Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 13.34Durchmesser: 2.06 TAM
Una opulencia verdadera. Was den äußeren Eindruck und die Verarbeitung angeht, birgt diese Zigarre keine Überraschungen – beides vorbildlich. Der Stick ist boxpressed, fest gerollt mit einem etwas matten, leicht rötlich-braunen Decker mit dezenten Venen. Der Stick wirkt schwer, fest gepackt und wertig, und bei mir als bekennendem Fan des Hauses sorgen die Banderolen wie immer für eine gewisse Vorfreude, die – um es vorweg zu nehmen – auch hier nicht enttäuscht wurde. Ein kräftiger Stallgeruch mit Süßholz- und leichten Schokoladenanklängen macht schon klar, wo die Reise hingeht. Die bestimmenden Noten sind dann auch Schokolade und schwarzer Espresso, dazu kommen leicht Erdaromen, würzig-herbale Töne und Cremenoten. Die Textur ist sehr angenehm, der Smoke ist weich und cremig, mit einem langen und satten Finish. Der Pepin-Pfeffer ist natürlich vorhanden, aber für eine Zigarre dieser Stärke moderat. Und Stärke hat diese Zigarre neben der namensgebenden Opulenz und reichlich Aromen durchaus, sie lässt keinen Zweifel daran, dass man es hier mit einer kräftigen nicaraguanischen Zigarre zu tun hat. Von einem Genuss auf nüchternen Magen sollte man Abstand nehmen und Anfänger sollten um diesen Stick einen Bogen machen. Auch wenn man es bei den Zigarren des Hauses My Father eigentlich nicht mehr erwähnen muss, waren die Raucheigenschaften formidabel und die Verarbeitungsqualität sucht in dieser Konstanz – von einigen Ausnahmen abgesehen – ihresgleichen. Eine großartige Zigarre. 9/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Als bekennender Aging Room Fan und Freund der Zigarren von AJ Fernandez war ich umso erfreuter, dass diese Vitola nun doch wieder erhältlich ist (genauer: war). Die Freude, dass ich bei meinem lokalen Händler eine Kiste erstehen konnte, hat sich nach dem Genuss der ersten Exemplare noch gesteigert. Es ist ein toller Smoke. Die Aromen sind in der Besprechung von Don Miguel trefflich beschrieben, so dass weitere Ausführungen überflüssig sind. Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß erstklassig und gibt keinerlei Grund zu Beanstandungen. Wie der Kollege wollte auch ich eine längere Akklimatisation nicht abwarten. Ich bin gespannt, wie sich die Zigarre mit etwas Lagerung entwickelt, kann aber bereits sagen, dass es ein kräftiger und komplexer Smoke ist, der uneingeschränkt überzeugt und das Zeug zum Klassiker hat. Was die Auszeichnung im CA angeht, meine auch ich, dass man sowas nicht zu hoch hängen sollte. Wie bereits vorher schon (man denke an die Encore Majestic, die Le Bijou oder die Flor de las Antillas) bin ich aber der Meinung, dass man sich zumindest nicht grob vertan hat. Ich mag im vergangenen Jahr einige Sticks geraucht haben, die mir besser gefallen haben. Viele waren das allerdings nicht. 9/10

Länge: 15.56Durchmesser: 2.06 TAM
Bei der heutigen Durchsicht der Bestände fiel mir auf der Suche nach einem geeigneten Samstagabend-Smoke zu meiner großen Freude dieses Exemplar der Le Bijou 1922 Torpedo in die Hände, von dessen Existenz ich nichts mehr wusste. Eine freudige Überraschung, die ich zum Anlass nehmen möchte, endlich eine Notiz zu dieser großartigen Zigarre zu fertigen. Sie ist seit geraumer Zeit eine meiner Favoritinnen. Die Zigarre ist mit einem dunkelbraunen, ölig glänzendem H-Deckblatt ohne sichtbare Nahtstellen und sehr dezenter Äderung bei mittlerer Boxpressung sehr schön und geradezu appetitlich anzusehen. Die Verarbeitung ist makellos, der Zug perfekt, der Brand in aller Regel gerade, die hellgraue Asche sehr stabil und das Rauchvolumen üppig. Der Kaltgeruch duftet kräftig nach Leder und Schokolade, am Fuß sind leicht florale Noten wahrnehmbar. Die Zigarre startet mit mittlerer Stärke, steigert sich aber im Verlauf, im letzten Drittel würde ich sie als am oberen Ende von medium-full beschreiben, und natürlich als vollaromatisch. Der Smoke startet durchaus mit Schärfe, die aber deutlich moderater ausfällt als bei vielen anderen Vitolas des Hauses My Father. Nach wenigen Zügen öffnet sich die Zigarre und offenbart in der Folge eine cremige, komplexe und tiefgründige Abfolge von Aromen und Sinneseindrücken. Die Aromatik ist enorm vielfältig und jedes Exemplar offeriert Neues, so dass eine genaue Beschreibung wenig sinnvoll erscheint. Neben vielem anderen offeriert der Smoke Noten von Toast, Leder, Pfeffer, Kaffee, Kakao, Rosinen, Malz, Steinobst, Keksen, Gewürzen und Erde. Cremige Süße kontrastiert mit leichter Fruchtsäure und Noten von Zitrusschalen. Das letzte Drittel ist dann sehr kräftig, würzig und erdig und gehört für mich zum Besten, was nicht nur die nicaraguanische Zigarrenwelt zu bieten hat. Die Stimmigkeit des Blends und eindrucksvolle Balance aus Kraft und Finesse lassen diese Zigarre selbst aus dem beeindruckenden Portfolio der Familie Garcia herausragen. Sie verdient Zuwendung und Aufmerksamkeit. Erwähnt sei noch, dass für mich die Torpedo aus dieser Serie herausragt, die Gran Robusto und die Toro sind natürlich ebenfalls exzellent, sind aber bei weitem nicht so komplex und erreichen das Niveau dieser Ausnahmezigarre nicht ganz, insbesondere, wenn man sie einige Monate lagert. Es versteht sich nach dieser Eloge von selbst, dass ich den Preis mehr als angemessen finde, für eine Zigarre dieser Qualität erscheint er moderat. In jeder Hinsicht eine Referenz, die keine andere Bewertung als die persönliche Höchstnote zulässt. 10/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Nach der Cromagnon Connecticut Braoadleaf und der Neanderthal mit der Aquitaine nun die nächste Zigarre aus dem Hause Roma Craft. Auch diese Zigarre ist hervorragend. Das dunkelbraune H-Deckblatt ist schön glatt, ölig und einwandfrei verarbeitet. Die Zigarre ist extrem prall gefüllt und liegt wuchtig in der Hand. Die Verarbeitung ist wie erwartet und bei einigen Exemplaren vorher einwandfrei, der Zug trotz der festen Rollung mit ordentlichem Widerstand perfekt, der Brand leicht wellig aber unproblematisch und das Rauchvolumen üppig. Der Smoke ist in der Stärke durchaus kräftig, wenn auch minimal leichter als die Neanderthal, ich würde sie als medium-full beschreiben, bei vollem Aroma. Geschmacklich startet die Zigarre mit etwas weniger – aber dennoch präsentem - Pfeffer als die Connecticut Broadleaf, von Beginn an bestimmen Aromen von dunkler Schokolade und Kaffee das Bild. Im Rauchverlauf bietet die Zigarre dann in interessantem Wechselspiel so ziemlich alle Aromen, die ich mir einer Zigarre wünsche, es kommen und gehen Noten von Zedernholz, Toast, Pink Grapefruit, Orangenschale, Malz, Erde und vielfältige Gewürznoten von Zimt und Nelken. Die Süße ist etwas zurückhaltender als bei der Neanderthal und mehr dezente Brotsüße als Ahornsirup aber stets präsent und harmonisch eingebunden. Der Smoke ist für mein Empfinden nicht im eigentlichen Sinne cremig, trocknet den Mund aber nicht aus und hinterlässt ein schön langes und vollmundiges Finish. Die Stärke und damit einhergehend die Pfeffrigkeit nehmen im Rauchverlauf etwas zu, der Smoke wird aber zu keiner Zeit unangenehm scharf oder bitter. Die Stärke der Zigarre sollte einigermaßen erfahrene Aficionados vor keinerlei Probleme stellen (die Neanderthal im Übrigen auch nicht), für Anfänger dürfte sie aber zu stark sein. Der Preis geht mehr als in Ordnung und das Fazit ist klar – exzellent. 9/10

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 TAM
Vor dem Genuss etwa 6 Monate im Humidor. Die Robusto (tatsächlich entspricht das Format mit einem 54er Ringmaß eher einer Wide Churchill) hat ein schönes dunkles Deckblatt, das allerdings nicht sehr ölig ist, und kommt mit einer geschmackvoll dezenten Banderole. Farblich entspricht der Decker für mich eher einer „normalen“ Maduro als einer Oscuro. Die Verarbeitung der Zigarre ist absolut perfekt und über jeden Zweifel erhaben. Brandannahme, Zug, Abbrand und (das sehr voluminöse) Rauchvolumen sind exzellent. Die schneeweiße Asche stand bis zur Hälfte der Zigarre und wurde auch dann nur zum Schutz der Hose abgestreift. Auch geschmacklich ist die Zigarre fabelhaft: Sie startet überraschend mild und gefällig, legt aber zügig an Körper und Stärke zu und ist nach relativ kurzer Zeit als durchaus kräftig bei absolut vollem Aroma einzuordnen. Die Zigarre ist überragend komplex und verdient mit Geduld und Hingabe geraucht zu werden. Das Aromenspiel wird bestimmt von kräftigen Noten von Leder, Erde und dunklem Kaffee. Dabei hat die Zigarre über die gesamte Rauchdauer eine angenehme Süffigkeit und Schwere mit einer – stets im Hintergrund bleibenden - Süße. Auch salzige Noten sind wahrnehmbar. Pfeffrige Töne sind vorhanden, sie treten aber deutlich weniger in den Vordergrund als etwa bei den Blends von Don Pepin Garcia und sind ebenfalls wunderbar eingebunden. Öfter hatte ich Assoziationen von leichtem Prickeln roten Pfeffers, im letzten Drittel kommen noch deutlich würzige Noten dazu. Insgesamt ist die Mischung dieser Zigarre außergewöhnlich vielfältig, harmonisch und überragend abgestimmt. Eine handwerklich erstklassig gearbeitete Zigarre höchster Qualität. Der Preis für dieses Spitzenprodukt ist aus meiner Sicht völlig angemessen. 9,5/10

Länge: 14.61Durchmesser: 1.83 TAM
Eine fantastische Zigarre und der Beweis, dass man keine 58er Ringmaße braucht, um einen hochkomplexen, opulenten, cremigen und würzigen Smoke anzubieten. Die Zigarre ist fest gerollt und macht optisch einen etwas derben Eindruck. Mein Exemplar hat ein dunkles, fleckiges und etwas grob erscheinendes Deckblatt mit deutlicher Äderung. Der Kaltgeruch ist dominiert von animalischen und ledrigen Aromen. Die Zigarre ist perfekt verarbeitet, Brandannahme, Zug (gebohrt), Abbrand und Rauchvolumen sind bis zum letzten Zug tadellos. Die Zigarre ist mittelstark + bei absolut vollem Aroma. Die Aromenstruktur ist vielfältig und reich, Süße, Leder, Holz und dunkle Röstaromen dominieren, dahinter entdeckt man zudem vielschichtige Noten von Marzipan, Hefe, Vanille. Der Pepper blast kommt, ist aber gut eingebunden. Der Preis ist angesichts der überragenden Qualität mehr als angemessen. Nachkaufen 9/10

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Äußerlich sehr ansprechend mit dezenter Äderung und dunklem, leicht öligem Deckblatt, sehr fest gerollt. Brandannahme, Zugwiderstand (gebohrt) , Abbrand und Rauchvolumen ausgezeichnet. Glatte, weiß bis hellgraue, stabile Asche. Die Zigarre ist kräftig, medium + bei vollem Aroma. Der Stick schmeckt für mich von Anfang an ausgesprochen kubanisch, Assoziationen zur Partagas D No. 4 drängen sich auf. Kräftige Aromen von schwarzem Pfeffer, Leder, Erde und Holz von Anfang an, schön eingebunden, mit unterschwelligen Nuss-und Kaffeearomen bei stets präsenter, dezenter Süße. Ein vielschichtiger und spannender Smoke mit großzügiger Aromenfülle, auch florale und kräutrige Noten klingen an. Die Verarbeitung ist beinahe perfekt, es gibt nichts zu beanstanden. Braucht sich vor sehr guten, auch gelagerten kubanischen Zigarren nicht zu verstecken. Unglaubliches PLV, unbedingt nachkaufen. 9/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Die weiße Serie von Pepin Garcia hat bisher nicht zu den Linien des Hauses gehört, die bei mir ganz oben auf der Liste stehen, das sind ohne Frage die Le Bijou und die klassische schwarze Serie. Diese Zigarre ist ebenfalls sehr gut, erreicht für mich die hohen Weihen der beiden genannten oder auch der Flor de las Antillas Sun Grown nicht ganz. Der Smoke ist wie erwartet sehr gut verarbeitet, besticht mit guten Raucheigenschaften - wenn der Zug auch etwas leicht ist - und bietet eine Vielzahl schöner Aromen in cremigem und würzigem Rauch. Im Humidor Maiwald sind die Aromen sehr treffend beschreiben, so dass ich mir genauere Ausführungen spare. Auch für mein Empfinden lässt die Zigarre aber Tiefe und Komplexität vermissen, was neben dem Blend auch dem Format geschuldet sein mag. Abgesehen von meinen persönlichen Präferenzen, die immer mehr in Richtung schlankerer Formate tendieren, schaffen es m.E. nur wenige Zigarren in diesen großen Formaten, die Spannung dauerhaft hochzuhalten. Dennoch: ein guter Smoke mit schönen Aromen und erstklassiger Verarbeitung, den ich vielleicht in einem schlankeren Format nochmal testen werde. 8/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Glücklicherweise stehen ja irgendwann die Gelegenheiten an, zu denen die absoluten Preziosen des Bestands geraucht werden ‚müssen‘. In diesem Fall diese 1964 Torpedo, die knapp vier Jahre in meinem Humidor verbracht hat. Die Vitola ist schön gerollt mit nadelspitzem Kopf, der Fuß riecht intensiv würzig nach edlem Tabak, stallig und kräftig. Angezündet startet der Smoke vergleichsweise mild, die sehr dezente Maduro-Süße untermalt eine sehr ansprechende, allerdings nicht spektakuläre Aromatik von dunkler Schokolade, Eichenholz und Kaffee. Da der Smoke etwas verhalten und der Zug zwar gut, aber auch etwas fest erscheint, entscheide ich mich, trotz leichter Bedenken ein weiteres Mal zu cutten, wonach die Zigarre ihr wahres Gesicht zeigt. Der Rauchoutput ist enorm und der Smoke legt im weiteren Verlauf stetig an Body, Fülle und Stärke zu. Er zeigt eine unglaublich intensive Aromatik: retronasal leichte Pfefferschärfe, Chili, Kaffee, dunklen Kakao und eine komplexe Würze, die ich nur unzureichend beschreiben kann. Neben vielem anderen schmecke ich Zimt, Erde, Erdnuss, Malz, braunen Zucker, Honig, Kräuter, Butterkekse, Toastnoten, Nelken, Hefe. Der Rauch ist cremig, voll, salzig, würzig und holzig, mit einer fulminanten Dichte und Länge. Ohne dass die Stärke überhand nimmt, ist die Zigarre so wuchtig und mächtig in den transportierten Aromen, dass ich zeitweise eher zurückhaltend ziehe. Die Raumnote ist fantastisch und so unglaublich intensiv, wie das Geschmackserlebnis selbst. Vermutlich könnte man mehrere Absätze allein über die verschiedenen Holznoten verfassen, die den Smoke wesentlich prägen. Es ist meine feste Überzeugung, dass solche Raucherlebnisse nicht alltäglich sein können und auch nicht alltäglich werden sollten, um ihre Singularität angemessen würdigen zu können. Weiter steht fest, dass Padron Zigarren blendet und produziert, wie sie nur die allerbesten Hersteller mit ihren allerbesten Tabaken schaffen können. Die Intensität und Komplexität der Aromen, die Kombination von Wucht und Tiefgang sucht ihresgleichen. Ein Wort zum Preis: Ich habe für die Zigarre seinerzeit 22,60 EUR gezahlt und beim Nachsehen festgestellt, dass der Smoke nunmehr 28,20 EUR kostet - meiner Meinung nach ist sie jeden Cent wert. Eine überwältigende Zigarre von allerhöchster Qualität, die jeder Aficionado einmal geraucht haben sollte. 10/10

Länge: 14.29Durchmesser: 1.83 TAM
Der echte Genuss der Dalay Nicaragua, die bei Luciano Cigars gefertigt wird, hat mich erst auf diesen Hersteller aufmerksam gemacht, dessen Produkte bisher an mir vorbeigegangen sind - ein echtes Versäumnis. Dieser Stick in einem schönen Format wirkt - abgesehen von der etwas billig wirkenden Banderole - äußerlich sehr ansprechend, mit einem schönen, gleichmäßigen und öligen Deckblatt, gleichmäßig fester Rollung und kaum wahrnehmbaren Nahtstellen und Blattadern. Der Kaltgeruch ist kräftig und duftet nach Schokolade, schöner Würze und deutlich floralen Aromen, der Kaltzug präsentiert sich grasig-blumig. Der Zug ist nach Bohrung mit einem kleinen Durchmesser erstklassig und die Rauchproduktion ordentlich. Nach einem kurzzeitig kräftig-pfeffrigen Start pendelt sich der Smoke schnell mit kräftigen Aromen von dunkler Schokolade und Espresso ein und entwickelt sogleich eine sehr interessante Mischung aus an Kokosnuss erinnernde Noten und eine sehr komplexe und schwer zu beschreibende Würze aus Röstnoten, Vanille, Zimt und vielleicht Piment. Die Beschreibung ist indes nur unzureichend, der Smoke ist sehr komplex und durchgängig unterlegt von dezenter Süße, sehr angenehmer Schärfe und toastigen Noten. Im Verlauf kommen später auch mineralische Graphitnoten und eine an Bittermandel und Marzipan erinnernde Nussaromatik dazu, die durchaus an besagte Dalay Nicaragua erinnert, allerdings ist diese Zigarre etwas stärker. Die Raucheigenschaften bleiben durchgängig sehr gut, der Brand braucht kleiner Touch-ups, ansonsten raucht sich der Stick quasi von selbst, wenn auch schneller, als dem geneigten Genießer lieb sein kann. Nach gut einer Stunde ist dieser formidable Smoke dann auf dem letzten Zentimeter angekommen und muss mit Bedauern abgelegt werden. Eine wirklich erstklassige Zigarre mit einer harmonischen und eigenständigen Aromatik, die ich sicher wieder genießen werde, nachdem ich die anderen Linien des Hauses ausgiebig getestet habe. Sehr empfehlenswert. 9/10

Länge: 14.61Durchmesser: 1.98 TAM
Meine zweite Cain-Zigarre und auch diese ist ausgezeichnet. Äußerlich ist der Wickel keine Augenweide, die orangene Fußbanderole ist alles andere als schön und die Zigarre hat deutliche Adern und so grobe Nähte, dass man befürchten muss, dass sich das Deckblatt aufrollt. Nach dem Cut ging die zweite Cap ab, so dass ich schon befürchtete, dass sich der Stick in Auflösung befinden könnte, er bleibt aber intakt und zeigt dann auch sehr schöne Raucheigenschaften. Der Zug ist gut, das Rauchvolumen ordentlich und der Abbrand im Verlauf problemlos. Aromatisch startet der Smoke mit viel schwarzem Kaffee, leichter Schärfe und Aromen von Trockenfrüchten. Er zeigt eine holzige Würze, Anklänge an Chili eher im Geschmack als in Schärfe und Noten von Karamell, Malz und Melasse. Ende des ersten Drittels ist der Smoke schön balanciert und süffig. Die Asche steht stabil und fällt erstmals nach etwa 35 Minuten, danach bietet die Zigarre würziges Holz, Honignoten, Espresso, Haselnuss und eine dezente malzig-herbe Süße. Wie alle guten Zigarren nimmt der Smoke dann richtig Fahrt auf und bietet über längere Strecken einen wirklich komplexen, schönen, kräftigen Smoke mit Tiefe, Würze, Nachhall und Länge, süffig und aromatisch mit Süße, leichter Schärfe und Fruchtigkeit. Das letzte Drittel ist etwas strenger und geprägt von Leder, mehr Holz, Bacon und Schärfe und durchaus kräftig in der Stärke. Ein rundum gelungener und empfehlenswerter Smoke. 8,5/10

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 TAM
Die vorerst letzte Zigarre von AJ Fernandez nach einer Woche mit glänzenden Smokes. Um das Fazit vorwegzunehmen: Auch dieser Stick ist exzellent. Die Verarbeitung ist wieder einmal beispielhaft, ich kenne - vielleicht abgesehen von Davidoff - keinen Produzenten, bei dem es auch nach mehreren Dutzend gerauchter Zigarren quasi keine verarbeitungsbedingten Ausfälle gibt. Der Smoke startet auf dem ersten Zentimeter mit durchaus potentem Pfeffer und dunkler Schokolade. Er entwickelt dann durchaus kräftigen Body und deutliche Aromen von Zimt, herben Nussnoten, Kaminholz und erdigen Barbecue-Noten. Die Süße des Maduro-Deckblatts hält sich angenehm im Hintergrund und ist deutlich weniger prominent, als etwa bei der Enclave Broadleaf, was mir sehr gut gefällt, zumal ich kräftige Madurosüße jedenfalls im Moment nicht sehr schätze und schnell als überbordend empfinde. Höhepunkt des Smokes ist das Ende des zweiten und insgesamt das letzte Drittel, das viel komplexe Würze, schwarzen Kaffee, rauchige Fleischnoten und durchaus stallige Strenge mit der hintergründigen Süße zu einem langen und dichten Smoke verbindet, der trotz der sperrigen Aromen durchaus harmonisch, wenn auch nicht cremig oder gefällig daherkommt. Die Raumnote ist ziemlich streng und wird vermutlich keinen Nichtraucher zum Aficionado bekehren. In toto ein herzhafter und anspruchsvoller 80-minütiger Smoke, eher für den erfahrenen Aficionado und sicher nur bedingt für Anfänger geeignet. Ich habe den Stick 2020 für 11,50 EUR erworben, die mittlerweile aufgerufenen 13,- EUR scheinen aber auch sehr angemessen. Ein weiterer Gewinner von AJ Fernandez, der zwar die Klasse insbesondere seiner Dias de Gloria nicht erreicht, aber uneingeschränkt zu empfehlen ist. 8,5/10

Länge: 16.51Durchmesser: 2.06 TAM
Meine persönlichen AJ Fernandez-Festspiele gehen nach der wirklich glorreichen Dias de Gloria mit diesem Smoke weiter, der ebenfalls mehrere Jahre im Humidor hinter sich hat. Mein Exemplar ist noch als ‚Salomon‘ gelabelt, es dürfte sich aber um die jetzt schlicht als Enclave Figurado bezeichnete Zigarre handeln, Banderole und Maße stimmen - anders als bei der ebenfalls vorzüglichen - San Lotano Requiem Habano überein. Ohne mich in langweiligen Superlativen ergehen zu wollen ist auch dieser Smoke absolut erstklassig und hat sicher von der knapp vierjährigen Lagerung profitiert. Das anspruchsvolle Format ist wunderbar verarbeitet, liegt schwer und mächtig in der Hand und verströmt einen betörenden Duft von Milchschokolade und Tabakwürze. Obwohl ich tatsächlich nicht der größte Freund von Figurados bin, habe ich mich entschieden, den Fuß nicht zu cutten, was sich als absolut richtig herausstellen sollte. Der Smoke erfordert naturgemäß am Anfang bedachtes Rauchen, startet aber mit der sehr schönen Süße des domierenden Deckblatts und produziert von Anfang eine schöne Menge cremigen Rauchs. Obwohl der Zug nach vorsichtigem Cut anfangs formatbedingt etwas schwer ist, ist kein Nachschneiden nötig und der Zug pendelt sich perfekt ein, als die Zigarre den vollen Durchmesser erreicht. Zu diesem Zeitpunkt nimmt die Süße erwartungsgemäß ab und der Smoke wird geprägt von Nuss, harmonischem Zedernholz, schwarzem Pfeffer, Karamell leichten Räuchernoten und braunem Zucker. Der Rauchoutput ist enorm und die Raumnote überraschend angenehm, was bei AJ’s bisweilen stallig riechenden Wickeln sicher nicht immer der Fall ist. Aromatisch wird der Smoke immer interessanter mit Anklängen an Lorbeer, Muskat, Nougat, Espresso, Sandelholz und schließlich an Kirsche erinnernder Säure. Die Verarbeitung ist außergewöhnlich. Das Rauchvolumen bleibt enorm und die Zigarre brennt buchstäblich ohne jede Korrektur bis zum letzten Zentimeter des fast zweistündigen Smokes schnurgerade ab. Die stabile Asche fällt erstmals nach 55 Minuten und die Zigarre schmeckt weiterhin fantastisch mit leichten Räuchernoten von Barbecue, weiterhin prominentem Holz, Malz, der Kirschnote, nussiger Würze, Honig und einer einen schönen Gegenpart setzenden dezenten Schärfe. Die Ablage erfolgte erst, als gar nicht anders ging. Im Ergebnis ein hervorragender Smoke mit bestechendem PLV, den man nur wärmstens empfehlen kann. Mit hat die Dias de Gloria mit ihrer fulminanten Tiefe minimal besser gefallen, dennoch ist dieser Stick in diesem Preissegment (vor allem mit etwas Lagerzeit) vermutlich eine der besten Zigarren, die man bekommen kann. Ein absolutes Highlight. 9+/10

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 TAM
Es erweist sich als glücklicher Umstand, dass ich noch einige Zigarren aus AJ Fernandez’ großem und schwer zu überschauendem Portfolio im Humidor habe, die dort mehrere Jahre geschlummert haben. Gerade die Produkte dieses Hauses profitieren nach meiner Erfahrung wie kaum eine andere New World-Zigarre enorm von einer Lagerung, so dass die bei Cigarworld in der Aged Selection angebotenen Zigarren m.E. für interessierte Aficionados sehr zu empfehlen sein dürften. Ich habe diesen Stick im August 2020 gekauft. Nach meinem Verständnis werden bei dieser Serie Tabake verwendet, die bereits vor der Rollung bis zu sieben Jahre gealtert wurden, was in Kombination mit der Lagerzeit im Humidor einen fantastisch harmonischen Smoke liefert. Nach dem Entfernen des Zedernholzblatts, das den unteren Teil einwickelt, kommt eine ausnehmend schöne und perfekt verarbeitete Zigarre zum Vorschein, fest und absolut gleichmäßig gerollt, mit schönem, leicht glänzenden Deckblatt und wertiger, geschmackvoll klassischer Banderole. Der Wrapper ist hier nicht genauer beschrieben, es dürften aber keine Zweifel bestehen, dass es sich um ein Habano-Deckblatt handelt. Der Stick duftet intensiv nach gereiftem Tabak, Schokolade und leicht stalliger Würze. Einmal angezündet startet der Smoke mit sehr viel Schokolade, der den Zigarren von AJ Fernandez eigenen Würze, Eichenholz und Nougat. Der Smoke ist im Gegensatz zu manch anderem Stick des Hauses nicht im eigentlichen Sinne scharf, hat aber aromatische Anklänge an Chili und dezenten Pfeffer, die aber nie vordergründig werden. Im Verlauf legt der Smoke an Tiefe, Süffigkeit, Cremigkeit und Komplexität zu, wird aber zu keiner Zeit streng oder anstrengend. Die cremige Milchschokolade und Noten von Feigen und Datteln bieten in Kombination mit Nougat, Nusstönen, Zedernholz und einer darunter liegenden Mischung aus Tiefe und Kraft ein wirklich beeindruckendes Raucherlebnis. In der Mitte des Smokes kommen dann Aromen von Schwarzkirsche, leichter Säure und mineralische Töne, gegen Ende dann auch deutlich ledrige und erdige Aromen dazu. Ich mag auch die mehr von Holz, Schärfe und Strenge geprägten Zigarren von AJ sehr gerne, aber dieser Smoke glänzt mit einer wirklich außerordentlichen Harmonie und Balance der durchaus potenten Noten von Holz und Würze mit den cremigen und gefälligen Noten bei merklicher Kraft und viel Body. Er verfügt dabei über die fulminante Länge erstklassiger, gereifter Tabake. Die Raucheigenschaften sind dabei so gut, wie sie das schöne Äußere erwarten ließen. Zug (gebohrt), Brand und Rauchentwicklung sind beispielhaft, die feste, fast weiße Asche fällt erstmals nach exakt 45 Minuten und ein weiteres Mal nach weiteren 40 Minuten kurz vor dem Ende. Die Raumnote ist kräftig aber sehr angenehm. Für mich eindeutig die beste Zigarre von AJ Fernandez, die ich bisher geraucht habe und wahrscheinlich eines meiner besten Raucherlebnisse überhaupt. Ich würde diesen Smoke buchstäblich jedem halbwegs erfahrenen Aficionado empfehlen, auch jenen, die AJs andere Sticks als ruppig, scharf oder derb empfunden haben. Seine Zigarren gehören m.E. zu jenen mit dem besten PLV überhaupt und obwohl dieser Stick preislich etwas höher angesetzt ist, als bei manch andere Linie, ist der Smoke das aufgerufene Geld mehr als wert, der Preis scheint mir für das gebotene tatsächlich eher moderat. Allein ein Test des Short Churchill-Formats, das mir bei der New World Puro Especial so viel Freude bereitet hat, steht vor der Anschaffung einer Kiste. Ich habe sie mit einem Wild Turkey 101 Highball genossen und kann diese Kombination ohne Weiteres sehr empfehlen. Fazit: Eine absolut erstklassige Zigarre höchster Qualität mit makelloser Verarbeitung und beispielhaften Raucheigenschaften, die keinen Vergleich mit den absoluten Referenzen zu fürchten braucht. 9,5/10

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14
Vor einigen Jahren habe ich die Toro aus dieser Linie geraucht, die mir damals gut gefallen hat. Dieser Stick hat ebenfalls den sehr eigenen Kaltduft nach Ziegenstall und Zimt, kombiniert mit etwas, das an Barbecue-Sauce erinnert. Wenn mich meine Erinnerung (und die seinerzeitige Bewertung) nicht täuscht, scheint dieser Smoke etwas mehr Süße zu haben, ansonsten deckt sich die wahrgenommene Aromatik mit dem, was ich damals aufgeschrieben habe. Viel dunkler Bitterkakao, schwarzer Kaffee und Zimt, gefolgt von leichter Fruchtsäure und schließlich Leder und Erde im letzten Drittel. Überwältigend fand ich den Smoke nicht, der Rauchoutput war eher bescheiden und der Zug etwas schwer, auch wenn mir gerade das letze Drittel mit mehr Tiefe und Komplexität gut gefallen hat. Kein schlechter Smoke, der durchaus eine gewisse Eigenständigkeit zeigt, gleichzeitig aber auch keine Offenbarung und kein Smoke, den ich regelmäßig rauchen wollte. In toto ein durchaus interessantes mexikanisches Experiment, womit es aber für mich auch sein Bewenden haben wird. Viel Zigarren von Tatuaje - ganz zu schweigen von Pepin Garcias eigenen Linien - bieten m.E. zu diesem Preis deutlich bessere Smokes. 7,5/10


