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Aliados Zigarren von Rolando Reyes
Keinen geringen Anspruch, als aus jeder Zigarre ein Kunstwerk zu machen – so das Credo von Markengründer Rolando Reyes. Für ihn soll eine Zigarre schön aussehen, aber natürlich nicht nur das: Sie soll den perfekten Geschmack und ein einwandfreies Abbrandverhalten bieten.
Zu diesem Zweck rollt der Meister auch selbst, was alles andere als selbstverständlich in der Branche ist. Doch Rolando, Jahrgang 1924, hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Auf Kuba ist er für Partagas, Romeo y Julieta und H. Upmann tätig. Nach der Revolution verlässt er das Land und geht in die Vereinigten Staaten. Hier gründet er sein Label Cuba Aliados, benannt nach einer kubanischen Buslinie. Der Name der Karibikinsel ist in Europa eine geschützte Herkunftsbezeichnung: Nur was von dort kommt, darf sich so nennen. Entsprechend gibt es bei uns nur Aliados zu rauchen, was den Genuss natürlich nicht schmälert.
Die Geschichte der Aliados
Rolando macht durch seine akribische und vor allem exzentrische Arbeitsweise von sich reden. Ihm entgeht nichts, jeder noch so kleine Mangel wird von dem Perfektionisten bemerkt. Dabei beginnt sein Tag am Nachmittag, vor 15 Uhr trifft man ihn in der eigenen Firma nicht an. Nach eigener Aussage kann er besser arbeiten, wenn er seine Ruhe hat. Und die genießt er an langen Abenden, bevor nach Mitternacht seine Freunde vorbeikommen, allesamt Exilkubaner wie er. Bei einer Flasche Wein debattieren sie über die verlorene Heimat und die Kunst des Zigarrenmachens. Der kreative Austausch unter Spezialisten machte die Aliados zu einer großartigen Zigarre, und wir haben noch Restbestände aus diesen legendären Zeiten.
Für viele ist Rolando mit seiner beeindruckenden Fachkenntnis ein Vorbild, doch es gelingt ihm nicht allzu gut, sein Wissen weiterzugeben. Er ist mehr ein Macher als ein Lehrer; begabte Schüler können sich viel abschauen, doch das Anleiten ist nicht Rolandos Sache. 2010 verlässt er hochbetagt sein Unternehmen und stirbt zwei Jahre später in Honduras. Ohne ihn gerät die Firma in schwieriges Fahrwasser.
Die Wiedergeburt von Aliados
Dass sie nicht völlig vergessen wird, verdanken wir ihrem neuen Besitzer. Oliva Cigars beschließt 2021, der Marke neues Leben einzuhauchen. Als sich das in Branchenkreisen herumspricht, klingelt beim CEO Fred Vandermaliere das Telefon. Am anderen Ende ist Ernesto Perez-Carrillo, mit seinem Label EPC einer der Superstars unter den Zigarrenmachern und ein alter Schüler von Rolando. Ernesto bietet sofort seine Dienste an. Und so ist es gekommen. Für sein Herzensprojekt, seinem hochgeschätzten Idol eine Referenz zu erweisen, probierte er über 100 Blends. Ernestos ehrgeiziges Ziel: Er wollte den einstigen Geschmack von Aliados wiederherstellen. Und das ist ihm auf beeindruckende Weise gelungen.
Alle Aliados Zigarren: Das ganze Portfolio
Wir dürfen uns über zwei Serien freuen: Aliados Original Blend, eine honduranische Puro, entsteht in der Tabacalera von Julio Eiroa und knüpft an Rolandos Schaffen an. Julio selbst ist u. a. mit Aladino im Geschäft vertreten, zuvor hat er lange mit seinem Sohn Christian Camacho geführt, bevor ihnen Davidoff das Label für eine stattliche Summe abgekauft hat. In Honduras waren sie Rolandos Nachbarn und erinnern sich gern an ihn. „He was a good guy“, sagt Christian.
Mit der edlen Cabinet Edition hat sich Ernesto aber noch eine Besonderheit überlegt, die er in seiner eigenen Tabacalera in der Dominikanischen Republik fertigen lässt. Die limitierte Serie ist eine sehr persönliche Verbeugung vor seinem Lehrmeister, dem er so viel zu verdanken hat.