Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Die Winston Churchill The Late Hour Toro aus dem Hause Davidoff ist mit ihrem 54er Ringmaß eine mächtige Erscheinung. Das sogenannte „H… Oscuro Marron“ Deckblatt aus Ecuador hat eher eine an Mahagoni erinnernde Colorado Maduro Tönung mit einem leicht rötlichen Glanz. Diese Färbung wird sehr ansprechend hervorgehoben durch die grünlich-schwarzen und Gold gehaltenen Ringe. Das Deckblatt ist erstaunlich ölig, fühlt sich „fett“ an. Die dünnen Blattadern und der sehr präsente aber kaum spürbare Zahn geben dem Deckblatt Textur, sorgen aber nicht für Farbveränderungen. Davidoff-typisch fühlt sie sich sehr weich an, aber gleichmäßig und ja, perfekt gerollt. Der Katduft verrät Noten von Erde, dreckigem Leder, Eichenholz, dunklen Beeren und einer feinen Sherry-Süße, am Brandende ist diese Sherry-Süße noch kräftiger, mit Eiche, süßem, Kakaopulver und dunklen Beeren. Der Kaltzug ist weniger süß, trockene Noten von Kakaopulver liegen hier vor Holzkohle, Soja-Sauce, floralen Noten und ein wenig schwarzem Pfeffer. Salz bleibt auf den Lippen. Die Davidoff The Late Hour Toro lässt sich vom Feuerzeug bitten und auf die ersten Züge habe ich das Gefühl, dass nicht nur kein Rauch am Mundende ankommt, sondern sie sich auch am Brandende zu zieht, also direkt unter der Glut verhärtet. Nach ein paar Zügen löst sich das und der volle Rauch mit seiner sahnigen Textur zeigt einen medium+ Körper mit Noten von Holz und Nüssen vor Zimtsüße und schwarzem Pfeffer. Im Hintergrund finden sich Assoziationen von Soja-Sauce und im Abgang bleiben laubig-holzige Noten mit Zimt und Karamell. Retronasal finden sich kräftig blumige Noten mit mineralischer Erde und – und das ist mir so bei der Robusto nicht aufgefallen – einer ordentlichen Portion dieser muffigen, an Champignons erinnernden und für Davidoff typischen Noten, die von dem verarbeiteten Olor aus der Dom. Rep. kommen. Bei bis hierhin perfektem Zugwiderstand und immer üppiger werdendem Rauch brennt sie bisher leicht wellig ab, tendiert aber dazu, heiß und weich zu werden. Die Asche ist recht dunkel, hält fest am Zylinder. Bisher medium und medium+ wird die Winston Churchill The Late Hour Toro im 2. Drittel kräftiger, Stärke liegt nun bei medium+ und der Körper bei medium++. Das Profil verändert sich merklich, obwohl die primären Noten eigentlich dieselben bleiben. Sie verbinden sich zu einer interessanten Mixtur, die holzigen Noten werden mehr zu kokelndem, frischen Holz, die nussigen Noten erinnern mehr an Rauchmandeln und Zimt wird kräfitger und derber. Dahinter stehen vor allem floral-blumige Noten, getragen von Erde und einem Hauch feiner, beeriger Süße. Mir kommt es vor, dass die Toro die Noten des nicaraguanischen Visos, der wohl 6 Monate in Ex-Whisky-Fässern aus der Speyside ge-aged wurde, viel klarer und präsenter zeigt, als die Robusto. Vielleicht habe ich mich auch selbst verarscht, weil ich einen Speysider zu dieser Toro genossen habe. Retronasal wird der Zimt tonangebend, dahinter finde ich – leider – nur noch die muffigen Noten des Olor. Der Abbrand wird zunehmend problematisch, was auch zur Folge hat, dass der Zug um einiges fester wird und das sich zuvor steigernde Rauchvolumen abnimmt bis zu dem Punkt, dass ich mir doch das eine oder andere Mal nicht sicher bin, ob mir die Toro ausgegangen ist. Das hat leider auch Einfluss auf die Aromen, denn sie wirkt mir zunehmend flacher und trockener. Die Winston Churchill The Late Hour Toro wird vordergründig zunehmend “rauchiger”, dahinter finden sich mehr und mehr blumig-florale Noten. Retronasal kommen pfeffrige Noten hinzu, doch auch hier „stirbt“ das Profil mit dem zunehmend schwieriger werdenden Abbrand. Nach 2 Stunden und 10 Minuten habe ich dann aufgegeben. Ich kann mich nicht daran erinnern, diese Abbrand-Probleme mit der Robusto oder den anderen Toro-Exemplaren gehabt zu haben und werde der Davidoff Winston Churchill The Late Hour Toro zeitnah eine weitere Chance geben. Dieses Exemplar jedoch hat mich ziemlich enttäuscht, was vor allem an der technischen Performance lag. Das darf bei dem aufgerufenen Preis nicht passieren.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.59 TAM
Die Priciple Cigars Limited Edition Angelique kommt sehr ansehnlich daher. Das schlanke Mareva-Format mit seiner 5 1/8 Zoll länge und dem 42er Ringmaß wirkt elegant und der in Creme-rosa, Grau und Schwarz gehaltene Ring mäandert irgendwo zwischen abschreckend und 1920's Parfüm-Werbe-Blechschild-Stil. Die Mareva liegt leicht in der Hand, ist recht fest mit nur wenig Give, dabei wirkt sie sehr wertig konstruiert. Das glatte und leicht ölige, sehr helle und sehr gleichmäßige Claro-Deckblatt zeigt nur wenige filigrane Blattadern, kaum Zahn und leichtes Haar. Kalt duftet sie mild nach Patchouli und Natreen Süßstoff. Beim Anschneiden platzt das dünne, delikate Deckblatt leider auf, doch das wird im weiteren das kleinste Problem sein, das ich mit Angelique habe. Auf seiner Online-Präsenz bewirbt Darren sie als „heavenly, premium, long-filler Connecticut with a lightly-sweetened tip […] the sweetnes can be felt on the lips but not in the smoke”. Doch mir zeigt der Kaltzug schonmal nichts an Aromen, dafür bleibt auf den Lippen tatsächlich derselbe Geschmack, wie ich ihn von Natreen Süßstoff erinnere, mit seifiger Konsistenz. Einmal – und das zügig – entfacht, beginnt die Angelique Mareva sehr mild mit leicht holzig-grasig-heuig Noten, dezenten Anklängen von Popcorn und viel Pfeffer im Abgang. Retronasal ist sie sehr grasig mit einem Hauch Erde. Nichts davon passt zu und alles wird fast völlig überdeckt von der artifiziellen Süßstoff-Süße, die lange und schmierig auf den Lippen bleibt. Die schmierige, artifizielle Süße verteilt sich zunehmend überall, sogar der Espresso, den ich dazu trinke, schmeckt bereits übermäßig gesüßt. Technisch weiß Angelique zu begeistern, bei gutem Zugwiderstand und fast weißer, fester Asche brennt sie kerzengerade ab und produziert durchschnittlich viel, cremigen Rauch. Im zweiten Drittel bleibt sie mild. Vielleicht wird das Profil erdiger. Vielleicht verändert es sich. Vielleicht erahne ich Noten von Orangenbitter. Vielleicht auch nicht. Keine Ahnung. Alles ist Süßstoff. Retronasal gehen die grasigen Noten zugunsten von staubiger Erde (man denke Feldboden im Sommer) und leichter Röstsüße zurück. Weiter weiß ich nicht. Weiter kann ich nicht. Nach ungefähr einer halben Stunde ist dieses Experiment für mich gescheitert. Aromatisierte und gesüßte Zigarren haben ihre Anhänger und somit auch ihre Berechtigung. Und es gibt tatsächlich welche, die mir gefallen, so zum Beispiel die in meinen Augen großartige Acid 20 von Drew Estate. Aber das hier… nein, das war für mich keine „Angelic Experience“.

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 TAM
Die Rocky Patel Quarter Century Robusto kommt in einem schön ausgeführten, etwas längeren und dadurch schlank wirkenden Robusto-Format daher, bei dem in meiner Hand liegenden Exemplar mit einem schon fast 109-style Kopf, was jedoch meines Erachtens eher ein Zufall ist als gewollt. Was die Gestaltung der Ringe angeht, werden die Sachen von Rocky immer interessanter, hier zumindest, was den Hauptring angeht. Dieser ist ansehnlich desingt, klar, und nicht überladen, dennoch edel. Wie schon bei den Releases der Marke in den vergangenen Jahren wirkt es allerdings so, als hätte die Marke keinen wirklichen eigenen Stil mehr oder ihn noch nicht gefunden; die Ringe wirken immer wie irgendwo anders abgekupfert – und dann viel besser gemacht. Apropos „besser“ – auf den 2. Ring hätte man hier in meinen Augen besser verzichtet. Er ist zwar gut abgestimmt, stört dennoch, vor allem durch die Schriftart, die nicht mit der des Hauptringes harmonieren will. Harmonieren tun beide Ringe jedoch mit dem fehlerfrei gleichmäßigen San Andrés Deckblatt, das farblich irgendwo zwischen Maduro und Oscuro liegt. Nur wenige, dünne Blattadern und feinster Zahn zieren das sich rau, pelzig und ledrig-speckig – doch etwas trockener als erwartet – anfühlende Deckblatt. Die Rocky Patel Quarter Century Robusto liegt sehr leicht in der Hand und gibt auf Druck ordentlich nach. Sie ist wirklich sehr weich gerollt und bei genauer Inspektion resultiert der visuell 109-style Kopf daraus, dass der Zylinder am Mundende extrem unterfüllt ist. Kalt duftet die Robusto recht kräftig nach Leder, Kakaopulver und saurer Erde, am Brandende ist der Duft noch einmal kräftiger und würziger mit mehr Erde, Holz, Zimt und Noten, die mich sofort an gebackenes Müsli erinnern. (Trotz des unterfüllten Mundendes lässt sie sich leicht anschneiden und fusselt auch nicht.) Auch im Kaltzug finden sich die Noten von gebackenem Müsli wieder, auch hier mit etwas Zimt. Dazu kommen Noten von Walnuss-Schale, ganz leichte Anklänge von Karamell und altes, fades Popcorn. Durstig saugt das Brandende die Flammen auf und einmal entfacht startet die Rocky Patel Quarter Century Robusto mit klaren Noten von gebackenem Müsli und Popcorn. Dahinter liegt etwas saure Erde und Leder. Retronasal kommt zuerst nur Zimtschärfe vor leichten Anklängen von Nuss. Das Profil bekommt schnell eine sehr nussige Qualität, was meine Assoziationen von gebackenem Müsli noch verstärkt. Dahinter liegen holzige Noten, Leder und Zimtwürze, im Abgang bleiben Erde und Pfeffer. Retronasal geht die Schärfe zurück und die Noten von Zimt bekommen eine cremig-sahnige Textur; im Finish liegt Holz, ein bisschen wie altes Sherryfass. Aufgrund der losen Rollung brennt mein Exemplar der Rocky Patel Quarter Century Robusto leider mit null Zugwiderstand leicht wellig und extrem zügig ab, dabei wird der zu Beginn mäßige Rauch mit seiner leicht holzig trockener Textur immer üppiger und vernebelt ab dem 2. Drittel den ganzen Raum. Bisher in allen Belangen medium+ nimmt zu Beginn des 2. Drittels der Körper etwas zu, bleibt jedoch auf halber Strecke zwischen medium und voll. Auch im 2. Drittel wird das Profil weiter von nussigen Noten angeführt, aber die Müsli-Assoziationen verschwinden. Dahinter liegt vor allem allerlei Erde und etwas Pfeffer, im Abgang bleiben Zimt und nussige Noten. Retronasal finden sich Noten von Leder, Popcorn, Zimt und helle fruchtige Noten vor zunehmend an Whisky erinnernden holzigen Noten im Finish. Im letzten Drittel dann werden die nussigen Noten von Noten von auf einem Holzkohle-Grill anbrennendem Fleisch aus dem Vordergrund verdrängt. Dahinter und im langen Abgang findet sich nur noch Erde. Auch retronasal ist Erde tonangebend, dahinter liegen weiterhin besagte Whisky-Assoziationen, die jedoch mehr Torf bekommen. Die Rocky Patel Quarter Century Robusto hat ein erstaunlich ungewöhnliches Profil und dieser Blend könnte mich vielleicht wieder mit Rocky Patel versöhnen – leider brannte mein Exemplar aufgrund der nicht allzu guten Konstruktion viel zu schnell runter, sodass ich sie trotz des Formates nach gerade mal einer Stunde und 10 Minuten weglegen musste. Werde sie nachordern und gucken, ob mein Exemplar ein Montagsmodell war.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Die Macanudo Inspirado Red Robusto kommt im klassischen (U.S.-) Robusto-Format daher und einem fast schon Karikatur-haften boxpress mit perfekten 90-Grad-Winkeln und Kanten so scharf, dass man sich daran schneiden könnte. Sie ist gekleidet in dem nervigen Macanudo-Inspirado-Ring, der nicht weiß, ob er klassisch oder hip sein möchte. Die vorwiegend rot-silberne Farbgestaltung mit schwarzer und weißer Schrift steht dem leicht staubig anmutenden rotbraunen Ecuador „H“ Ligero Maduro Decker jedoch sehr gut. Sie wirkt fester, als ich es bei einer boxpressed Beauty erwartet hätte, und hat nur wenig Give. Das extreme, flache boxpressed wirkt fehlerfrei, das Deckblatt fühlt sich weich, glatt und irgendwie samten an, nur an den Stellen, an denen der Decker unter der extremen Pressung gelitten hat, kann man feine Falten fühlen. Ein wenig Öl ist präsent, aber es fühlt sich trockener an als es ist und aussieht. Kalt duftet sie recht süß mit sehr zurückhaltenden Noten von Erde, Leder, unbehandelten Mandeln und getrockneten Brombeeren. Am Brandende kommen die Noten von getrockneten Brombeeren kräftiger und süßer durch, vermengt mit Schokoladenmousse und etwas Kakaopulver vor würziger Erde und feiner Pfefferschärfe. Der Kaltzug ist kräftiger und deftiger, mit präsenten Noten ordentlich steiniger Erde, Leder und trockenem Eichenholz vor einer Idee trockener, alter, dunkler Schokolade. Erst nach ein paar trockenen Zügen zeigen sich auch leichte Pfeffernoten. Einmal und zügig entfacht startet die Macanudo Inspirado Red Robusto mit vollen Noten von viel Erde und trockenem Eichenholz vor Zimt. Dabei ist sie süß und eingebunden in cremiger Textur. Langsam bauen sich im Mittelgrund trocken-staubig wirkende, leicht bittere Noten von kräftigem Espresso und Backkakao auf, dahinter liegen Noten von Leder. Im Retrohale finden sich dieselben steinigen Erd-Noten, jedoch verborgen hinter kräftigen, scharfen Noten von rotem Pfeffer, der lange im Finish lungert. In Sachen Stärke kratzt sie gegen Ende des 1. Drittels so gerade an der Medium-Marke, während der Körper bei medium+ einzuordnen ist. Die Robusto ist fast perfekt konstruiert, der Zugwiderstand ist typ. boxpress etwas lose, der Abbrand beispielhaft und der Rauch ab dem ersten Zug dicht mit mundfüllend cremig-samtener Textur. Absolutes Manko ist die hellgraue Asche. Sie ist flockig, fluffig, lose und schon nach dem ersten Drittel überall, auf dem Boden, auf der Hose, auf der Jacke… Im 2. Drittel der Macanudo Inspirado Red gibt es nur leichte Verschiebungen im Profil. Noten von Eichenholz (mit leicht schwelender Qualität) und Zimt bestimmen nun leicht süßlich das Profil, die Erde geht in den Mittelgrund, mit Noten von Espresso, Backkakao und Leder. Dahinter liegt etwas, das mich an Backpulver erinnert und ich meine, hin und wieder die trockene Brombeere aus dem Kaltduft erahnen zu können. Retronasal wird der rote Pfeffer viel kräftiger, ja, nahezu brutal. In Sachen Stärke bleibt sie, wo sie ist, der Körper wird etwas voller (medium++). Der üppige Rauch wird immer dichter und voller im Rauchverlauf. Die einzige - und große Veränderung – im letzten Drittel ist, dass sich die Noten getrockneter Brombeeren süß in den Mittelgrund des Profils stellen. Alles andere bleibt prinzipiell wie zuvor, wirkt nur verspielter, da mal die eine, mal die andere Note präsenter ist. Retronasal bleibt's leider kräftig scharf wie zuvor; der rote Pfeffer hat dem Gesamtbild nichts, zumindest nichts Gutes, beizusteuern. Gegen Ende nimmt er auch Einzug in den Mundraum. Was die Stärke angeht, würde ich sie jetzt als exakt medium einstufen; der Körper bleibt medium++. Die Macanudo Inspirado Red Robusto hat mir gut 80 Minuten Freude bereitet – allerdings hatte ich auch Bock auf einen ordentlichen Pfefferkick. Wem das gefällt: unbedingt ausprobieren!

Länge: 10.80Durchmesser: 2.06
Die kleine El Copey Mini Pyramide hat ein sehr cooles Format. Leider kommt sie mit einem extrem hässlich, uninspiriert designten und somit "billig" wirkendem Ring, der wirkt, als wäre er nach Druck auch noch falsch ausgestanzt worden, daher. Für das mitrauchende Auge würde ich ihn am liebsten sofort entfernen, aber er ist zu fest mit dem Deckblatt verklebt. Das Claro Deckblatt wirkt dreckig, rustikal, trocken, viertklassig und sehr brüchig, am Mundende ist es bereits mehrfach eingerissen oder wegen Druck aufgeplatzt. Die kleine Pyramide liegt sehr leicht in der Hand, obwohl sie sehr fest gerollt ist und auf Druck null nachgibt. Sie fühlt sich trocken, leicht rau und staubig an. Kalt duftet sie extrem mild bzw. nur leicht nach Holz und Honig, am Brandende lassen sich grasig-florale Noten und etwas trockenstes Kakaopulver erahnen. Der Anschnitt ist easy, wäre das Deckblatt nicht schon beschädigt gewesen, wäre wahrscheinlich nichts passiert. Das Umblatt aber hält hier alles gut zusammen. Im Kaltzug finden sich für den, der lange sucht, sehr milde Anklänge von Papier und muffige Noten vor einer gewissen, floralen Süße. Ein wenig Pfefferschärfe bleibt lange auf den Lippen. Einmal endlich unter Feuer – Memo an mich: ich sollte öfter meine Feuerzeuge auffüllen - startet die El Copey Mini Pyramide leicht artifiziell süßlich mit sehr milden Anklängen von Holz. Florale, grasige Noten bleiben leicht scharf und etwas kräftiger im kurzen Abgang. Retronasal finden sich, ebenfalls etwas kräftiger, leicht muffige Noten von nassem Holz und Laub vor etwas weißem Pfeffer. Langsam entwickeln sich im Mittelgrund Noten von Nussmuss/Marzipan, während die holzigen Noten eine zunehmend schwelende Qualität bekommen. Bei sehr gutem Zug und erstklassigem Abbrand produziert die kleine Pyramide recht dünnen Rauch mit ebenfalls dünner, wässrig-milchiger Textur. Das zweite Drittel wartet mit wenig Veränderungen auf. Die Textur im Mundraum wird etwas cremiger. Hintergründig schleichen sich papiererne und muffige Noten in das Profil ein. Retronasal kommen nun ebenfalls muffige Noten und Anklänge von Marzipan auf und das passt herrlich wenig zusammen. Technisch aber weiß die Kleine zu punkten; die gleichmäßig mittelgraue Asche hält fest am Zylinder, lässt sich nicht abschütteln. Bis zum Schluss mild mit nur leicht überwiegendem Körper kommen im letzten Drittel bei abnehmendem Ringmaß eine florale Säure und eine leichte Bitterkeit auf und verdrängen alles außer den muffigen Noten, die mit Pfeffer, Laub/Gras im Abgang bleiben. Einen weiteren Retrohale habe ich mich nach der üblen Überraschung im 2. Drittel nicht mehr getraut. Nach 50 Minuten bin ich froh, sie abzulegen. Ich glaube nach diesem einen Versuch nicht, dass sie grundlegend schlecht ist, aber sie wirkt mir, als sei sie einfach schon weit über ihr Potential „gereift“. Würde ich eine Empfehlung aussprechen müsse, wäre diese: Finger weg! Schade drum.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Die Queens Pearls Toro hat ein wirklich imposantes Format und wie ihre Schwestern einen herrlichen Ring. Sie liegt gleichmäßig in der Hand und fühlt sich auch abgesehen von einem auch offensichtlich unterfüllten Brandende gleichmäßig an. Auf Druck gibt sie nach, ordentlich, aber nicht so viel, dass ich sie als „zu weich“ einstufen würde. Das Deckblatt wirkt wie bei den beiden Schwestern makellos, die Konstruktion gut. Der Kaltduft ist unauffällig, ja, fast nicht vorhanden mit Nuss, grasigen Noten, etwas Kaffee und Zucker. Am Brandende wirkt sie etwas würziger mit etwas Erde und Karamell. Der Kaltzug ist kalte Luft mit Erinnerungen an Karamell, Nuss und Heu. Dahinter und kaum greifbar Assoziationen von Bratenjus und minzige Frische. Einmal entfacht kann man durchaus Ähnlichkeiten mit der Petit Robusto erahnen, jedoch extrem mild mit weit flacherem Körper und fast schon hohl wirkenden Aromen. Dabei ist die Toro süß und cremig, obwohl grasig-pfeffrige Noten die erste Geige spielen. Im zweiten Drittel kaum kräftiger verschwinden nun die Noten von Gras und Pfeffer, es bleibt süß-cremiges Sahnekaramell mit ein wenig Salz im Vordergrund des flachen Profils. Bei üppigem Rauch mit cremig-voller Textur und so gerade noch vorhandenem Zugwiderstand brennt die Queen’s Pearls (irgendwo in den sozialen Medien hatte ich gesehen, dass jemand sie versehentlich als „Queens Pearls Necklace“ bezeichnete, was mich nach einem kurzen Blick in das urban dictionary doch sehr erheiterte) Toro sehr gut und problemfrei ab. Im letzten Drittel übernehmen Holz, Heu und Gras das flache Profil, dahinter mischt sich das Sahnekaramell mit Pfeffer. Die Toro kommt mir persönlich nach über zwei Stunden Rauchens weder komplex vor noch als ein Vertreter der "leisen Töne" daher. Statt dessen sollte man hier zur Corona greifen, die wirkt mir aromatisch definierter.

Länge: 15.24Durchmesser: 1.75 TAM
Die Queens Pearls Corona kommt in einem sehr schönen, schlanken Gran Corona Format daher. Der Ring in Alu gefällt mir bei jedem betrachten besser, vor allem, weil der für das Logo und die Kontrastlinien gewählte Goldton dem goldgelb/senfgelben Deckblatt hervorragend zu Gesicht steht. Die Corona fühlt sich weich an und gibt auf Druck ordentlich nach. Dabei ist sie uneben mit einigen unterfüllten Stellen. Das sehr feine, leicht geäderte Deckblatt mit feinem Haar in seinem makellosen Claro fühlt sich samtig glatt und irgendwie nicht ganz so trocken an wie bei der Petit Robusto. Sie ist gut konstruiert. Kalt duftet sie extrem mild nach gerösteten Nüssen und etwas Leder. Leicht grasige Noten, etwas Kaffee, Milchkakaopulver und Zucker sind dahinter zu erahnen; am Brandende wirkt sie würziger mit mehr Milchschokolade, etwas Erde und Karamell. Alles in allem macht sie auf mich einen kräftigeren Eindruck als die Petit Robusto, allerdings nur marginal. Der Kaltzug zeigt sich ebenfalls sehr mild, dabei süßlich-cremig mit Nuss, Sahne, Karamell, Heu, etwas Milchschokolade, etwas Erde, leicht würzigen und dezent minzigen Noten im Abgang. Einmal entfacht kommt sie im Prinzip wie die Petit Robusto, nur voller, konzentrierter, etwas kräftiger und definierter. Der Pfeffer ist mittelgründiger, wodurch der Blend etwas an Cremigkeit verliert, dafür aber auch komplexer kommt. Retronasal steht Pfeffer vor erdig-lehmigen und holzigen Noten. Im 2. Drittel geht es mild mit einem die Medium-Marke so gerade verfehlenden Körper weiter, dabei wie zuvor und erwartet. Sie ist bei kraftvolleren Aromen voller als die Petit Robusto, dabei klarer und definierter. Die pfeffrigen Noten nehmen mehr Platz ein und stehen den Sahnekaramell-Noten entgegen, was ihr Komplexität gibt. Retronasal stehen grasige Noten und Pfefferschärfe vor schwelendem Holz. Die recht helle Asche der Corona ist extrem lose, das ist aber das einzige technische Minus. Bei ordentlichem Rauchvolumen mit sahniger Textur und extrem gutem Zugwiderstand brennt die Queens Pearls Corona perfekt ab. Auch im letzten Drittel entspricht das Profil der Corona ohne kräftiger oder voller zu werden dem der Petit Robusto, nur voller mit mehr Pfeffer. Die Queens Pearls Corona ist ganz klar meine erste Wahl aus dieser Linie – dem häufigeren Genuss stehen allerdings persönliche Präferenzen sowie der aufgerufene Preis entgegen.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Die Toro ist mit ihrem 54er Ring eine imposante Erscheinung; der Broadleaf-Decker kommt mir noch speckiger vor als ich ihn von der Robusto in Erinnerung habe. Sie ist sehr fest gewickelt, das Deckblatt fühlt sich erstaunlich trocken an für den öligen Schein. Es wirkt mir etwas rauer als das der Robusto, dabei mit einem gleichmäßigeren Schokoladenleder-Maduro. Die Verarbeitung liegt irgendwo zwischen gut und sehr gut. Kalt duftet sie zuerst schwer erdig mit präsenten, ledrigen Noten, erst dahinter kommen die der Robusto wegen schon erwarteten Noten von Toffee, Schokoladensirup auf Brownies, süße Kirschen und Sahnecreme durch. Am Brandende duftet sie ähnlich, jedoch mit mehr Worchestershire-Würze und Sherry. Der Kaltzug zeigt sich ähnlich, Worchestershire-Würze und Schokoladensirup auf Brownies geben hier den Ton an, sandige Erde, etwas Salz und Pfeffer bleiben im Abgang und auf den Lippen. Einmal entfacht startet sie langsamer und milder als ihre kleine Schwester und vor allem ohne Pfefferblast. Nicht, dass Noten von Pfeffer nicht vorhanden seien, sie sind einfach nicht so stark wie bei der Robusto. Der üppige Rauch transportiert cremig-samten Noten von steiniger Erde, Leder und Tanne, alles getragen von schokoladig-nussigen und dunkel fruchtigen Noten sowie Pfeffer. Retronasal ist Holz präsenter, mit Leder und allerlei Pfeffer. Im zweiten Drittel wird es etwas kräftiger (medium-) mit leicht überwiegendem Körper, das Profil wird dabei süßer, Noten von Kuchenteig kommen auf, zusammen mit kraftvollen Espresso-Noten. Die Worchestershire-Würze aus dem Kaltzug ist zurück, sehr mittelgründig, vor Erde, Holz, Leder und Pfeffer. Retronasal wird es süßer. Bei perfektem Zugwiderstand brennt die King’s Gold Toro sehr wellig ab; der Decker kommt nicht hinterher, braucht schon früh Hilfe und tendiert zu dauerhaftem, aber zum Glück nur leichtem Schiefbrand; das ist ein großer Schritt im Vergleich zur Robusto. Im letzten Drittel dann medium mit einem auf allen Zylindern feuernden Körper übernimmt der Pfeffer verbunden mit den schokoladig-nussigen und dunkel fruchtigen Noten das Profil. Dahinter findet sich alles und nichts, sämtliche bisher erfahrene Aromen sind da, jedoch sehr eingebunden und harmonisch. Gegen Ende fällt alles wieder auseinander, jedoch kann man die King’s Gold Toro nach über zweieinhalb Stunden Rauchvergnügen auch zufrieden dem Ascher überlassen. Die Toro kommt weniger ungestüm als die Robusto daher, kraftvoll mit süßen Aromen und herrlich komplex. Ja, auch dieses Exemplar kam mit Abbrand-Problemen, aber sie haben das Profil kaum beeinflusst. Für mich die Schönere der beiden Schwestern!

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Auf den ersten Blick kommt die De Olifant Classic Valentino Robusto unspektakulär daher im klassischen Robusto-Format und mit einem Ring ohne WOW-Effekt. Den Ring in seiner dezent-edlen Optik in Creme mit goldenem Rand und Elefanten kennt man von den anderen Produkten von De Olifant, in der auf das Format angepassten Größe wirkt er irgendwie fehlskaliert. Dennoch muss ich zugeben: Mir gefällt er, besonders durch den gewählten Goldton steht er dem leicht ockergelben Milchkaffee-Colorado des Deckblattes gut zu Gesicht. Die Valentino Robusto liegt leicht in der Hand und gibt auf Druck ordentlich nach, dennoch wirkt sie zugleich fest und elastisch. Auf den Fingerspitzen fühlt sich das Deckblatt sehr glatt und sehr ölig an. Visuell sticht neben der leicht ockergelben Färbung ein feines Netz aus dünnen Blattadern, kaum fühlbarer Zahn und der simple Fakt dass das Deckblatt wirklich keinen einzigen Farbfehler hat, hervor. Die Valentino Robusto wirkt schlichtweg makellos konstruiert. Kalt duftet sie erstaunlich zurückgenommen und dabei honigsüß mit Noten von Holz, Nuss, Erde und Leder. Am Brandende finden sich feine Noten von Holz, Erde, Worchestershire-Sauce und Kakopulver (ja, genau, Nesquik). Der Kaltzug hingegen offeriert eine etwas präsentere Melange von noch immer honigsüßen Noten von Holz, Erde, Leder; dahinter stehen Kandiszucker und Worchestershire-Sauce vor feinen Noten weißen Pfeffers, die die Zunge kitzeln. Einmal entfacht beginnt die Robusto relativ zurückhaltend, dafür unerwartet kantig. Cremige Noten von Erde, Leder und eine Prise Holz liegen röstsüß im Vordergrund, dahinter findet sich allerlei Pfeffer. Retronasal finden sich Assoziationen von Senf. Die Cremigkeit mit den schon früh eingebunden wirkenden Noten lassen erahnen, dass diese Robustos aus dem Hause KBF kommen, die leicht kantigen und senf-/pfefferlastigen Noten lassen auf den Pennsylvania Tabak zurück schließen. Nach ca. 2cm treten die Pfeffernoten gänzlich in den Hintergrund, wo sie bleiben, um der röst-honig-süßen Melange aus Holz, Erde und Leder die nötige Komplexität zu geben. Mittelgründig scheinen klare Noten von allerlei unbehandelten Nüssen, nassem Heu und leicht milchigen Assoziationen. Retronasal finden sich Noten von Honig-Senf und etwas Leder vor - leider - leichten Hallenbad-Assoziationen. Ab dem ersten Zug präsentiert sich die De Olifant Classic Valentino Robusto mild++ mit einem knapp unter der Medium-Marke liegenden Körper. Unter üppigem Rauch mit cremig-voller, etwas an Zuckerwatte erinnernder Textur und bei perfektem Zugwiderstand brennt sie zu Beginn sehr schief ab, das reguliert sich allerdings im Verlauf des ersten Drittels von selbst. Im weiteren Rauchverlauf bleibt der Abbrand unauffällig und unproblematisch. Die gleichmäßig hellgraue Asche ist sehr lose, flakt aber nicht. Im 2. Drittel weiterhin mild++ in Stärke und medium- in Körper wartet das Profil nicht mit dramatischen Wendungen auf. De Robusto wird cremiger und süßer mit mittelgründig aufkommenden, fast sirupartigen Noten von Kandis und Karamell; vordergründig sticht nun Erde etwas aus der Melange heraus. Erde und leichte Pfeffernoten liegen im Abgang. Retronasal gewinnt der Senf an Volumen, die Hallenbad-Assoziationen schwinden zugunsten von Heu und Gras. Interessant ist, das einen die Süße trifft, sobald der Rauch im Mund ist, und sie sofort zugunsten trocken erdiger Noten verfliegt, hat der Rauch den Mund verlassen. Im letzten Drittel bleibt es cremig, die Süße jedoch schwindet. Nun bekommen die erdige Noten eine zunehmend steinige Qualität, dahinter warme, karamellisierte Holznoten, grasige Würze und etwas Kakao. Alles andere verliert sich, eine dezente Bitternote keimt auf. Retronasal tut sich nicht viel. Die De Olifant Classic Valentino Robusto ist ein kantiger und doch gefälliger Smoke für eine Stunde und 20 Minuten, der nach durchschnittlichen Start im ersten Drittel ein fulminantes Profil aufbaut, aus dessen Schatten sie selbst im weiteren Rauchverlauf nicht mehr heraustreten kann. Die Performance ist KBF typisch richtig gut, die Süße der ersten beiden Dritteln und die herrliche Cremigkeit wissen zu überzeugen – doch am Ende lässt die Robusto einen mit trockenem Mund zurück. So geht sie in meinen Augen in dieser Preiskategorie schon unter, obwohl die Rahmendaten stimmen.

Länge: 13.97Durchmesser: 2.14 TAM
Wie auch bei den anderen Linien der Marke Laura Chavin kommt die „Virginy No.1 Toro Edition 2019“ mit Ringen geziert daher, die zurückgenommen und mit klaren Linien edel desingt sind und mich sofort an das Set-Design der Filme aus den 1920er Jahren wie z.B. „Metropolis“ erinnern – wobei ich das Art-Deco-Style Logo auf dem Hauptring noch immer nicht verstanden habe… Die Ringe sind farblich besonders durch den Bronze-Ton sehr gut auf das gelbstichige und (leicht bleich) stumpf wirkende Claro-Deckblatt abgestimmt. Das Deckblatt fühlt sich etwas trocken und dennoch sehr elastisch an, dabei abgesehen von den sehr dünnen und dennoch festen Blattadern sehr glatt. Obwohl es sich trocken anfühlt, bleibt etwas auf den Fingerspitzen zurück, wie als hätte man über eine leicht staubige Oberfläche gestrichen. Die kurze Toro gibt auf Druck ordentlich, ja, „schwammig“ nach, ist dabei ungleichmäßig gerollt mit einigen fühlbar unterfüllten Stellen. Dadurch wirkt sie alles andere als so wertig, wie man es bei dem Preis und im Vergleich zu anderen Zigarren aus diesem Preissegment erwartet – und erwarten kann. Spoiler: mein Exemplar der Laura Chavin Virginy No.1 Toro Edition 2019 wird im Rauchverlauf diesen Eindruck leider bestätigen, besonders dadurch, dass der Zylinder ab dem 2. Drittel sehr weich wird. Kalt duftet sie dezent süßlich-holzig mit Noten von Morgentau-feuchtem Laub, Vanille, Sahne und Kaffee, die gut miteinander verbunden wirken. Am Brandende hingegen duftet sie fruchtig sauer mit etwas Milchschokolade. Wie durch Butter geht der Doppelklingen-Cutter durch die Kappe; der anschließende Kaltzug offeriert dann sehr dezente und edle Noten von süßer, fester Sahne, Milchkaffee, Vanille, Erde, Laub; leicht fruchtigen Noten und reifer ehrlicher Tabak bleiben im Abgang. Einmal und sehr zügig entfacht beginnt die Laura Chavin Virginy No.1 Toro Edition 2019 mild und erstaunlich süß mit dezenten Noten von Salzkaramell und Vanille mit sandiger, feiner Erde. Langsam kommen laubig-holzig-waldige Noten und helle, leicht saure Früchte (Äpfel, Birnen?) sowie Milchschokolade und eine dezente Brotsüße hinzu. Salzige Noten bleiben auf den Lippen. Im Abgang liegt eine Melange aus laubig-holzig-erdigen Noten mit Zitronengras. Retronasal ist das Profil grasig-laubig mit feiner Würze (Nelke, Zitronengras) und Zitronenzeste vor einem Hauch Pfeffer. Bei ordentlich dichtem Rauch mit zu Beginn fast staubiger, doch zunehmend buttriger Textur brennt die Toro zwar makellos, aber sehr zügig ab. Dabei muss man dennoch sehr vorsichtig ziehen, um sie nicht sofort zu überhitzen und somit das komplette Profil zu killen, da sie so gut wie gar keinen Zugwiderstand hat. Die uniform hellgraue Asche ist sehr fest, fällt per Drittel. Im zweiten Drittel wird die Virginy No.1 nun mild+ in Sachen Stärke, bei weit vollerem Körper (medium-). Im Profil spielen dabei nun sehr prägnante Noten von Cappuccino und Kakaonibs die erste Geige. Dahinter werden die Gewürz-Noten voller (Nelke, Zitronengras). Noten von Laub, Vanille und Erde stehen im Mittelgrund, dahinter Assoziationen an geröstete Mandeln, Milchschokolade, Salzkaramell und Brotsüße. Retronasal bekommt das Profil durch die präsenter werdenden Noten von Zitronenzeste und Zitronengras langsam eine parfümige, seifige Qualität. Im letzten Drittel wird der Körper flacher, während die Virginy No.1 Probleme damit hat, zu glimmen. Das Profil ist nun weniger spektakulär und komplex, Noten von Erde, Holz kommen mit Zitrusnoten in den Vordergrund, dahinter steht nun trockene Vanille mit Zimt und besagten Gewürzen, sämtliche süße Noten treten in den Hintergrund. Retronasal wird es zunehmend seifig. Der Abgang ist lang und bitter mit grasigen Noten und frischem Laub. Was sehr vielversprechend begann, entgleist im 2. Drittel langsam und das völlig im letzten Drittel. Mich hat sie nach exakt anderthalb Stunden verwirrt und etwas enttäuscht zurückgelassen. Der Preis scheint mir persönlich hier vollkommen ungerechtfertigt – wenn wenn man unbedingt eine Zigarre in diesem Preissegment genießen möchte, greife man doch zu einer Padron, Cohiba, Davidoff oder Patoro.

Länge: 13.02Durchmesser: 1.67 TAM
Sobald man es geschafft hat, die No. 2 aus dem Tubo zu befreien, in dem sie sehr spack drin sitzt – es erinnerte mich ein bisschen an den Klassiker mit der Ketchup-Flasche – hat man eine elegante, schlanke Petit Corona in der Hand. Sie wird geziert von einem typ. Cuba herrlich hässlichen old school Ring und einem makellosen, orange-rötlichen, gleichermaßen an Milchkaffee, Leder und Lehm erinnerndes Colorado-Deckblatt. Die gleichmäßig erscheinende Petit Corona liegt leicht in der Hand, gibt auf Druck leicht nach. Das Deckblatt ist dezent ölig und fühlbar feinhaarig sowie von einer – wenn auch dünnen – sehr prominenten Blattader durchzogen, die als einziges das sonst gleichmäßig glatte Fingergefühl "stört". Sie wirkt wertig und makellos konstruiert – und das ist sie auch. Kalt duftet sie, wenn auch sehr dezent, typ. cubanisch. Errdig-ledriger Honig mit Zeder (was ich jetzt eher dem Inlay des Tubos zuordnen möchte, da dieser Duft sich schnell verflüchtigt) liegt vor leicht floralen Noten. Ich kenne das Boxing Date dieses Exemplares noch nicht, aber sie wirkt mir noch etwas jung, da die Aromen nicht wirklich verbunden wirken. Am Brandende stehen erdige mit sehr präsenten Honig-Noten und etwas Kakao im Vordergrund. Der Kaltzug präsentiert sich würziger und weit erdiger als der Kaltduft, wobei die Noten eher mild als medium einzuordnen sind. Etwas Lakritz kommt hinter den Primärnoten durch, gefolgt von einer leicht an Kreide erinnernden Note im kurzen Finish. Würzig zedrige Noten bleiben auf den Lippen zurück, mit einer sehr leichten Note von frischem schwarzen Pfeffer, die dabei aber vielleicht die klarste Pfeffernote ist, die ich je so aus einer Zigarre im Kaltzug erschmeckt habe. So klar, wie als hätte ich ein kleines Stück Pfefferkorn im Mund. Einmal entfacht, beginnt die Romeo y Julieta Romeo No. 2 aus dem Tubo alles andere als würzig, sondern mild-cremig mit Noten von Cashewnüssen, süßem Kakao, Espresso, Erde und Honig. Cremig-erdiger Abgang. Retronasal holzig-floral mit kreidigen Untertönen. Im Laufe des 1. Drittels wird sie dabei etwas kräftiger und voluminöser, wobei ich sie in allen Belangen hier bei mild++ einordnen würde. Bei gutem Zugwiderstand und durchschnittlichem Rauch mit leicht trockener Textur brennt sie zu Beginn sehr schräg ab, reguliert sich doch schnell selbst und bleibt dann leicht wellig. Im 2. Drittel wird sie in allen Belangen kräftiger, kratzt jedoch so gerade an der Marke „medium-“. Dabei werden die Noten von Erde und Espresso vordergründiger und das Profil allgemein trockener. Eine leichte Fruchtsäure mit dezent scharfen grasigen Noten liegen unter den Primärnoten und im Abgang. Retronasal wirkt das Profil etwas süßer mit ganz leichten Honig-Noten; Tabakwürze vertreibt die kreidigen Noten und bleibt im Finish. Salzige Noten bleiben auf den Lippen. Die für Cuba typisch sehr dunkle Asche ist recht fest, verabschiedet sich zur Hälfte der Petit Corona Richtung Fußboden. Im letzten Drittel in allen Belangen allerhöchstens medium-, übernehmen eine gewisse Säure, kreidige Noten und mit einem zugedrückten Auge so gerade noch als von den Espresso-Noten kommend interpretierbare Bitterkeit das Profil und verraten, dass dieses Exemplar noch ziemlich jung ist und durchaus länger hätte liegen können. Nach einer Stunde und 10 Minuten habe ich sie abgelegt und mich ein bisschen geärgert, dass ich sie nicht noch ein paar Monate im Humidor gelassen habe. Bei diesem PLV und dem zu erwartenden Reifepotential möchte ich hier dennoch eine klare KAUFEMPFEHLUNG aussprechen.

Länge: 13.00Durchmesser: 2.14 TAM
Nachdem ich die anderen Blends der „Royal KINIX Cigars“ bereits durchtesten konnte, war zuletzt nun die Kinix CABAN dran – und die hatte ich mir sozusagen bewusst bis zum Schluss aufgespart, denn bei dem herrlich ölig glänzenden Maduro-Decker der fetten Robusto dachte ich von vorneherein, dass die CABAN mein persönlicher Favorit unter den vier Kinix sein würde. Ob sie die für mich überraschend spannenden IK noch übertrumpft hat? Wie bei der IK fällt der in schwarz gehaltene Ring auf dem feucht wirkenden, glänzenden Bitterschokoladen-Maduro des Deckblattes der CABAN, das übersäht ist mit brutal viel Zahn und ein paar sehr prominente Adern, in seinem Design nicht so negativ auf wie auf der MANIK oder der EB. Die fette Robusto liegt auch schwerer in der Hand als die anderen Blends, sie wirkt rau und ölig, ja, fast schon feucht und vor allem extrem fest, ja, spack gewickelt. Haptisch wirkt sie also schonmal perfekt konstruiert. Kalt duftet sie recht gehaltvoll nach süß-würziger Bratensauce (erinnert mich ein bisschen an die dunkle Bratensauce mit Rosinen, wie meine Großmutter sie immer zu rheinischem Sauerbraten gemacht hat) mit würziger Erde, etwas Vanille und Holz. Am Brandende kommen, weit zurückhaltender, Noten von Kakaopulver, Erde und etwas Minze durch. Der Kaltzug ist ein kleines Gedicht: mehr von besagten Bratensauce-Noten, dazu Sojasauce, Kakaonibs, Leder, Lakritz und Erde. Etwas Pfeffer verweilt im kurzen Abgang und Salz bleibt auf den Lippen. Entfacht geht es exakt so weiter, wie der Kaltduft es versprochen hat, jedoch mit trockener Qualität und kräftigeren Pfeffernoten. Der Pfeffer tritt schnell in den Hintergrund zugunsten von holzigen, würzig erdigen und schokoladigen Noten, alles zwar cremig, aber wenig süß. Dahinter zeigen sich Leder, etwas Lakritz und Rohrzucker. Retronasal hingegen kommt sie trocken holzig mit Bratensauce und Lakritz vor Pfefferschärfe (weißer Pfeffer). Dabei ist sie recht mild mit überwiegendem Körper und präsenten Aromen. Dichte Rauchschwaden transportieren diese Aromen eingebettet in eine sahnige Textur. Bei für mich perfektem Zugwiderstand brennt sie leider – aber wie bei dem speckig-feucht wirkenden Deckblatt auch irgendwie zu erwarten – sehr wellig und mit heftigem Schiefbrand ab. Sie braucht früh schon und immer wieder Hilfe vom Feuerzeug, das auch dem Umstand geschuldet, dass sie partout nicht an bleiben möchte. Dementsprechend locker und flakig präsentiert sich auch die helle Asche. Im 2. Drittel in allen Belangen knapp unter medium werden nun Noten von Erde mit Leder und ankokelndem Holz vordergründig, die Bratensauce-Assoziationen werden in den Mittelgrund verdrängt, wo sie sich mit Bitterschokolade, süß-scharfem Zimt und etwas Paprika verbindet. Dezent florale Noten und nur noch Geister von Lakritz kommen und gehen. Der Abgang zeigt sich würzig-erdig Abgang. Retronasal stehen Noten von schwelendem Holz mit Fass-Assoziationen vor floralen Noten, Röstnoten mit Pfefferschärfe liegen im mittellangen Finish. Im letzten Drittel bekommen die vordergründigen Noten aus dem 2. Drittel Unterstützung von würzig-öliger Bitterschokolade, einer Backpulver-Note mit prickelnder Qualität. Paprika wird vordergründiger. Dabei wird das Profil jedoch süßer. Retronasal wird Pfeffer präsenter, kriegt Unterstützung von Zimt. Nach einer Stunde und 40 Minuten ist die Kinix CABAN dank dieser deftigen, doch smooth cremig eingebundenen Noten trotz der Abbrand-Probleme meines Exemplars in Sachen Geschmack/Aroma und Stärke mein Favorit unter den Royal Kinix Cigars. Sie macht sich gut zu sherrysüßem Whisky und ich wage zu behaupten, dass ein paar Monate Lagerung ihr gut tun werden. Kaufempfehlung!

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Die DTT Todos Las Dias Robusto kommt in einem schönen Format daher und weiß mit stylischen Ringen in schwarz und silber, die dem düsteren Deckblatt gut zu Gesicht stehen, zu beeindrucken. Einzig die Abkürzung TDL für Todos Las Dias verwirrt mich. Die etwas dickere Robusto wirkt gleichmäßig gearbeitet mit dezentem Give und das fein geäderte Oscuro-Deckblatt, das ein paar hellere Flecken aufweist und an manchen Stellen um den Wickel geprügelt wirkt, fühlt sich sehr rau und speckig an. Die Todos Las Dias Robusto verströmt einen kräftigen Duft von stalligem Schokoladenleder mit Brownies, Kaffeesirup, Vanille, geräuchertem Speck und feiner Würze. Am Brandende sind die Noten von Speck präsenter, mit frisch floralen und minzigen Noten sowie etwas Anis. Der Kaltzug bestätigt das; offeriert Noten von geräuchertem Speck, Kartoffelchips, Vanille, Holzkohle und leicht stallige Noten – ungewöhnlich und zugleich interessant, erinnert mich an die DBL Derrame III und MaFu Maduro. Die Todos Las Dias Robusto startet mit Pfeffer, Pfeffer, Pfeffer, allerlei, geröstet und fermentiert, vor bitterem, kräftigen Espresso, Backpulver, Tanne, Erde, Popcorn und feine Candy-Cane-Süße. Hin und wieder Nuss. Alle Noten stehen sehr klar und bold nebeneinander. Pfeffer und etwas Chili/Jalapeno mit dunklen erdigen Noten lungern lange im Abgang herum. Tanne und Erde verbinden sich Zug um Zug im Vordergrund zu einer karamellisierten Melange, dahinter kommen Schokoladenkuchenteig-Noten auf. Retronasal steht dem ein cremiges Profil mit Noten von Holz, Erde und etwas Benzin vor sehr verhaltenem Pfeffer entgegen. Der Zugwiderstand ist für mich am unteren Ende von perfekt und definitiv leichter als bei dem fest gewickelten Prügel erwartet. Bei üppigem Rauch mit buttrig-zuckriger Textur brennt die Robusto zügiger als erwartet und etwas wellig, aber sonst unauffällig ab. Die dunkelgraue, zum Teil fast schwarze Asche ist fest. Bis hierhin mild+ in Stärke und medium- im Körper nimmt die Todos las Dias zunehmend an Fahrt auf. Die Konditorei-Assoziationen übernehmen im zweiten Drittel das Profil, dennoch wirkt sie zunehmend deftiger. Erde, Holz, Holzkohle und Pfeffer treten mit Espresso in den Mittelgrund. Noten von Leder kommen auf. Retronasal hingegen wird das Profil frischer mit Mandelmus-Noten. Im letzten Drittel nun mittelkräftig mit fast vollem und herrlich eigenwilligem Körper ist das Profil eine Kumulation von allem zuvor erlebtem. Sie ist kraftvoll und präzise. Süß und deftig, gebacken und angebrannt röstig, leicht rauchig. Herrlich. Retronasal ebenfalls, mit fleischigen Röstnoten, um alles noch voller zu machen. Wieder vordergründiger Pfeffer kontrastiert alles, besonders die fettig schokoladig-nussige Gebäck-Süße. Nach gerade mal einer Stunde und 20 Minuten ist dieser weitere grandiose Wurf von Steve Saka leider viel zu schnell vorbei. Sie ist zwar meines Erachtens preislich ambitioniert angesiedelt, aber jeden Cent wert. Auch von mir: Kaufempfehlung!

Länge: 15.00Durchmesser: 2.14 TAM
Die Kinix IK kommt in einem imposanten und sehr gut ausgeführten Torpedo-Format und mit einem auf den ersten Blick gleichmäßigen Latte-Macchiato-Colorado-Claro-Deckblatt daher. Das Weiß des Ringes lässt diesen interessanter wirken als die der Schwestern. Soll die grüne Farbe der Pinstripe-Verzierungen auf dem Ring schon auf die angepriesene minzige Schärfe hinweisen? Für das Format liegt die IK erstaunlich leicht in der Hand und auf Druck gibt sie ordentlich nach. Dabei wirkt sie gleichmäßig konstruiert, nur eine weicher wirkende Stelle habe ich kurz unter der Schulter zum spitz zulaufenden Mundende erfühlt. Das fest und robust wirkende, grob geäderte Deckblatt wirkt leicht rau auf den Fingerspitzen und etwas trockener als erwartet, die Textur erinnert mich ein bisschen an glattes Leder. Dabei ist es mit weit mehr dunkleren Spots und Flecken übersäht als ich auf den ersten Blick bemerkt habe. Feines Haar ziert es, ich sehe keinerlei Zahn. Kalt duftet die Kinix IK süßlich holzig mit Noten von noch dampfenden Schwarztee-Blättern vor verhaltener, würziger Erde und cremiger Milchschokolade. Am Brandende hingegen kommen kräftigere Noten von Pfeffer, Erde und etwas Minze vor stalligen Noten (Dung?) durch. Der Kaltzug hingegen offeriert cremige Pistazie mit besagten Noten dampfender Schwarztee-Blätter vor Erde, grasigen Noten und einer Prise Pfeffer im Abgang. Zügig entfacht startet sie sehr mild und höchstens mild+ im Körper. Noten von Schwarztee mit viel Milch plus etwas Gras und weißer Pfeffer bilden mild den Anfang. Nur langsam gewinnt die IK an Körper, mit würziger Erde vor unterschwelligen Noten fluffiger Brioche-Buns und sehr feinen Milchschokolade-Noten. Es dauert seine Zeit, bis sich die im Kaltzug versprochenen, cremigen Noten von Pistazie endlich zeigen und mit Brioche und Erde verbunden in den Vordergrund des Profils stellen. Dabei sind sie zwar so cremig wie im Kaltzug angedeutet, jedoch fehlt ihnen die Süße. Die bringen die Noten von Milchschokolade und Schwarztee mit Milch im Mittelgrund mit sich, jedoch etwas zu flach. Im Abgang finden sich Noten von leicht gesüßter Milch und ja, tatsächlich, eine minzige Schärfe wieder. Dafür verschwindet der Pfeffer langsam. Retronasal stehen dem leicht scharfe, milchig-grasige Noten mit etwas loser, sandiger Erde im sehr kurzen Finish entgegen. Bei durchschnittlichem Rauch mit buttriger Textur und so gerade noch vorhandenem Zugwiderstand brennt die Kinix IK perfekt ab. Die gleichmäßig mittelgraue Asche wirkt sehr fest, das ist jedoch trügerisch, denn sie fällt ohne jede Vorwarnung. Im zweiten Drittel wird sie kräftiger (mild+) und der Körper voller (mild++), bei etwas präsenteren Aromen. Das Profil der IK ist nun süßer, cremiger Pistazien-Mus steht vor Milchschokolade, Brioche und Erde. Die Schwarztee-Noten finden sich zusammen mit gesüßter Milch und Minze dahinter und bleiben etwas länger im Abgang. Der Pfeffer ist weg. Retronasal wirkt das Profil ebenfalls süßer, jedoch finden sich hier nun nur noch Noten von Erde. Das letzte Drittel zeigt sich bei zunehmender Stärke (mild++) und voller werdendem Körper (medium-) deftiger; die erdigen Noten stellen sich leicht säuerlich in den Vordergrund, die Schwarztee-Assoziationen bekommen leicht bitter die Qualität noch feuchter Teeblätter. Die Noten von Minze werden klarer, dabei schärfer, erinnern hin und wieder sogar an Kaugummi. Alles in allem bleibt es angenehm cremig, nur die Süße könnte voller sein, um dem Profil mehr Komplexität zu geben. Diese wird nun ausschließlich von hintergründigen Noten bzw. Assoziationen von in Milch aufgeweichtem Brioche transportiert. Die Noten von Pistazie werden flacher, erinnern nun mehr an die Schale als an die Nuss selbst. Der Abgang zeigt sich nun trocken erdig. Retronasal vermengen sich Noten von kräftig würziger Erde mit scharfer Pfefferminze. Nach exakt zwei Stunden habe ich die Kinix IK abgelegt und muss klar sagen, das sie unter den von mir bisher verköstigten der Royal KINIX Cigars mein Favorit ist – ob die CABAN sie für mich noch übertrumpfen kann?

Länge: 13.34Durchmesser: 2.06 TAM
Die Sobremesa Robusto Largo wirkt mit ihren 5,25 Inch trotz des 52er Ringmaßes erstaunlich schlank. Der interessante, auf den ersten Blick schlichte gehaltene Hauptring, bei dem durch die Prägung in der Krone dann doch sehr viel los ist, unterstützt die noble Erscheinung. Das Gold der Ringe steht dem Decker sehr gut und das Braun ist so gut auf das Deckblatt abgestimmt, dass ich zuerst dachte, der Ring sei im Bereich des Kronen-Designs ausgestanzt. Der Zylinder selbst ist comichaft perfekt rund und steinhart fest gewickelt. Das gleichmäßige, zugleich ölige und leicht staubig wirkende Bitterschokolade-Maduro-Deckblatt ist grob geädert und fühlt sich dank ordentlich Mini-Zahn leicht rau an. Ich kann hier locker vorwegnehmen, dass die Sobremesa Robusto Largo erstklassig konstruiert ist. Kalt duftet sie kräftig und süß mit Worchestershire-würziger Bitterschokolade und Leder, dabei leicht holzig. Irgenetwas an dem Duft erinnert mich an Nori-Blätter. Am Brandende duftet sie noch süßer mit Noten von Holz, Kakao und passenderweise Soja-Sauce. Der Kaltzug ist viel zurückhaltender als der Duft, dabei süßer mit holzigen Noten, Kakao und Erde, im Abgang Sojasauce. Sobald sie glimmt umspielt sie den Gaumen mit salzig-holzig-schokoladigen Noten, Sahne, kräftig erdigen Noten und Assoziationen an Bretzel-Snacks. Salzige Noten und röstiger, schwarzer Pfeffer mit dezent erdigen Noten und einer gewissen Fleischigkeit bleiben im Abgang. Langsam werden holzige Noten klarer, dahinter kommen süße Noten von Nuss und Espresso auf, im Hintergrund finden sich Noten von getrockneten Beeren und Gebäck. Retronasal wirkt das Profil eingebundener mir einer Melange aus Erde, Holz und Pfeffer. Dahinter finden sich Werkstatt-Assoziationen und etwas anderes, das ich nicht deuten kann. Bei üppigem Rauch mit cremig-samtener Textur und einem in meinen Augen etwas losem Zug brennt die Sobremesa Robusto Largo gestochen scharf ab. Dabei ist die uniform hellgraue Asche fest. Bis hierher mild++ in Stärke und so gerade medium- in Körper legt die Sobremesa Robusto Largo im 2. Drittel zu. In Sachen Stärke nun medium, hat sich bei einem medium+ Körper das Durcheinander der Aromen nun sortiert. Die Pfeffer-Röst-Noten bleiben präsent im Vordergrund, mit Noten von angebranntem Steak. Dahinter verbindet Schokolade sich mit Gebäck, Bretzel-Snacks, etwas Salz und Karamell. Im Hintergrund finden sich Noten von Erde, Holz und Leder mit getrockneten Beeren. Retronasal wird der Pfeffer kräftiger und röstiger, mit leichten Chili-Noten sowie Nuss und etwas Zitrus im Finish. Im langen Abgang liegen viel Pfeffer und Erde. Im letzten Drittel stellen sich Nuss mit Gebäck-Noten, angebranntem Steak und Zitrus zu dem Pfeffer im Vordergrund. Dahinter finden sich weiterhin süße Noten, etwas Vanille kommt auf. Retronasal geht der Pfeffer leicht zurück, zugunsten von Zitrus, Vanille, Nuss (Mandeln?) und zuerst dezent rauchigen Noten. Die rauchigen Noten überwiegen gegen Ende zusammen mit holzigen Noten und leichter Bitterkeit. Nach zwei Stunden und 15 Minuten gehört die DTT Sobremesa Robusto Largo genauso wie die Mi Querida zu meinen neuen Favoriten, gerade weil sie trotz der ewig vordergründigen Pfeffer-Röst-Noten durchgängig brutal smooth bleibt. Allerdings bleibt sie des höheren Preises wegen für mich hinter der Mi Querida zurück.

