Jugendliche Neugier
Die Faszination für Zigarren ergriff Robert Caldwell schon früh: Nicht älter als zwölf Jahre soll er alt gewesen sein, als er sich im Baumhaus versteckte und seine erste Zigarre probierte. Natürlich wurde er dabei erwischt, vom Ehemann seiner Schwester und wie allgemein üblich sollte ihm diese Unart auf die altbekannte Weise ausgetrieben werden. Sein Schwager nahm ihn mit in die Fabrik von Ernesto Carillo. Dort sollte ihm miit einer besonders kräftigen Zigarre das Fürchten gelehrt werden, auf dass er seine Zigarrenversuche ein für alle Mal unterlasse.
Ein erstes Geschäftsmodell
Aber der Plan ging schief, denn Robert gefiel die Zigarre außerordentlich gut und der Vorfall steigerte sein Verlangen danach nur noch weiter. Jahre später belieferte Robert zusammen mit einem Geschäftspartner verschiedene Hotels und Restaurants mit hochwertigen Zigarren. Immer wieder kam dabei die Frage nach Private Labels auf.
Caldwell vor Ort
Also machte er sich der umtriebige Geschäftsmann auf nach Mittelamerika, um sich über die Produktion vor Ort zu informieren. Ihm fiel sofort auf, dass dort viele außergewöhnlich gute, lange gereifte oder seltene Tabake lagerten. Leider wurden diese Schätze überhaupt nicht beachtet, da die Menge für große Produktionszahlen nicht ausreichen würden, nicht einmal für die Limited Editions der großen Hersteller.
Zusammenarbeit mit Christian Eiroa
Diese Tabake waren die Grundlage für Roberts erste Blends. Als einer der Ersten begann er zusammen mit Christian Eiroa, der nach dem Verkauf seiner Marke Camacho an die Oettinger Davidoff Group nun mit den Tabacaleras Fabricas Unidas wieder auf den Markt kam, Zigarren herzustellen. Zusammen produzierten die beiden die Zigarren namens Wynnwood Cigars, welche nach einem Stadtteil von Miami benannt sind. Dort sind viele Kunstausstellungen und Galerien zu finden, es war und ist weiterhin ein "hippes" Viertel der US-Metropole in Florida.
Caldwell Cigars
Bereits im Jahr 2014 beendete Robert die Zusammenarbeit wieder, um seine eigene Marke Robert Caldwell Cigars zu gründen. Die Zigarren seiner Marke ließ er von der Familie Ventura in deren Tabacalera William Ventura herstellen. Es dauerte dann nur noch ein weiteres Jahr, bis er begann, seine eigene Manufaktur zu errichten. Seit dem Sommer 2015 werden die meisten seiner Blends dort hergestellt. Eine seiner bekanntesten Serien, die Blind Man‘s Bluff, wird interessanterweise in einer Tabacalera von der Oettinger Davidoff Group, der Agroindustrias Laepe S.A. in Honduras, hergestellt, die gleiche Fabrik aus der auch die Camachos von Davidoff kommen.
Caldwell steht für feine Boutique-Zigarren, die ein ganz eigenes Geschmacksprofil besitzen und mitunter auch kräftig ausfallen. Ganz gleich, ob Sie sich für Long Live the King oder The King is Dead entscheiden, Eastern Standard oder Hit & Run bevorzugen. Der Einstieg in das komplexe Caldwell-Universum fällt einem aufgeschlossenen Aficionado nicht schwer.

