Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Das nahezu bronzefarbene Deckblatt ist grundsätzlich von sehr guter Qualität, jedoch in meinem Fall etwa über einer Länge von knapp einem Zentimeter, am Ende des ersten Drittels, leicht aufgeplatzt. Glücklicherweise wird dies keinen negativen Einfluss auf das Raucherlebnis haben. Das darunter liegende Umblatt ist gut sichtbar. Unterm Strich ist die Verarbeitung des Deckers mustergültig. Das Deckblatt kommt aus Ecuador. Das Umblatt der Sorte Pennsylvania Broadleaf kommt aus den USA. Die Einlage stammt aus Honduras und Nicaragua. Die Zigarre ist extrem fest gerollt und verfügt über einen sehr dezenten, fast neutralen Kaltgeruch. Mit Mühe kann ich Akzente von Heu ausmachen. Der Kaltzug hingegen bietet erstaunlich intensiven und süßen Blütennektar. Die Zigarre startet mit einem ausgewachsenen Pfefferkick. Dieser zieht sich allerdings rasch auf eine angenehme, gut präsente Dosis zurück und hinterlässt ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Allmählich entwickelt sich schmackhaftes Zedernholz, gemeinsam mit dezenten Röstaromen. Zum Ende des ersten Drittels wird kerniger Kaffee serviert. Zarte Erdaromen vollenden das erste Drittel. Im zweiten Drittel verstärken sich zunächst die Erdaromen auf ein kraftvolles Niveau. Kaffee entwickelt eine leichte, kaum wahrnehmbare Süßlichkeit. Die Süße nimmt schließlich Zug um Zug zu und mausert sich hin zu einem schönen Schokoaroma. Der Smoke entwickelt leichte Cremigkeit. Sehr zurückhaltende Noten von Walnuss kommen zaghaft auf. Holz und Pfeffer lassen im zweiten Drittel merklich nach. Das letzte Drittel legt zu Beginn leicht an Schärfe zu. Es dominieren jedoch schokoladige, süßliche Noten gemeinsam mit Zedernholz. Malzige Anklänge finden ebenfalls einen Platz im Aromenrad. Die süße-herzhafte Aromenmischung, gepaart mit ordentlich ausgeprägter Schärfe gefallen mir äußerst gut und markieren meinen persönlichen Höhepunkt dieses gelungenen Smokes. Die Schärfe legt bis zum Ende noch einmal eine Schippe drauf ohne jedoch unangenehm zu werden. Sogar ein wenig schmackhaftes Leder kommt abschließend auf. Ein kerniger, sehr erwachsener Smoke mit einer interessanten und intensiven Aromenkomposition liegt nach gut 80 Minuten hinter mir. Die Zigarre ist durchaus komplex und abwechslungsreich. Dem Aufbau der Komposition konnte ich ohne überfordert zu werden immer gut folgen. Technisch gibt sich die Zigarre absolut keine Blöße. Der dunkelgraue Aschekegel ist stabil und fest. Der Abbrand ist völlig unproblematisch und kerzengerade. Zugwiderstand und Rauchentwicklung sind optimal. Eine sehr unterhaltsame Vitola, die ich vorwiegend Liebhabern kerniger und eher kraftvoller Zigarren ans Herz legen möchte. Sehr lohnenswert!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Nachdem mir die Robusto dieser Serie gut gefallen hat, wollte ich unbedingt zeitnah auch das Gigante Format probieren. Heute ist es nun soweit und ich muss gestehen, die Gigante ist eine wuchtige, sehr schmackhaft wirkende Erscheinung. Nach meiner Erfahrung mit der Robusto stelle ich mich gedanklich auf ein kräftiges Raucherlebnis ein. Ohnehin lassen die für die Macanudo RED Serie verarbeiteten Tabake bereits vorab darauf schließen, dass die Zigarre mit hoher Wahrscheinlichkeit viel Power haben wird. Beim Deckblatt haben wir es mit ecuadorianischen Ligero zu tun. Beim Ligero handelt es sich um die stärksten Blätter einer Tabakpflanze, die zusätzlich einen überdurchschnittlich hohen Nikotingehalt aufweisen. Sie gedeihen am oberen Ende der Pflanze und tanken somit auch viel Licht, bzw. Sonne. Dies begünstigt unter anderem die Entwicklung des hohen Nikotingehalts. Ligero beschert einer Zigarre in der Regel viel Würze und kräftigen Geschmack. Die Einlage besteht aus einer Mischung von fünf Jahre altem Esteli-Tabak, zehn Jahre gereiftem Tabak aus Honduras sowie einem zwölf Jahre gereiftem Ometepe-Tabak aus Nicaragua. Charakteristisch für Ometepe-Tabak ist seine pfeffrige Würze. Ometepe ist im Regelfall als mittelstark bis sehr stark zu bezeichnen. Der Esteli-Tabak ist oftmals für mittleren bis kräftigen Pfeffer und Grasaromen verantwortlich. Das Umblatt kommt aus dem Jalapa Tal in Nicaragua. Hier sorgt das besondere Mikroklima für gehaltvolle und leicht süße Tabake. Tabak aus dieser Region gilt im Allgemeinen ebenfalls als eher kräftig. Soviel zu den nackten Fakten. Das dunkelbraune, leicht ölige Deckblatt wird von einigen, gut sichtbaren Adern durchzogen und wirkt kraftvoll. Die Qualität des Deckers ist mindestens gut und die Verarbeitung tadellos. Die Zigarre ist sehr fest gerollt, wirkt jedoch angesichts des wuchtigen Formats relativ leicht. Der vorwiegend in Rot gehaltene Zigarrenring kleidet die Gigante dezent und passend. Der Kaltgeruch ist minimal pfeffrig, leicht erdig und ein klein wenig modrig. Der Kaltzug gibt vorwiegend süße Noten von Blütennektar frei. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre erstaunlich geschmeidig mit dezenter Süße, die von angenehmen Erdaromen begleitet wird. Im Hintergrund entwickeln sich allmählich ausgeprägte Pfefferaromen. Die Schärfe legt zu, ohne jedoch den Bogen zu überspannen. Pfeffer ringt nun mit Chili um die geschmackliche Vorherrschaft. Glücklicherweise behält Pfeffer die Oberhand um sich letztlich auf ein gehobenes Maß einzupendeln. Die Gigante ist aufgrund des zu Beginn hohen Zugwiderstandes etwas schwergängig. Es braucht im ersten Drittel gelegentliche Doppelzüge um die Zigarre bei Laune zu halten. Die Erdaromen vermengen sich zusehends mit angenehmen grasigen und moosigen Akzenten. Die unterschwellige, sehr angenehme Süße bekommt einen leicht holzigen Einschlag. Die Gigante ist im ersten Drittel entgegen meinen „Befürchtungen“ relativ „mild“ und ausgewogen. Unterm Strich recht vollmundig. Tatsächlich entwickeln die süßen Aromen letztlich eine gewisse Dominanz. Zum Ende des ersten Drittels entwickelt sich leichter Schiefbrand, den ich allerdings problemlos korrigieren kann. Das zweite Drittel setzt die Entwicklung vorwiegend süßlicher Aromen fort. Keine leichtfüßige Süßlichkeit, sondern eher schwere, zähe Süße, vorwiegend kombiniert mit Erdaromen und etwas Holz. Recht üppig, gefällt mir sehr gut. Pfeffer wabert nun kaum merklich im Hintergrund. Eine leichte Cremigkeit stellt sich ein. Minimale Anklänge gerösteter Erdnüsse reihen sich gut passend in die Komposition ein. Auch im zweiten Drittel muss ich leichten Schiefbrand erfolgreich bekämpfen. Der Zugwiderstand ist leider noch immer zu hoch. Auch das finale Drittel wird über weite Strecken von den süßlichen und angenehm herben Aromen getragen. Einen Ledereinschlag wie seinerzeit bei der Robusto suche ich vergebens. Minimalste Anklänge einer Kräutermischung sind angestrengt wahrnehmbar. Und Pfeffer? Tja, weit und breit keine Spur davon im letzten Drittel. Allerdings kann eine leichte Salzigkeit ausgemacht werden. Letztlich endet die Zigarre mit einer süßlichen, herben und leicht malzigen Melange, die einen langen und angenehmen Abgang beschert. Sehr schmackhaft! Der hellgraue Aschekegel ist leicht fransig aber dennoch sehr stabil und benötigt keine große Aufmerksamkeit. Es kommt im Rauchverlauf lediglich zweimal zum Aschefall. Der Zugwiderstand ist leider über weite Strecken zu hoch. Der zeitweise Schiefbrand war nicht gravierend und ließ sich immer rasch mit dem Feuerzeug korrigieren. Die Rauchentwicklung ist als mittelmäßig zu beschreiben. Die vollmundige, mit einer ordentlichen Aromenintensität ausgestattete Macanudo Inspirado Red im Gigante Format bietet eine interessante und eigenwillige Geschmackskomposition, die ich in Gänze als gelungen empfinde. Sie ist sicherlich nicht jedermanns Sache und auch ganz bestimmt nicht für den täglichen Bedarf geeignet. Trotzdem finde ich das die Zigarre empfehlenswert ist und erfahreneren Rauchern durchaus großen Spaß machen kann. Ich habe die Gigante über die Rauchdauer von rund 80 Minuten als mittelkräftig bis leicht kräftig erlebt. Wären die technischen Schwierigkeiten nicht gewesen, wäre meine Bewertung definitiv höher ausgefallen. Der Blend an sich hat mir nämlich sehr gut gefallen! Ich werde demnächst ein weiteres Exemplar verkosten und berichten...

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Die „Fratello Navetta Enterprise“ ist eine wuchtige Erscheinung. Das satt braune, leicht seidige H 2000 Deckblatt aus Ecuador ist hochwertig, sehr gut verarbeitet und wird lediglich von einer dickeren Ader hälftig durchzogen. Das Umblatt stammt aus der Dominikanischen Republik und die Einlage kommt aus Nicaragua. Die Zigarre ist fest und gleichmäßig gerollt. Der Kaltzug der Zigarre gibt Akzente von Erde, leichte mineralische Noten und etwas Heu frei. Der Kaltzug hat moderate Anklänge von Heu und Holz im Angebot. Fratello wuchs nach der Gründung im Jahr 2013 rasch zu der am schnellsten wachsenden Zigarrenmarke in den USA heran. Ich bin gespannt, ob sich dieser Erfolg im Geschmack widerspiegeln wird. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung hebt die Enterprise angetrieben von ausgeprägter süßlicher Erde zusammen mit vagen Akzenten von Kaffee ab und schlägt einen noch unbekannten Kurs ein. Eine sehr leichte Prise Pfeffer kommt nach wenigen Minuten auf und auch zarte Noten von Holz machen sich bemerkbar. Der von der Enterprise produzierte Rauch ist sehr cremig und voluminös. Im Laufe des ersten Drittels vereinigen sich die süßliche-Erde und Kaffee zu einer charakterstarken, herben Melange, die eine dominierende süßliche Grundnote dauerhaft aufrecht erhält. Sehr lecker. Holz gewinnt von Minute zu Minute an Kraft. Das zweite Drittel liefert zusätzlich zum Holz Anklänge von frisch geschnittenem Gras und leichter Fruchtigkeit. Holz fährt leicht zurück. Unterschwellig sind mineralische, leicht metallische Noten wahrnehmbar, die erstaunlich gut in den bisher bekannten Blend passen. Kaffee arbeitet nun vordergründig und losgelöst von den süßlich-erdigen Aromen, die im zweiten Drittel vollständig verschwinden. Die fruchtigen Aromen werden zusehends süßer und frischer. Das finale Drittel entwickelt schön ausgeprägte Aromen von Leder, die Hand in Hand mit Holz, Erde und anstelle von Kaffee, nun eher mit Espresso arbeiten. Eine angenehme, leicht säuerliche Bitterkeit sorgt für den nötigen Pfiff. Eine weitere Abrundung besorgen leichte Anklänge von Dörrobst. Technisch gibt es nichts zu bemängeln. Der Stick brennt ohne Zwischenfälle kerzengerade ab. Der graue Aschekegel ist sauber und bombenfest. Auch der Zugwiderstand ist auf den Punkt optimal. Der 80 minütige Flug mit der Enterprise hat mir gut gefallen ohne mich jedoch in schwerelose, überbordende Glücksgefühle katapultiert zu haben. Der Blend ist durchaus eigenständig, ausgestattet mit einer recht hohen Aromenintensität und auch von angenehmer Komplexität. Trotzdem hat mich diese mittelkräftige Zigarre irgendwie nicht gepackt. Vielleicht habe ich aber auch nur keinen guten Tag für die Verkostung gewählt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Enterprise einem breiten Publikum gefallen könnte. Mutige und neugierige Entdecker können sicherlich bedenkenlos zugreifen und sich ein eigenes Bild machen. Ganz sicher keine Zigarre, die sang und klanglos in einem schwarzen Loch verschwindet.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Die „Cain DAYTONA Double Toro 660“ begleitet mich schon seit langer Zeit. Tatsächlich habe ich diese wunderbare Zigarre zuletzt Ende 2019 in der Zigarrenlounge des „Les Trois Rois“ in Basel genießen dürfen. Was waren das noch für schöne Zeiten, als man problemlos und vor allem in Gesellschaft gemeinsam und in einem geschlossenen Raum seiner Leidenschaft unbekümmert frönen konnte – hoffentlich kommt es bald wieder hierzu! Die DAYTONA Serie gilt zurecht als mildeste der ansonsten recht starken, übrigen Serien von Cain. Trotzdem handelt es sich auch bei dieser Serie um gehaltvolle, relativ schwere Kost, die allerdings auf den ansonsten typischen, recht hohen Pfeffergehalt nahezu gänzlich verzichtet. Unterschätzen sollte man diese Zigarren jedoch keineswegs und sie richtet sich meiner Meinung nach eindeutig an erfahrene Raucher. Heute habe ich nun aus meinem Humidor die Double Toro 660 erneut gefischt und diese bei herrlichem Sonnenschein und angenehmer Temperatur auf der Terrasse genossen. Das sattbraune, leicht seidige Deckblatt dieser Puro ist perfekt verarbeitet und fehlerfrei. Die wuchtige Zigarre ist sehr fest gerollt und schwer. Der Kaltgeruch bietet viel kerniges Leder und ein wenig Erde. Der Kaltzug liefert sattes Holz und eine kleine Menge süßen Nektar. Nach problemloser Röstung und Zündung eröffnet die Double Toro mit kräftigen Röstaromen zusammen mit einer gut dosierten Würzmischung. Der weitere Rauchverlauf bietet Aromen von Nüssen mit mittlerer Intensität. Kräftige Holznoten entwickeln sich bis zum Ende konstant weiter um letztlich Züge schwerer Eichenaromen anzunehmen. Erde vervollständigt das kernige Fundament dieses Smokes. Hin und wieder blitzt eine fruchtige Süße auf, die sich im letzten Drittel steigert und in einer Mischung aus Zitrusfrüchten letztlich vollends aufgeht. Über die gesamte Rauchdauer lockert zusätzlich wunderbare leichte Cremigkeit das Aromenprofil auf. In der zweiten Halbzeit treten angenehme ledrige Akzente und ein leicht malziger Unterton zusätzlich auf die Bühne. Die Basis bestehend aus Holz, Erde, Nüssen und der Würzmischung variieren immer wieder im Rauchverlauf und sorgen für gut nachvollziehbare Abwechslung. Zu nahezu keinem Zeitpunkt spielt Pfeffer eine Rolle und lässt diese Zigarre „leichter“ wirken als andere Vertreter der Marke Cain. Technisch mischt diese Zigarre weitestgehend in der ersten Liga mit. Die Bildung des hellgrauen und standhaften Aschekegels wird von einem kerzengeraden und messerscharfen Abbrand begleitet. Im gesamten Rauchverlauf kommt es lediglich einmal zum kontrollierten Aschefall. Lediglich der Zugwiderstand ist für meinen Geschmack etwas zu hoch und somit ist auch das Rauchvolumen eher als mittelmäßig zu bezeichnen. Die „Cain DAYTONA Double Toro 660“ ist ein kräftiger, variationsreicher und ausreichend komplexer Smoke, der knackige 90 Minuten hohen Genusses garantiert. Freunden kerniger aber dennoch harmonischer Zigarren rate ich zu einem Versuch. Nicht die Beste von Cain, jedoch definitiv ein lohnenswertes Raucherlebnis das positiv im Gedächtnis bleibt.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Die extrem boxpressed Robusto kommt wie ein Vierkantholz daher und wirkt mit ihrem leicht scheckigen, etwas öligen, qualitativ sehr guten Ligero Deckblatt aus Ecuador durchaus rustikal. Die Zigarre ist fest und gleichmäßig gerollt. Der Kaltgeruch verströmt angenehme süßliche und holzige Noten. Der Kaltzug bietet hauptsächlich schokoladige Anklänge und holzige Akzente. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die „Macanudo Inspirado RED Robusto“ mit einer ordentlichen Portion Holz, einer leicht cremigen Süße und etwas Pfeffer. Nach und nach kommt gut wahrnehmbare dunkle Schokolade auf. Die Süße gewinnt rasch an Intensität. Aromen von schwarzem Kaffee runden das Profil harmonisch ab. Das zweite Drittel wird hauptsächlich von schönen süßen Aromen geprägt. Pfeffer schwingt angenehm mit. Der Smoke wird zusehends cremiger und etwas Leder kommt auf. Eine interessante Kräutermischung beschließt das zweite Drittel. Im finalen Drittel kann ich den vom Rezensenten „Conan“ wahrgenommenen salzig-mineralischen, ja sogar leicht metallischen Unterton wahrnehmen und bestätigen. Dieser irritiert mich ein wenig und passt für mich nicht sonderlich gut in die bisherige Komposition. Glücklicherweise ist dies nicht von Dauer. Holz gewinnt wieder mehr Stärke und auch kräftige erdige Noten finden anschließend den Weg in das Aromenrad. Die Süße bleibt während des gesamten Rauchverlaufs mit leicht variierender Intensität erhalten. Technisch gibt es an dieser Robusto nichts zu bemängeln. Der Abbrand ist perfekt, der Zugwiderstand optimal. Der Stick produziert viel dichten Rauch. Der dunkelgraue Aschekegel ist stabil und problemlos kontrollierbar. Hmmh, eine interessante und geschmacklich eigenwillige Zigarre, die ich noch nicht so recht für mich einordnen kann. Sie hat definitiv etwas und ich beschließe, ein weiteres Format dieser Serie zu testen. Kräftig, intensiv, vollmundig und geschmacklich sehr eigenständig. Ich wurde über 55 Minuten sehr gut unterhalten. Das PLV empfinde ich als sehr fair. Neugierige Entdecker sollten durchaus einen Versuch wagen. Hat Potential den eigenen Erfahrungsschatz zu bereichern!

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 TAM
Eine Premiere, meine erste Zigarre von Rocky Patel! Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hat mich diese Marke nie wirklich angesprochen. Nun freue ich mich darauf Bekanntschaft mit der „Quarter Century Robusto“ zu machen. Wer weiß, vielleicht wird hieraus eine dauerhafte Freundschaft - wir werden sehen. Die verwendeten Tabake für diese Zigarre sollten zumindest ein würziges und pfeffriges Rauchvergnügen bereiten. Da alle verwendeten Tabake mindestens 10 Jahre reifen durften und die fertigen Zigarren anschließend noch einmal zwei weitere Jahre ruhen bevor diese in Verkehr gebracht werden, erwarte ich ein individuelles und hoffentlich schmackhaftes Raucherlebnis. Die Zigarre macht optisch einen qualitativ sehr guten Eindruck. Das ordentlich verarbeitete und fehlerfreie, braune San Andres Deckblatt, verströmt in erster Linie einen seltsam muffigen Geruch. Erinnert mach an nassen, moosigen Waldboden. Ganz weit entfernt kann man süßliche Duftnoten ausmachen. Der Kaltzug bietet grasige, leicht blumige und süßliche Eindrücke. Die Robusto ist relativ fest und gleichmäßig gerollt. Liegt gut in der Hand. Der Stick hat ein ordentliches und zum Format passendes Eigengewicht. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre mit trockenen Holzaromen und leichter Würze. Zu der Würze mischen sich starke Pfeffernoten und eine leichte, nicht eindeutig definierbare Süße. Würze und Pfeffer sind nicht unangenehm, jedoch bereits zu Beginn recht kernig und kraftvoll. Die Holzaromen entwickeln sich geschmacklich in Richtung Zeder, werden weicher und schwächen sich leicht ab. Staubige, trockene Erde entwickelt zusehends Profil. Zum Ende des ersten Drittels kommen minimale fruchtige Akzente auf. Bis hierhin gefällt mir der Smoke sehr gut! Von Cremigkeit bisher keine Spur. Das zweite Drittel verstärkt die fruchtige Süße deutlich. Pfeffer, Würze und Holz schalten einen Gang runter. Trockene Erde verharrt auf hohem Niveau. Das Ende des zweiten Drittels wird um moderate, nussige Anklänge bereichert. Der Smoke ist tatsächlich sehr trocken. Jedoch empfinde ich die Trockenheit nicht als unangenehm oder zu extrem. Ich habe übrigens wie fast immer wenn ich Zigarre rauche, kein Begleitgetränk am Start. Der Zugwiderstand dieser Robusto ist optimal und die Rauchentwicklung ist stattlich. Dichter, schwerer Rauch steigt nach jedem Zug gemächlich auf. Der ansehnliche, mittelgraue Aschekegel ist leicht wellig, absolut stabil und sauber. Bereitet keinerlei Probleme. Die Zigarre brennt vollkommen gerade und sauber ab. Im finalen Drittel entwickelt die trockene Erde einen ledrigen, geschmacklich sehr interessanten Einschlag. Das Zedernholz wird rauchiger und trockener. Minimale Akzente dunklerer Bitterschokolade keimen auf. Hierbei überwiegt letztlich eine leichte, nicht unangenehme Bitterkeit. Die fruchtige Süße tritt deutlich in den Hintergrund. Würze und Pfeffer verstärken sich wieder auf das Niveau des ersten Drittels. Ja, die „Quarter Century Robusto“ ist alles andere als leichte Kost und sicherlich nicht jedermanns Sache. Kräftig, üppig, schön komplex und trocken wie ein Martini. Ein sehr eigenständiger, in sich harmonischer Blend, der angenehm aus der Masse sticht. Mir haben die knapp 60 Minuten sehr gut gefallen und ich bin angenehm überrascht. Ich rate diese Robusto zu probieren und sich ein eigenes Urteil zu bilden. Die Geister werden sich sicherlich an ihr scheiden.

Länge: 10.80Durchmesser: 2.06
Die „El Copey Mini Pyramide“ bietet im Rauchverlauf süßliche, florale, leicht grasige Aromen, gepaart mit dezenter Würze sowie einer Spur Holz, Erde und wenig Pfeffer. Die Aromenintensität ist gering und flacht im Rauchverlauf zunächst linear ab. Ab der Mitte gewinnen die Aromen wieder etwas mehr Profil. Zum Ende schmeckt die Zigarre einfach nur noch nach Tabak. Das sehr dünne, aber qualitativ ordentliche Deckblatt ist für dieses Preissegment erstaunlich gut verarbeitet. Die Zigarre ist ungleichmäßig gerollt und an manchen Stellen luftig-locker unterfüttert. Der Zugwiderstand variiert und ist über weite Strecken deutlich zu hoch. Die Rauchentwicklung ist als eher schwach zu bezeichnen. Der Abbrand ist in Ordnung, jedoch hatte ich leichten Schiefbrand, der allerdings keine großen Probleme verursachte. Im Rauchverlauf bildet sich ein mittelgrauer, schuppiger und stabiler, Aschekegel, der absolut keine Schwierigkeiten macht. Die Mini Pyramide bietet nette 30 Minuten für den unaufmerksamen, beiläufigen und überaus entspannten Smoke während eines kleinen Spaziergangs im Park. Für den Preis durchaus „gut“ rauchbar und gar nicht mal so schlecht.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Die „Liga Exclusiva de Familia Salomones“ der Marke Blanco Cigars ist eine schön anzusehende Zigarre, ummantelt von einem qualitativ ausgezeichneten, hellbraunen und seidig-matten Connecticut-Deckblatt. Konstruktion und Verarbeitung sind vorbildlich. Die Zigarre ist etwas lockerer gerollt, leicht fluffig und gibt auf leichten Druck zwischen Daumen und Zeigefinger spürbar nach und „federt“ anschließend wieder zurück in die Ausgangsposition. Der Kaltgeruch ist wunderbar süßlich-grasig und leicht erdig. Der Kaltzug liefert Anklänge von frischem Heu, etwas Kamillentee und ein wenig Holz. Nach erfolgreicher Zündung startet die Zigarre sehr cremig gemeinsam mit ausgeprägten Aromen von Süßholz und Gras. Leichter, jedoch gut wahrnehmbarer Pfeffer prickelt angenehm und dauerhaft auf der Zunge. Im weiteren Verlauf entwickeln sich erdige Aromen sowie Akzente von Bitterschokolade, die sich kontinuierlich verstärken. Zum Ende des ersten Drittels kommt ausdrucksstarker, schwarzer Kaffee ins Spiel. Leichte Noten von Mandeln runden das Geschmacksprofil harmonisch ab. Ab der Mitte verschwindet Süßholz fast gänzlich und wird durch schwere Aromen von Eichenholz ersetzt. Zum Ende kommen zusätzlich leichte Bitternoten auf, die sehr gut in die Komposition passen. Ich bin ein wenig überrascht und stimme dem Rezensenten „Maiwald“ voll zu. Diese Zigarre hat deutlich mehr Kraft und Komplexität, als ich aufgrund der „Spezifikation“ erwartet hätte. Dies ist kein Ärgernis, sondern für mich überaus erfreulich. Der Stick produziert extrem viel satten und dichten Rauch und brennt perfekt kerzengerade ab. Der hellgraue Aschekegel ist leicht schuppig aber äußerst stabil, sauber und bereitet keine unliebsamen Überraschungen. Der Zugwiderstand ist für mein Empfinden ein wenig zu gering. Eine tolle, durchaus kernige und unterhaltsame Zigarre hat Blanco Cigars hier abgeliefert. Für mich wird der Smoke insgesamt von den kernigen Aromen aus Holz, Pfeffer und Kaffee dominiert. Die übrigen Begleiter bilden zusammen mit diesen einen hervorragend balancierten und erwachsenen Blend, der durchaus als Komplex zu bezeichnen ist. Besonders bemerkenswert finde ich, die aus meiner Sicht perfekte Dosierung des Pfeffers, der über die gesamte Rauchdauer ein sehr angenehmes Prickeln auf meiner Zunge erzeugt hat. Schade, dass das Rauchvergnügen in meinem Fall bereits nach rund 55 Minuten vorüber war. Trotzdem eine klare Empfehlung, eher für fortgeschrittene Raucher!

Länge: 16.51Durchmesser: 2.30 TAM
Das gleichmäßig hellbraune Deckblatt der „A.J. Fernandez Bellas Artes Gordo Aged Selection“ ist frei von Fehlern, von hoher Qualität und sehr gut verarbeitet. Das Format dieses Boxpressed- Zigarre ist imposant. Kompakt und schwer liegt die fest gerollte Gordo in der Hand, die jedoch auf leichten Druck moderat nachgibt. Der Kaltgeruch der Zigarre ist erstaunlich „neutral“. Mit viel Mühe kann man leichte grasige und blumige Akzente erhaschen. Der Kaltzug hingegen bringt intensive Noten von Heu und Minze hervor. Cut, Röstung und Zündung gelingen routiniert und komplikationslos. Die Gordo startet schön kräftig mit Pfeffer und schmackhaften Aromen von süßen Zitrusfrüchten. Pfeffer schwächt sich jedoch nach wenigen Minuten ab. Leichte grasige Noten sind gut erkennbar. Milder Kaffee nimmt rasch sehr klare Züge an. Eine leichte Würzigkeit arbeitet im Hintergrund. Ein wenig trockenes Holz reiht sich zusätzlich in die Formation des ersten Drittels ein. Von Beginn an entwickelt sich dichter, satter und cremiger Rauch. Ein gelungener Auftakt, ganz nach meinem Geschmack! Nun intensiviert sich das Kaffeearoma deutlich und die süßen Zitrusfrüchte gewinnen ebenfalls an Kraft. Pfeffer ist nur noch minimal vorhanden. Gras entwickelt mehr und mehr Züge von trockenem Heu, bleibt allerdings eher dezent im Hintergrund. Es entwickelt sich zusätzlich etwas trockene Erde. Holz wird insgesamt kerniger und präsenter. Leichte Röstaromen fügen sich harmonisch in die Aromenkomposition ein. Im letzten Drittel wird die Zigarre etwas kräftiger. Kaffee, Holz, Röstaromen und etwas mehr Erde geben ausdrucksstark den Ton an. Die süßen Zitrusfrüchte sind kaum noch wahrnehmbar. Gras, bzw. Heu flacht ab. Pfeffer fährt wieder angenehm hoch ohne scharf zu werden. Kurz vor Schluss kommen angenehme Aromen von Kräutern auf. Eine interessante und komplexe Zigarre mit einem wunderbar balancierten, intensiven Blend, der sich eher an erfahrene Raucher richtet. Über die gut 90 minütige Rauchdauer hatte ich über weite Strecken leichten Schiefbrand, der allerdings nicht korrigiert werden musste und sich immer im Rahmen hielt. Der Zugwiderstand ist optimal, die Rauchentwicklung ausgezeichnet. Der hellgraue Aschekegel ist sauber und standhaft. Es kam lediglich zweimal zum Aschefall. Ich hatte großen Spaß mit der Aged Gordo und spreche eine glasklare Empfehlung aus!

Länge: 17.78Durchmesser: 1.91 TAM
Das hellbraune Deckblatt der „Vegas de Santiago White Label Churchill“ aus Nicaragua sieht ordentlich aus und ist einwandfrei verarbeitet. Einige etwas dickere Adern durchziehen den Decker. Das Umblatt stammt aus Costa Rica, die Einlage liefert ebenfalls Costa Rica, allerdings gemeinsam mit Nicaragua. Ein schlichter Zigarrenring schmückt die schlanke, mittelfest gerollte Churchill, die im Kaltgeruch leicht stallige und erdige Noten preisgibt. Der Kaltzug hingegen liefert Anklänge von frischem Heu. Cut und Zündung gelingen problemlos. Die Zigarre startet sehr samtig und cremig mit leicht holzigen und erdigen Aromen. Die Rauchentwicklung ist vom Start weg ausgezeichnet. Angenehme Noten von weißem Pfeffer begleiten Holz und Erde. Eine schöne, leichte zuckrige Süßlichkeit begleitet den gesamten Smoke, die etwa zur Mitte auch leichte Anklänge von Vanille entwickelt und intensiver wird. Nussige Aromen finden ebenso wie ein Schuss Kaffee ihren Platz im Aromenrad. Im Rauchverlauf wandelt sich Pfeffer allmählich in gut in die Komposition passende salzige Noten. Hin und wieder gibt es sogar minimale florale Anflüge. Ich bin ohne Erwartungen in den Smoke gestartet und nun sehr angenehm überrascht. Die Aromenkomposition ist prima balanciert und verfügt obendrein über eine sehr ordentliche Intensität. Die Zigarre ist vollmundig, jedoch trotzdem angenehm weich im Geschmack und fast schon sanft. Die üppige, samtige Cremigkeit umschmeichelt die Geschmacksknospen obendrein. Abbrand und Zugwiderstand sind einwandfrei. Der mittelgraue Aschekegel ist stabil und sauber. Ich hatte schöne, sehr entspannte 70 Minuten mit dieser für mich angenehm überraschenden Churchill. Einsteiger und erfahrene Aficionados sollten ihre helle Freude mit dieser mittelkräftigen Zigarre haben. Das PLV empfinde ich als fair und sehr gut. Durchaus empfehlenswert!

Länge: 11.43Durchmesser: 1.91 TAM
Die „The Last Call Maduro Geniales“ im Short Robusto-Format von A.J. Fernández sieht verdammt kräftig aus. Diesen Eindruck vermittelt zumindest das nahezu schwarze und sehr ansehnliche Maduro-Deckblatt der Sorte Pennsylvania Broadleaf. Der schicke, in weiß gehaltene Zigarrenring mit goldener Schrift bietet einen starken und auffallenden Kontrast zum dunklen Decker. Die Präsentation dieser Puro aus Nicaragua ist zweifelsfrei sehr gelungen und weckt in mir große Neugierde sowie Vorfreude auf das bevorstehende Raucherlebnis. Die Zigarre ist sehr kompakt und angenehm fest gerollt. Der Kaltgeruch ist schön erdig und leicht pfeffrig. Der Kaltzug bietet Kaffee mittlerer Intensität an sowie sehr schöne süßliche und blumige Anklänge. Auch an diesem verregneten, nasskalten und grauen Januartag gelingt die Zündung problemlos. Die Zigarre zieht sofort voll durch und startet mit sehr starkem schwarzen Kaffee. Auch mittlere Würzigkeit entwickelt sich rasch. Aromen von trockenem Holz komplettieren den wuchtigen Auftakt. Minimale und hintergründige, schokoladige Süße kommt zaghaft auf. Die Short Robusto entwickelt eine sehr schöne und angenehme Cremigkeit. Gut wahrnehmbare Noten von Erde und Akzente von Zitrusfrüchten sowie ein Hauch schwarzer Pfeffer vervollständigen die üppige Komposition. Im gesamten Rauchverlauf variieren die Aromen immer wieder und nehmen bis zum Ende spürbar an Intensität zu. Diese „Kleine“ hat es echt in sich! Sie ist kräftig, kernig und bietet ein recht komplexes, gut ausgewogenes Aromenspiel und richtet sich daher wohl eher an erfahrene Raucher. Alle technischen Eigenschaften sind hervorragend. Abbrand und Zugwiderstand sind mustergültig. Der hellgraue, fast weiße Aschekegel ist sehr ansehnlich und vollkommen stabil. Besonders hervorzuheben ist die enorme Rauchentwicklung, die mich ziemlich überrascht und beeindruckt hat. Eine starke, sehr unterhaltsame Maduro, mit einer Rauchdauer über insgesamt gut 45 Minuten. Die Zigarre begeistert gekonnt durch ihre Vielfältigkeit und hohe Aromenintensität. Klare Empfehlung!

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 TAM
Die im Perfecto-Format gerollte „Balmoral Serie Signaturas Dueto Ovación“ sieht sehr elegant aus. Dieses ausgefallene Format sieht man nicht alle Tage und stellt einen echten Blickfang dar. Gleich zwei sehr schöne und farblich optimal zur Zigarre passende Ringe zieren das mittelbraune Jalapa-Deckblatt aus Nicaragua. Tabake aus dem Jalapa-Valley im Norden Nicaraguas stehen für hohe Qualität sowie gehaltvolle und leicht süße Tabake. Das Umblatt aus Nicaragua und der Anteil an nicaraguanischer Einlage sprechen eher für pfeffrige Aromen, wobei der Anteil an brasilianischer Einlage wiederum eher für zusätzliche leicht süßliche und cremige Anklänge sorgen könnte. Der seidige Decker ist von hoher Qualität und ausgezeichnet verarbeitet. Die Zigarre ist fest gerollt und liegt gut in der Hand. Der Kaltgeruch verströmt blumige Süße. Der Kaltzug ist angenehm salzig, pfeffrig und leicht würzig. Nach erfolgreicher Zündung startet die Perfecto mit einer angenehmen Prise Pfeffer die sich rasch auf mittlere Intensität verstärkt. In Kombination hierzu erhält man ausgeprägte Aromen von Holz. Eine leichte Cremigkeit gibt ihren Einstand. Der Smoke ist sehr vollmundig und geschmacksintensiv. Die Perfecto ist bereits jetzt kernig und ausgesprochen kräftig. Sehr schön! Zum Pfeffer gesellen sich zusätzlich leichte Anklänge von Salz. Kräftiger, schwarzer Kaffee entwickelt sich zum Ende des ersten Drittels. Ein leichter Schiefbrand entsteht, der sich jedoch im weiteren Rauchverlauf selbstständig korrigiert. Eine minimale florale Süße keimt auf und sorgt für eine insgesamt gesteigerte Harmonie und verbesserte Balance des Blends. Die süßlichen Einschläge vereinen sich in etwa ab der Mitte des Smokes mit Salz zu einer sehr geschmackvollen und eigenständigen Note, die gut wahrnehmbar in der zweiten Reihe spielt. Erdige Akzente finden nun auch ihren Weg in die Komposition. Pfeffer, Salz und Holz prägen den Rauchverlauf auch weiterhin, wobei sich Pfeffer allmählich abschwächt. Die Zigarre wird spätestens zu Beginn des letzten Drittels trockener und erdiger. Die ohnehin nur schwach vorhandene Cremigkeit verliert an Intensität, verschwindet fast gänzlich. Auch Holz schwächt sich etwas ab. Kaffee bleibt jedoch in guter Stärke erhalten. Die salzige Süße drängt schön entschlossen in den Vordergrund. Ein leichter Anflug von Vanille vervollständigt die süßen Komponenten. Klasse, diese Zigarre bietet über rund 60 Minuten ein gehaltvolles, intensives und kerniges Aromenspektrum für Freunde eher kräftiger Zigarren. Trotz der hohen Aromenintensität ist die Zigarre gut und sensibel balanciert. Mir hat sie großen Spaß gemacht und ich liebäugele bereits mit anderen Formaten aus dieser Serie. Die technischen Eigenschaften dieser Perfecto sind über jeden Zweifel erhaben. Der Zugwiderstand ist super, der mittelgraue Aschekegel ist sehr ansehnlich und stabil. Es kommt im Rauchverlauf zweimal zum kontrollierten Aschefall. Die Rauchentwicklung ist sehr gut und der Abbrand verläuft letztlich völlig problemlos. Einziger Kritikpunkt ist der aus meiner Sicht etwas zu hoch angesetzte Preis. Einen Preis um € 10,- halte ich für angebrachter. Trotzdem hat man es hier mit einer sehr empfehlenswerten Zigarre zu tun die richtig Laune macht!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Das helle, lehmig aussehende Deckblatt der „Vegas de Santiago Secretos del Maestro Don Luis Torpedo“ ist ein wenig gröber als üblich. Es ist leicht wellig und wird von wenigen, deutlich sichtbaren Adern durchzogen. Das Format liegt gut in der Hand. Der Stick gibt auf leichten Druck zwischen Daumen und Zeigefinger leicht nach, ist aber trotzdem eher fest gerollt. Der Kaltgeruch hat stallige, leicht süßliche Akzente im Angebot. Der Kaltzug offeriert holzige und ebenfalls süßliche Noten. Zündung und Röstung dauern ein wenig länger als gewöhnlich. Die Zigarre braucht ein wenig Zeit um tatsächlich Feuer zu fangen. Sobald sie in die Gänge gekommen ist, verwöhnt die Torpedo im ersten Drittel mit einem schönen Aromenmix bestehend aus Erde, Holz, Leder und leichtem, süßen Kakao. Die Intensität der Aromen ist gut ausgeprägt. Die Zigarre an sich ist eher mild bis mittelkräftig. Das zweite Drittel behält die Struktur des ersten Drittels bei. Die Aromenintensität variiert nur minimal. Am auffälligsten ist in diesem Abschnitt eine leichte Steigerung der süßen Noten. Minimale Anklänge von Erdnuss tauchen zusätzlich auf. Auch das letzte Drittel setzt die bewährte Basiskomposition bestehend aus Holz, Leder, Erde und Kakao unbeirrt fort. Erdnuss hat sich längst verabschiedet. Es gibt jedoch zum Schluss noch leichte Röstaromen und sehr wenig Gras als Zugabe. Die Zigarre brennt sehr laaaangsam und gemütlich über gute 70 Minuten ab. Stets gerade und ohne Probleme. Der Zugwiderstand ist optimal. Der mittelgraue Aschekegel ist leicht wellig aber äußerst stabil. Ein schöner, entspannter Smoke, der sich ausgesprochen gut für Einsteiger eignen sollte. Das PLV finde ich sehr gut. Trotz des begrenzten Aromenspektrums macht diese Zigarre durchaus Laune, da sie innerhalb ihrer Möglichkeiten alles richtig macht und die Aromen in diesem Blend sehr schön zur Geltung kommen. Auch wenn ich persönlich etwas mehr „Bums“ brauche, möchte ich diese gelungene Zigarre definitiv und uneingeschränkt empfehlen.

Länge: 16.51Durchmesser: 2.58 TAM
Die „Factory Overrun Honduras Gran Toro Rabito Criollo 98 (Alec Bradley - Raíces Cubanas)“ ist eine überaus wuchtige Erscheinung. Sie ist schwer und derart steinhart gerollt, wie ich es bisher nur selten erlebt habe. Das satt braune Deckblatt ist zwar etwas gröber ausgefallen, ist aber trotzdem von guter Qualität und fehlerfrei. Das Ringmaß ist gewaltig, der Anschnitt mit Doppelklinge geht jedoch leicht von der Hand. Die Zigarre startet nach ausgiebiger Röstung und anschließender Zündung mit zarten Holzaromen sowie leichter Würze. Später gesellt sich Gras und leichter Kaffee hinzu. Federleichte, fruchtig-florale Noten kommen im zweiten Drittel hinzu. Der Smoke wird leicht cremig. Äußerst seichte erdige und ledrige Anklänge können ebenfalls ausgemacht werden. Von Schärfe weit und breit keine Spur. Die Zigarre ist ausgesprochen mild. Der Rauchverlauf ist extrem gechillt und gradlinig wie die A 542. Genau richtig, um schön relaxt abzuschalten und um sich nach einer kurzen Nacht gepflegt treiben zu lassen. Die Aromenintensität ist herrlich schlapp. Wer ein komplexes Raucherlebnis sucht, sollte diesen Brummer eindeutig ignorieren. Technisch ist die Zigarre frei von Mängeln. Sie brennt gemächlich und kerzengerade über gut 90 Minuten ab. Die Rauchentwicklung ist gut. Der Zugwiderstand ist aufgrund der steinharten Rollung etwas zu hoch. Der mittelgraue Aschekegel ist äußerst stabil und ansehnlich. Mir hat es Spaß gemacht! Für angemessene 5 € erhält man „Value for money“ und macht sicherlich nichts verkehrt, wenn es einmal etwas schlichtes und unkompliziertes sein soll. Daumen hoch!

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Das rotbraune, leicht glänzende Deckblatt der „Guillermo Rico Corojo Robusto (5x52)“ sieht sehr ansprechend aus und ist gut verarbeitet. Es ist glatt und wird nur von wenigen, sehr feinen Äderchen durchzogen. Das hier verwendete Corojo-Deckblatt verspricht kräftige Aromen von Erde, Pfeffer und Würze. Das Umblatt dieser Robusto stammt aus Nicaragua und die Tabake für die Einlage aus Nicaragua und Costa Rica. Die Zigarre ist fest gerollt und hat ein hohes Eigengewicht. Auf leichten Druck zwischen Daumen und Zeigefinger gibt die Zigarre keinen Millimeter nach. Der Kaltgeruch verströmt stallige und grasige Eindrücke. Der Kaltzug bietet schöne florale Akzente und etwas Heu. Die Zündung erfolgt problemlos und die ersten Züge liefern leichte salzig-würzige Anklänge. Eine wirklich sehr kleine Prise Pfeffer prickelt angenehm auf der Zungenspitze. Schmackhafte Noten von stärkerem Espresso bilden gemeinsam mit Aromen lehmiger Erde das Fundament des ersten Drittels. Leichte grasige Akzente vervollständigen das Bild. Das zweite Drittel entwickelt pfeffrige Würze. Die Zigarre wird nun auf angenehme Weise leicht scharf. Espresso wandelt sich hin zu stärkerem Kaffee. Erde wird trockener und die bisher schwachen, grasigen Eindrücke gewinnen ein klein wenig mehr Stärke. Die Rauchentwicklung ist gut, der Zugwiderstand vielleicht ein klein wenig zu hoch. Am Abbrand gibt es nichts auszusetzen. Die Zigarre brennt ruhig und gerade ab. Der hellgraue, fast weiße Aschekegel ist fest und jederzeit gut kontrollierbar. Im letzten Drittel entwickelt Erde einen merklich mineralischen Charakter. Der starke Kaffee setzt unbeirrt seinen Kurs fort. Die pfeffrige Würze schwächt sich ab. Florale Aromen und Noten einer Kräutermischung treten recht unvermittelt in Erscheinung, geben dem Smoke eine schöne Wendung und sorgen angenehm für Abwechslung. Die Balance zwischen den floralen Aromen sowie dem Kaffee und der Erde wirken auf mich jedoch etwas unausgereift und leicht schroff. Hinzu kommt leichte Bitterkeit, die ich allerdings nicht als unangenehm empfinde. Der Smoke wird je näher man dem Ende kommt immer trockener. Hmmh, diese Robusto macht mir eine faire Bewertung nicht leicht. Die Aromenintensität ist anständig und der Blend insgesamt ist trotz des zeitweisen, leichten Ungleichgewichts durchaus interessant und schmackhaft. Bis auf den etwas zu hohen Zugwiderstand ist der Stick technisch einwandfrei und von sehr guter Qualität. Das gute PLV lässt die „Guillermo Rico Corojo Robusto“ fast als einen ausgezeichneten All Day Smoke durchgehen. Ich empfehle diese mittelkräftige Zigarre ruhigen Gewissens denjenigen, die es durchaus etwas herber und minimalistischer mögen. Ich werde jedenfalls weitere Exemplare probieren, denn der Geschmack spricht mich durchaus an und bietet sicherlich weiteren Raum für Entwicklung. Es waren interessante 60 Minuten!


