasal kommen grasige Noten und etwas Karamell auf. Nach nur wenigen Zügen kommen süße Noten röstiger Vanille mit etwas Zimt durch. Und der Abgang: glänzt durch Abwesenheit. Der Zugwiderstand ist etwas lose, der Rauch dünn, hat aber eine herrlich cremige Textur und die Asche ist fest und herrlich hell mit leichtem Blaustich. War die Scarlett Blue Toro bis hierher in allen Belangen vielleicht mild+, wird der Körper jetzt voller und kratzt an der Medium-Marke. Dabei gibt aromatisch Holz weiterhin den Ton an. Dahinter liegen würzige Vanille-Noten mit mehr Zimt, im aufkommenden, kurzen Abgang noch mehr Holz und dezente Kakao-Noten. Retronasal bleibt es grasig-würzig, jedoch mit weniger Süße. Die Toro brennt recht zügig ab, etwas wellig, aber weit weg von problematisch. Im letzten Drittel wird der cremige Rauch süßer mit noch immer sehr präsenten Noten von Holz und Vanille. Dahinter wie im Abgang finden sich dezente Noten von Kakao. Retronasal verschwinden die grasigen Noten, sie wird angenehm würzig-süß mit leichten Pfeffernoten. Mit kurzen 80 Minuten ist die Flor Real Scarlett Blue Toro ein angenehmer Vormittags-Smoke, der jedoch bereits während des Genusses nicht so richtig in Erinnerung bleiben will – das einzige, was mir wirklich in Erinnerung geblieben ist, das sind die Zitrusnoten aus dem Kaltduft, die ich im Aromenprofil schmerzlich vermisst habe.



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Rocky Patel Quarter Century Robusto
verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Rocky Patel Quarter Century Robusto kommt in einem schön ausgeführten, etwas längeren und dadurch schlank wirkenden Robusto-Format daher, bei dem in meiner Hand liegenden Exemplar mit einem schon fast 109-style Kopf, was jedoch meines Erachtens eher ein Zufall ist als gewollt. Was die Gestaltung der Ringe angeht, werden die Sachen von Rocky immer interessanter, hier zumindest, was den Hauptring angeht. Dieser ist ansehnlich desingt, klar, und nicht überladen, dennoch edel. Wie schon bei den Releases der Marke in den vergangenen Jahren wirkt es allerdings so, als hätte die Marke keinen wirklichen eigenen Stil mehr oder ihn noch nicht gefunden; die Ringe wirken immer wie irgendwo anders abgekupfert – und dann viel besser gemacht. Apropos „besser“ – auf den 2. Ring hätte man hier in meinen Augen besser verzichtet. Er ist zwar gut abgestimmt, stört dennoch, vor allem durch die Schriftart, die nicht mit der des Hauptringes harmonieren will. Harmonieren tun beide Ringe jedoch mit dem fehlerfrei gleichmäßigen San Andrés Deckblatt, das farblich irgendwo zwischen Maduro und Oscuro liegt. Nur wenige, dünne Blattadern und feinster Zahn zieren das sich rau, pelzig und ledrig-speckig – doch etwas trockener als erwartet – anfühlende Deckblatt. Die Rocky Patel Quarter Century Robusto liegt sehr leicht in der Hand und gibt auf Druck ordentlich nach. Sie ist wirklich sehr weich gerollt und bei genauer Inspektion resultiert der visuell 109-style Kopf daraus, dass der Zylinder am Mundende extrem unterfüllt ist. Kalt duftet die Robusto recht kräftig nach Leder, Kakaopulver und saurer Erde, am Brandende ist der Duft noch einmal kräftiger und würziger mit mehr Erde, Holz, Zimt und Noten, die mich sofort an gebackenes Müsli erinnern. (Trotz des unterfüllten Mundendes lässt sie sich leicht anschneiden und fusselt auch nicht.) Auch im Kaltzug finden sich die Noten von gebackenem Müsli wieder, auch hier mit etwas Zimt. Dazu kommen Noten von Walnuss-Schale, ganz leichte Anklänge von Karamell und altes, fades Popcorn. Durstig saugt das Brandende die Flammen auf und einmal entfacht startet die Rocky Patel Quarter Century Robusto mit klaren Noten von gebackenem Müsli und Popcorn. Dahinter liegt etwas saure Erde und Leder. Retronasal kommt zuerst nur Zimtschärfe vor leichten Anklängen von Nuss. Das Profil bekommt schnell eine sehr nussige Qualität, was meine Assoziationen von gebackenem Müsli noch verstärkt. Dahinter liegen holzige Noten, Leder und Zimtwürze, im Abgang bleiben Erde und Pfeffer. Retronasal geht die Schärfe zurück und die Noten von Zimt bekommen eine cremig-sahnige Textur; im Finish liegt Holz, ein bisschen wie altes Sherryfass. Aufgrund der losen Rollung brennt mein Exemplar der Rocky Patel Quarter Century Robusto leider mit null Zugwiderstand leicht wellig und extrem zügig ab, dabei wird der zu Beginn mäßige Rauch mit seiner leicht holzig trockener Textur immer üppiger und vernebelt ab dem 2. Drittel den ganzen Raum. Bisher in allen Belangen medium+ nimmt zu Beginn des 2. Drittels der Körper etwas zu, bleibt jedoch auf halber Strecke zwischen medium und voll. Auch im 2. Drittel wird das Profil weiter von nussigen Noten angeführt, aber die Müsli-Assoziationen verschwinden. Dahinter liegt vor allem allerlei Erde und etwas Pfeffer, im Abgang bleiben Zimt und nussige Noten. Retronasal finden sich Noten von Leder, Popcorn, Zimt und helle fruchtige Noten vor zunehmend an Whisky erinnernden holzigen Noten im Finish. Im letzten Drittel dann werden die nussigen Noten von Noten von auf einem Holzkohle-Grill anbrennendem Fleisch aus dem Vordergrund verdrängt. Dahinter und im langen Abgang findet sich nur noch Erde. Auch retronasal ist Erde tonangebend, dahinter liegen weiterhin besagte Whisky-Assoziationen, die jedoch mehr Torf bekommen. Die Rocky Patel Quarter Century Robusto hat ein erstaunlich ungewöhnliches Profil und dieser Blend könnte mich vielleicht wieder mit Rocky Patel versöhnen – leider brannte mein Exemplar aufgrund der nicht allzu guten Konstruktion viel zu schnell runter, sodass ich sie trotz des Formates nach gerade mal einer Stunde und 10 Minuten weglegen musste. Werde sie nachordern und gucken, ob mein Exemplar ein Montagsmodell war.



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Laura Chavin Classic No. 1 Virginy (Toro)
verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Wie auch bei den anderen Linien der Marke Laura Chavin kommt die „Virginy No.1 Toro Edition 2019“ mit Ringen geziert daher, die zurückgenommen und mit klaren Linien edel desingt sind und mich sofort an das Set-Design der Filme aus den 1920er Jahren wie z.B. „Metropolis“ erinnern – wobei ich das Art-Deco-Style Logo auf dem Hauptring noch immer nicht verstanden habe… Die Ringe sind farblich besonders durch den Bronze-Ton sehr gut auf das gelbstichige und (leicht bleich) stumpf wirkende Claro-Deckblatt abgestimmt. Das Deckblatt fühlt sich etwas trocken und dennoch sehr elastisch an, dabei abgesehen von den sehr dünnen und dennoch festen Blattadern sehr glatt. Obwohl es sich trocken anfühlt, bleibt etwas auf den Fingerspitzen zurück, wie als hätte man über eine leicht staubige Oberfläche gestrichen. Die kurze Toro gibt auf Druck ordentlich, ja, „schwammig“ nach, ist dabei ungleichmäßig gerollt mit einigen fühlbar unterfüllten Stellen. Dadurch wirkt sie alles andere als so wertig, wie man es bei dem Preis und im Vergleich zu anderen Zigarren aus diesem Preissegment erwartet – und erwarten kann. Spoiler: mein Exemplar der Laura Chavin Virginy No.1 Toro Edition 2019 wird im Rauchverlauf diesen Eindruck leider bestätigen, besonders dadurch, dass der Zylinder ab dem 2. Drittel sehr weich wird. Kalt duftet sie dezent süßlich-holzig mit Noten von Morgentau-feuchtem Laub, Vanille, Sahne und Kaffee, die gut miteinander verbunden wirken. Am Brandende hingegen duftet sie fruchtig sauer mit etwas Milchschokolade. Wie durch Butter geht der Doppelklingen-Cutter durch die Kappe; der anschließende Kaltzug offeriert dann sehr dezente und edle Noten von süßer, fester Sahne, Milchkaffee, Vanille, Erde, Laub; leicht fruchtigen Noten und reifer ehrlicher Tabak bleiben im Abgang. Einmal und sehr zügig entfacht beginnt die Laura Chavin Virginy No.1 Toro Edition 2019 mild und erstaunlich süß mit dezenten Noten von Salzkaramell und Vanille mit sandiger, feiner Erde. Langsam kommen laubig-holzig-waldige Noten und helle, leicht saure Früchte (Äpfel, Birnen?) sowie Milchschokolade und eine dezente Brotsüße hinzu. Salzige Noten bleiben auf den Lippen. Im Abgang liegt eine Melange aus laubig-holzig-erdigen Noten mit Zitronengras. Retronasal ist das Profil grasig-laubig mit feiner Würze (Nelke, Zitronengras) und Zitronenzeste vor einem Hauch Pfeffer. Bei ordentlich dichtem Rauch mit zu Beginn fast staubiger, doch zunehmend buttriger Textur brennt die Toro zwar makellos, aber sehr zügig ab. Dabei muss man dennoch sehr vorsichtig ziehen, um sie nicht sofort zu überhitzen und somit das komplette Profil zu killen, da sie so gut wie gar keinen Zugwiderstand hat. Die uniform hellgraue Asche ist sehr fest, fällt per Drittel. Im zweiten Drittel wird die Virginy No.1 nun mild+ in Sachen Stärke, bei weit vollerem Körper (medium-). Im Profil spielen dabei nun sehr prägnante Noten von Cappuccino und Kakaonibs die erste Geige. Dahinter werden die Gewürz-Noten voller (Nelke, Zitronengras). Noten von Laub, Vanille und Erde stehen im Mittelgrund, dahinter Assoziationen an geröstete Mandeln, Milchschokolade, Salzkaramell und Brotsüße. Retronasal bekommt das Profil durch die präsenter werdenden Noten von Zitronenzeste und Zitronengras langsam eine parfümige, seifige Qualität. Im letzten Drittel wird der Körper flacher, während die Virginy No.1 Probleme damit hat, zu glimmen. Das Profil ist nun weniger spektakulär und komplex, Noten von Erde, Holz kommen mit Zitrusnoten in den Vordergrund, dahinter steht nun trockene Vanille mit Zimt und besagten Gewürzen, sämtliche süße Noten treten in den Hintergrund. Retronasal wird es zunehmend seifig. Der Abgang ist lang und bitter mit grasigen Noten und frischem Laub. Was sehr vielversprechend begann, entgleist im 2. Drittel langsam und das völlig im letzten Drittel. Mich hat sie nach exakt anderthalb Stunden verwirrt und etwas enttäuscht zurückgelassen. Der Preis scheint mir persönlich hier vollkommen ungerechtfertigt – wenn wenn man unbedingt eine Zigarre in diesem Preissegment genießen möchte, greife man doch zu einer Padron, Cohiba, Davidoff oder Patoro.



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Adventura Cigars The Explorer Gran Toro box pressed (54x6)

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Adventura & McKay Cigars The Explorer Gran Toro boxpressed hat ein ansehnliches Format mit dem gut ausführten ovalen boxpress mit seinen weichen runden Kanten. Weich ist sowieso haptisch ein bisschen das Leitmotiv der Gran Toro, denn sie gibt auf Druck nicht nur ordentlich nach, das Milchschokoladen-Colorado- Deckblatt – das übrigens bei der Gran Toro ganz anders als bei den anderen Formaten so gut wie makellos erscheint – fühlt sich auch pelzig weich an; dabei trocken und ölig zugleich, hinterlässt ein kristallines, klebriges Gefühl auf den Fingern. Wie auch bei der Corona Gorda und der Torpedo runden feines Haar, kaum sichtbarer Zahn und wenige, aber feste Blattadern das Bild ab. Rein haptisch wirkt die Gran Toro boxpressed gut konstruiert. Der süße Kaltduft offenbart etwas kräftigere Noten von Leder, Karamell, Schokolade und etwas Paprikapulver, am Brandende liegt das Augenmerkt auf Noten von Nesquik-Kakaopulver mit einer leichten Kaffee-Note und dezenter, trockener Würze, die an Maggi erinnert. Nach problemlosen Anschnitt offeriert der Kaltzug dann Noten von Holz, Leder, etwas Salzkaramell und ganz weit entfernte Anklänge von Anis hinter Paprika, edelsüß. Salz bleibt auf den Lippen zurück. Es ist noch eine andere Note präsent, eine Süße, die ich jedoch nicht gefasst kriege. Nach ziemlich langwierigem Entfachen beginnt die Adventura & McKay Cigars The Explorer Gran Toro boxpressed mit grasigen sowie Holz- und Karamell-Noten. Entfernte Erinnerungen an sandige/lehmige Erde kommen auf. Hin und wieder kommen hintergründig frische Anklänge von Minze durch. Die Gran Toro boxpressed ist ziemlich mild, der Körper (medium-) wird langsam voller, Noten von dunkler und Milchschokolade sowie Nuss kommen hinzu. Retronasal stehen dem cremig-süße Noten von altem Leder, Laub, Waldboden und röstigem Steak mit ganz dezentem Pfeffer entgegen. An der Nase liegen süße Noten von altem Leder und Holz mit karamellisierendem Kakao. Erde und Pfeffer bleiben im würzigen Abgang. Der Zugwiderstand ist bisher ein kleines Phänomen, zumindest für mich. Boxpressed – oder „soft-pressed“ – Zigarren haben doch oft einen recht leichten Zug; und bei dieser Gran Toro boxpressed ist der Widerstand extrem leicht bis nicht vorhanden – doch sie raucht sich so bei perfektem und gemächlichen Abbrand erstaunlich gut (mit Ausnahmen; siehe unten). Die Asche ist wie bei den anderen Formaten sehr hell, sehr locker und sehr flockig, das Rauchvolumen hingegen dünner, mit der Textur von Kondensmilch. Im 2. Drittel wird die Adventura & McKay Cigars The Explorer Gran Toro boxpressed stärker (medium-) bei gleichbleibendem Körper (medium-) und das Profil wird erdiger, holziger, röstiger und fleischiger – ohne dass sie ihre Cremigkeit verliert. Die Noten von dunkler Schokolade verlieren ihre Süße, die Noten von Milchschokolade weichen denen von karamellisierendem Kakao. Assoziationen von Honig-Salz-Nussmix kommen auf. Hin und wieder kommt Salzkaramell durch, hin und wieder Anklänge von Marzipan. Retronasal wirkt das Profil nun hingegen trockener, mit mehr Erde und Steak, der Pfeffer wird kräftiger. An der Nase hingegen wird es zunehmend süß fruchtig. Eine andere Note ist recht präsent und es macht mich fuchsig, dass ich sie nicht gefasst kriege. Das Rauchen wird langsam aber sicher etwas nervig, denn die Gran Toro „versteinert“ immer wieder direkt an der Glut, wodurch sie heiß wird und zum Erlöschen neigt. Im letzten Drittel wird das Profil zugleich süßer und würziger; Holz und Erde werden präsenter. Süßes Leder und grasige Noten feiern ein Comeback. Leider wird das Profil zunehmend hohl, da das Abbrandverhalten außer Kontrolle gerät. Das „versteinern“ an der Glut hat sich nicht gelegt und es kommt brachialer Schiefbrand – eins von zwei Exemplaren brannte nur noch auf der Hälfte ab – hinzu. Nach einer Stunde und 20 Minuten habe ich sie mit zwei unein Geistern in meiner Brust abgelegt. Die Adventura & McKay Cigars The Explorer Gran Toro boxpressed ist nicht einfach zu rauchen – zumindest waren meine beiden Exemplare das nicht. Das schlägt sich leider auch in den Aromen nieder, denn wenn sie an der Glut „versteinert“ und sich zuzieht, wird das Profil hohl, es kommt kaum noch etwas am Gaumen an. Aber wenn sie gerade vernünftig brennt und so ihr volles Potential zeigen kann, dann ist die Adventura & McKay Cigars The Explorer Gran Toro boxpressed von den Formaten, die ich aus dieser Serie bisher probiert habe, definitiv mein absoluter Favorit.



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CAO Amazon Basin Fuma em Corda

Länge: 15.24Durchmesser: 2.30 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die CAO Amazon Basin hat bei mir einst eingeschlagen wie eine Bombe. Also musste ich natürlich die Nachfolgerinnen dringend ausprobieren. Die erste der beiden, die vom Format her mit ihrem 58er Ringmaß viel brachialere CAO Amazon Fuma em Corda, war dann ein absoluter Rohrkrepierer für mich. Und das hat sich leider nach gut zwei Jahren mit meinem letzten Exemplar dann nochmal bestätigt. Sie sieht wirklich klasse aus mit dem schön kastanienbraunen Deckblatt, das irgendwo zwischen Colorado und Colorado Maduro mäandert. Es ist rau und ölig und übersäht von dunklerem Zahn, dicken Adern, feinen Spots und dunklen Stellen, kurz: rustikalst. Sie wirkt zwar uneben, ist aber gleichmäßig bombenfest und schwer; der „Ring“ aus einem Tabakstrank gibt dem Ganzen noch ein wenig mehr des rustikalen Touchs und abgesehen davon, dass ich die Idee von Tabak als Ring oder Logo sehr gelungen finde – besonders bleiben mir da wohl immer die originale „The Face“ aus der Monster-Serie von Tatuaje, bei der ein Fetzen helleren Tabaks die Maske von dem kettensägenschwingenden Leatherface aus dem grußartigen „The Texas Chainsaw Massacre“ von Tobe Hooper immitiert sowie das wirklich wundervoll ausgeführte „E“ in der Raute des helleren Blattes bei der Epic San Andrés Project E im Gedächtnis – man sieht der Fuma em Corda einfach an, dass der Tabakstrang einfach viel zu fest um sie geprügelt wurde. Spoiler: ja, ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass das einen großen Teil der Zug- und Abbrand-Schwierigkeiten ausmacht. Die Fuma em Corda verströmt förmlich einen angenehmen, würzig-süßlichen Kaltgeruch, der auch nach über zwei Jahren noch die zu erwartende Stärke vermittelt, am Brandende wirkt sie blumiger, waldiger und frischer mit einem Hauch nussiger Noten. Der Anschnitt ist ein inneres Blümchenpflücken, die Kappe „platzt“ auf leichten Druck ab, ohne dass man die Fillertabake anschneidet. Hier fällt sofort der dicke Strang fast schwarzen Tabaks in der Mitte des Wickels ins Auge, der einen weiteren Teil der Abbrandprobleme ausmachen wird. Der Kaltzug zeigt dann schon deutlich einen viel zu fest geschlossenen Zug und bestätigt die Annahme, dass die den Ring ersetzende Tabakkordel zu fest drumgezogen ist. Geschmacklich zeigt sie sich, wahrscheinlich auch deswegen, zurückhaltend mit Leder, Tabak einer frischen Süße und Zimt. Diese eigene, zimtartige Süße ist typisch für die CAO Amazon Reihe. Einmal unter Feuer, startet die CAO Fuma em Corda in allen Belangen bereits ganz knapp unter mittelkräftig, mit Noten von Erde, Stall und Leder hinter einer prominenten Zimtnote mit viel Süße und leichter Schärfe. Retronasal sind cremige Noten von Leder, Zimt und Nuss im Vordergrund. Der Abbrand ist schnell außer Kontrolle und nach dem ersten Nachfeuern wirkt das Profil ausgeglichener und somit erstaunlich mild bei präsenten, reif wirkenden Aromen. Das zweite Drittel beginnt dann auch sofort mit erneutem Nachfeuern, und da sind wie aus dem Nichts plötzlich Pfeffernoten und Ideen von Popcorn/Zuckerwatte im Vordergrund, vor der Zimtsüße und floralen Noten. Retronasal werden die Nuss-Noten präsenter, „Holzmandeln“ ist das erste Wort, das mir in den Sinn kommt, um diese Noten zu beschreiben. Die CAO Fuma em Corda wird nicht kräftiger und der Körper wirkt mir auch nicht viel voller, aber da ist ordentlich Power in den Aromen, die keine große Änderung erfahren, jedoch eine tolle Mischung eingehen. Der dichte, aber nicht raumvernebelnde Rauch ist etwas trocken, man hat häufiger das Bedürfnis nach einem Schluck Wasser. Im letzten Drittel wird dann alles etwas kräftiger (mittelkräftig+), frisch geröstete Mandeln gepaart mit einer Zimtsüße liegen im Vorder-, Noten von Holz, Brot, Leder und eine reife, florale Note im Hintergrund. Retronasal bleibt es zimtig, holzig, pfeffrig, nussig, doch es schleicht sich zunehmend eine Kaffee-Note ein (mehr Crema als der Kaffee selbst). Der Tabak des Ringes gibt dem Ganzen noch einen interessanten Zimt-„Kick“, danach schleicht sich gegen Ende eine Vanille-Note ins Profil. Alles in allem wäre die CAO Amazon Fuma em Corda ein großartiger Smoke, wären da nicht die Zug- und Abbrandprobleme, die das Gesamterlebnis zunichtemachen. Bis zum Mittelmarker war die ständige Bereitschaft des Feuerzeuges wegen Schiefbrand gefordert, ab dem Mittelmarker neigt sie dann auch noch stark zum Erlöschen. Die Hoffnung, dass die Zeit dieses anstrengende bis katastrophale Abbrandverhalten zu zähmen weiß, ist über die wahrscheinlich auch durch das ständige Nachfeuern fast zweieinhalbstündige Rauchdauer gestorben. Schade – aber es gibt ja noch die Anaconda!



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Padilla Finest Hour OSCURO Toro

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Padilla Finest Hour Oscuro Toro einfach nur schön. Die stylisch designten Ringe stehen mit ihren schwarz-goldenen Farben dem etwas grauen, leicht stumpfen, stark fleckigen und grob geäderten Connecticut Broadleaf Oscuro Deckblatt mit seinem sicht- und spürbarem dunklen Zahn sehr gut zu Gesicht. Eine einzige, brutale und wie gebügelt wirkende Blattader, die ich schon fast als Ast bezeichnen mag, gibt dem Deckblatt etwas extrem Rustikales. Das klassische Toro-Format ist schön anzusehen – obwohl sie hastig mit zwei linken Händen gewickelt wirkt. Sie wirkt uneben, dennoch fest, und schwer, trotz der vielen unterfüllten Stellen. Auf den Fingerspitzen fühlt sie sich rau, pelzig und ölig an. Kalt duftet sie stallig, ledrig und fleischig mit einer süß-nussigen Würze, am Brandende kommen Noten von gewürztem Brot hinzu. Das macht Bock auf mehr. Beim Anschneiden ist bei meinem Exemplar der Rest von der etwas ungekonnt aufgesetzt wirkenden Kappe abgeplatzt und – ZACK! – löst sich am Mundende das Deckblatt ab. Glücklicherweise sind die Ringe so lose, dass man sie hochschieben und so weiteres Ablösen verhindern kann. Das wird dann später spannend, wenn ich an den Punkt komme, dass ich die Ringe entfernen muss, um weiterrauchen zu können, aber jetzt erst einmal lasse ich mir das Rauchvergnügen davon nicht schmälern. Der Kaltzug kommt viel unauffälliger daher wie der Kaltduft, mit Noten von gewürztem Brot vor „würzigem“ Rohrzucker und steiniger Erde. Einmal entfacht, tritt die Padilla Finest Hour Oscuro Toro eingebunden an mit süßem Leder und Erde (feuchter Waldboden), nussig-süßem Bratenjus und würziger Creme. Retronasal ist sie röstiger (Grill-Assoziationen), süßer, mit Karamell und Tannenholz. Eine leicht holzige Pfeffer-Würze liegt im Abgang, an der Nase kommen süßliches Holz und Laub hinzu. Gegen Ende des ersten Drittels kommen ganz leichte Kakao- und Vanillemilch-Assoziationen kommen auf, die lange cremig-süß mit leichter mineralischer Säure am Gaumen kleben. Bei perfektem Zugwiderstand und sehr dichtem Rauch mit milchiger Textur, der wie nach einem Schluck Mineralwasser leicht nach kribbelt, brennt sie noch gleichmäßig mit recht fester, ansehnlicher, gleichmäßig hellgrauer Asche ab. Kratzte die Toro bis hierher in allen Belangen so gerade an der Medium-Marke, so wird sie im zweiten Drittel kräftiger. In Sachen Stärke würde ich sie nun bei „medium“ einordnen, Aromen und Körper sind etwas schwerer, aber nur etwas, bei „medium+“. Dabei wird sie eingebundener, süßer, fruchtiger. Holzig-nussig-röstige Noten binden alles fein ein, ich vermisse ein bisschen einen würzigen Konterpart. Der findet sich retronasal, wo BBQ und Zitrus-Assoziationen aufwarten. Feuchter Waldboden und ein wenig nussig-süße Creme liegen im Abgang. Leider wird der Abbrand jetzt nicht nur einfach schief, nein, die Einlage überholt Deck- und Umblatt, das reguliert sich aber langsam zur Mitte hin von selbst – nur, um im letzten Drittel dann zum Ausgehen zu neigen. Für die Geduld, die man mitbringen muss, um sie zu genießen, belohnt die Toro einen jedoch mit kräftiger werdenden Aromen (medium++), getragen von Assoziationen von Waldboden, über schwelendem Tannenholz röstendem Fleisch und einer karamellisierten Röstsüße mit Leder. Holzig-würzige Creme ist zurück, zusammen mit Noten von Kakao und Vanille. Der Abgang bleibt klebrig lang und bringt Popcorn-Assoziationen mit sich. An der Nase dominieren nussig-ledrige Noten, retronasal mineralisch-steinige Erde mit etwas zu dezenten Pfeffer-Noten. Abgesehen von dem ständig erforderlichen Nachfeuern ist Nachfeuern ist für mich dieses letzte Drittel der absolute Knaller und IT-Faktor der Padilla Finest Hour Oscuro Toro – auch das Deckblatt löst sich nach Entfernen der Ringe nicht weiter ab! Nach einer Stunde und 45 Minuten schleichen sich salzig-bittere Noten ein und zeigen sehr deutlich, dass dieses Vergnügen jetzt vorbei ist. Gefällt mir, auch wenn es um Längen raffiniertere und komplexere Connecticut Broadleaf Zigarren gibt.



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Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die La Familie Edicion II kommt mit einem sehr uninspiriert designten Ring daher - aber die Fat Robusto ist schon ein geiles Format, vor allem, wenn sie so ausgeführt ist wie dieses Exemplar. Sie ist wirklich schön gleichmäßig und dabei so fest, dass sie auf Druck kaum nachgibt. Dabei ist sie doch erstaunlich leicht für ihr Format. Das Deckblatt ist fest und fett, wirkt dabei sowohl etwas trocken als auch von der Textur her fast so glatt wie das Papier des Rings. Es ist nur fein geädert mit einem gleichmäßigen hellen Claro, das im Sonnenlicht leicht schimmert und duftet sehr kräftig mit Noten von Gras, Karamellsüße, etwas Salz und Maggi-Würze. Am Brandende kommt eine dunkle Röstsüße mit Graubrot durch und etwas Trockenes, das mich an Backpulver erinnert. Die äußeren Werte stimmen hier, sie wirkt gut konstruiert und duftet appetitanregend. Der Anschnitt hält dann allerdings den ersten Dämpfer bereit: es ist die reinste Fusselparty. Im Kaltzug präsentiert sich die La Familia Edicion II erstaunlich mild und nichtssagend nach dem doch sehr präsenten Kaltduft. Grasige, eher trocken heuige Noten lassen sich erahnen, eine leicht karamellige Süße und Maggi-Würze liegen im Abgang, ein Hauch, der denjenigen. Der sucht, belohnt. Das Deckblatt hinterlässt eine Idee Salz auf den Lippen. Nach dank widerspenstiger Flammannahme langwierigem Entfachen beginnt die La Familia Edicion II dezent grasig-salzig. An der Nase findet sich kräftiger, ungesüßter Mandelmus und retronasal holzig-süßliche Noten mit Zitrus und – ganz verhalten und hintergründig – etwas frisch gemahlenem weißen Pfeffer. Langsam aber sicher setzt sich eine nussige Röstsüße durch. Dabei ist sie vielleicht mild++ mit flachem Körper und milden Aromen. Die auf den ersten Blick beispielhafte Konstruktion löst sich langsam aber sicher auf, die Vegas de Santiago Heritage La Familia Brotherhood White Edition wird brutal weich beim Rauchen. Dagegen ist die hellgraue und schön marmorierte Asche recht fest, hält bis zur Hälfte – und hält sozusagen die Fassung der Robusto. Umso weicher die Zigarre wird, umso loser der zu Beginn perfekte Zugwiderstand. Im zweiten Drittel nimm sie etwas an Fahrt auf, jetzt würde ich sie als mittelkräftig bezeichnen, Aromen und Körper bleiben jedoch dahinter zurück (mild++). Trocken holzige und grasige Noten stellen sich in den Vordergrund, an der Nase liegen Mandeln mit Maggi-Würze, retronasal Holz und Zitrusnoten. Der Abgang ist trocken, fast etwas kreidig. Die Süße ist leider weg, so ist das Raucherlebnis nun etwas verwirrend, da diese die anderen Aromen zuvor schön rund eingebunden hat. Bei weiterhin durchschnittlichem Rauchvolumen wird der bisher wellige, aber unproblematische Abbrand langsam schwierig und fordernd, das Feuerzeug sollte bereitgehalten werden. Auch fallen im letzten Drittel die Aromen und der Körper immer weiter hinter die mittelkräftige Stärke der La Familia Edicion II. Säuerlich grasige und bittere Noten übernehmen das Profil. Etwas Salz findet sich im Abgang, der von Gras und Marzipan-Noten dominiert wird. Nach knapp anderthalb Stunden fällt mir zu der Vegas de Santiago Heritage La Familia Brotherhood White Edition kein besseres Fazit ein als eines, welches ich vor einiger Zeit bereits zu der Skull 77 Unicos zog (ich zitiere mich hier selbst, ich selbstverliebter Snob!): „Zugegebenermaßen werde ich aus dieser Zigarre nicht so richtig schlau; das geht mir bei Vegas de Santiago Zigarren irgendwie durch die Bank weg so […] sie rauchen sich sehr angenehm, aber irgendwie stechen sie für mich aus der Masse überhaupt nicht raus“.



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Drew Estate Acid Mega

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Riecht nach Patchouli, schmeckt nach Gras und auf den Lippen bleibt ein Kilo Raffinadezucker... so bleibt's. Wer es mag... sollte darüber nachdenken, zu vapen. Jaja, ich weiß, über Geschmack kann man streiten, dafür braucht's aber dann auch Geschmack.



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Akra Angel 1899 Coronita

Länge: 10.16Durchmesser: 1.59 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Akra Angel 1899 Coronita kommt krumm und schief daher, geziert von einem Ring, der entweder zu breit ist für das Artwork oder anders herum, wodurch das Artwork umso mehr wie ein vom Lehrling in den späten 90ern gestochenes Arschgeweih wirkt – sehr einfach, dezent unsymmetrisch und für die vorhandene Fläche zu klein. Die Coronita wirkt hastig gewickelt, ist sehr weich und liegt sehr leicht in der Hand. Das papierene Deckblatt hat ein wirklich sehr schönes natürliches Maduro mit einem leicht rötlichen Schimmer, fühlbaren, festen Blattadern und ist marmoriert mit vielen dunkleren, fast schwarzen Flecken. Sie duftet kräftig stallig-tabakig-ledrig, am Fuß kommen Noten von süßem Kaffee mit Erde und frischen Noten von morgentaunassem Laub auf. Abgesehen von dem Ring, den man nicht mitraucht und den man einfach entfernen kann, machen die äußeren Werte des kleinen Engelchens Lust auf mehr. Der Anschnitt jedoch ist mit Vorsicht auszuführen, denn der Decker erweist sich als brüchig und die lose Einlage kann dem geringen Druck des Doppelklingen-Cutters kaum etwas entgegensetzen. Kalt zeigen sich starke pfeffrig-ledrig-erdige Noten und wie zu erwarten einen brutal losen Zug. Pfefferschärfe bleibt lange auf den Lippen und der Zungenspitze. Die Coronita verspricht, kurz und knackig zu sein und bis hierhin verstehe ich den Pairing-Vorschlag, dazu einen Espresso oder eine süße Spirituose zu genießen. Zügig entfacht, beginnt die Akra Angel 1899 Coronita erdig-steinig mit viel Pfeffer und etwas Würze. Retronasal findet sich angenehm viel Pfeffer, dahinter ein wenig mehlig-trockene Erdnuss. Soweit ist sie gut, einzig der von Heu-Noten dominierte, bittere Nachgeschmack stört. Ab dem ersten Zug ist sie in Sachen Stärke auf halber Strecke zwischen mittelkräftig und voll einzustufen, die Aromen sind voll, der Körper jedoch sehr flach. Die Asche der Coronita ist wie zu erwarten sehr lose und hat ein unansehnliches, gelblich-dreckiges Grau. Das Rauchvolumen ist brutal und verströmt einen angenehmen süßlich-nussigen Raumduft – und dieser ist und bleibt das Beste an diesem Mini Stick. Denn im 2. Drittel wird das Aromenprofil kräuterig-grasig mit einer leichten Süße und etwas süßem Nussmus an der Nase. Retronasal kommen Hallenbadassoziationen auf, dafür entschädigt die Coronita einen, indem sie wenigstens auch noch zum Ausgehen neigt. Das letzte Drittel präsentiert sich dann unangenehm, kratzig und bitter und nach nicht einmal 25 Minuten kann ich nur sagen, dass ich nun zum Besänftigen meines Geruchs- und Geschmackssinnes die vorgeschlagene süße Spirituose auf jeden Fall brauche.



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Hemmys Abas

Länge: 16.51Durchmesser: 2.22 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Hemmy’s Aba 56 kommt imposant daher mit einem einfachen und farblich zurückhaltenden Ring, der gut auf den Decker passt. Optisch wurde hier soweit alles richtig gemacht. Allerdings scheint hier jemand sehr von seinem eigenen Namen angetan zu sein, so oft, wie dieser auf dem Ring pragt. Gezählt hab ich sie nicht, aber ein wenig erinnert's mich doch an Kubrick’s grandiosen Shining - "all work and no play makes Jack a dull boy". Für das brutale Format liegt sie erstaunlich leicht in der Hand; sie ist sehr weich und schwammig, hinterlässt ein speckiges Gefühl auf den Fingerspitzen, ein bisschen wie Handcreme. Das Deckblatt ist sehr schön anzusehen mit seinen sehr offensichtlichen, aber feinen Blattadern und seinem marmorierten und von dunkleren Stellen übersäten, hellen, fast erdigen Colorado Claro. Es schimmert leicht im Sonnenlicht – und bei genauer Betrachtung finden sich viele Klebstoff-Reste, ein paar Löcher und Risse auf dem sonst schönen Decker, die größten davon gekonnt unter dem Ring versteckt. Die Aba 56 – zumindest mein Exemplar – ist sehr ungleichmäßig gerollt mit vielen unterfüllten Spots, das Deckblatt ist jedoch meisterhaft angebracht. Die Kappe hingegen nicht, sie scheint den Wickel ordentlich zu quetschen. Kalt duftet sie interessant nach Leder, Nuss und Maggi-Würze, am Fuß kräftiger nach Maggi. Ja, diese Würzsoße. Der Kaltzug präsentiert ebenfalls in erster Linie Maggi mit etwas Holz, Laub und Melasse; dahinter finden sich erdige Noten. Interessant soweit, macht Lust auf mehr. Doch die Aba 56 hat nicht so viel Lust, denn Flammen will sie nicht so richtig annehmen. Hat man sie dann doch zum Glimmen zwingen können, startet sie unauffällig, doch sehr cremig mit Noten von Nuss (ja, Mandelpaste scheint es zu sein), Melasse, Holz, etwas der besagten Maggi und laubigen Noten. Auffällig und angenehm ist der lange erdig-süße Abgang. Retronasal kommen Noten von Laub, Erde, Leder und etwas Tabakschärfe auf. Letztere verschwindet langsam. Der Zugwiderstand stellt sich wider Erwarten (und entgegen des losen Zuges im Kaltzug) als perfekt heraus, die Asche mit ihrem hellen Grau als wahnsinnig flakig. Dabei ist das Rauchvolumen der Aba 56 verwirrend, denn wenn man nicht gerade einen Zug genommen hat, wirkt sie, als wäre sie erloschen. Was wiederum sehr gut zum Abbrandverhalten passt, denn Schiefbrand, tunneln und häufiges Nachfeuern begleiten den Rauchverlauf. Im 2. Drittel zeigt das Profil eine angenehme Melange aus Holz, Nuss, Erde, dezente Kaffeenoten und Assoziationen von Kellogg's Frosties. An der Nase kommen Leder, Erde und etwas nasses Laub hinzu, retronasal vorwiegend Nuss und Melasse vor Maggi. Nach einem mittelkräftigen Start mit sehr milden Aromen und flachem Körper überholt der Körper im Rauchverlauf langsam und gemächlich die Kraft, bis er im letzten Drittel knapp über mittelkräftig einzustufen ist. Im letzten Drittel kommen erdige und ledrige Aromen so gerade noch durch, hin und wieder umspielt von Anklängen von Kaffee; retronasal ein bisschen Nuss und viel Gras. Sie wird aromatisch zunehmend stallig und „duftet“ nach Dung. Die Creme weicht zunehmend einem seifigen Mundgefühl. Für die knapp drei Stunden, die Hemmy’s Aba 56 einem abverlangt, ist das alles ein bisschen wenig und dünn. Ich würde wirklich gerne eine Empfehlung aussprechen – is aba nich.



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Cornelius & Anthony Daddy Mac Corona Gorda (5.5x46)
verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 1.83 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Cornelius and Anthony Daddy Mac Corona Gorda kommt mit einem im Sonnenlicht dezent gelbstichigen Decker irgendwo zwischen Colorado und Colorado Maduro daher, auf dem die 2. Banderole mit ihrem Schwarz sehr hervor sticht, weil sie nicht so ganz dazu passen will. Die Konstruktion wirkt wie die Blaupause der Schwesterserie Meridian, fest in der Mitte, am Mundende leicht unterfüllt, gibt auf Druck ein bisschen nach. Das Deckblatt ist ähnlich glatt mit leichtem Schmirgel, wenigen dünnen Venen, wenig Öl und ebenfalls anfällig, dünn und brüchig mit einigen kleinen Rissen und Löchern. Kalt duftet sie unauffällig mit etwas Leder, etwas Holz und einer unterschwelligen Süße. Nach fusseligem Anschnitt mit sich lösender Blattsäume an der Kappe präsentiert sich auch der Kaltzug unauffällig mit Tabak und würzigen Noten. Schnell entfacht beginnt die Daddy Mac Corona Gorda mit viel Pfeffer, der nur langsam Aromen von scharfem Tabak weicht. Vom Retrohale ist abzuraten, da kann man auch wie Steve O einfach Wasabi schnupfen. Der Zugwiderstand ist so lose wie die flakige, hellgraue Asche, aber noch im Rahmen, das Rauchvolumen ordentlich und der Abbrand eine kleine Katastrophe, mit Tunneln, Canooing und einem ordentlichen Hang zum Erlöschen. Sie hat wenige, dafür leider sehr präsente Aromen bei flachem Körper (medium-, wenn überhaupt) der jedoch von ihrer Stärke (medium++) übertroffen wird. Im zweiten Drittel kommt langsam eine leichte, karamellige Süße auf, die der Cornelius and Anthony Daddy Mac Corona Gorda eine gewisse Komplexität verschafft, die ab der Mittelmarke aber leider dadurch zunichte gemacht wird, dass retronasal außer Pfeffer und einem tiefen Zug aus einer Handvoll brauner Champignons nix zu finden ist. Das letzte Drittel bringt dann Holz, Tabak und etwas Schärfe hinzu und nach einer guten Stunde, die die Corona Gorda es verfehlt, zu überzeugen, reicht es. Ich hoffe wirklich, dass die beiden Exemplare, die ein guter Freund und ich am vergangenen Samstag verköstigt haben, Montagsmodelle waren, aber das war, zu dem Preis, ein No Go par excellence.



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Carlos Torano Single Region Jalapa Churchill
verifizierter Kauf

Länge: 17.78Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die ersten beiden Sachen, die mir auffallen, wo ich dieses Exemplar in Händen halte, sind, dass ich sie damals, als sie auf den Markt kam, bereits mal probiert hatte und, dass sie wirklich viele Jahre „geaged“ ist – zumindest ist das Cellophan dort, wo es mit der Churchill in Berührung war, bräunlich golden eigefärbt. Die Carlos Torano Single Region Jalapa Churchill ist schon eine Erscheinung; sie hat ein imposantes Format mit schön zurückhaltenden Banderolen, die in ihrem Altweiß (wobei ich glaube, dass das damals ein klares Weiß war) und Bordeauxrot schön auf den Milchschokolade-braunen Decker abgestimmt sind. Alles zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung ist die Churchill sehr krumm, doch trotz vieler offensichtlichen unterfüllten Stellen zumindest fest gebuncht. Das auf den ersten Blick schöne Milchschokoladen-Braun des glatten, speckigen Deckblattes, das an ein paar wenigen Stellen eher Haar als Zahn aufweist, zeigt sich auf den zweiten Blick leicht rötlich und mit dunklen Sprenklern und einigen kleinen Farbfehlern. Kurz: sie wirkt zwar sehr hastig zusammengebastelt – was auch die vielen Falten im Deckblatt unterstreichen – dennoch gut konstruiert. Kalt duftet sie stark nach Süßholz und gegerbten Leder mit stalligen Noten, jedoch ist alles überdeckt von einer stechenden Pfefferschärfe. So heftig, dass diese einen heftigen Nieser auslöst. Offensichtlich ist schon hier Vorsicht geboten bei diesem Blend. Am Fuß erschnüffele ich – viel vorsichtiger jetzt – ebenfalls viel Pfeffer, dahinter Nuss, etwas Bratenjus und Gebäck (jap, Lebkuchen!). Der (vorsichtige) Kaltzug unterstreicht diesen Eindruck: Ich erschmecke Noten von Bratenjus mit Pfeffer und Lebkuchen. Jetzt fehlt nur noch der Sauerbraten! Noten von Salz und Pfeffer bleiben auf den Lippen zurück. Nach sehr langwierigem Entfachen beginnt die Carlos Torano Single Region Jalapa Churchill allerhöchstens mittelkräftig mit erdig-ledrig-grasigen Noten sowie Bratenjus und etwas Pfefferschärfe auf der Zungenspitze. Die ledrigen Noten finden sich vor allem an der Nase. Retronasal haut sie einem Gras, nasse Heuballen, Senf- und Pfefferschärfe um die Ohren. Im Mundraum hingegen schwindet der Pfeffer schnell und tritt zugunsten einer an Trockenfrüchte erinnernden Süße in den Hintergrund. Süßer Bratenjus? Ja, es fehlt definitiv der Sauerbraten! Gebäcknoten kommen langsam auf, nussig, erinnern an Spekulatius. Im Abgang viel Holz und Tabak. Auf den ersten Zentimeter der Churchill war der Zugwiderstand viel zu fest, doch zum Glück hat sich dieser im Verlauf des ersten Drittels geöffnet. Bei erstaunlich dünnem Rauch und sehr loser, hässlicher, gelblich-dunkler Asche brennt die Churchill jedoch von Anfang an besorgniserregend wellig ab; tunneln und nachfeuern gehören hier zum Programm. Ich gehe davon aus, dass es an den Abbrandproblemen liegt, aber leider verliert die Carlos Torano Single Region Jalapa schon zu Beginn des 2. Drittels zunehmend an Körper, die Süße ist weg und neben dunklen, mineralischen Erdnoten schleicht sich langsam eine unangenehme Säure ein, die sich an den Gaumen legt. Auch degasieren hilft nicht. Schade. Nach anderthalb Stunden und exakt der Hälfte der Churchill ist dieser Versuch für mich ganz klar beendet. Abbrandprobleme und immer unangenehme Aromen ersticken allerspätestens jetzt sämtlichen Spaß für mich. Ein Reinfall, der wahnsinnig vielversprechend angefangen hat. Alter hat dieser Churchill nichts gebracht. Zumindest nichts Gutes. Nicht diesem Exemplar. Immerhin weiß ich jetzt wieder, warum ich nach dem ersten Versuch irgendwann in 2010/2011 der Carlos Torano Single Region Jalapa bisher keine zweite Chance gegeben habe.



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La Flor Dominicana Ligero L-Granu

Länge: 15.24Durchmesser: 2.54 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die LFD Ligero L-Granu ist, ich zitiere, „mit dem Ringmaß von massiven 64 und einer Länge von 6 Inch […] geradezu furchteinflößend“. Kein Wunder, dass ich mich erst gestern, nachdem ich sie seit dem Lounge-Event mit Tony Gomez im September des vergangenen Jahres im heimischen Humidor schlummerte, an sie heran getraut habe. Es ist schon ein beachtlicher Prügel, mit meinem Xikar Xi1 habe ich sie so gerade noch angeschnitten bekommen. Sie sieht schon toll aus, mit ihrem hellen (zimt?-)braunen, feingeäderten Deckblatt. Und sie riecht viel feiner und leichter, als sie optisch vermuten lässt; erstaunlich leicht und holzig-ledrig-süß. Das Entfachen ist kein Kinderspiel, kein Wunder, bei dem Ringmaß. Wenn sie dann einmal glimmt, dann verwöhnt sie einen mit sehr viel Süße, Anklängen von Schokolade und Nuss, und das vom ersten Zug an. Dabei sind die Aromen von Anfang an sehr ausgeprägt – dabei ist die L-Granu viel leichter, als ich erwartet habe, denn in Sachen Stärke kratzt sie erstmal gerade so an der Medium-Marke. Aromatisch passiert nicht viel im ersten Drittel, doch das ist alles andere als schlimm, die Aromen sind einfach brutalst gefällig. Sie brennt gemütlich ab, bei fester heller Asche und üppigem, festem Rauch mit cremiger Textur, die sich schön buttrig in den Mundraum legt. Lange hallt die holzige Süße im Mundraum nach, retronasal ist sie ebenfalls süß mit etwas Leder und dezenter Würze. So kann es weiter gehen. Könnte es weitergehen. Tat es aber bei meinem Exemplar leider nicht. Zu Beginn des zweiten Drittels – nach immerhin einer Stunde entspannten Rauchvergnügens – wurde sie zickig und zeigte alles von Schief- bis Tunnelbrand bei dauerhaftem Hang zum Ausgehen. Das schlug sich in den Aromen wieder, da kam nämlich nichts mehr. Eine knappe halbe Stunde mit dauerhaftem Nachfeuern habe ich es noch ausgehalten, dann habe ich sie weggelegt. Ich werde der LFD Ligero L-Granu zeitnah eine weitere Chance geben, denn das erste Drittel hat mir extrem gut gefallen.



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