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Humidor Le Connoisseur
13 Einträge

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Lagerung: 4 Monate im Humidor. Öffnungsmethode: Geschnitten. Rauchdauer: ca. 100 Minuten. Eine optisch ansprechende Maduro mit einem sauber verarbeiteten, fein verästelten Deckblatt. Sehr straff und fest gewickelt. Feine Süße und sehr leckere Aromen nach Erde, Leder und würzigem, dunklem Brot. Ein Traum - jedenfalls zu Beginn. Leider kann die Robusto die Aromaintensität nur kurz halten - ein Schicksal, das sie mit vielen Artgenossen teilt. Im Rauchverlauf wird sehr schnell heiße Luft daraus. Wenn die Zigarre ordentlich in Gang ist, nebelt sie kräftig herum, da können etwaige Gesprächspartner schon einmal unscharf werden. Leider sind Zug- und Abbrandverhalten ganz miserabel und machen häufiges Nachfeuern erforderlich. Insbesondere das Deckblatt will kaum abbrennen, ständigen Schiefbrand inbegriffen. Man müsste angestrengt und kräftig ziehen, dann wird die Robusto aber schnell bissig und aschig. Unschöner Nachgeschmack. Fazit: Anfänglich sehr lecker, danach nur noch ärgerlich und dem Preis absolut nicht angemessen. Ich habe noch ein zweites Exemplar, über das ich bei Gelegenheit berichten werde. Stand jetzt keine Empfehlung.

Länge: 17.78Durchmesser: 1.98 TAM
Lagerung: 5 Monate im Humidor. Öffnungsmethode: Geschnitten. Rauchdauer: ca. 90 Minuten. Was will Avo mit dieser LE eigentlich bezwecken? Konstant langweilige, eintönige Aromen nach Holz und Leder. Keine Spur der DomRep-typischen Cremigkeit. Schwerer Zug, musste zweimal nachschneiden. Starker Schiefbrand; das Deckblatt und das sehr dicke Umblatt wollen kaum abbrennen und müssen mehrfach nachbefeuert werden. Dadurch zeigt sich aber auch, dass die Einlagetabake kaum etwas beitragen - das ist nur billiges Füllmaterial. Bröselige, fransige Asche. Für diesen Preis ist das viel zu wenig!

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Lagerung: 4 Monate im Humidor. Öffnungsmethode: Gebohrt, 8mm. Rauchdauer: ca. 60 Minuten bis zur Bauchbinde. Meine bisherigen Erfahrungen mit Zigarren dieser Preisklasse waren eher bescheiden, und so hatte ich an die Aurora auch keine großen Erwartungen. Allerdings gelangte im letzten Jahr eine (leere) Kiste der Tabacalera in meinen Besitz, und so war ich neugierig und beschaffte mir ein Exemplar zum Probieren. Die Zigarre ist fest gewickelt, macht aber mitsamt Deckblatt einen etwas ungleichmäßigen, fast schon welligen Eindruck. Bei meinem Exemplar fehlte die zusätzliche Bauchbinde mit dem "Cameroon"-Aufdruck. Der Kaltzug ist ausgesprochen fruchtig, mit Noten von Mango und Maracuja. Straffer Zugwiderstand (auch wegen des Bohrens), ich mag das so. Beim Entzünden platzte am Fußende das Deckblatt über gut einen Zentimeter Länge auf, aber bevor ich mich ärgern konnte, startete die Aurora mit einem überraschend vielfältigen und intensiven Aromamix. Leder, Holz, Frucht, Schokolade, Milchkaffee und eine leichte Süße ergeben ein vielschichtiges und sehr angenehmes Bild. Während ich darüber nachdenke, wieviele Exemplare ich an welcher Stelle in meinem Humidor einlagern könnte, flacht die anfängliche Intensität allerdings rasch deutlich ab. Holz und Leder dominieren jetzt, im zweiten Drittel kommt eine angenehme Cremigkeit hinzu. Aschefall nach knapp drei Zentimetern, der Aschekegel franst nach außen allerdings ordentlich aus, womit die Zigarre die ganze Zeit mehr oder minder stark bröselt - sehr störend. Im Rauchverlauf nehmen die Aromen konstant bis zur Fadesse ab. Allerdings wird die Aurora nie scharf oder bissig. Gute Rauchentwicklung, guter und gleichmäßiger Abbrand, selbst wenn man die Zigarre für mehrere Minuten aus der Hand legt. Kein Nachfeuern erforderlich. Als Begleiter gibt es einen Espresso und einen ganz gewöhnlichen Baileys, der sehr gut mit der Aurora harmoniert. Mir ist sie jedoch nach aufregendem Beginn zu fad. Fazit: Ganz sicher keine Spitzenzigarre, aber ein einfaches, ehrliches Exemplar mit noch gutem Preis-Leistungsverhältnis.

Länge: 14.92Durchmesser: 1.67 TAM
Öffnungsmethode: Gebohrt, 8 mm. Rauchdauer: ca. 80 Minuten bis zur (verschobenen) Bauchbinde. Die Anejo XO Corona mit dem Arapiraca-Deckblatt aus gleichem Hause ist derzeit mein absoluter Favorit. Entsprechend vorsichtig gehe ich an die Connecticut-Variante heran – ich fürchte die Enttäuschung. Die Verarbeitung ist allerdings makellos, der Kaltgeruch ist angenehm fruchtig-holzig, im Kaltzug kristallisiert sich Pampelmuse heraus (es könnte auch Mango sein, aber die schmecke ich irgendwie immer). Unter Feuer hält sich die Frucht nur kurz, dann weicht sie einer Kombination aus Karamell, heller Schokolade und Holz, gepaart mit einer süß-sauren Note. Bei langsamem Zug hält sich diese Kombination erstaunlich stabil über die gesamte Rauchdauer, so dass ich die Bauchbinde mehrmals um einige Millimeter in Richtung Kopfende verschiebe. Im zweiten Drittel kommt eine milde Pfeffernote hinzu, insgesamt werden die Aromen schwächer, sind aber nach wie vor alle vorhanden. Der Abbrand ist tadellos, keinerlei Schiefbrand, es ist fast schon unheimlich. Der Rauch ist cremig-ölig, die Zigarre ist gutmütig, selbst die Asche ist schön anzusehen, ganz fein ziseliert, so dass ich überhaupt nicht abaschen möchte. Fehler; nach etwa vier Zentimetern fällt mir die Asche beim Sonnenbaden plötzlich auf den … naja, eben nach unten. Heiß! Das soll den Gesamteindruck nicht trüben – ich mag auch die Variante mit dem Connecticut-Deckblatt. Die Begleiter seien an dieser Stelle verraten: Café au lait (Schamong Palermo Rosso) und Schokolade (Zotter Labooko Peru 100 %). Fazit: Sehr erfreulich!

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Öffnungsmethode: Geschnitten. Rauchdauer: 70 Minuten bis zur Bauchbinde. Wer hätte gedacht, dass man am 2. November noch am Balkon sitzen und das Sean-Connery-Gedächtnis-Brusthaartoupet in die Sonne halten kann? Dazu die Syncro Nicaragua Fogata: Das Deckblatt ist sauber verarbeitet, mit kleineren Adern und Knötchen. Kaltgeruch nach, nun ja, Cigarre; Kaltzug würzig, mit einem Hauch tropischer Frucht. Die Brandannahme ist ok. Den Auftakt machen würzige Noten von Röstaromen, Toast und Leder, dazu etwas Karamell und die DomRep-übliche Cremigkeit. Minimale Süße, wenn überhaupt. Der sehr positive Anfangseindruck weicht allerdings rasch reinen Leder- und Holznoten, gepaart mit etwas feuchter Erde. Das bleibt dann auch so und ist ein bisschen wenig. Eine hin und wieder auftauchende leichte Schärfe lässt sich über die Zugintensität regulieren. Der Abbrand ist ok - die Asche franst gelegentlich etwas aus und hält ca. 3 Zentimeter. Ein leichter Hang zum Schiefbrand lässt sich rein durch Drehung unter Kontrolle bringen. Über den gesamten Rauchverlauf mild, allerdings auch rasch ziemlich eintönig. Kann man rauchen, muss man nicht. Der Begleitwhisky (Talisker Port Ruighe) war ein Missgriff - hier passt ein Espresso besser. Fazit: Nicht schlecht, aber mit Blick auf das PLV doch ein bisschen enttäuschend, weil eindimensional. Ordentliche Rauchentwicklung.

Länge: 15.24Durchmesser: 1.59 TAM
Öffnungsmethode: Gebohrt, 8 mm. Rauchdauer: ca. 90 Minuten bis zur Bauchbinde. Sauber verarbeitetes, leicht geädertes Deckblatt. Das Kaltaroma ist fruchtig-nussig, dieser Eindruck wird beim Kaltzug noch um einen dezenten Hauch Lakritze ergänzt. Der Zugwiderstand bleibt über die gesamte Rauchdauer angenehm straff. Unter Feuer punktet die Avo sofort mit einem konstanten Aroma: eine leicht holzige Fruchtnote wandelt sich rasch zu einer leicht fruchtigen Holznote, immer ergänzt um dezente Nuss und die DomRep-typische Cremigkeit. In der Intensität bleibt die Preludio allerdings unaufdringlich. Nach etwa zweieinhalb Zentimetern fällt mir überraschend die Asche in den Schoß, in der Folge muss das Deckblatt einmal kurz nachbefeuert werden. Eine leichte Tendenz zum Schiefbrand erklärt sich durch die Adern im Deckblatt, ist aber ohne größere Mühen korrigierbar. Im zweiten Drittel mischt sich eine leichte Pfeffernote hinzu, auf den letzten beiden Zentimetern vor der Bauchbinde werden die Aromen dann schwächer, aber ohne dass die Zigarre bitter wird. Kurz vor der Bauchbinde geht sie plötzlich aus – Zeichen, dass sich unsere Wege an dieser Stelle trennen. Die „unaufgeregte Unaufdringlichkeit“ der Avo ist einerseits positiv hervorzuheben, entpuppt sich andererseits aber auch als ihr Pferdefuß: Als All-Day-Smoke ist sie mir mit derzeit EUR 9,70 zu teuer, für den besonderen Anlass bietet sie jedoch nicht genügend Komplexität. Ich hatte am Anfang einen handgemahlenen, würzigen Espresso dazu (Heilandt Tor 5), dagegen stand die XO auf verlorenem Posten. Eine Zigarre vielleicht, um an einem trüben Tag dem Müßiggang zu frönen. Geeignet auch für Einsteiger. Fazit: Gehört durchaus in den Humidor, aber nicht in größeren Stückzahlen.

Länge: 12.50Durchmesser: 1.98 TAM
Öffnungsmethode: Gebohrt, 8 mm. Rauchdauer: ca. 60 Minuten bis 1 cm vor der Bauchbinde. Das nennt man wohl Kontrastprogramm: Nach der Avo XO Preludio am Freitag gab es heute die Montosa Maduro Robusto. Da liegen in mehr als einer Hinsicht Welten dazwischen. Also los: Die Verarbeitung ist solide, das dunkle Deckblatt hat ein paar kleinere Adern und Knötchen. Kaltgeruch nach Erde und etwas Frucht, im Kaltzug kommen dann köstliche Marzipankartoffeln hinzu! Vielversprechend! Der Zugwiderstand ist über die gesamte Rauchdauer hinweg ok. Unter Feuer ist‘s dann allerdings nichts mit Marzipan: es dominieren Leder und Erde, gepaart mit dunklen Röstaromen und einer Spur Chili-Süße, wobei sich speziell die Süße nur mit einem sehr vorsichtigen Zug herauslocken lässt. Das Abbrandverhalten ist ausgesprochen gut, minimale Ansätze von Schiefbrand korrigieren sich immer von alleine. Die Asche ist fest, einmal Abaschen nach etwa 4,5 cm genügt. Eventuell sollte man an der Stelle über ein Degasing nachdenken – ich hab’s nicht getan. Im zweiten Drittel wirkt sich dann scheinbar der Kampfpreis von derzeit 3,90 aus: Die Aromen verfliegen weitestgehend, dafür wird die Montosa kräftig und – für meinen Gaumen – außerordentlich unappetitlich. Etwa einen Zentimeter vor der Bauchbinde breche ich daher ab, da mir jeglicher Genuss abhanden gekommen ist. Eine geradlinige, direkte und gerade noch mittelkräftige Zigarre. Nichts für feinsinnige Zeitgenossen und im Verlauf stark nachlassend. Das PLV mag ok sein, aber meinen Geschmack trifft sie nicht.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Öffnungsmethode: Gebohrt, 8 mm. Rauchdauer: ca. 80 Minuten bis zur (ans Kopfende geschobenen) Bauchbinde. Das Auge raucht bekanntlich mit. Daher vorab: Die Pilón hat eine _sehr_ große, aber in meinen Augen auch sehr, sehr schöne Bauchbinde. Wie man damit verfährt, muss jeder für sich entscheiden, Fakt ist: Irgendwann ist sie im Weg. Ich wollte sie allerdings nicht abnehmen und habe sie daher vorsichtig an das Kopfende geschoben – für mich eine zufriedenstellende Lösung. Die Optik ist gut, das dunkle Deckblatt ist sehr sauber verarbeitet. Der Kaltgeruch bietet Aromen von dunkler Schokolade, würziger Erde (falls es so etwas gibt) und, nun ja, Zigarre. Im Kaltzug kommt außerdem intensiv Mango dazu, ein Fruchtaroma, das unter Feuer allerdings nicht mehr wiederkehrt. Ich mag einen straffen, gebündelten Zug und habe daher gebohrt – sehr schöner Zugwiderstand. Man kann in diesem Fall sicher auch schneiden und macht damit nichts verkehrt. Einmal angezündet, offenbart sich ein vielfältiges Wechselspiel an Aromen: Dunkle Schokolade, Toast, geröstete Mandeln, eine leichte Süße, ab und an auch eine leichte, durchaus angenehme Säure. Toast und Mandeln treten nach einiger Zeit in den Hintergrund, dafür kommen Leder (intensiv), etwas Kakao und Erde hinzu. Gelegentlich muss ich Schiefbrand korrigieren, allerdings rauche ich auf dem Balkon bei recht stürmischem Wetter, mache es der Zigarre also alles andere als leicht. Im zweiten Drittel wird die Robusto unter dem Deckblatt recht weich, Zeichen vermutlich für eine erhebliche Kondensatbildung. Allmählich sind auch kräftigere Züge vonnöten (mache ich gar nicht gerne), weil das Deckblatt nicht mehr so recht abbrennen will, wie gesagt, unter ungeeigneten Windbedingungen – von einer Neigung zum Hohlbrand will ich daher nicht reden. Der Geschmack trübt sich auch etwas ein, sie wird aber weder richtig scharf, noch bitter. Mäßige Rauchentwicklung. Eine interessante Zigarre unter widrigen Umständen – ich vermute, da lässt sich noch deutlich mehr herauskitzeln. Mein bevorzugter Espresso (Heilandt Tor 5, diesmal in der Stempelkanne zubereitet), gegen den die Avo XO Preludio noch chancenlos war, trifft hier auf einen würdigen Gegner. Probiere ich wieder!

Länge: 12.70Durchmesser: 2.18 TAM
Lagerung: 8 Monate im Humidor. Öffnungsmethode: Geschnitten. Rauchdauer: 80 Minuten. Das am Fußende leicht beschädigte Deckblatt (übrigens ließ sich auch der Fußring nur schwer lösen) präsentiert sich mittelbraun. leicht knotig und mit ein paar dickeren Adern durchsetzt, die - das sei hier gleich gesagt - immer wieder korrekturbedürftigen Schiefbrand verursachen. Kaltgeruch sehr würzig. Schon der Kaltzug hinterlässt eine deutliche Pfeffernote und gibt damit die Richtung vor. Unter Feuer präsentiert sich die Nicaragua-Variante der Anejo XO zunächst mild, aber ausgesprochen würzig, mit kräftigen Aromen nach Leder, Erde, etwas Kaffee, einer leichten Süße und ordentlich Pfeffer. Der Anfangseindruck ist sehr gut. Sehr leichter Zugwiderstand, Aschefall nach knapp 4 Zentimetern. Im zweiten Drittel verschwindet die Süße fast vollständig und auch die Aromaintensität flaut deutlich ab, ist aber - um Holznoten ergänzt - weiterhin ständig spürbar. Dafür wird die Anejo jetzt kräftiger, bei konstanter, fast schon aufdringlicher Pfeffrigkeit. Wenn sie bitter oder aschig wird, empfehlen sich kurze, vorsichtige Züge, ggf. sollte man sie auch mal für ein, zwei Minuten aus der Hand legen. Die Zigarre fängt sich dann immer wieder ein. Natürlich wirkt sich ein solches Vorgehen bei diesem Ringmaß negativ auf das Abbrandverhalten des Deckblattes aus - das ist aber ohnehin desaströs. Macht also nix. Die Kondensatbildung scheint erheblich zu sein, jedenfalls wird die "untere Hälfte" der Anejo im Rauchverlauf sehr weich, geradezu matschig (RH im Humidor boveda-gesteuert 69 %). Nach knapp zwei Dritteln und ca. 80 Minuten ist bei mir daher Feierabend. Hartgesottene Aficionados könnten sicher noch 20 oder 30 Minuten mehr herausholen, ich wäre mir aber nicht sicher, ob sich das lohnt. Fazit: Trotz aller angesprochenen Mängel eine gute Zigarre, die ich beständig im Humidor vorrätig habe. Nichts für Einsteiger und Vermögensberater - für alle anderen eine Empfehlung wert! Ach ja: Vorher Nebelscheinwerfer einschalten!

Länge: 12.70Durchmesser: 2.18 TAM
Lagerung: 9 Monate im Humidor. Öffnungsmethode: Geschnitten. Rauchdauer: ca. 75 Minuten. Mit der Corona gleicher Couleur hatte ich seinerzeit gute Erfahrungen gemacht. Nun also der Kieferklemmen-Kawenzmann Rothschild Masivo. Trotz der langen Zeit im Humidor macht mein Exemplar einen recht trockenen, etwas knisternden Eindruck. Schönes, makelloses Deckblatt. Der Kaltgeruch ist leicht fruchtig-holzig, insgesamt aber unauffällig. Mit dem Kaltzug beginnen die Probleme. Das ist keine Zigarre, sondern ein Zaunpfahl. Straff gewickelt, steinhart - ich mag einen festen Zugwiderstand, aber das hier ist eindeutig zuviel. Nach dem Entzünden präsentieren sich Aromen von Holz, Milchkaffee, Creme, etwas Nuss und ein wenig Schokolade, immer gepaart mit einer angenehmen Süße. Das Aromaspektrum bleibt insgesamt jedoch eintönig und wenig intensiv. Die Connecticut lebt von ihrem namensgebenden Deckblatt, alles andere ist Füllmaterial im wahrsten Sinne des Wortes. Das Rauchvolumen (ölig) bewegt sich phasenweise auf Kleinstadt-Feuerwehr-Level - wenn sie denn ordentlich brennt. Das Abbrandverhalten ist jedoch - sicher nicht zuletzt auf Grund des schlechten Zuges - miserabel und erfordert mehrfaches Nachfeuern. Leichter Schiefbrand lässt sich korrigieren. Ab der Mitte gesellt sich eine bitter-beißende Note hinzu, die der insgesamt milden Zigarre nicht gut zu Gesicht steht. Fazit: Vermutlich eine recht ordentliche, vielleicht etwas überteuerte Zigarre. Mein Montagsexemplar ist jedoch ein freudlos-zäher Kampf. Schade drum.

Länge: 13.02Durchmesser: 1.67 TAM
Öffnungsmethode: Geschnitten. Rauchdauer: ca. 70 Minuten bis kurz vor die Bauchbinde. Kubanische Schönheiten und ich – das war bislang keine im Himmel geschlossene Verbindung. Ob Upmann, Montecristo oder RyJ – qualitative Mängel und mir teilweise unangenehme Aromen trübten den Genuss beträchtlich. Bei der Mille Fleurs unternehme ich jetzt den zweiten Anlauf – kein Grund zur Annahme, dass es diesmal anders sein würde, oder doch …? Sie präsentiert sich sauber verarbeitet. Im Kaltgeruch nehme ich floral-fruchtige Noten wahr, der Kaltzug geht in Richtung überreifer Mango oder Grapefruit. Sie ist sehr fest gewickelt, der Zugwiderstand ist entsprechend recht straff. Unter Feuer kommen florale Aromen zum Vorschein, zunehmend ergänzt um Gras und exotisches Holz. Das Ganze paart sich mit einer süß-sauren Note, die an im Abblühen begriffene Blumen erinnert – oder an überreifes Obst, das allmählich zu vergären beginnt – wie ein schweres Parfüm, das muss man mögen. Eine dezente Schärfe gesellt sich hinzu, aber nie unangenehm. Als Begleiter aus dem Glas gibt es einen Glenmorangie Lasanta Oloroso – das passt. Ein Hang zum Schiefbrand ist von Beginn weg vorhanden, lässt sich zunächst aber noch durch geschicktes Drehen korrigieren. Zwischendurch glaube ich, Marihuana zu schmecken – das entpuppt sich dann als mein Nachbar. Die Asche ist leicht bröselig und auch sonst nicht sonderlich stabil; alle 1,5 cm verabschiedet sie sich kommentarlos. Kräftiges wie auch zu häufiges Ziehen quittiert die RyJ sofort mit Aschenbecher-Geschmack. Ich bleibe daher vorsichtig, um den Preis, dass ich das Deckblatt im weiteren Rauchverlauf dreimal nachfeuern muss. Im zweiten Drittel lässt das Aroma m.E. dann doch stark nach, sie bleibt aber im mild-mittelkräftigen Bereich. Knapp zwei Zentimeter vor der Bauchbinde lasse ich es dann gut sein; in diesem Bereich geht sie auch sehr leicht aus. Fazit: Nach wie vor kein Hochgenuss, aber besser als die vorhergehenden Versuche. Vielleicht werden wir ja doch noch Freunde …?

Länge: 12.70Durchmesser: 1.91 TAM
Öffnungsmethode: Gebohrt, 8 mm. Rauchdauer: ca. 70 Minuten bis zur Bauchbinde. Sie sieht nicht schlecht aus, die Davidoff - auf den ersten Blick. Bei näherem Hinschauen weist das Deckblatt einige ganz feine Risse sowie ein paar bröselige Stellen auf. Der Ursprung ist unbekannt, das will ich daher nicht dem Hersteller anlasten. Zum Kaltaroma gibt es nur eine Assoziation: Gummibärchen. Unter Feuer muss von Beginn weg Schiefbrand korrigiert werden, was mich angesichts des Objektes sehr überrascht. Zum Zugwiderstand lässt sich nichts sagen; es gibt keinen. Man hält die Zigarre vor's Gesicht und atmet ein, das reicht. Gut, dass ich sie nicht geschnitten habe ... Sie will folgerichtig also vorsichtig genommen werden. Die Anfangsaromen sind deutlich: Süße und Frucht. Nach etwa zwei Zentimetern stellt sich sogar so etwas wie Zugwiderstand ein, vermutlich, weil der Tabak durch die Hitze ein wenig aufgeht. Starke, aber aromatisch wenig ergiebige Rauchentwicklung. Die süß-fruchtigen Noten tauchen nur noch vereinzelt auf und machen Platz für eine leicht pfeffrige Schärfe und ein eher dumpf anmutendes Leder. In Summe ist das sehr einfallslos, phasenweise schmeckt sie einfach nur nach Asche. Immer wieder ist wechselseitiger Schiefbrand zu korrigieren. Die Asche ist sehr fest, einmal Abaschen nach etwa sechs Zentimetern genügt. Geschmacklich setzt die Robusto allerdings zu keiner Zeit ein Statement. Keine wirklich schlechte Zigarre, aber eine Davidoff muss sich nun einmal am Namen und - vor allem - am Preis messen lassen. Montagsexemplar? Fairerweise werde ich ihr demnächst noch eine zweite Chance geben. Bis hierhin lautet das Prädikat allerdings: Sehr enttäuschend.


