Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Als Probe genossen und festgestellt, dass der WoS eine ganz eigene Vorstellung in der breiten Palette der hervorragenden Pipe-Republic-Serie gibt. Der Füllung bekommt eine gute halbe Stunde Lüften gut, dann lässt er sich leicht stopfen und kann sich in einem mittelgroßen Pfeifenkopf optimal entfalten. Schon der Duft der Mischung geht in eine wilde, würzige, herbe Richtung. Unter Feuer empfängt der Blend mit Erde, Röstaromen, Walnuss und pendelt sich dann in eine herbe Aromenlage aus Zartbitterschokolade, Kräutern mit einer fein balancierten Süße ein. Wild but mild, auch auf der Zunge. Etwas später im Abbrand gesellt sich eine komplexe Säure dazu, die den Smoke so richtig rund macht, etwas Salz, dann steht den Umami-Noten nichts mehr im Weg. Ein solcher Blend ist selten, gefällt mir in seiner wilden herben Art, und wird als Special in die Tabakbar einziehen. Der Abbrand ist perfekt, raucht sich bis zum letzten Krümel lecker und hinterlässt ein feines Aschehäufchen. Kann ich sehr empfehlen!

Ich habe schon einige der Tabake aus der Pipe Republic-Serie genossen, und dieser hier setzt sich an die Spitze meiner Bewertungsliste. Warum auch immer der Tabak „Pink Villa“ heißt, wird das Geheimnis der Benden-Geschwister bleiben, denn sowohl der dunkel schwarze Black Cavendish als auch die die verwendete Blaubeere-Aromatik und der dunkle Latakia gehen farblich und geschmacklich in eine andere Kategorie. Die 100-Gramm-Dose ist üppig gefüllt für den Preis, und dem loose-Cut-Tabak tut ein mehrfaches Lüften gut, erst recht kurz vor dem Smoke, wenn er eine halbe Stunde atmen darf. Dann ist die perfekt geblendete tiefschwarze Mischung bereit für den Pfeifenkopf, am besten einen weiten Kopf, wie ich nach mehreren Tests erfahren habe. Er braucht Luft und Platz, um sich auch am Feuer zu entfalten, und dann wartet höchster Genuss für den Gaumen. Die Aromatisierung trifft sich raffiniert mit Cavendish und Latakia, also ob sie miteinander eine intensive Liason eingegangen sind. Einfach nur Blaubeere zu schmecken, ist viel zu wenig, da kommt die Pflaume im Speckmantel gebraten schon eher an den Eindruck ran, den der Pink Villa auf der Zunge macht: satte Aromen, trockenobst-beerig und umamiwürzig, rauchig, dann mal karamellige Süße, und das alles in dichtem mundfüllendem Rauch. Ein echter Genuss. Der Pink Villa brennt schön langsam und kühl ab, und kommt durch das lange Lüften auch nicht mehr ins Sottern. Im großen Morta-Pfeifenkopf glimmte er ausdauernd, ruhig und intensiv bis zum feinen Ende in weißer Asche. Vergleichbar hatte ich nur mal den Cherritz von Kleinlagel auf der Zunge, auch sehr gut. Den Pink Villa empfehle ich uneingeschränkt!

Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 TAM
Die mit zwei prächtigen Anillas geschmückte, sehr dunkle Toro ruhte fast zwei Jahre in meinem Humidor, weil ich immer auf die ‚finest hour‘, die besondere Stunde gewartet hatte, um sie zu genießen. Merke: ‚the finest hour‘ ist jetzt, an einem Freitag Abend nach einer furchtbar anstrengenden Woche, und sie passt gut! Schön sind Connecticut Broadleaf Deckblätter ja eher nicht, aber diese Vitola hatte reichlich Zeit, sich zu glätten und kam ganz entspannt aus dem Cellophan. Broadleaf Deckblätter werden ihrer inneren Werte wegen verarbeitet, und das heißt: viel an Aromen. Genau das liefert die Padilla schon im Kaltduft, eine intensive stallige Note, im Verein mit schwerer sirupartiger Süße und Schokolade. Dem 50er Ringmaß und ihrer Länge angemessen fand ich den V-Cut, und konnte bei perfektem Zug den Aromenmix von Süße, herber Schokolade und etwas Röstkaffee schmecken. Am Feuer geht die Finest Hour eher in die Richtung nach dickem Leder, erdwürzig, sehr süß. Sie zündet perfekt und brennt tadellos an. Die fast weiße Asche bildet einen prächtigen Kontrast zum dunklen Decker, die Asche steht lange. Der Mittelteil bietet nach dem ersten von zweimal Abaschen insgesamt eine breite Palette an Beerenaromen und Rosinen, unterlegt mit feinem Kakao, immer wieder Röstnoten. Und: der Pegel steigt stetig, was die Stärke angeht. Ich würde sie als kräftig einstufen. Der Rauch ist mundfüllend und hinterlässt ein buttriges Gefühl am Gaumen. Sehr angenehm. Im Schluss verdichten sich die Aromen ins Würzige hinein, wie Lebkuchen, Zartbitterschokolade, Marshmallows und Erde. Manchmal dauert eine ‚finest hour‘ eben 70 Minuten. Für den Preis finde ich das empfehlenswert.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.91 TAM
Der pure Genuss. Gefühlt habe ich noch nie eine so gut gemachte Zigarre verkostet. Die Beschreibung des enormen Aromenreichtums dieser Vitola aus dem verwendeten Cameroon-Deckblatt habe ich am Rande wahrgenommen, aber was das heißt, erst im Smoke staunend erlebt. Von vorne: Die Don Carlos Reserva war ein Geschenk, und hat sicher über ein Jahr im Humidor auf den Tag gewartet, dass ich sie würdige. Als ich sie dann aus dem Cellophan schälte, war es ein normaler Freitagabend, und so ging ich völlig entspannt und erwartungslos an den Smoke ran. Toller klassischer Ring für eine Dominikanerin, goldgeprägt auf Spezialpapier, sehr passend. Das schon erwähnte Deckblatt duftete leicht stallig und süß würzig, im Kaltzug nach V-Cut gab es eine Mischung aus Milchcafe und zarten Eukalyptusnoten. Die Verarbeitung war makellos, die Zigarre sehr gut gefüllt und gewichtig in der Hand. Überraschung nach dem geduldigen Anfeuern: kein Pfefferblast, sondern ein ganz sanfter weicher Start mit Kaffee, vanilliger Süße und einer Spur Chili auf der Zunge. Der Zugwiderstand war mustergültig, und so blieb mir, für eine gute Stunde ohne jede Einschränkung zu genießen. Immer waren zwei, drei Aromen im Vordergrund wie Zedernholz und Nuss im sehr cremigen Rauch, und dazwischen gab es unterhaltsame geschmackliche Einsprengsel von Orange, Eukalyptus, Himbeere, dann wieder was Fleischiges, es war keinen Moment langweilig. Der Abbrand war messerscharf, die Asche stand weißgrau und fest über 3cm bis zum ersten Abaschen, und dann habe ich am Schluss, während sich die Aromen weiter würzig verdichteten, den Ring abgenommen und bis zum Nub genossen. Selten so fein abgestimmte Aromen erlebt, komplex und genau definiert, als ob die Zigarre einem inneren Programm folgt, das in jedem Zentimeter etwas Neues bringt. Teuer. Aber hier stimmt alles. Sehr, sehr empfehlenswert“

Länge: 10.16Durchmesser: 2.06 TAM
Die Lifestyle-Ausgabe von Zino? Dominikanisches Understatement? Wer die knallige Anilla sieht, die viel zu locker auf dem Torpedo sitzt, denkt an die Volksvitola unter den Davidoffs. Damit sei mein markantester Kritikpunkt schon abgehakt. Diese Zigarre braucht ein edleres Outfit, das zu ihren äußeren und inneren Werten passt. Das Format ist handwerklich perfekt gerollt. Beim Schneiden reißt und krümelt nichts, das seidige Connecticut Deckblatt macht schon was her. Kalt kommt von ihr viel Süße und sanfter Zedernduft rüber. Am Feuer empfängt sie den Gaumen mit etwas weißem Pfeffer, Süße, bisschen Lakritz, später in Marshmallows übergehend. Der Smoke ist erstaunlich sanft zum Gaumen, nie bissig, nie scharf, unendlich weich und süß. Die Zino ist eine mildwürzige Zigarre, die erst zum Schluss ein wenig stärker wird, und selbst das in Karamell und Milchkaffee packt. Nichts auf Dauer für mich, so viel Milde ist too much, aber sie wird ihre Freunde finden. Der Abbrand ist jedenfalls mustergültig. Kann gut sein, dass die Toro sehr viel mehr Aroma rüber bringt. Einfach probieren.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Habe mich sehr mit der Parcero angefreundet: makelloses Deckblatt, samtig ohne Zähnchen, fruchtig-würzig duftend, kommt die Parcero mit einer farbenfrohen Anilla und schützender Fußbinde gut an. Die Vitola liegt gewichtig in der Hand und ist gut gefüllt. Mit V-Cut geöffnet, und leichte Zedernaromen im Kaltzug wahrgenommen. Am Feuer zeigt sich die Parcero zunächst erdig, mit Espressotönen und einem fast zu leichten Zug. Das ändert sich nach 1cm, dann stimmt der Widerstand beim Smoke auf Genießen ein. Die Rauchentwicklung ist enorm, lässt sich durch feine Züge aber gut steuern, ehe die Nachbarn auf die Barrikaden gehen. Die sollen ja Parceros bleiben.. Die Dominikanerin mit einer aufregenden Mischung aus Decker, Umblatt und Wickel verschiedener südamerikanischer Länder spielt diesen bunten Mix auch am Gaumen aus. Ich freue mich an kräftigen fruchtigen Beerenaromen, am Milchkaffee und Muskat, viel Kakao mit etwas feiner Säure drunter. Die Asche steht fest und ist weiß, langer Aschenstand. Diese Zigarre macht einfach Spaß! Sehr empfehlenswert.

Länge: 11.43Durchmesser: 1.83 TAM
Eine der stärksten Zigarren, die ich je geraucht habe. Hervorragend verarbeitet, makelloses Maduro-Deckblatt mit eher herber Süße in der Nase, sehr gut gerollt und gefüllt. Mit V-Cut geöffnet und angefeuert, startet die 1964er Padron sofort mit einem heftigen Pfeffer- und Leder-Boost, starker Auftakt, der einen mit jedem Zug vorsichtiger ziehen lässt. Eine kräftige Zigarre. Ein gutes Essen vorher ist empfehlenswert, denn die Stärke bleibt im Verlauf erhalten, wenn auch der Pfeffer mal von Beerenobst, Süße und etwas Gras gemildert wird. Mit ihrer enormen Rauchentwicklung ist die Padron kein Leisetreter, und auch im Raumduft eher herausfordernd. Am besten fand ich den Mittelteil, der mit herber Schokolade, Kakaonoten und schwarzem Kaffee sozusagen die Herrentorte an den Gaumen bringt. Schöne, feststehende Asche, die weich pulverig fällt und einen sauberen Glutkegel freilegt. Hervorragende Zigarre, too much for me in der Stärke.

Als Probe geraucht und für lecker befunden! Die Reise im Tütchen könnte Aromaeinbußen mit sich gebracht haben, und natürlich kam er darin rauchfertig an. In einen großen Pfeifenkopf locker gestopft, nimmt die ready-rubbed-Mischung schnell Glut an, und setzt vor allem ein sehr angenehmes Orangenaroma in cremigem Rauch frei. Die Schokolade gibt die würzige Basis für die Kopfnote. Gerne mehr davon! Eine Dose davon tröstet möglicherweise über trübe Lockdowntage.

Länge: 13.02Durchmesser: 2.14 TAM
Im Kalender der Maya die Eins, in meiner Testserie der Kinix-Linie die dritte Vitola mit einem herausragenden Smoke. Ich habe noch keine Honduras-Puro genossen, die so sehr nach einer sehr guten Maduro schmeckte wie diese. Beginnen wir mit dem Deckblatt: tiefdunkel fermentiert, fast schwarz glänzend kommt das Deckblatt aus dem Cellophan, hat den passenden schwarzen Ring und birgt Tabake aus dem legendären Jamastran-Tal. Das heißt, Zigarren mit diesem Tabak schmecken vollwürzig, komplex nach Pfeffer, Schokolade und Toast. Böden und Klima im Jamastran-Tal haben ähnliche Bedingungen wie die kubanische Anbauregion Vuelta Abajo. Der Gaumen freut sich schon, die Nase bekommt Kakaoaromen und Toast zur Vorspeise. Die Caban hat ein ordentliches Ringmaß und verträgt das Öffnen mit V-Cut sehr gut, dann gibts im Kaltzug etwas Stallgeruch und Schokolade auf die Zunge. Alles bestens. Die pralle Füllung lässt auf gute Verarbeitung schließen, die Blattadern sind fein gezeichnet, das Gewicht schon schwer in der Hand. Feuer frei! Hier braucht es Aufmerksamkeit zum steten Toasten, weil sich das Brandende nicht sofort gleichmäßig entzünden will, dann steht die Glut und entlässt mächtige Rauchwolken in den Abendhimmel. Aaah. Was zuerst kommt, ist eine deutliche Note nach geröstetem Kaffee, mit einer schönen Chilischärfe unterlegt, sehr bald folgen Gewürze wie Zimt, etwas Muskat, Nelke, ehe die Kakaoaromen wieder auftauchen und sich im Verlauf deutlich zu Zartbitterschokolade und Macciato entwickeln. Ein Dram Famous Grouse ist hier ein guter Begleiter, und selbst ein Oktoberfestbier rundet das Geschmackserlebnis malzig, würzig ab. Die Caban ist im Nikotinlevel kein Leichtfuß und mit Bedacht zu genießen , aber sie kommt extrem gut in diesen Wechseln von süßkaramelligen Popcornnoten, mit Schoko, Espresso rüber. Der Madurotouch ist allgegenwärtig , und das Deckblatt sehr gut verarbeitet, so dass der Abbrand messerscharf läuft und die fast weiße Asche ewig steht. Für mich ist die Caban bislang die Nummer eins unter den Kinix-Vitolas, im Preisverhältnis angemessen und etwas für besondere schöne Momente. Wer es billiger haben will, greift zur Camacho. Bei der ist nur die Gewürzaromatik weitaus weniger ausgeprägt. Die Kinix Caban kaufe ich auf jeden Fall! Meine Empfehlung.

Länge: 10.16Durchmesser: 2.02 TAM
Wer diese wunderschöne Perfecto genießen will, muss nicht automatisch ein Frauenversteher sein. Die Namensgebung durch Tochter Laura hat Helmut Bührle womöglich Glück gebracht, die Marke groß aufzubauen und uns hervorragende Zigarren zu bescheren, aber nun ist er raus aus dem Geschäft. Willy Knopf, seines Zeichens Marketer, hat die Marke seit 2019 übernommen und bringt sie weiter erfolgreich unter die Zigarrenliebhaber. Soweit zur wechselhaften Vorgeschichte. Was bleibt, ist die außergewöhnliche Qualität und der Preis im oberen Segment. Die klassische No 88 ist ein hervorragend gerollter Perfecto (oder sagt man hier: die Perfecto?), die an beiden Ende eine Capa trägt und behutsam geöffnet werden will. Ich liebe dieses Format, weil es die hohe Handwerkskunst zeigt, die diese anspruchsvolle Rollung hinkriegt und nicht nur schön ist, sondern den perfekten Zugwiderstand bietet. Die Chavin erfüllt diesen Anspruch. Vorsichtig angeschnitten, zeigt sie für die Nase eine schmackhafte Süße an. Die fünf verwendeten dominikanischen Tabake für die Einlage sind 4-5 Jahre gereift. Am Feuer spielen sie ihre komplexen Qualitäten aus: Start mit schmelzendem Karamell und einer leichten Lage Pfeffer drunter, Übergang in was sehr Erdiges, mit einer schweren Sirupsüße. Leichtes Salz legt auf die Lippen, und am meisten gefällt mir die sahnige Cremigkeit, die ab dem zweiten Drittel den Gaumen in Samt legt. Ausgesprochen lecker. Dann spielt die 88 mit den Aromen, wenn man langsam nippt und nicht heiß raucht, da kommen florale Töne (Rosen, Jasmin) auf die Zunge, aber auch frisch geschlagenes Holz, feine Zeder, etwas Worcesterwürze, die als leichter Säurefilm zeigt, dass wir hier nicht in der Konditorei oder im Wald sind. Etwas Umami, wieder Erde. Mildwürzig bis zum Ende. Die Asche steht fest, will gar nicht abfallen, und ich will nicht, dass diese Zigarre jemals satt zu dampfen aufhört. Nach gut 60 Minuten halte ich sie an der Capa, und lasse den kleinen Rest sehr zufrieden gehen. Für den Preis ist das eine sehr ordentliche Performance! Will man nicht immer rauchen, aber manchmal wird so ein Abend mit einem leichten Weißburgunder und der Chavin Classic 88 zur Prime Time. Sehr empfehlenswert! Volle Punktzahl.

Länge: 11.43Durchmesser: 1.19 TAM
Der Kraftbolzen im Prinzessinnenkleid! Oder auch: Starke Frauen! Natürlich bezieht sich die Bezeichnung dieser dominikanischen Schönheit auf das Format und nicht auf den Smoke. Wer sich für kalte Winterabende eine kräftige Kurze gönnen möchte, ist mit dieser Vitola aus dem renommierten Haus Charles Fairmorn bestens bedient. Mit schlankem 38er Ringmaß bringt die Princesse im schicken, makellosen H2000-Deckblatt aus Ecuador schon kalt kräftige Düfte von Erde und Leder an die Nase. Das Colorado-Deckblatt ist sehr dunkel, fest gerollt und prall gefüllt, da gibts nichts zu meckern. Bei 38 Durchmesser hilft nur ein präziser Cut auf volle Breite, dann hat man dichte Süße von Waldhonig und Sirup auf der Zunge. Am Feuer: die Glut ist schnell entfacht und steht sauber bis zum Schluss. Geschmacklich geht es los mit Pfeffer und Leder, der Dichte Rauch bringt retronasal dann auch zartere Aromen von Marshmallows, Gras und florale Akzente an den Gaumen. Das Schöne ist eine feine Säure, die den Geschmack gut ausbalanciert , so dass man nicht nur pure Kraft auf der Zunge hat. Später wird sie röstig, dicht nach Toast und Walnuss schmeckend, übergehend in Espresso und Erde. Die Princesse ist so dicht gefüllt, dass man sie nicht mal eben weg raucht, sondern 30 Minuten Freude am Smoke genießen kann. Kräftig, kräftig, das Nikotin ist gut sättigend - und das PLV prima. Habe mir zwei Bundles gekauft. Zum Glück hat Cigarworld noch reichlich davon.

Satte dunkelbraune dicke Flakescheiben erwarten mich beim Öffnen, schwerer brotig-süßlicher Duft mit reifen Trockenfrüchten erfreut die Nase. Die Scheiben sind dick geschnitten, sauber getrennt und noch sehr feucht, so dass ich etwas Luften empfehle. In einer mittelgroßen Pfeife kommt der Tabak mit der Knick-und Falt-Methode prima unter. Beim Zünden bäumt er sich auf, dann nimmt er die Glut prima an und brennt ab da durch. Mmmh. Ein echter Genuß, in kräftigen Wolken an den Gaumen kommend, mit ordentlich Süße nach Trockenfrüchten, etwas Vanilla, aber auch kräftig würzig-fleischig. l Der Tabak brennt langsam ab, und will kühl geraucht werden, damit ich die feinen Nuancen nach Nugat und Gewürzen mit rüber kommen. Sehr lecker im Pairing mit einem Schluck Famous Grouse. Absolut empfehlenswert .

Länge: 12.07Durchmesser: 1.98 TAM
Seit den honduranischen Puros von La Galana in Köln mag ich honduranische Zigarren gern, weil sie komplexe Aromatik bieten und dabei mildwürzig bleiben können, also eher was für das stille Genießen als die Herausforderung am Gaumen. Die Kinix Manik ist mir auf diesem Hintergrund auf Zunge und Nase willkommen. Die schlichte Anilla macht auf royales Understatement, und, dann ehrlich: wenn die Blender so einen Hype um die Namen ihrer vier Vitolas machen, könnten sie sie wenigstens mit aufdrucken. Insbesondere wenn drei der honduranischen Schönheiten sich so ähnlich sehen. Schauen wir lieber auf die inneren Werte: Die Manik hat einen weichen Give, ist nicht prall, aber gut gefüllt, und duftet am Brandende sowie am Körper würzig nach Kakao und Zimt. Das Deckblatt fühlt sich mit geschlossenen Augen seidig an, ohne Zähnchen und Blattadern. Ein schönes Exemplar, das ich mit V-Cut geöffnet habe, um möglichst viel an Aromen zu erleben. Der Kaltzug offeriert vergleichsweise wenig, aber am Feuer zeigt die Manik, was sie drauf hat: Wenn die Glut steht - und das geht schnell - kommen kräftige Zedernholztöne auf die Zunge, unterlegt mit schwerer honigartiger Süße. Auf den Lippen macht sich eine zart bittere Note von der Capa breit, spannender Kontrast, der im Verlauf des Smoke immer mal wieder kommt. Es gibt im ersten Drittel pfeffrig-chiliartige Sequenzen, dann wieder Zimt und Süße, diesmal Marshmallows, und wieder Holz, das stark nach Tanne schmeckt (schon mal einen brennenden Christbaum in der Nase gehabt?). Durchaus nicht unangenehm , dabei alles auf einer mildwürzig Ebene, die die Manik zu einem guten Frühstücksbegleiter macht. Ein Schiefbrand lässt sich schnell korrigieren, danach brennt sie tadellos ab. Die Asche steht lange, hat komplett schwarze und hellgraue Abschnitte, und fiel am Stück leicht ab. Mit etwas mehr Luft geht die Manik nun ins Spektrum von Kakao und Zartbitterschokolade, ein bisschen erdig, zimtig. Im letzten Drittel fährt sie Umami auf, plötzlich wird es ganz herzhaft und fleischig an den Geschmacksknospen, während sich retronasal immer noch Gewürze tummeln. Für ihre Länge hält die Kinix Manik eine Menge an Aromen bereit, und macht zufrieden, sättigt auf ihre milde Art. Würde ich wieder rauchen, kann ich für Liebhaber milder Zigarren empfehlen. Jetzt bin ich gespannt auf die anderen drei Vitolas.

Länge: 11.43Durchmesser: 2.10 TAM
Ich mag dieses Perfecto-Format sehr gern, das der Genießerin Kürze im Smoke signalisiert, aber im Abbrand schön langsam Aroma um Aroma an Nase, Zunge und Gaumen schickt. Arturo Fuentes Vitolas sind immer gut gekleidet mit einer klassisch südamerikanischen Anilla, und bei dieser Maduro ist das Deckblatt schon die Wucht an sich: gleichmäßig tiefdunkel, makellos, kräftige Süße verströmend. Vielleicht hat mich das zögern lassen, dem Mundstück der Schönheit mit dem Cutter an den Hals zu gehen, also nur gebohrt. Weiche, nussig-süße Noten im Kaltzug. Die hält, was sie verspricht: nach problemlosem Anfeuern gibt die frisch geschlagenes Holz, Leder und eine ordentliche Spur Chili frei, bis sich die Süße wieder durchsetzt. Schöner, sauberer Abbrand, der feste weißgraue Asche erzeugt, die partout nicht fallen will. Jetzt geht sie ins Fruchtige hinein, legt Honig und Zimt drunter, kleine Einsprengsel von Zitrusfrüchten. Der Zugwiderstand war erst gut, dann stockte er und ließ mir nur ein mühsames Nuckeln. Kurzentschlossen habe ich doch auf vollen Durchmesser gecuttet, und siehe da: Frieden und Ruhe kehrt in den Abbrand ein, Gewürz- und Kräuternoten kommen im ölig-satten Rauch, bis herbsahnige Schokolade dem Ganzen die Krone aufsetzt. Nach 55 Minuten kommt die Glut an die Anilla, die sich leicht abziehen lässt, weil sie - wie bei vielen Fuentes - ziemlich locker sitzt. Weiter genossen bis zum NUB. Kann ich mit diesem Preis durchaus empfehlen!

Wer den Deckel zu Dunhills Medaillons öffnet, könnte wie ich begeistert sein über die unglaubliche Ästhetik dieser sehr akkurat, sehr ansehnlich geschnittenen runden Flakescheiben in Medallionform! Vielleicht stehen nicht nur wir Frauen auf sowas, aber die Präsentation in der Dose ist genial schön. Mit Bedacht habe ich mir drei Scheiben für einen großen Pfeifenkopf rausgesucht, die so saftig aussehen, dass sie etwas luften dürfen. Wenn man sich den Herstellungsprozess durchliest, den dieser Tabak vom gepressten Plug über den Strang bis zu den großzügigen Curlyscheiben mit dem appetitlichen Cavendish-Kern durchgemacht hat, weiß, warum dieses Schmuckdöschen so teuer ist. Medallions are the girls best friends - so lässt sich der Tabak Scheibchen für Scheibchen zelebrieren. Für den großen Pfeifenkopf reichen zwei Scheiben, geknickt, zur Kugel gerubbelt und leicht gestopft. Brennt sofort. Muss über den Rauchverlauf von 40 Minuten nicht mehr nachgefeuert werden. Das nenne ich komfortabel. Brennt bilderbuchmäßig ab und liefert satte Aromen von frischem Brot, gerade gemähtem Heu, Trockenobst und Sahne, Karamell und Holz. Da die Scheibchen im Kopf übereinander gestopft sind, kommt das Gefühl, ab Mitte der Pfeife einen zweiten Durchgang der Aromenpalette zu erleben. Nach dem Smoke ist da nur feine graue Asche. Ein Tabak, der sich lohnt! Kaufempfehlung!


