Humidor Daimonas

Vorgestern habe ich die Brazil geraucht. Diese ist von der Tabakmischung bis auf das Deckblatt identisch mit der Ecuador. Interessant ist daher hier auch geschmacklich zu vergleichen. Das Connecticut Shade Deckblatt macht die Ecuador-Version deutlich milder im Vergleich zur brasilianischen Variante. Primär sticht hier für mich insbesondere eine cremige Zedernote in der ersten Hälfte heraus. Wo bei der Brazil Anklänge von Schokolade und Kaffee zu erahnen sind, verbleibt die Ecuador dann eher mild cremig holzig. In der zweiten Hälfte kommt etwas Pfeffer und für mich tendiert sie im letzten Drittel dann eher zu Nuss statt Holz. Leider war die Anilla mit dem Deckblatt verklebt, sodass ab dem Bandpunkt die Zigarre etwas aufging und das Deckblatt teilweise abblätterte. Unerfreulich ist dies sicher immer, aber bei einer Zigarre in diesem Preissegment (leider) nicht unüblich. Ich habe nun alle drei Serien getestet und mir gefallen diese Zigarren in ihrem Preissegment sehr gut.

Die San Pedro gefallen mir wirklich gut. Tolles PLV. Im ersten Drittel startet die Brazil mit etwas Pfeffer und Holz. Im zweiten Drittel dann zunehmend Erde, Schoko und Kaffee. Retronasal offenbart sie wirklich eine enorme Bandbreite an Geschmacksnuancen. Der Zugwiderstand war eher stark, jedoch war das Rauchvolumen trotzdem gut. Die Asche fällt nach ca. 3 cm. Die Verarbeitung ist in diesem Preissegment meines Erachtens gut. Auch die Brazil liefert damit ein hervorragendes PLV.

Meine erste Plasencia und frisch aus der eingetroffenen Cigarworld Lieferung geraucht. Geschmacklich mit einem sehr ausbalancierten Geschmacksprofil; man findet so einiges in diesem Blend, wenn man will. Für mich am prägnantesten eine ordentliche Note von schwarzem Kaffee und dunkelbitterer Schokolade. Vom Körper ist die Zigarre eher schwer und kräftig, sodass ich sie als Gelegenheitsraucher durchaus fordernd fand. Hier sollte man aber beim aktuellen Preis definitiv einmal selber testen. Für mich persönlich ist dieser solide Smoke nur etwas außerhalb meiner Präferenz.

Es war meine erste Zigarre im Lancero-Format. Es macht einen eleganten Eindruck. Die Condega selbst dagegen wirkt eher rustikal, nach "ehrlichem" Tabak. Der Kaltgeruch ist angenehm holzig. Der Zug war zu Beginn etwas stark, öffnete sich dann aber bereits im ersten Drittel. Die Asche fällt relativ schnell und bröselig, dafür gibt es Abzüge. Für mich geschmacklich sehr rund. Primär schmecke ich hier Zeder, vielleicht auch Eiche. Ein wunderbarer süßlich herber Smoke. Das Format passt, erfordert jedoch etwas Zurückhaltung beim eigenen Zugverhalten. Für mich ein passendes PLV.

Nachdem mir die größeren Exemplare der Serie frisch nicht gemundet haben (Ammoniakartige Bitterheit), habe ich den Belicoso zwei Jahre im Humidor gelassen. Das Ergebnis ist ein wunderbar milder, aromatischer Maduro-Smoke. Geschmacklich dominieren für mich milder Kaffee und etwas Kakao. Leichte Konstruktionsschwächen werden jedoch mit dem Alter nicht weniger. Der Zugwiderstand ist tendenziell zu leicht und das Deckblatt sprang im Rauchverlauf leicht auf.

Diese Zigarre kommt mit sehr ansprechender Optik und angenehmen Kaltgeruch. Leider habe ich beim Kaltzug schon gemerkt, dass der Zugwiderstand recht hoch ist. Evtl. ist die LF in meinem Humidor mit relativ konstant bei 68-70 schlicht zu hoch für die dicker gepackten Zigarren. Nun gut, abgesehen davon ein schöner Smoke. Geschmacklich eher mild cremig mit Wechselspiel von Kakao und Kaffee. Ich muss hier auf jeden Fall noch eine zweite Testen.

Die Zigarre samt Anilla macht einen schönen Gesamteindruck. Der Kaltgeruch ist bereits recht würzig holzig. Dieser Eindruck bestätigt sich dann mit Entzünden. Geschmacklich dominieren Pfeffer und Holz. Der Rauch hinterlässt ein trockenes Mundgefühl. Wenig komplex und recht linear hinterlässt diese Zigarre keinen wirklich bleibenden Eindruck. Für mich daher kein Wiederkauf.

Diese Joya präsentiert sich mit einem wundervollen Deckblatt. Der Kaltgeruch ist recht dezent. Angezündet dann süßlich, cremiger Rauch mit einer sanften Holz/Gras-Note. Insgesamt wenig komplex und recht linear. Durch ihren feinen Charakter ist sie aber für allerlei Gelegenheiten geeignet und das PLV ist meines Erachtens absolut angesemessen. Top!

So stelle ich mir meine Maduros vor: Süß, vollcremig nach Schokolade & Kaffee mit Zeder. Geschmacklich ein Volltreffer. Abstriche für eine etwas unsauber Verarbeitung am Kopf/ der Kappe; leichter Schiefbrand, was aber bei einer boxpressed nicht total ungewöhnlich ist. Zu beachten ist, dass der Zugwiderstand ebenso wie bei der "Natural"-Classic-Serie extrem leichtgängig ist (Geschmackssache). Für mich trotzdem Top-PLV. Definitiv landet diese Zigarre wieder in meinem Warenkorb.

Ich habe eine Condega Maduro Robusto geraucht: Geschmacklich herb nach schwarzem Kaffee/Espresso, Eiche und immer wieder einer gewissen Würze. Stärketechnisch empfand ich sie ebenso eher stark. Aussehen und Gefühl ist eher rau. Verarbeitung war ingesamt in Ordnung. Ich hatte Schiefbrand, der sich nicht selbstkorriegierte. War nicht die Maduro, die ich erwartet hatte. Ich persönlich mag es etwas cremiger, schokoladiger und milder. Trotzdem ein tolles PLV und guter Smoke.

Ich hatte mich auf die Blanco gefreut, da sie doch ein recht gutes Bild macht mit dem dezenten Band. Schon beim Anschnitt merkte ich allerdings, dass der Roller es bei meinem Exemplar wohl besonders gut meinte. Sehr dicht gepackt. Nach dem Anzünden dann die Bestätigung: Schweres Zugverhalten und wenig Rauch - sehr untypisch, da ich meine Zigarren bei 65% lagere. Geschmacklich sanft mit gewisser Süße und einem fast butterartigen Mundgefühl. Leider hat das Drumherum das Rauchvergnügen doch zu negativ beeinflusst.

Erscheinungsbild ist eher rau mit deutlich sichtbaren Blattadern. Das Blatt fühlt sich an wie feines Schleifpapier. Der Kaltgeruch ist herrlich süß und erdig. Angezündet ist die Alonso Menendez dann aber erstaunlich mild. Geschmacklich erdig mit ein bisschen Schokolade und Kaffee. Abbrand und Zug sind tadellos, die Asche fällt allerdings sehr früh. Für mich eine gelungene Zigarre mit wenig einprägsamen Charakter.

Sehr intensives Aroma beim Kaltgeruch nach, was man sich dann als eher starkes und würziges Raucherlebnis erwartet. Angezündet zeigt sich dann ein anderes Bild. Startet eher mild holzig (evtl. Eiche?). Entwickelt dann etwas von geröstetem Kaffee und einem Touch Schokolade. Zum Ende dann durchaus etwas mehr Pfiff und ein Hauch von Pfeffer, bleibt aber insgesamt eher mild. Für mich ein super Zigarre für allerlei tägliche oder übliche Gelegenheiten bei denen man eine Zigarre rauchen kann. Findet wieder den Weg in meinen Warenkorb.

Insgesamt präsentiert sie sich mit einem rustikalem Äußeren. Der Kopf war bei meinem Exemplar deutlich schief (keine Qualitätskontrolle?), so offensichtlich ein klarer Abzug für die Verarbeitung. Es kann sich hierbei aber natürlich auch um eine seltene Ausnahme handeln. Der Kaltgeruch ist wunderbar süß. Nach dem Entzünden zeigen sich rasch deutlich wahrnehmbare süße Schokoladennoten. Ein herrlich süßer, wenn auch kräftiger Smoke. Für mich abgesehen von der Präsentation insgesamt eine ausgezeichnete Zigarre.