Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!
Länge: 15.24Durchmesser: 2.06
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Mit 6x52 handelt es sich um einen klassischen, vielleicht sogar etwas schmales Toro-Format. Der Decker stammt aus den USA, das Umblatt ist ein Mata Fina aus Barsilien, die Einlage stammt aus Nicaragua und Honduras. Die Liga Privada gilt als Flaggschiff von Drew Estate und das sieht man ihr auch an: Das Deckblatt ist makellos und leicht ölig, die Verarbeitung auf höchstem Niveau. Der Zigarrenring strahlt in seiner Schlichtheit Wertigkeit aus. Das Anzünden klappt problemlos und liefert einen überaus geradlinigen, fast nadelscharfen Abbrand. Das Rauchvolumen ist beachtlich, die Asche hält sich gut und lange an der Glut. Haptisch ist die Zigarre ein Erlebnis, man hat sie gerne zwischen den Fingern :) Vom ersten Zug an umfängt einen ein einzigartiges Aroma. Die T52 ist eher den dunklen Aromen gewidmet: Kaffee, Schokolade, Leder, Erde - und das ist einer Komposition, die ihresgleichen sucht. Der Rauch weißt dabei eine merkliche Cremigkeit auf, wenngleich die Spitze noch nicht erreicht ist. Die Süße bleibt untergründig, kaum merklich spielt ab dem zweiten Drittel Pfeffer mit. Alles in allem eine tolle Zigarre, die mich immer wieder ins Schwärmen bringt - und ihren Preis tatsächlich uneingeschränkt wert ist!
Länge: 12.70Durchmesser: 1.98
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Camacho ... das sind in meiner subjektiven Wahrnehmung die ersten Zigarren gewesen, die mit "knalligen" Farben angefangen haben. Optisch kommt man an den Kisten in den grellen Farben und den Zigarren mit den breiten Ringen nicht vorbei. Sie heben sich eben aus der Masse ab - oder haben das getan, denn mittlerweile gibt es ja ein paar Marken und Serien, die ein ähnliches Rezept verwenden. Was einem auch immer passiert, wenn es um Camacho geht: Irgendwoher kommt jemand, der meint, dass die alten Camachos (jene, vor der Davidoff/Oettinger-Zeit) besser waren. Das ist reichlich subjektiv und ein wenig so wie der Alt-Fan einer Band, der einem sagt, dass er die Band heute nicht mehr hört, weil sie ihm zu kommerz geworden ist... Schauen wir uns die Robusto doch einmal an. Mit 5x50 hat sie reguläre Abmessungen. Ins Auge sticht natürlich (wie bei allen Zigarren der Marke) der breite Ring. Den muss man tatsächlich mögen. Für mich verdeckt er zu viel der Zigarre und das Design erreicht mich schlichtweg nicht. Aber letztlich geht es bei einer Zigarre im Grunde ja um etwas anderes. Die Ecuador jedenfalls setzt sich zusammen aus einem namensgebenden Decker aus Ecuador, einem Umblatt aus Brasilien (einem Mata Fina) und einer Einlage aus der Dom. Rep und Honduras. Gerade die Verwendung von Mata Fina dürfte den einen oder anderen aufhorchen lassen - und der Tabak trägt deutlich zum Geschmackserlebnis bei. Handwerklich ist die Zigarre erstklassig verarbeitet, der Decker ist leicht ölig. Was bei mir nicht immer gut funktioniert - und diesmal auch nicht - ist das rückstandslose entfernen des Zigarrenrings. Das ist das alte Leiden, manchmal wird ein teil des Deckers mit abgenommen. Soweit ich das beurteilen kann, blieb die Zigarre danach aber gut rauchbar. Es war eben nur ein optischer Makel. Im Abbrand könnte die Camacho gerne gleichmäßiger sein. Ich vermute, dass es mit dem verwendeten Mata Fina zu tun hat. Jedenfalls war diesmal eine Korrektur mit dem Feuerzeug nötig, um einen einigermaßen ordentlichen Abbrand zu bekommen. Die Zigarre tat danach, was sie sollte, wirklich ansehnlich war der Abbrand jedoch nicht. Die Asche ist einigermaßen stabil und fest, hielt sich jedoch nicht einmal zwei Zentimeter an der Glut. Zeit für die Aromen. Die Ecuador startet mit spürbarem und ordentlichem Pfeffer, der sich jedoch binnen des ersten Drittels mehr und mehr auflöst. Er bleibt vorhanden, wird im Verlauf aber nur noch ein Schatten seiner selbst. Dennoch trägt er zum Gesamterlebnis bei, das aus Erde, leder und Kaffee besteht. Ab dem zweiten Drittel gibt es Züge von Holz. Ich rauche die Camacho immer wieder gerne, habe mich mittlerweile aber den anderen Linien zugewendet und dort meine "Lieblinge" gefunden. Die Marke ist jedoch derartig verbreitet, dass ich jedem rate, sich einmal durch das Farbspektrum zu probieren. Enttäuscht wird man dabei jedenfalls nicht.
Länge: 14.61Durchmesser: 1.75
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Ich schätze, jeder Raucher hat so einige Zigarrenmarken und -linien, auf die er sich immer verlassen. Zigarren, zu denen er aus unterschiedlichen Gründen immer wieder greift und die er irgendwie immer in den Alltag integriert bekommt. Eine dieser Zigarrenlinien ist für mich die Reserva 1898 von Plasencia Cigars. Was auch immer ich rauche, ich komme immer wieder zu ihr zurück. neuerlich habe ich die Corona für mich entdeckt. Eigentlich gar nicht so mein Format liefert die Zigarre so einiges, was mich erfreut. In ihrem Format (5.75x44) kommt mir diese Zigarre im eigenen Humidor eher wie ein Exot vor. Die Tabake stammen aus Nicaragua und Honduras, wer Plasencia kennt, der hat schon jetzt eine Vorstellung davon, was ihn erwartet. Das Deckblatt ist ölig, der Zigarrenring hebt sich farblich nur in einigen Nuancen davon ab. Ich finde das, auch durch die Verwendung von Gold als weitere Farbstufe, ganz harmonisch. Über die Verarbeitung lässt sich nichts Schlechtes sagen. Plasencia kennt, der weiß auch, auf welchem Niveau dort produziert wird. Haptisch sind die schmaleren Ringmaße für mich immer so eine Sache, in diesem Fall hielten sich die Irritationsgefühle jedoch in Grenzen. Angezündet zeigt sich ein Abbrand, der gerade während der ersten zwanzig Züge etwas zur Schieflage tendiert. Dies lässt sich aber mit Leichtigkeit korrigieren und in ein stabiles und gleichmäßiges Erlebnis umändern. Der enstehende Rauch hat übrigens einiges an Volumen. Die Reserva 1898 kommt mit eher dunklen Aromen daher, wobei für mich kräftiger Kaffee, dunkle Schokolade und eine Portion Nuss am stärksten waren. Die typischen Züge aus Erde und Leder finden sich aber ebenso in dieser Zigarre, wie eben auch eine Priese Pfeffer. Alles in allem weiß mich diese Mischung zu überzeugen. Die Wolfertz GmbH zündet für mich immer wieder, wenn es um Zigarren geht und die Resreva ist für mich einer dieser verlässlichen Dauerbrenner, bei dem man nichts falsch machen kann. Cigarworld hat die Linie gerade mit ordentlichem Rabatt im bestand, wer es also einmal probieren will, der sollte die Chance nutzen.
Länge: 12.70Durchmesser: 2.22
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Jeder Aficionado weiß das: Im Sommer geht das Grillen eigentlich immer irgendwie zusammen mit der Zigarre, entweder davor oder danach. Was gibt es denn Schöneres, als nach einer ordentlichen Runde Fleisch bei vollem, rundem Magen zu einer Verdauungszigarre zu greifen? Die Fat Molly fängt genau diesen Ansatz für mich auf und treibt ihn in gewisser Art und Weise auf die Spitze. Denn das besondere an der Zigarre (Robusto-Format bei 5x56) sind die Tabake oder vielmehr die Art und Weise, wie diese behandelt wurden. Teile der Einlage setzten sich zusammen aus Kentucky- und Virginia-Tabaken, die feuergetrocknet wurden und der Zigarre so ein fast einzigartiges Aroma verschaffen. Der Rest der Zigarre ist daher eigentlich als herkömmlich zu bezeichnen: Der Decker ist ein San Andrés aus Mexiko, das Umblatt stammt, genau wie der Rest der Einlage aus Nicaragua. Warum ich fast einzigartig schreibe? Weil es noch einen anderen Mitbewerber auf dem Markt gibt, der einen ähnlichen Weg geht. Was die Fat Molly angeht, so kommt sie optisch recht rau und ungestüm daher, aber das passt voll und ganz zum Thema der Zigarre. Im Zigarrenring setzt sich das fort: Er ist nicht glitzernd oder auch Hochglanz, sondern ziemlich schlicht und, in Ermangelung eines besseren Wortes, natürlich. Interessant ist das Aroma, dass die Zigarre schon vor dem Anzünden umwabert. Wer Pfeife raucht, der wird sich an Latakia erinnert fühlen, wer nicht, der wird das Trockenaroma schon als rauchig beschreiben. Kurzum: Man riecht der Fat Moll die Räucherkammer deutlich an. Nach dem Anstecken zeigt sich ein recht gleichmäßiger Abbrand mit, im Kontrast zum dunklen Deckblatt, heller Asche. Der Abbrand selbst ist auffallend stabil und selbstkorrigierend, die Asche hält sich vor dem ersten Fall knappe zwei Zentimeter an der Glut. Das Besondere an der Fat Molly sind natürlich die Aromen. Wer Geräuchertes mag, der wird sich bei der Zigarre schnell heimische fühlen. Der Rauch hat wenig Creme, dafür eine ganze Priese Leder, Toast und Holz. Interessanterweise paart sich das alles spätestens ab dem zweiten Drittel mit Süße. Über den verlauf gewinnt die Zigarre an Wucht, niemals aber so, dass es unangenehm würde. Ob ich diese Zigarre empfehlen kann? Handwerklich ist die wie gewohnt auf höchstem Niveau, die Aromen sind hingegen recht speziell. Wer Purist ist, wird wahrscheinlich nicht so viel Spaß mit ihr haben. Sofern man aber weiß, auf was man sich einlässt, ist alles in Ordnung. Ein täglicher Smoke wird es bei mir aber eher nicht.
Länge: 12.70Durchmesser: 2.06
TAM
Wenn sich eine Zigarre fast zwei Jahrzehnte am Markt halten kann und dabei gleich ein paar Vertriebswechsel mitmacht und überlebt, dann ist das durchaus ein Zeichen. Wenn sie gleichzeitig noch zu einem ordentlichen Kurs angeboten wird, dann sollte man vielleicht einmal die Hände danach ausstrecken. Ich bin ehrlich: Irgendwie ging die La Libertad in den vergangenen Jahren an mir vorbei, was einerseits wohl an der schlichten Aufmachung, andererseits wohl auch an ihrem Alter liegt. Sie hat ihre Liebhaber offensichtlich längst gefunden und so schnelllebig wie der Markt mit seinen Neuerscheinungen ist, so sehr fallen alte, stabile Marken wohl aus dem Radar. Sei es drum, jetzt endlich hat sich die Gelegenheit ergeben. Die Robusto (4.875x50) setzt sich aus Tabaken aus Honduras zusammen, genau genommen handelt es sich um einen Puro. Die Saat für den Tabak stammt aus Kuba und genau dort sollte man ansetzen, denn die La Libertad kam einst auf den Markt um eine Alternative zu den Kubanern zu bieten - und wenn man mit etwas Vorstellungskarft auf den Zigarrening schaut, kann man Ähnlichkeit zur Vitola der Cohiba erkennen. Die Optik steht bei der Zigarre nicht unbedingt im Vordergrund, das Deckblatt ist nicht das ordentlichste. Letztlich geht es bei einer Zigarre aber vornehmlich um die inneren Qualitäten. Was also hat die Robusto zu bieten? Innerhalb des ersten Drittels hatte ich ein paar Probleme mit dem Abbrand, die sich jedoch mittels Zugtechnik und behutsamem Drehen der Zigarre wieder beheben konnte. Belohnt wurde ich mit einer relativ dunklen Asche, die sich noch dazu ordentlich lang an der Glut hielt. So wünscht man sich das. Hinsichtlich der Aromen kommt die La Libertad auf den ersten Zügen kräftig und vollmundig daher, Holz, Leder und Erde sind deutlich auf dem Vormarsch, wobei der Nachklang der Zigarre eher holzig ist. Das Rauchvolumen ist in Ordnung, Nebelwände erzeugt man damit nicht. Spätestens ab dem zweiten Drittel gibt es gut erkennbare Pfeffernoten, wobei der Rauch sich weiterhin eine recht angenehme Cremigkeit bewahren kann. Ebenfalls im zweiten Drittel gibt es erkennbare Züge von Nuss und Kaffee. Alles in allem gefällt mir das Aromenspiel und man kann erkennen, was hier versucht wurde. Wohlgemerkt: Versucht. Wer Kubaner kennt und schätzt, wird wahrscheinlich müde lächeln. Dennoch ist es eine ordentliche Zigarre zu einem fairen Preis. bei 6,20 € rate ich einfach mal zum Test aufs Exempel :)
Länge: 15.24Durchmesser: 1.98
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Die Granada ist ein Toro-Format: 6x50, Die Umblätter stammen aus Honduras, die Einlage aus drei Regionen Nicaraguas. Somit hält die Zigarre, was der Ring verspricht. Wo wir gerade dabei sind: Die Nicaragua ist eine Erweiterung der World-Series (Colombia, Brazilia ...) und hat somit auch einen recht auffälligen Ring. Während er mir bei den Vorgängern nicht wirklich gefallen hat - er war für meinen Geschmack schlichtweg zu grell - ist es bei der Nicaragua anders. Sicher, das Blau ist recht ungewohnt und auch einzigartig im heimischen Humdior, doch mir gefällt es. Der Rest der Zigarre kommt optisch und haptisch in der Qualität, die man von CAO Cigars und Rick Rodriguez gewohnt ist. Wovon ich bei dem jetzt verköstigten Exemplar nicht so begeistert war, war der Zug. Ich weiß aber von vorherigen Exemplaren, dass es viel besser geht, insofern dürfte das hier eine Sonntagszigarre gewesen sein. Nicht falsch verstehen: Der Zug war nicht unterirdisch, aber er war für meinen Geschmack viel zu schwergängig. Auf der anderen Seite glänzte auch diese Zigarre mit etwas, was mir schon die Male davor sehr positiv aufgefallen ist, nämlich der Asche. Die hält sich ohne Schwierigkeiten zwei bis drei Zentimeter, bevor es zum ersten Fall kommt. Eine ruhige Hand dürfte noch bessere Ergebnisse erzielen. Nach dem Durchzünden zeigt sich ein schöner, geradliniger Abbrand. Nicht unbedingt nadelscharf, aber durchaus so, dass man zufrieden damit sein kann. Hinsichtlich der Aromen hält die Granada das, was die Bauchbinde verspricht, nämlich kräftige Noten aus Leder und Erde, die mich sofort an Nicargua erinnern. Das alles wird von deutlichem Pfeffer begleitet, niemals jedoch störend, sondern eher angenehm und prickelnd im Nachgang. Trotz des Pfeffers gelingt es der Zigarre einen cremigen Rauch bei annehmbarem Rauchvolumen zu gestalten. Im zweiten Drittel gibt es Anklänge von Nuss zusammen mit wohldosierten Röstaromen, es ist durchaus möglich, einen Hauch von Frucht zu schmecken. Alles in allem eine tolle Zigarre. Ich freue mich darauf, sie endlich bei den Händlern erblicken zu können.
Länge: 12.50Durchmesser: 1.98
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Es gibt nicht mehr viele Produzenten bei uns - und einer von ihnen ist Arnold André (Alles André - Über Zigarren. Und alles andere.) aus Bünde. Vor ein paar Monaten erblickte eine Eigenkreation aus diesem Hause das Licht der Welt, die Montosa. Eine Zigarre, die sich deutlich an Einsteiger wendet und zu einem Kampfpreis auf den Markt gelandet ist. Nun bin ich ganz sicher kein Einsteiger mehr, aber das heißt ja nicht, dass ich die Zigarre nicht auch probieren könnte. Ganz im Gegenteil. Tatsächlich befinden sich zwei Exemplare seit der Markteinführung in meinem Humidor, wirklich dazu gekommen, sie zu rauchen, bin ich erst jetzt. Die Robusto ist mit 4.92x50 etwas kürzer als eine herkömmliche Robusto und das "krumme" Maß hat mich auch etwas erstaunt. Die Tabake stammen aus Ecuador, Mexico und der Dom. Rep.. Der Decker ist ein Connecticut Shade - nicht zwangsläufig das makelloseste Deckblatt, hinsichtlich des Preises aber völlig im Rahmen. Der Zigarrenring sticht mit einem knalligen Orange ziemlich ins Auge. Das harmoniert zwar mit dem Deckblatt, dennoch muss man das mögen. Persönlich bin ich für diese Farbwahl nicht zu erwärmen, aber letztlich hat das nur wenig Einfluss auf das Geschmackserlebnis. Der Ring verschwindet eh fast vollständig unter den eigenen Fingern und wen es dennoch stört, der kann ihn natürlich auch frühzeitig entfernen. Nach dem Durchzünden zeigt sich ein gleichmäßiger Abbrand - das bekommen nicht alle Zigarren in dieser Preisklasse so gut hin und man merkt hier schon die Erfahrung, mit der gearbeitet wurde. Die Asche ist hell, flockig und bröselig, bei mir hat sie nicht einmal die Marke von einem Zentimeter vor dem Aschefall geschafft. Das Rauchvolumen ist angemessen. Schauen wir uns die Aromen an: Dominant sind vor allem grasige und holzige Noten, im ersten Drittel sind die grasigen Züge dominant, danach schiebt sich das Holz in den Vordergrund. Der Rauch hat eine spürbare Cremigkeit jedoch auch einen schweren Nachklang im Mundraum. Im letzten Drittel werden erdige Züge deutlich. Eine Zigarre unter vier Euro - auch Arnold André steigt damit in de Preiskampf ein, der nun schon seit einiger Zeit tobt und leistet seinen Beitrag. Kosten bewusstes Rauchen ist in jedem Fall möglich, wie diese und andere Zigarren beweisen. Mir hat diese Zigarre gefallen, aber wie schon zu Beginn gesagt: Sie richtet sich an Einsteiger. Wenn ich in diesem Segment rauchen will, greife ich dann lieber zu anderen Zigarren. Dennoch ist sie einen versuch wert und ich denke, sie wird ebenso ihre Liebhaber finden.
Länge: 15.24Durchmesser: 2.22
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Die Galeones (ich erspare es mir und euch, den Namen immer komplett auszuschreien) marschiert hier mit 11 Euro auf, in Spanien ist sie merklich günstiger. Aber sei es drum. Der Toro (6x56) ist ordentlich verarbeitet, eben so, wie man es sich aus dem Hause Villiger Cigars Germany wünscht und gewöhnt ist. Das Umblatt stammt aus Ecuador, der Rest der Zigarre aus der Dom. Rep. Verantwortlich für die F2-Serie zeichnet sich José Seijas - dem einen oder anderen Aficionado wird dieser Name sicher etwas sagen. Der F2-Serie ist, im Gegensatz zu den herkömmlichen VegaFina-Zigarren, gemein, dass sie spürbar gehaltvoller sind. Wer also immer angenommen hat, dom. Rep. Zigarren sind etwas schwächer auf der Brust, der wird hier eines besseren belehrt. Optisch gibt es an der Zigarre nichts zu bemängeln, haptisch fühlt sie sich so an, wie es ein Toro eben sollte. Der Zigarrenring auf der anderen Seite ist mir diesmal deutlich zu schlicht - immerhin handelt es sich um eine Limitada, da würde ich mir etwas mehr wünschen. Die Qualität der Zigarre zeigt sich nach dem Durchzünden, denn der Abbrand ist gleichmäßig und kommt ohne Alüren aus. Die Asche hält sich bis zu zwei Zentimetern gut an der Glut, danach braucht es eine ruhige Hand. Für mich verwunderlich war das Rauchvolumen, denn die Galeones liefert ordentlich. Nicht so viel, dass sie vermag, einen ganzen Raum einzunebeln, aber durchaus unerwartet stark. Hinsichtlich der Aromen handelt es sich bei der Zigarre um eine deutliche Crembombe. Die Lagerung des Tabaks in Rumfässern hat ihm offensichtlich eine nicht zu verachtende, weiche, seidige und v.a. schmeichelnde Note gegeben. Das alles spielt zunächst mit untergründiger Süße, im weiteren Verlauf der Zigarre gibt es aber auch merkliche Pfeffernoten im Abgang. Spätesten ab dem zweiten Drittel werden die Noten aus Leder und Holz dominant, ein Hauch von Kaffee schwingt mit. Rauchen kann man diese Zigarre, auch ohne zu degassieren, bis zu den Fingerspitzen. Sollte man die Zigarre einmal geraucht haben? Ich denke schon. Ob m,an sich einen Vorrat anlegt, ist allerdings sehr subjektiv (abgesehen davon, dass mich interessieren würde, wie stark die Bestände bei den Händlern noch sind)
Länge: 15.24Durchmesser: 2.06
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In meiner Vermutung dürften die Zigarren von Brick House zu jenen gehören, von denen eigentlich jeder Aficionado einmal gehört haben sollte. Und wahrscheinlich haben die meisten auch schon einmal die eine oder andere Zigarre dieser Linie zwischen den Fingern gehabt - Preis und Verbreitung machen es eben leicht möglich. Und während ein Teil der Szene bei uns auf die MMM schwört (Ich gehe jetzt mal so weit zu sagen, dass die mir nicht sonderlich gefällt), habe ich mir heute die Double Connecticut vorgenommen. Was also steckt in der Zigarre aus dem hause J.C. Newman Cigar Company? Mit 6x52 handelt es sich um einen klassischen Toro, das Ringmaß sorgt dafür, dass man die Zigarre bequem zwischen den Fingern halten kann. Die EInlage stammt aus Nicaragua, Um- und Deckblatt kommen aus den USA. In ihrer Erscheinung sprechen die Zigarren von Brick House eigentlich immer eine simple Sprache - und das ist das eigentlich Großartige an ihnen. Sie versuchen nicht besonders trendig daher zu kommen sondern sind eher schlicht in Form und Präsentation. Und man schaut sie sich an und kommt zu dem Schluss, dass das wahrscheinlich immer schon so war. Tatsächlich ist den Zigarren zuzutrauen, dass sie bereits vor fünfzig Jahren so hätten aussehen können und auch in fünfzig Jahren noch so aussehen werden. Und selbst dann werden sie noch ihre Fans haben. Will sagen: Sie wirken auf den ersten Blick vielleicht etwas altbacken und wenig sexy, doch hinter der Fassade verbirgt sich eine ordentliche Zigarre zu einem fairen Preis. Die Brick House macht, was sie soll. Nach dem Durchzünden zeigt sich ein relativ gleichmäßiger Abbrand, der jedoch zu kosmetischem Schiefbrand neigt. Auch hier gilt: Damit kann man leben und ein Korrigieren ist eigentlich nicht nötig. Die Asche ist recht locker und flockig, bis zur Grenze von zwei Zentimetern kommt man vor dem ersten Aschefall mit ihr aber leicht. Aromentechnisch entfaltet der Connecticut-Decker gerade im ersten Drittel seine volle Wirkung. Neben einem seidig-cremigem Rauch kristallisiert sich im Verlauf ein Spiel von Holz und Nuss heraus. Das Volumen stimmt, der Rauch hat eine merklich Süße, ab dem zweiten Drittel kann etwas Schärfe hinzukommen. Das Gesamtpaket stimmt jedoch. Der Preis ist überaus fair. Die Zigarre ist unkompliziert und gut zu rauchen. Eigentlich gibt es keinen Grund, bei einem preis unter sechs Euro nicht zuzuschlagen...
Länge: 15.24Durchmesser: 2.14
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Viele Jahre bewegten sich die MF-Zigarren unter meinem Radar, erst mit der Judge (die ich übrigens in ordentlichen Quantitäten immer auf Lager halte), änderte sich dies. Warum genau mir die Zigarren bis dahin entgangen waren, kann ich nicht einmal genau sagen und schiebe es einfach auf die Vielfalt des Marktes. Darin kann man sich gern und schnell verlieren. Die La Opulencia jedenfalls gibt es seit etwas mehr als einem Jahr bei uns, erschienen ist sie zur IPCPR 2017. Mit 6x54 ist der Toro schon ein ziemliches Schlachtschiff, die Zigarre ist noch dazu boxpressed und erscheint noch einmal etwas wuchtiger. Der Decker stammt aus Mexiko (es ist ein Rosado), der Rest der Zigarre stammt aus Nicaragua. Die Zigarre ist, wie man es von My Father Cigars gewohnt ist, erstklassig, die Zigarre ist eine Schönheit, die im Humidor aus der Masse hervorstechen kann. Sie kommt mit zwei Ringen daher, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen, aber genau das ist es ja, was man mit der Marke erreichen will. Wie bei allen Zigarren der MF-Reihe gibt es ein Stoffband am Fuß, bei der La Opulencia ist es grün. Optik und Haptik gewinnen schon einmal einen Preis, die Zigarre möchte eben auffallen. Einmal angezündet, zeigt sich der kleine Makel, mit dem viele boxpressed Zigarren zu kämpfen haben: Der Abbrand ist nicht immer optimal. Damit möchte ich nicht sagen, dass es großen Schiefbrand oder gar Schlimmeres gab, aber wirklich absolut geradlinig oder gar nadelscharf war er nicht. Letztlich ändert das aber am Rauchgenuss wenig, mit dem richtigen Zugverhalten lässt sich alles korrigieren, nachfeuern muss man nicht. Die Asche ist überaus fest und kompakt, der erste Aschefall erreicht mit Leichtigkeit die drei Zentimerter. Mehr ist machbar. Hinsichtlich der Aromen wird die Zigarre ihrem Namen gerecht. Der Rauch ist opulent und voll, schmeichelnd und cremig. Im ersten Drittel verbergen sich deutliche Aromen aus Schokolade und Erde, Pfeffer ist bestenfalls untergründig vorhanden. Erst im zweiten Drittel macht sich der Pfeffer etwas stärker, aber keinesfalls störend bemerkbar, vorherrschend bleiben Schokolade und Erde, es mischt sich jedoch auch noch deutlich Kaffee hinzu. Ebenfalls im zweiten Drittel - und dann auch bis zum Ende - sind nussige Aromen vorhanden. Die Mischung macht es und sorgt für ein wirklich wundervolles Erlebnis. Mit 12 Euro pro Stück liegt die La Opulencia etwas über der bei uns üblichen kritischen Preisgrenze. Ich finde jedoch, dass sie das durchaus wert ist. Abgesehen davon führt Cigarworld den Toro aktuell leider nicht, aber ich gehe davon aus, dass ihr auch mit dem Robusto viel Spaß haben werdet (der kommt dann zu 10 Euro).

Länge: 13.97Durchmesser: 2.14
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Die Zigarren von Maya Selva Cigars sind hierzulande ein echter Renner - und nachdem ich in den letzten Tagen schon zwei der Neuerscheinungen der Intertabac reviewed habe, fiel mir auf, dass ich in einer Ecke meines Humidors auch noch eine No.15 hatte. Warum also nicht einfach einmal versuchen? Villa Zamorano gibt es hetzt schon viele viele Jahre - tatsächlich war die No.15, wer hätte das gedacht, die Zigarre zum 15-jährigen Jubiläum der Marke im Jahr 2010. Zwei Erkenntnisse gehen damit einher. Erstens wird es bald also vielleicht zeit für eine No. 25 und zweitens vergeht Zeit irgendwie verflucht schnell, wenn man älter wird ;). Wie auch immer. Die No 15 ist ein Figurado in 5.5x54, die Tabake stammen, wie bei der regulären Linie auch, allesamt aus Honduras. Wir haben hier also einen Puro. Die Verarbeitung ist gut, wenngleich sie sich auch nicht mit den tatsählichen Schlachtschiffen im Premium-Bereich messen kann. Aber das müssen und wollen diese Zigarren auch gar nicht. VZ wendete sich schon immer irgendwie an den preisbewussten Raucher (und ist dabei überaus erfolgreich) und dem wiederum kommt es nicht so sehr auf absolut makellose Deckblätter an. Dennoch: Die Zigarre ist allein wegen ihres Formats schön anzusehen, sie verfügt über einen doppelten Ring. Der Figurado liegt gut zwischen den Fingern, Ringmaß und Rollung versprechen einen Rauchgenuss von über einer Stunde (eher mehr - ich bin ein ziemlicher Schnellraucher). Was nach dem Durchzünden auffällt, sind der gleichmäßige Abbrand sowie die helle Asche, die sich darüber hinaus recht beständig an der Glut halten kann. Zwei bis drei Zentimeter bekommt man auch ohne ruhige Hand hin, mit einer ruhigen Hand sind weitaus mehr möglich. Widmen wir uns den Aromen: Die No.15 produziert cremigen Rauch mit deutlich holzigen Noten. Im Nachklang meldet sich Pfeffer, der spielt jedoch auch mit einer spürbaren Süße. Erde und Leder blitzen im Hintergrund auf, immer wieder gibt es auch Anklänge von Nuss. Alles in allem eine harmonische Mischung. Mir hat die Zigarre gefallen - und bei dem preis macht man wirklich nicht viel falsch. Sich ein paar dieser Zigarren "auf Halde" zu legen, schadet nicht und schont den Geldbeutel. Also: machen!
Länge: 12.70Durchmesser: 1.98
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Zu meinen ersten Zigarren gehörten jene aus dem Hause Alec Bradley - und wie das so mit der ersten Liebe ist: Man vergisst sie eigentlich nie und behält sie in guter Erinnerung. Jedenfalls habe ich in all den Jahren eine besondere Verbindungen zu den Zigarren mit den beiden Buchstaben. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich eigentlich irgendwie alles von AB geraucht - und auch immer für gut befunden. Geschmack ist und bleibt subjektiv, Qualität hingegen lässt sich messen und da muss man eben auch eingestehen, dass die Zigarren handwerklich immer auf der Höhe sind. Nun aber zur Tempus Nicaragua, die irgendwie eine ganze zeit unbemerkt in meinem Humidor lag. Hinter "Terra Novo" verbirgt sich ein Robusto-Format von 5x50. Soweit ich das beurteilen kann, ist es ein Nicaragua Puro, was den Namen ja auch ganz gut erklären würde ;) Wie bereits angedeutet: Handwerklich gibt es an der Zigarre nichts zu bemängeln, optisch sticht sie wegen des doppelten Rings hervor, der ein kleines Kunstwerk ist. Die Haptik bleibt wohl eine Frage des Geschmacks, ich jedenfalls hätte mich auch über ein 52er oder 54er Ringmaß gefreut. Einmal angezündet zeigt sich, dass die Tempus mit einer ganzen menge Rauch daher kommt, das Volumen ist ziemlich bemerkenswert. Der Abbrand ist relativ gleichmäßig, jedoch nicht nadelscharf. Jedoch gibt es keine Ausfälle. Kleinere Ausreißer beheben sich quasi von selbst. Sowas mag ich ja, denn die Zigarre an sich ist ja ziemlich kommunikativ und nichts würde mich mehr stören, als eine Unterhaltung immer wieder unterbrechen zu müssen, weil ich irgendwas korrigieren müsste. Wo wir gerade übrigens dabei sind: Ein Nachzünden war hier nicht nötig, selbst ein längeres Ablegen verzeiht einem die Tempus. Die recht feste Asche hält sich bis zu den üblichen zwei Zentimetern an der Glut, danach braucht es eine ruhige Hand. Hinsichtlich der Aromen vereinigt diese Zigarre alles in sich, was ich mit Nicaragua assoziere: Erde, Leder, Kaffee und Schokolade, wobei die ersten beiden Noten für mich die dominanten sind. Der Rauch besticht durch Creme und angenehme Süße, gerade innerhalb des ersten Drittels. Im zweiten Drittel verbergen sich Hinweise auf Nuss und einen Hauch Schokolade, wobei man hier schon auf Zack sein muss, um ihn auszumachen. Pfeffer gibt es bei der Tempus eher untergründig. Die Zigarre ist ein schönes Stück, der Preis überaus fair. Auch in diesem Fall hat die Wolfertz GmbH den richtigen Riecher bewiesen.
Länge: 10.16Durchmesser: 1.75
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Ich mache da keinen Hehl draus: Ich bin ein ziemlich großer Fan von Condega Cigars. Seit ihrer Einführung bei uns rauche ich die Zigarren unheimlich gerne und ich möchte behaupten, dass sie den Markt ziemlich aufgewirbelt haben. Umso mehr hat es mich gefreut, auf der diesjährigen Intertabac wieder mit Aitor Zapata und Pepe Palacios sprechen zu können, zweien der Köpfe hinter Condega. Leider war Ramón Zapata Pérez in diesem Jahr nicht dabei. Die Jungs hatten ingesamt drei neue Formate im Gepäck: Die Mareva, die Lancero (beide aus der Serie F) und die Half-Corona aus der Serie S. Während ich die Lancero noch vor Ort verköstigen konnte, ergab sich erst heute die Gelegenheit für die Half-Corona. Die Zigarre (4x44) kommt übrigens in einem ansehnlichen Blechetui daher, in dem sich fünf der guten Stücke befinden. Bekanntermaßen handelt es sich um einen Puro, alles an der Zigarre stammt also aus Nicaragua. Die Serie S gilt als "Premium-Linie" der Condegas, den unterschied merkt man nach meinem dafürhalten schon. Die Verarbeitung ist einen kleinen Ticken besser, der Ring ist wuchtiger. Alles in allem muss sich die Zigarre nicht verstecken, sie macht ein gutes Bild. Nach dem Durchzünden zeigt sich ein gleichmäßiger, wenn auch nicht immer geradliniger Abbrand. die dabei entstehende Asche hält sich mit Leichtigkeit zwei Zentimeter bevor sie fällt, mehr ist wahrscheinlich drin, wenn man mit Ruhe und ruhiger Hand raucht. Das Format richtet sich an den Aficionado der vielleicht nur eine halbe Stunde Zeit für Genuss hat, dürfte in unseren Breiten also überaus beleibt sein. Hinsichtlich der Aromen weiß die Half-Corona mit fruchtigen und süßen Aromen zu begeistern und das vom ersten Moment an. Der Rauch ist angenehm cremig, seidig und schmeichelnd, das Rauchvolumen ist erwartungsgemäß etwas weniger aufdringlich. Im Verlauf der Zigarre gibt es Hinweise auf erdige Noten, auch Kaffee blitzt für einige Züge auf. Alles in allem ist es für mich eine schöne Zigarre zu einem durchaus noch fairen Preis. Die Aufmachung im Etui erleichtert den Transport ungemein und ich freue mich, dass die Wolfertz GmbH sich entscheiden hat, auch dieses kleine Format zu uns zu bringen. In mir haben sie jedenfalls einen Abnehmer gefunden.
Länge: 15.24Durchmesser: 2.06
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Limited Editions erfreuen sich in den letzten Jahren einer immer größer werdenden Beleibtheit. Was einst nur kubanischen Zigarren mit ihren ER´s und EL´s vorbehalten war, gilt mittlerweile längst nicht mehr: Viele Hersteller machen Jahreseditionen oder Zigarren zu besonderen Anlässen. AVO Cigars bildet da keine Ausnahme. Nachdem in diesem Jahr schon die AVO Limited Editions 2005 (LE 05) "30 Years Redux" das Licht der Welt erblickte (Sie ist mittlerweile bei den meisten Händlern ausverkauft), gibt es nun auch die "Jahreszigarre". In alter Tradition wieder einmal ein Toro. Mit 6x52 handelt es sich um ein eher klassisches, vielleicht sogar etwas schmales Format. Vielleicht ist meine Wahrnehmung aber auch nur von den zahlreichen großen Ringmaßen auf dem Markt geprägt. Gut zwischen den fingern liegt diese Zigarre in jedem Fall und sie ist nicht nur haptisch ein Erlebnis, auch optisch macht sie etwas her. der doppelte Ring harmoniert in diesem Jahr ziemlich perfekt mit dem makellosen Deckblatt. Hier ist eine Schönheit geschaffen worden. Die verwendeten Tabake stammen, wenig verwunderlich, da typisch, aus Ecuador, Peru und der Dom. Rep.. Handwerklich gibt es an dieser Zigarre jedenfalls nichts zu rütteln. Man arbeitet auf gewohnt hohem Niveau. Nach dem Durchzünden zeigte sich das, was ich an den Zigarren aus dem Hause Avo so liebe, nämlich ein geradliniger, beinahe nadelscharfer Abbrand. Eine Korrektur war den ganzen Rauchverlauf über nicht nötig und wo wir gerade bei Rauch sind: Das Volumen ist wirklich angenehm. Die Asche ist kompakt und stabil, hält sich jedoch nicht sonderlich lange an der Glut. Das ist aber in Ordnung, da man einer Zigarre dieser Gewichtsklasse so oder so eine besondere Aufmerksamkeit schenkt. Hinsichtlich der Aromen startet die 2019er mit kräftigen Noten aus Erde und Kaffee, der Rauch hat die ganze zeit über eine deutlich cremige Note. Ab dem zweiten Drittel gesellen sich Züge aus Schokolade und Nuss zum Erlebnis, hier taucht dann auch erstmalig eine Spur Pfeffer auf, die aber so sehr im Hintergrund bleibt, dass sie einem fast entgehen kann. im letzten Drittel zeigt der Tabak mit einem deutlichen Schwung erdiger Aromen noch einmal, was er kann. Mir hat die Zigarre gut gefallen. Sie liegt natürlich über der kritischen Preisgrenze von zehn Euro, aber das ist der angesprochenen Kundenschicht wahrscheinlich herzlich egal. Ihr Geld wert ist sie in jedem Fall, weswegen ich dazu rate, zuzugreifen, solange es geht.
Länge: 13.02Durchmesser: 2.06
TAM
Die Balmoral XO dürfte den meisten Aficionados im Westen Dank des unermüdlichen Einsatzes von Christoph Madel mittlerweile ein Begriff sein. Ich bin mir sicher, binnen der letzten drei Jahre mindestens vier seiner Tastings besucht zu haben. Unter dem Radar bleiben daher die etwas "älteren" Linien aus dem Hause Balmoral, in diesem Fall die Royal Selection. Kein Wunder, die Zigarren gibt es seit knapp sieben Jahren bei uns, eine Neuheit ist sie damit ganz sicher nicht mehr. Dennoch habe ich mich gefreut, als sie mir in der letzten Woche bei einem Händler in die Hände fiel. Heute möchte ich einmal sehen, was diese Zigarre so kann. Die Claro kommt in einem etwas abweichenden Robusto-Format: 5.125x52 (das wäre mir eigentlich nicht aufgefallen, doch sie wollte nicht ganz in das in meinem Humidor für Robustos vorgesehen Fach passen). Die verwendeten Tabake stammen aus der Dom. Rep und aus Brasilien. Neben dem Zigarrening, der recht harmonisch zum Deckblatt passen will gibt es einen zweiten Ring am Fuß. Was nicht so schön war, war der Umstand, dass sich beim Entfernen des Rings auch gleich ein Stück des Deckblatts verabschiedete. Alles in allem aber zu verschmerzen, der Schaden war nicht sonderlich groß. Abgesehen davon war die Verarbeitung, wie bei den Zigarren von Balmoral Cigars üblich gewohnt erstklassig. Im ersten Drittel, vermutlich ausgelöst durch den leichten Schaden am Decker, ergab sich ein wenig Schiefbrand, dieser korrigierte sich dann aber sprichwörtlich von selbst. Bereits binnen der ersten zwanzig Züge war das Ergebnis damit wieder gleichmäßig und bisweilen nadelscharf. Tatsächlich hatte ich Schlimmeres erwartet und war überaus positiv überrascht. Die Asche ist recht fest und erstaunlich stabil, Kegel von mehr als drei Zentimetern sind keine Seltenheit, selbst, wenn keine ruhige Hand vorhanden ist. Hinsichtlich der Aromen dominieren bei dieser Zigarre vor allem zwei Züge, nämlich Creme und Süße. Der Rauch ist angenehm voluminös, die Zigarre in ihrem gesamten Erlebnis schlimmstenfalls mittelkräftig, eher leicht, seidig und schmeichelnd. Hier und da sticht ein wenig Säure hervor, Pfeffer habe ich im Rauchverlauf bestenfalls untergründig spüren können. Ab der Mitte gesellen sich nussige Aromen in das Erlebnis, deutlich wird dann auch eine holzige Note. Alles in allem eine ordentliche Zigarre, die nicht viel Aufmerksamkeit braucht. Es gibt genug Momente, in denen sowas durchaus schön sein kann.