Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 15.56Durchmesser: 2.06 TAM
Bereits mit ein wenig Abstand steigt mir ein herrlicher Geruch nach Schokolade und Leder in die Nase, der bei eingehenderer Prüfung noch dezente Noten von Eukalyptus und Zedernholz anbietet. Nach dem Anschnitt hält sich dieses Geschmacksprofil in etwas erdigerer Form auch im Kaltzug. Das Deckblatt dieser boxpressed Torpedo ist in einem glänzenden Oscuro Farbton und bis auf wenige kaum spürbare Zähnchen glatt wie Seide. Die Anilla von My Father ist ja schon ein Klassiker. Bei der Le Bijou wird sie ergänzt durch einen passenden zweiten Ring mit dem entsprechenden Hinweis auf die Namensgebung und einem Stoffring zum Schutz des Fußes, der in leuchtendem Orange einen optischen Kontrast zum braunen Deckblatt liefert. Der attraktive Auftritt lässt ahnen, dass der durchaus stolze Preis für diese Zigarre angemessen sein könnte. Zum Antreten des Beweises wird ein Zedernholzspan entzündet und die Torpedo sanft in einen rauchbaren Zustand versetzt. Die Le Bijou zögert dann keine Sekunde, um mit ihren inneren Werten zu strotzen. In einem Rauch, der in seiner Dichte an einen cremigen Risotto erinnert, werden fast gleichzeitig satte Aromen von Espresso, Kakao, Leder und getrockneten Früchten angeboten. Eine feine Pfeffernote sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit. Schon im ersten Drittel kommt es zu weiteren Geschmacksexplosionen auf der Zunge. Toast und Keks treffen auf Malz und Anis, Kaffee und Erde streiten sich mit Aprikosen und Rosinen - es ist ein spannendes Raucherlebnis, das sich durch immer neue Übergänge auszeichnet. Eine Konstante ist die Begleitung durch Pfefferaromen, die allerdings auch den Charakter wechseln und bis zur Chilischärfe gehen. Im zweiten Drittel setzt sich diese Entwicklung fort, wobei man Leder und Karamell als Protagonisten ausmachen kann. Sie alleine zu benennen, würde aber der komplexen Entfaltung der Le Bijou nicht gerecht werden. Süßer Espresso, Erde, Holz und Nuss tragen zur erstaunlichen Vielfalt der Aromen bei. Im letzten Drittel nimmt die Würze noch zu und der Körper wird Medium/Full. Auf den Lippen ist neben Salz auch Zucker zu spüren, was ich bisher in dieser Form noch nicht erlebt habe. Es sind es Anklänge von Pfefferminz und Bitterschokolade, die das Ende dieses wahnsinnig guten Smokes einläuten. Die Le Bijou hat – auch durch ihr Abbrandverhalten - mit Bravour bewiesen, dass sie ihr Preisschild zu Recht trägt. 10/10

Länge: 16.51Durchmesser: 2.06 TAM
Rocky Patel verwöhnt die Raucherwelt mit immer wieder neuen Mischungen. Mich hat selten eine „Rocky Patel“ enttäuscht, was auch für die durch die Bank hervorragenden Raucheigenschaften gilt. Aus der großen Produktpalette sind die Decade und die Grand Reserve aus einem ganz bestimmten Grund Dauergäste in meinem Humidor. Beiden ist gemeinsam, dass sie durchaus unterschiedliche cremige Würzaromen mit einer subtilen Pfefferschärfe umhüllen, die das Raucherlebnis zu etwas Besonderem machen. Mit der „Number 6“ ist es gelungen, an diese Besonderheit nicht nur anzuknüpfen, sondern sie sogar mit noch mehr Finesse zu gestalten. Es sind bei der No.6 die Aromen von Zedernholz, Leder, Kaffee, Nuss und Vanille, die von der Pfeffermelange eingefangen werden. Im Kontrast dazu blitzt immer wieder eine fruchtige Süße auf, die mit dem Geschmack von Orangenzester in sich selbst ebenfalls abgerundet wirkt. Alles bleibt in dichtem Rauch lange am Gaumen und liefert ein bemerkenswertes Raucherlebnis. Geschmückt wird die bestens konstruierte Toro mit ihrem ebenmäßigen und glänzendem Colorado Deckblatt von einem auffallenden Zigarrenring, der sie auch optisch von anderen Rocky´s abhebt. Schwierigkeiten, sie in der Schatzkiste zu finden, gibt es auf jeden Fall nicht. Vor dem empfehlenswerten Smoke hat man im Kaltgeruch neben viel Leder und Holz auch einen süßen Rosinengeschmack entdeckt, die sich im Kaltzug nicht mehr im Hintergrund hält und Marshmallow Charakter annimmt. Diese Note findet man im angenehmen Finish zusammen mit Nuss- und Karamellgeschmack wieder. Alles in allem wird diese Toro wohl der dritte Dauergast aus dem Hause Patel in meinem Humidor. 9/10

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
„Lizard“ von King Crimson wird vom Produzenten Robert Fripp persönlich als ein „unhörbares“ Album beschrieben und als nur geeignet dargestellt, auf Parties unliebsame Gäste zu vertreiben. Diese Einschätzung kann man auf die Natural Born Killer von BLTC nicht übertragen. Sie ist nicht nur rauchbar, sondern ein Genuss – obwohl sie in ihrer Vielfältigkeit, in ihrer Stärke und in ihrer besonderen Erscheinung als Barber-Poole mit geschlossenem Fuß und einem kunstvollen Zigarrenring durchaus Assoziation mit dem 20-minütigen Titelstück des Albums zulässt. Dem Mutigen sei empfohlen, diese Titelstück einmal – aus Rücksicht auf eventuelle Mitbewohner über Kopfhörer – zu dem ersten Drittel der Zigarre zu hören. Dazu ein zweites Glas Hampden Trelawny, ein erstes sollte man zur Einstimmung vorab genossen haben und die Welt wird eine andere sein :-). Ein Bündel von Aromen legt sich bereits bei den ersten Zügen auf die Zunge. Holzige Röstaromen streiten mit der Süße von Schokolade und der bitteren Anmut von Kaffee um die Vorherrschaft in dem dichten Rauch. Vorweg genommen endet dieser Kampf erst im letzten Drittel des Smokes mit einem Sieg der Schokolade, die sich bis dahin mit Nussaromen verstärkt hat und beste Nougatnoten präsentiert. In der Zwischenzeit erlebt man vom Waldspaziergang bis zum retronasalen Chili-Bolero allerlei. Vanille mit Leder, Leder mit Campari-Charakter, Angostura mit Zimt und alles ist angebunden an ein auf- und abschwellendes Kaffee-Schoko-Holz Aroma. Das ist manchmal verwirrend, manchmal aber auch genial. Eine gute Portion Nikotin tut sein Übriges und während man den herrlichen Kontrast der weißen Asche mit dem dunklen, zweifarbigen Deckblatt betrachtet, ist man sich bereits klar darüber, das man dieses Raucherlebnis wiederholen wird – wahrscheinlich ohne die Begleitmusik von King „Lizard“ Crimson. Das muss bis Weihnachten warten, wenn die Verwandtschaft kommt. Was für heute bleibt, ist Nougatsüße am Gaumen und Chilischärfe auf den Lippen. 9/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.22 TAM
So schwer ich mich bislang mit Zigarren von A.J. Fernandez - und dazu gehört selbst die hochdekorierte Bella Artes Maduro - getan habe, so begeistert hat mich die Dias de Glorias zurückgelassen. Das beginnt schon mit der perfekt abgestimmten Verpackung, die aus traditioneller – hübscher - Anilla, einem Zedernholzblatt und einem den Fuß schützenden Stoffring besteht. Darunter besticht ein makelloses Deckblatt in einem öligen hellen Schokoladenbraun das Auge. Selten habe ich bisher bei „Boxpressed“-Exemplaren mit abgerundeten Kanten Zug- oder Abbrandprobleme gehabt. Diese Erwartung hat sich dann auch bei dieser Vitola im weiteren Rauchverlauf bestätigt. Im Kaltgeruch macht sich bereits eine Würze bemerkbar, die das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Auch der Kaltzug gehört in die Kategorie: „Das wird ein guter Smoke“. Der Geschmack von Holz und Erde breitet sich bereits ohne Flamme auf der Zunge aus und wird durch eine leichte Süße von Rosinen angereichert. Die Flammenannahme kommt mir lange vor, was aber auch an einer leichten Ungeduld liegen kann. Von Beginn an ist dann der Rauch fett und aromatisch. In diesem cremig-sahnigen Umfeld machen sich zuerst Aromen von Nuss und Nougat bemerkbar, die schon bald von gerösteten Brotnoten ergänzt werden. Zunächst ist der Körper des Rauches medium und die Stärke empfinde ich eher als leicht. Das entwickelt sich jedoch mit dem Auftauchen von Ledernoten und erkennbarem Zedernholzgeschmack zu vollem Körper und einer mehr als mittleren Stärke. Es ist komplex, aber harmonisch ausbalanciert, was dem zufriedenen Raucher angeboten wird. Die Schärfe von langem und rotem Pfeffer ist angenehm im Hintergrund, getrocknete Früchte und Orangenabrieb sind für eine schöne Säure verantwortlich und brauner Zucker mit Vanilleanklängen sorgt für ein probates Gleichgewicht. Im letzten Drittel schälen sich Erdaromen mit mineralischen Noten aus der Geschmacksmischung heraus und kündigen nach fast zwei Stunden das Ende des sättigenden Raucherlebnisses an. Am Gaumen bleibt ein leicht scharfer Geschmack von dunkler Schokolade zurück und versöhnt mich mit A.J. Fernandez. Der Preis ist angemessen und - wie andere vor mir - kann ich die Dias de Glorias im Toro-Format nur empfehlen. 9/10

Länge: 15.88Durchmesser: 1.91 TAM
Das 48-Ringmass ist ungewöhnlich für ein Toro-Format, lässt diese Vitola allerdings ausgesprochen elegant erscheinen. Vielleicht ist es auch das erste Attribut, das den ebenfalls ungewöhnlichen Namen dieser Zigarre einer Interpretation zugänglich macht. Ein rechteckiger Zigarrenring ist diagonal aufgebracht und wirft trotz der Angabe der Tabakprovenienzen von Wrapper, Binder und Filler mehr Fragen als Antworten auf. Nach zügiger Entfernung des Rechtecks gibt die verbleibende Anilla weitere Auskunft über den Bestimmungszweck der Psyko. „Medicate your mind“ - „Behandele deine Seele“ – das hat schon einen leicht esotherischen Charakter, der allerdings passend begleitet wird von einem Kaltgeruch, der sofort an Schokoladentrüffel und Weihrauch denken lässt. Nach einer kurzen haptischen Prüfung, die für eine sehr sorgfältig und professionell arbeitende Tabacalera spricht, offenbart der Kaltzug ähnliche Aromen, hat aber zusätzlich eine elegante Ledernote und Anklänge frischer Minze zu bieten. Also wird die Flamme entzündet und um Eintritt in diese mentale „Wellness-Oase“ gebeten. Ein betörender Geruch, der die Köpfe der Anwesenden wenden lässt, verbreitet sich schneller im Raum, als ich am Gaumen etwas unterscheiden kann. Der Raumduft erinnert etwas an irgendeinen saucierten Pfeifentabak, den ich mal probiert habe, aber ich will damit keinen Zusatz von Aromastoffen unterstellen. Immerhin hat dieser Blend ja auch die Bezeichung Natural im Namen. Außerdem habe ich sowieso mit dem Denken aufgehört, weil sich satte Röstaromen, feinste Ledernoten und ein buttriger Nussgeschmack auf der Zunge ein Stelldichein geben. „Das darf so bleiben“, beschließe ich noch, als diese full-bodied Melange einen kräftigen Kaffee-Schub erhält. Zum Ende des ersten Drittels schleicht sich eine strukturierende Holznote ein, die zeitgleich den Geschmack von Butterkeksen mit sich bringt. Wieder denke ich: „Das kann so bleiben“, doch ist der Plan von Psyko Seven Natural im zweiten Drittel des mittelstarken Smokes ein anderer. Die bisherigen Geschmacksanteile konzentrieren sich, auf den Lippen bildet sich eine salzige Lage und eine erfrischende Minznote macht sich bemerkbar. Parallel entwickelt sich ein Aroma von Orangenschale und der Gaumen freut sich über eine anschwellende Süße von Rosinen. Der Rauch ist bei optimalem Zugwiderstand und fester, hellgrauer Aschebildung angedeutet cremig mit dem erwähnten sahnigen Nussgeschmack. „Das kann so bleiben“ ist mein erneuter Vorschlag und diesmal folgt die Psyko ihm bis zur Neige. Der Geschmack hallt lange nach auf Zunge und Lippen und ich bilde mir tatsächlich ein wenig ein, „that I have medicated my Soul“. Diese Zigarre bleibt ein Freund von mir! Man sollte sie probiert haben, zumal das PLV attraktiv ist. An der vollen Punktzahl fehlt nur diese unnachahmliche, subtile, orientalische Schärfe einer Casdagli. 9+/10

Länge: 12.07Durchmesser: 2.06 TAM
Ein von Beginn an mehr als kräftiges Raucherlebnis, das in erster Linie auf den Aromen von frischem Tannenholz, heiß aufgebrühtem Kaffee und einer erdigen Schokoladennote beruht. Durchgreifende Übergänge wären auch zu viel verlangt für den eher kurzen Stick, über Langeweile braucht man sich jedoch nicht beklagen. Etwas Pfeffer poppt immer wieder auf, ein Geschmack von Anis ist zu spüren und gegen Ende des Raucherlebnis wechselt sich die Schokolade mit feinem Karamell ab. Eine ansprechende Optik und ein perfektes Abbrandverhalten mit weißer, mittelfester Asche rundet einen empfehlenswerten Rauchgenuss ab. Trotzdem kann man nicht darüber hinwegsehen, dass der Markt für diesen Preis vergleichbar gute, wenn nicht sogar bessere Zigarren bereithält. 8+/10

Länge: 15.49Durchmesser: 2.06 TAM
Eine neue Vitola von „Daughters of the Wind“, da ist meine Vorfreude natürlich groß. Da die Sabino aus derselben Reihe zu einer meiner Lieblingszigarren gehört, sind allerdings auch die Erwartungen dementsprechend hoch. Das äußere Erscheinungsbild lässt schon einmal keine Wünsche offen. Die Nähte sind ebenso wie die Blattadern kaum zu sehen und die Kappe ist perfekt in der typischen Pyramidenform verarbeitet. Das Deckblatt schimmert ölig in einem rostigen Kupferton und ist am Fuß geschlossen. Den Zigarrenring der Serie mag ich sowieso in seiner Einfachheit, die nichtdestotrotz elegant wirkt. Der Kaltgeruch ist wie bei der Sabino überwältigend und strotzt von Karamell, buttrigem Popcorn und einem Bukett von floralen Noten. Ich rede mir ein, dass ich wegen des geschlossenen Fußes auf den Kaltzug verzichten kann. In Wirklichkeit kann ich jedoch nicht abwarten, der Calico ihrer eigentlichen Daseinsberechtigung Raum zu verschaffen. Und wie von anderen Casdagli Zigarren gewöhnt, ist auch die Calico nach der Flammenannahme mit einem Bang da. Espresso, Schokolade und Malz füllen mit cremigem Rauch Mund und Nase. Aromen von rotem Pfeffer runden den Geschmack zunächst ab, bevor er sich in alle möglichen Richtungen weiterentwickelt. Obwohl deutliche Übergänge kaum spürbar sind, gleicht dieser Smoke einer Geschmacksexplosion. Zedernholz und fette erdige Noten ergänzen die bisherigen Aromen zu einem mehr als mittelstarken Rauchgenuss. Vanille, Zimt und Muskatnuss sorgen für immer wieder neue Effekte. Öffnet man die genussvoll geschlossenen Augen blickt man auf eine feste hellgraue Asche, die sich randscharf vom glänzenden Kupfer des Deckblattes abgrenzt. Als die Asche im zweiten Drittel fällt geht das Spektakel erst richtig los. Verschiedene, wie abgestimmt wirkende Pfefferaromen heben fruchtige Anteile von schwarzen Johannisbeeren hervor. Brauner Zucker steuert eine feine Süße bei, die auch Ledernoten mit sich führt. Das Rad der Aromen dreht sich und lässt kaum eine biochemische Verbindung aus. Trotz der Komplexität strahlt der Rauch eine Harmonie aus, die immer natürlich wirkt, im Rauchverlauf aber auch an Stärke zunimmt. Dem letzten Drittel dieses wunderbaren Raucherlebnisses gebe ich mich einfach hin und verzichte auf weitere Beschreibungen. Gerne empfehle ich aber, sich einen eigenen Eindruck von dieser Zigarre zu machen. Für meinen Geschmack habe ich noch nichts Perfekteres geraucht. 10/10

Länge: 17.78Durchmesser: 2.06 TAM
Das helle, optisch perfekte Deckblatt mit einer schimmernden karamell-braunen Färbung riecht einladend nach Zimt und erdigen Aromen. Der Zigarrenring gehört in die Kategorie „Yes or No“ – mir gefällt er. Im Kaltzug nehmen die erdigen Aromen mehr Gestalt an und man spürt eine Mischung aus Tee, Gras, Zimt und auch etwas Leder am Gaumen. Mit einem Kick von Zimt, Zedernholz und Lorbeer startet der Smoke auch. Von Beginn an hält sich der Stick an die Namensgebung und produziert cremigen, dichten Rauch bei einem optimalen Zugwiderstand. Ein erdiger Geschmack nach fettem Waldboden mischt sich in erstem Drittel mit den Gewürzen, bringt aber auch die schon erwähnten Anteile von Gras, Heu und Tee mit sich. Ein wenig Schärfe ist retronasal zu spüren, wird aber dort harmonisch abgefedert mit Nuancen von gerösteten Kaffee- und Kakaobohnen – eine schöne Erfahrung. Im Laufe des Raucherlebnisses gibt es keine großen Aromasprünge, was aber dem Genuss nicht den geringsten Abbruch tut. Erwähnenswert sind jedoch kleine, schmackhafte Veränderungen im dichten, aber milden Rauchvolumen. Aus dem Holzgeschmack heraus bilden sich nämlich immer wieder kleine Vanillewölkchen. Auch legt sich von Zeit zu Zeit etwas Schokosüße zu dem salzigen Geschmack auf den Lippen. Gerader Abbrand, feste helle Asche und ein langanhaltender würziger Geschmack am Gaumen nach der Ablage. Was will man mehr. 8+/10

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Sechs Wochen habe ich darauf nun darauf verzichtet, neue Zigarren zu probieren und mir die angenehme Mühe gemacht, die Lagerbestände der bereits getesteten Vitolas ein wenig zu reduzieren. Statt immer nur darüber zu lesen, war es sehr lehrreich, auch selber festzustellen, wie wunderbar sich die Reifezeit auf den Geschmack der Zigarren auswirkt. Nun ist aber wieder Platz in den viel zu zahlreichen Adorini´s und Emsa´s und auf einstimmigen Beschluss des Familienrates darf aufgefüllt und neu probiert werden. Das lässt eine gewisse Entspannung aufkommen, nicht zuletzt weil mir als einem der seltenen Nicht-Alec-Bradley Fans – außer der Black Market treffen die anderen Vitolas einfach nicht meinen Sweetspot und selbst der Gatekeeper hat sich vergeblich bemüht – ein Freund bereits vor einiger Zeit die Sanctum aus eben diesem Hause an´s Herz gelegt hatte. In der Hand hinterlässt diese Toro einen sehr guten Eindruck. Ein makelloses Deckblatt mit kaum sichtbaren Venen und seidigem Touch beeindruckt ebenso wie die knallhart gerollte Füllung und eine perfekt applizierte Kappe. Ein leichter Geruch nach Stall wird von Nuss und Holzaromen durchaus anregend abgerundet. Diesen Geschmack findet man nach V-Cut auch im Kaltzug, der der straffen Rollung zum Trotz bereits einen optimalen Zugwiderstand andeutet. Wenn man darauf verzichtet hätte, den schwarzen Anteil des durchaus attraktiven Anilla-Designs übertrieben weit nach unten in Richtung Zigarrenfuss zu ziehen, könnte man auch den Zigarrenring lobend erwähnen. Wichtiger aber ist, dass bereits die ersten Züge von Aromen geradezu strotzen. Nuss, Pfeffer, Holz, Karamell und Stall sind eingebettet in eine cremige Süße von getrocknetem Obst und machen über das gesamte erste Drittel bei fester, hellgrauer Asche richtig Freude. Die Nuancen von Holz werden dann spürbarer, während der Pfeffer sich zurückzieht und die Schärfe sich nur noch retronasal in Form von Wasabi-Wölkchen bemerkbar macht. Mandelgeschmack blitzt auf, Gebäck mit leichten Vanillearomen ist zu schmecken und satte Erdaromen balancieren den sehr schönen Geschmackseindruck aus. Auch wird ab und zu ein wenig Würze von Piment und Salz eingestreut, sodass dieser Smoke nie langweilig wird. Alles schmeckt auch lange nach, wobei sich der angenehme Holz-Nuss-Geschmack am längsten hält. Ein feiner, mehr als mittelstarker Rauchgenuss, der sein Geld wert ist und mich zum ersten Mal richtig von einer Alec Bradley überzeugt. 9/10

Länge: 16.51Durchmesser: 2.22 TAM
Obwohl ich im Rahmen eines Tasting-Projektes von CigarSense eine gute Erfahrung mit der BBA Maduro Epicure gemacht habe, spielt der Perdomo-Brand bei mir keine große Rolle. Es fällt mir einfach schwer, mich in dem durchaus beeindruckenden Portfolio zurecht zu finden. Nun wurde ich aber von einem guten Freund geradezu mit der Nase auf die 20th Anniversary Sungrown gedrückt und bin der Empfehlung gerne gefolgt. Die äußere Erscheinung der Torpedo ist an der Grenze zur Makellosigkeit, die Zigarrenringe unterstreichen die Bedeutung des Brands und der würzig-holzige Geruch des öligen Deckblattes wirkt einladend. Die ersten Züge an der entzündeten Zigarre schmeicheln geradezu den Gaumen mit dem Geschmack von Milchschokolade, Kaffee und Nuss. Schmelzende Pralinenaromen bereiten sich im ersten Drittel weiter aus, werden aber bald gestützt von Zedernholz und vielen feinen Ledernoten. Das Holz verändert die Schoko-Süße zu Anklängen von Melasse und braunem Zucker. Diese Süße findet ihren Weg in cremigem Rauch bis auf die Lippen. Die Aromen sind intensiv und strukturiert, wirken aber auch in ihrer Gesamtheit eigenständig. Das erinnert ein wenig an die Technik der Weichzeichnung in den Fotografien von David Hamilton erinnert, die das Motiv nicht nur veränderten, sondern auch neu erschufen. Ob die Lagerung der gefühlt wertvollen Tabakblätter in alten Bourbon-Fässern zu dieser Weichheit und gleichzeitigen Intensität der Aromen beiträgt, kann man nur vermuten. Geschmacklich sind mir diese Faß-Noten nicht bewusst geworden. In der zweiten Hälfte des Sticks beeindrucken würzige Röstaromen und der Geschmack von Cappuccino. Marzipan schmeckt man ebenfalls durch und die Nussaromen nehmen einen deutlichen Cashew-Charakter an. Medium in Körper und Stärke ist das bei ansprechendem Rauchverhalten ein sehr empfehlenswerter Smoke, der mehr als nur einen Hauch Kakao auf der Zunge zurücklässt. 9+/10

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 TAM
Ein seidig glänzendes Deckblatt mit einer dezenten, in den Farben gut abgestimmten Anilla ist der erste gute Eindruck, den man ja bekanntlich nicht ein zweites Mal machen kann. Venen sind kaum sichtbar. Die Toro ist fest und sehr gleichmäßig gerollt, was sich später durch ein großartiges Rauchverhalten mit fester, zweifarbiger Asche auszahlen wird. Es handelt sich um einen abwechslungsreichen Smoke, der mit den Grundaromen Erde, Holz und Leder spielt. Eingestreut, aber immer passend und ausbalanciert, erlebt man den Geschmack von Nuss, Frucht und auch grasigen Tönen. Auf den Lippen sind in erster Linie Salznoten feststellbar und spielen den Konterpart zu einem süßen Karamellgeschmack, der transparent im Hintergrund dieses mittelstarken Raucherlebnisses schwebt. Das Besondere an diesem Smoke allerdings sind kleine bitter-scharfe Wölkchen, die kommen und gehen. Sie hinterlassen auch retronasal Eindruck, ziehen sich aber immer wieder zurück, bevor sie unangenehm werden. Man wird an die florale Schärfe und edle Bitterkeit eines erstklassigen Olivenöls erinnert. Deshalb wartet man geradezu auf das nächste Wölkchen und wird auch nicht enttäuscht – es kommt und es geht auch wieder. Da man sich bei dem perfekten Zugwiderstand und dem messerscharfen Abbrand um nichts anderes kümmern muss, entsteht so ein unterhaltsamer, geschmackvoller Smoke, dem sogar ein quellfrisches Wasser als Begleiter gut zu Gesicht steht. Trotz einer anspruchsvollen Preisgestaltung bekommt diese Vitola einen Platz in meinem Humidor. 9/10

Länge: 15.88Durchmesser: 2.06 TAM
Mit dem ersten Zug füllt sich der Mund mit einem intensiven Geschmack von geröstetem Kaffee der allerbesten Art. Schwarzer Pfeffer und Ingwer kitzeln den Gaumen, bevor schwere Erdaromen, Vanillenoten und Karamelltöne dem Rauch eine cremige Reichhaltigkeit und eine ausbalancierte Körperfülle verleihen. Es sind sehr, sehr lange gelagerte Tabake, die in dieser box-pressed Figurado verarbeitet sind und sie zu einem Genuß der ganz besonderen Art machen. Der Preis macht sie ohne Zweifel zu einem Smoke für wenige Festtage und besondere Anlässe. Auch wenn man bei der Ablage nicht einen Cent bereut, macht es dieser Preis schwer, eine Empfehlung auszusprechen. 10/10
Länge: 15.24Durchmesser: 1.98 TAM
Früher oder später kommt man an diesem Hingucker nicht vorbei. Zumal er aus dem Hause Alec Bradley kommend verspricht, nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich etwas anbieten zu können. Die drei Deckblätter in den Farben Claro, Maduro und Candela zeigen nur wenige Venen und haben eine seidig-ölige Textur. Die Nähte sind ebenfalls kaum zu sehen und damit ist diese Toro ein Kompliment für den Roller. Der Zigarrenring mit dem Kleeblatt ist gut ausgesucht und passt zu der exotischen Gesamterscheinung, die durch die Triple Cap mit einem Candela Finish noch einmal unterstrichen wird. Nachdem sich das Auge satt gesehen hat, nimmt die Nase einen süßen, stallig-erdigen Geruch wahr. Der Kaltzug hat einen pflanzlichen und mildwürzigen Charakter. Die Shamrock ist fest gerollt, hat nicht eine weiche Stelle und lässt bezüglich der Konstruktion keine Wünsche offen. Die ersten Geschmackseindrücke nach der Flammenannahme sind von Kakao und dezenten Pfeffernoten geprägt und werden dann bald von dunklen Erdaromen umspielt. Eine angenehme Würze von geröstetem Holz zeichnet den mittelstarken Rauch aus. Im zweiten Drittel rücken die Holzaromen mehr in den Mittelpunkt und produzieren eine süße Zimtwürze. Der Einfluss der unterschiedlichen Deckblätter macht sich geschmacklich nicht in aromatischen Übergängen bemerkbar, da in der spiralförmigen Anordnung zu jeder Zeit zumindest vergleichbare Anteile in Rauch aufgehen. Man hat aber angesichts des gut ausbalancierten, angenehmen Raucherlebnisses auch nicht unbedingt eine große Sehnsucht danach. Der Rauch wird in der zweiten Hälfte cremiger und Kaffee - oder besser gesagt Mokka - beteiligt sich an der Gestaltung des Geschmacks. Der Rauch bleibt kühl, der Abbrand vorbildlich und die Asche fest. Im letzten Drittel kommt mit Noten von Zitronengrass und Leder noch ein wenig Abwechslung auf, die aber wie gesagt gar nicht nötig wäre. Die tolle Kombination aus Optik, Haptik und Geschmack ist den stolzen Preis wert. Wie zu Beginn bereits gesagt, kommt man früher oder später zumindest für einen Versuch nicht an der Shamrock vorbei. 8+/10

Länge: 17.15Durchmesser: 2.14 TAM
Champions League, ohne Zweifel. Eine perfekt ausbalancierte, cremige Mischung aus Aromen von Erde und Leder, die angereichert ist mit vollen Kaffee- und Kakaonoten. Darüber hinaus setzen Geschmacksanteile von Bourbon Vanille und rotem Pfeffer erfrischende Akzente. Ein einwandfreier, rasiermesserscharfer Abbrand mit fester, hellgrauer Asche ergänzt das Raucherlebnis mit der entsprechenden Qualität auch in diesem Bereich. Ob der Preis für die Eintrittskarte – zur Zeit deutlich ermäßigt - zu diesem Event noch vertretbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Irgendwie grenzt diese Double Corona schon ein wenig an Kunst und überschreitet die Grenze zum Handwerk. Dort dürfen dann auch schon einmal andere Maßstäbe gelten. 9+/10

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Die Amarillo Robusto ist eine mittelkräftige und sehr vollmundige Zigarre mit köstlichen Gewürzaromen. Bereits der Geruch des tadellosen Deckblattes befördert einen gedanklich in eine Weihnachtsbäckerei. Der Kaltzug erinnert an den Geschmack von türkischem Honig und ein wenig an Marshmallows. Die gesamte Verarbeitung ist hervorragend. Der Abbrand ist optimal und das Rauchvolumen gut bei optimalem Zugwiderstand. Der verarbeitete Blend ist ausgewogen, der Rauchverlauf vielschichtig und abwechslungsreich. Die Anteile von Erde, Holz, Kaffee und Nuss sind harmonisch abgestimmt und geben der vielfältigen Gewürzmischung ein gutes Zuhause. Vanillenoten und Aromen von dunklen Beeren sind eine spannende Zugabe und setzen dieser Aromabombe noch ein Sahnehäubchen auf. Diese Zigarre baut sich langsam, aber sehr beeindruckend auf. Das letzte Drittel bietet ein herrliches Zusammenspiel der beschriebenen Aromen. Das verleiht dem Milchkaffee am Vormittag ein cooles Chai-Feeling. An der Preisgestaltung gibt es bei dieser Qualität nicht das Geringste auszusetzen, ganz im Gegenteil. 8+/10


