Kristoff Zigarren

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Boutique-Zigarren

Wer sich mit Zigarren beschäftigt und auch ein bisschen umschaut, was es so gibt und was an Neuerungen hinzukommt, der stößt in letzter Zeit immer öfter auf den Begriff der "Boutique-Zigarre". Der klangvolle Name macht neugierig, doch das Konzept dahinter ist dem Aficionado schon lange von den Limitada-Serien der großen Hersteller bekannt: Kleine Serien in besonders hoher Qualität und mit oft außergewöhnlichen Tabak-Mischungen.

Aber im Gegensatz zu den großen Herstellern, die meist noch recht große Mengen ihrer Limitadas anbieten, ist ein Merkmal von Boutiquezigarren die Fertigung in relativ kleinen Stückzahlen. So kann es durchaus vorkommen, dass die Zigarre nicht immer erhältlich ist. Die außergewöhnlich hohe Qualität verheißt besonderen Genuss, und die eingeschränkte Verfügbarkeit weckt auch bei alten Jägern und Sammlern das Interesse.

Ein typischer Vertreter des Boutique-Labels ist die Firma Kristoff, nach eigenen Angaben der am schnellsten wachsende Boutique-Zigarrenhersteller. Kristoff bietet auf dem US-amerikanischen Markt eine Vielzahl von Serien und Formaten an, einige davon haben wir über den großen Teich geholt, um sie auch dem deutschen Aficionado zugänglich zu machen. Kristoff Cigars wurde 2004 von Glen Case gegründet. Doch wer ist Glen Case und wie kam er auf die Idee, eigene Zigarren herzustellen?

Wie aus einer Midlife-Crisis erfolgreiche Zigarren entstanden

Ursprünglich kommt Glen Case aus dem Bereich Finanzdienstleistungen und war neun Jahre als Führungskraft in einer der fünf größten Banken des Landes alttätig. Der Entschluss, in die Zigarrenbranche zu wechseln, entstand, wie er selbst erzählt, während einer Midlife-Crisis. Schon immer hatte er es genossen, eine gute Zigarre zu rauchen. Nachdem er ein halbes Jahr im Vertrieb so renommierter Marken wie Alec Bradley, Rocky Patel und Drew Estate gearbeitet hatte, beschloss er, seine eigenen Zigarren herzustellen. Der Name für das Unternehmen war schnell gefunden, er benannte es nach seinem Sohn Christopher (seiner Tochter Brittania widmete er später eine seiner Zigarrenkreationen, die Brittania Reserva).

Ein Mann, ein Unternehmen

Gefertigt werden seine Zigarren sowohl bei Charles Fairmorn als auch bei Abe Flores bzw. PDR in der Dominikanischen Republik. In der Tabacalera von Fairmorn werden zum Beispiel auch die Zigarren von Belmore hergestellt. Zur Herstellung der Zigarren werden nur zwei- und dreifach fermentierte Spitzentabake aus aller Welt verwendet, die kunstvoll zusammengemischt werden, um genau den Blend zu erhalten, der am Gaumen der Aficionados den größten Genuss hervorbringt.

Glen Case hält dabei die Zügel in der Hand, keine Entscheidung, die er nicht persönlich getroffen hätte. Aber seine Entschlüsse trifft er nicht einsam im Elfenbeinturm, sondern sein Rezept ist es, sich mit Leuten zu umgeben, die entsprechend sachkundig sind. Ebenso gehört es für ihn dazu, das Feedback aus Verkäufer- und Kundenkreis in seine Entscheidungen einfließen zu lassen.

Wer so viel Verantwortung trägt, muss auch abschalten können. Privat steht für Glen Case die Familie an erster Stelle, gefolgt von Outdoor-Aktivitäten wie Wasserski und Bootstouren - oder einfach nur entspannen in seinem Haus am See.

Die Zigarren

Seine Zigarrenkreationen zielen auf vollen Geschmack bei mittlerer Stärke und komfortablem Rauchgenuss. Er mag es, wenn die Zigarre vollmundig schmeckt, ohne Bitterkeit oder Schärfe, das ist die Nische des Marktes, in der er seine Zigarren positioniert. Durch Erfahrung und laufende Verbesserungen der Abläufe haben seine Zigarren nicht nur geschmacklich, sondern auch rauchtechnisch ein hohes Qualitätslevel, der dem Aficionado eine genussvolle und entspannte Rauchpause garantiert. Im Jahr 2016 hat er zum ersten mal an unserer Hausmesse teilgenommen und dort seine Longfiller in Kombination mit Spirituosen bei einem Tasting im Rahmen eines Zigarrenseminars vorgestellt. 

Ein schier unüberschaubares Angebot

Das überaus breite Sortiment von Kristoff ist nicht auf Anhieb zu überschauen, und das macht dem Aficionado die Entscheidung nicht leicht. Einen ersten Eindruck vermitteln verschiedene Sampler, die einen Querschnitt durch das Portfolio des Boutique-Labels bieten.

Die günstigste Linie des Hauses, Kristania, bietet hervorragende Qualität zu einem fairen Preis. Sie vereint erlesene Tabake aus der dominikanischen Republik, die von einem Criollo-Deckblatt aus Nicaragua ummantelt werden. Von der Serie gibt es auch eine Maduro-Variante mit einem öligen Deckblatt aus Brasilien, das satte Noten von Kakao und Kaffee beisteuert.

Überhaupt finden brasilianische Deckblätter häufig Verwendung bei Kristoff. Ihnen verdankt die Original Maduro ihren üppigen Genuss. Die Zigarren mit dem schönen Pig-tail überzeugen mit Nuss, Lakritz und einer ganz besonders feinen Süße. Dass ihre Schwester, Ligero Maduro, kräftiger ausfällt, liegt daran, dass sie dreimal soviel an kräftigem Ligero in sich trägt. Noten von schwarzer Schokolade und kräftigen Beeren bestimmen ihr Aroma.

Beim Classic Blend stammt nicht nur das Deck-, sondern auch das Umblatt aus Brasilien. Die Einlage ist eine Mischung aus dominikanischen und nicaraguanischen Tabaken, die einen süßlichen, äußerst aromatischen Blend mit einer angenehmen Schwere erzeugen. 

Zu den herausragenden Serien aus dem Hause Kristoff zählt ohne Zweifel die Signature Series. Diese ganz besonderen Zigarren erreichten eine bemerkenswerte Tastingnote von 91. Unter dem brasilianischen Maduro-Deckblatt verbergen sich edle Tabake aus Honduras, Nicaragua und der Dominikanischen Republik. Das Ergebnis ist eine ungeheure Komplexität, bei der sich Noten von Espresso, Schokolade und Trockenobst deutlich vernehmen lassen.

Aber natürlich ist die Auswahl des Deckblattes nicht auf das südamerikanische Land beschränkt. Die San Andres – der Name verrät es – besitzt ein Deckblatt aus der gleichnamigen Region in Mexiko, die bereits für so viele Zigarren von Weltrang das Deckblatt lieferte. Und die Cameroon ist gehüllt ein sieben Jahre (!) lang gereiftes Blatt aus dem zentralafrikanischen Land.

Die samtweiche und blumige Sumatra wiederum besitzt ein Deckblatt aus Ecuador, während die nicht allzu kräftige Vengeance dominikanische und nicaraguanische Tabake unter einem Bordleaf Connecticut indonesischer Herkunft vereint.

Die Corojo Limitada mit ihrem rustikal anmutenden Brandende ist nicht nur ein Hingucker, sondern sie fasziniert auch durch ihren leicht scharfen und dennoch süßen Charakter. Tabake aus Nicaragua, allen voran das Corojo-Deckblatt, und domikanischer Sun-Grown in der Einlage sorgen dafür.

Dem cremigen Genuss, für den Kristoff steht, entsprechen voll und ganz die Premium Selection Maduro, eine dominikanische Puro mit Schokoladen- und Kaffeenoten, sowie die Original Criollo, die an Mandeln und eine Vielzahl von Gewürzen erinnert. Mild und mit einem Hauch von Vanille gibt sich auch die Shade Grown, ehemals bekannt unter Brittania Reserva, deren Deckblatt aus Honduras sich wunderbar "satt" mit den Einlagetabaken aus der dominikanischen Republik und aus Nicaragua verbindet. Neben Vanille auch an Kakao und Honig erinnern die mild bis mittelkräftigen Connecticut mit dem hellen Ecuador-Deckblatt. 

Stark geht es dagegen zu bei Pistoff. Nicht nur, weil der Name an augenzwinkernd an derbe Wortwahl erinnert, sondern weil es laut Markeninhaber Glen Case tatsächlich die kräftigsten Zigarren im gesamten Kristoff-Portfolio sind. Auf das Wortspiel von wegen Kraft und Kraftausdruck verzichten wir an dieser Stelle. 

Last but not least: Edicion Limitada. Hier finden Sie genau die Serien, die Sie hier auch vermuten.

Und natürlich: Zigarren für die Willkommensfeier!

Ein so freudiger Anlass wie die Geburt eines Kindes will auch gern mit einer guten Zigarre gefeiert werden. Vorausgesetzt natürlich, die Hauptdarstellerin oder der Hauptdarsteller der Party raucht nicht mit… Ansonsten ist für die ganze (volljährige) Familie gesorgt, denn die leichten Zigarren It’s a boy / It’s a girl richten sich in ihrer leichten Charakteristik auch an Anfänger. Die Geschlechterrollen werden hier übrigens eher traditionell interpretiert: Ein Storch bringt das Bündel im hellblauen oder rosafarbenen Motiv auf der Kiste, die entweder von kleinen Mädchen im Kleid oder von Bällen verziert ist.

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