Zigarrenlexikon
Hier finden sie die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Zigarre erklärt:
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Abschneider
Zigarren, die von der Fabrik noch nicht geöffnet wurden, müssen vor dem Rauchgenuss noch angeschnitten werden. Der Kopf kann mit einem Zigarrencutter, einer Schere oder einem Bohrer geöffnet werden. Dies ist in der Regel bei allen handgefertigten Longfiller-Zigarren und Mediumfillern der Fall.
Abbrand
Kriterium für das Abglimmen der Zigarre. Anders als beim Zugverhalten geht es hier darum, ob die Zigarre gleichmäßig abbrennt oder nicht.
Ader
Struktur im Deckblatt, sollte für einen guten Abbrand möglichst parallel zur Zigarre verlaufen. Sind die Adern zu dick, kann es zu einem Schiefbrand kommen. Bei einem Deckblatt wird die mittlere Ader nach der Sortierung entfernt und das Tabakblatt so in 2 Hälften geteilt. Gerade bei einem Deckblatt ist es wichtig, dass die Struktur sehr fein ist.
Aficionado und Aficionada
Spanische Bezeichnung für einen Zigarrenliebhaber bzw. eine Zigarrenliebhaberin.
Air-cured
Nach der Ernte in der Luft getrocknete Tabake. Sie werden vorzugsweise für Zigarren verwandt. Das Gegenteil, in der Sonne statt in Scheunen getrocknete Tabake, bezeichnet man als Sun-cured.
Amatista
Luftdicht verschlossener Glasbehälter für 50 oder 25 Zigarren, um eine evtl. erwünschte Fabrikfrische zu bewahren.
AMS
Abkürzung für "american market selection", d.h. für Zigarren mit besonders hellen Deckblättern, wie sie auf dem amerikanischen Markt früher hauptsächlich nachgefragt waren.
Anilla
Spanischer Name der Bauchbinde oder des Zigarrenringes. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurden Zigarren mit einer Bauchbinde versehen; zuvor kam es in Mode, Persönlichkeiten mit Zigarren, die ihr Name oder ihr Porträt zierte, zu beschenken. Daraufhin erkannte man den Vorteil, Zigarren unterscheiden zu können. Übrigens war es der Deutsche Gustav Bock, der diese Tradition auf Kuba begründete.
Arapiraca
Tabaksorte aus dem Nordosten Brasiliens. Etwa 500 km nördlich von Mata Fina liegt das zweite bedeutende Anbaugebiet für Deckblätter des Landes: Arapiraca. Die Tabake aus der Region um die gleichnamige Stadt im Bundesstaat Alagoas unterscheiden sich zu Mata Fina dahingehend, dass sie zwar weniger würzig und süß sind, dafür subtiler und feiner im Geschmack (tendenziell Schokolade, Leder, Erde). So eignen sie sich hervorragend als Deckblatt für Zigarren, die in Verbindung mit Einlage und Umblatt insgesamt zu einer größeren Aromenkomplexität komponiert werden. Der Arapiraca, auch manchmal "brasilianischer Maduro" genannt, wird als Deckblatt bei folgenden Zigarren verwendet: CAO Brazilia , Carlos Torano The Exodus 1959 - 50 Years , Balmoral Royal Selection Maduro , La Aurora Preferidos 1903 Tubos No. 2 Deluxe Maduro Ruby (Rot) , Carlos Torano Signature , Balmoral Anejo XO , PDR 1878 Capa Madura C. Especial und Oliva NUB MADURO 460 . Das ist nicht unbedingt die schlechteste Auswahl, oder? Arapiraca - diesen Namen sollte man sich merken!
Ausblühungen oder Zigarrenblüte
Als feiner weißer Puder treten bei manchen Deckblättern Mineralsalze im Zuge der Abtrocknung einer Zigarre aus. Sie werden auch oft als Eiweiß bezeichnet und können einfach mit dem Finger oder einem Pinsel entfernt werden. Auf den Geschmack oder die Qualität der Zigarre haben sie keinerlei Einfluss. Leider sorgen diese Ausblühungen oft für Verwirrung, da sie häufig mit Schimmel verwechselt werden. Erfahren Sie hier, wie Sie Eiweiß und Schimmel unterscheiden.
Belicoso
Kurze Piramide (140 mm) mit abgerundetem Kopf und ein in der Regel über 20 mm dickes Brandende. Dies entspricht einem Ringmaß von über 52. Bekannte Belicoso Exemplare sind zum Beispiel die Bolivar Belicoso Bolivar Belicosos und die Romeo y Julieta Belicosos .
Besuki
Berühmter Tabakanbaudistrikt auf Java.
Biddies
Bezeichnung für eine kleine Zigarre aus Ostindien. Die Firma Agio produziert unter diesem Namen kleine maschinengemachte Zigarillos.
Binder
Englische Bezeichnung für das Umblatt, welches vom Zigarrenroller um die Einlagetabake gewickelt wird. Das Ergebnis nennt man dann Wickel oder Puppe.
Blend
Englische Bezeichnung für die Zusammensetzung verschiedener Tabake, die für eine Zigarre oder auch Pfeifentabake verwendet werden. Je nach Hersteller wird es auch einfach nur Mischung oder Melange genannt.
Bohrer
Gerät zum Anbohren des Zigarrenkopfes in Längsrichtung. Der Bohrer hat den Vorteil, dass lediglich ein Loch in das Deckblatt gebohrt bzw. gestanzt wird, wodurch man beim Rauchen weniger durch Tabakkrümel im Mund gestört wird, wie das beim bloßen Abschneiden der Fall sein kann, lediglich bei Belicosos und sehr kleinen Durchmessern ist ein Bohrer ungeeignet.
Bouquet
Vielfalt der Aromen, die bei dem Genuß einer Zigarre entstehen. Gerade kubanische Zigarren sind bekannt für ihr breitgefächertes Aromen-Bouquet. Die fachgerechte Lagerung der Zigarren in einem Humidor ist wichtig, damit die Zigarren nicht ihr Aroma verlieren.
Boutique Zigarren
Eine genaue Definition für Boutique Zigarren gibt es nicht. Jedoch kann man sagen, dass es sich hierbei um Produktionen von kleineren Mengen und unbekannteren Marken handelt. Die Stückzahl der hergestellten Zigarren ist auch bedeutend kleiner als bei den großen Manufakturen. Oftmals werden die Boutique Zigarren als Geheimtipp gehandelt.
Box-Pressed
Englische Bezeichnung für Zigarren die in "normal" gepackten 25er-Kisten verkauft werden. Dadurch erhalten die Zigarren ihre eckige Form. Das Gegenteil wäre eine Cabinet-Kiste mit Schiebedeckel oder eine sogenannte 8-9-8-Verpackung. Hier behalten die Zigarren Ihre runde Form.
Boxingdate
Alle kubanischen Kisten werden mit einem Boxingdate versehen, der sich unter der Kiste befindet. Anhand dieses Stempels lässt sich nachvollziehen, in welcher Manufaktur die Zigarren produziert wurden und wann sie verpackt wurden. Gerade für die Aficionados, die gerne gereifte Habanos genießen, ist dies ein sehr wichtiges Merkmal. Es wird bevorzugt nach bestimmten Manufakturen und Jahrgängen gesucht.
Brandende
Das bereits geöffnete Ende der Zigarre, an dem sie angezündet wird.
Brasil
Synonym für dunkle Zigarren. Den Großteil der aus Brasiltabaken hergestellten Zigarren und Zigarillos findet man im Bereich Shortfiller. Typisch für Brasil-Tabake ist ihr süßliches und süffiges Aroma.
Bunch
Englische Bezeichnung für den Wickel oder die Puppe, die aus den Einlagetabaken und dem Umblatt besteht.
Bundle
Englische Bezeichnung für mehrere Zigarren, die in Zellophan anstatt in einer Kiste eingepackt sind. Zellophan ist eine kostengünstige Verkaufsverpackung und wird hauptsächlich bei Angebotszigarren verwendet. Oftmals handelt es sich dabei um 10er- oder 25er-Bundle.
Burros
Kubanische Bezeichnung für die Tabakhaufen, auf denen Tabakblätter zur Fermentation zusammengelegt werden.
Cabinet
Die klassische Cabinetkiste ist aus unbehandeltem Holz und mit einem Schiebedeckel versehen. Gerne wird diese Art der Verpackung bei den Kubanern benutzt; für die Reifung eignen sich vor allem die 50er-Kisten. Die Zigarren werden durch ein Stoffband gebündelt und behalten so ihre runde Form, anders als bei einer klassischen 25er-Kiste. Die Cohiba Siglo Serie und Hoyo de Monterrey sind schöne Beispiele dafür.
Candela
In den USA teilweise beliebte, hellgrüne Modefarbe des Deckblatts. Durch Räuchern nach der Ernte bleibt das Chlorophyll erhalten, die Fermentationsfähigkeit wird aufgehoben. Dadurch behält das Deckblatt seine grüne Farbe.
Capa
Spanische Bezeichnung für das Deckblatt.
Capote
Spanische Bezeichnung für das Umblatt.
Carmen
Tabak aus Kolumbien (Fachjargon).
Chavete
Ein flaches Stück Metall mit einer abgerundeten Klinge, das von den Torcedores verwandt wird, um die Tabakblätter für die Verarbeitung zu zerschneiden.
Churchill
Format, L 170 mm, x 17-19 mm.
Claro
Spanische Bezeichnung für eine Farbschattierung für helle Zigarren.
Colorado
Spanische Bezeichnung für eine Farbschattierung für dunkle Zigarren.
Connecticut Broadleaf
Dunkelbraunes Deckblatt aus dem US-Bundesstaat Connecticut, vorzugsweise für Maduro-Zigarren.
Connecticut Seed
Deckblatt-Varietät aus kubanischem Samen, entstanden im US-Bundesstaat Connecticut.
Connecticut Shade
Deckblatt aus dem Anbaugebiet Connecticut River Valley in den USA, unter Schattenzelten gewachsen. Das typische, helle Deckblatt, welches oft bei dominikanischen Zigarren vorzufinden ist. Im Vergleich zu anderen Deckblättern hat es nur geringen Einfluß auf das Aroma der Zigarre.
Connecticut Wrapper
Deckblatt aus dem US-Bundesstaat Connecticut.
Corojos
Unter Schattenzelten im Vuelta Abajo gewachsene Pflanzen, die hauptsächlich für Deckblätter benutzt werden. Außerdem Bezeichnung für einen Saatguttyp, benannt nach der berühmten Plantage "El Corojo".
Corona
Format mit geschlossenem Mundende und im Allgemeinen zylindrischer Grundform, speziell L 140 mm, x 15-17 mm.
Cuban Seed
Verwendung von kubanischem Samen in anderen Anbauländern.
Culebra
Spanische Bezeichnung für Schlange, meistens zu dritt in feuchtem Zustand zu einem Zopf geflochtene Zigarren. Alle Zigarren, die die Torcedores für den Eigengebrauch mitnehmen wollten, mussten in diesem Zustand die Fabrik verlassen. Damit sollte ein Weiterverkauf unterbunden werden. Diese Art des Zigarrerollens wird nur noch selten angeboten, heute noch erhältliche Klassiker sind z.B. die Culebras von Partagas LCDH Culebras (LCDH) .
Cutter
Englische Bezeichnung für einen Abschneider. Im Deutschen wird der Begriff nur für ein- und zweiklingige Guillotinen verwendet.
Deckblatt
Äussere Blatthülle der Zigarre. Es ist meist spiralig vom Brandende zum Mundende gerollt und dort mit Tragant verklebt. Das Deckblatt zählt neben dem Umblatt zu den Hülltabaken und hat entscheidenden Einfluss auf den Geschmack einer Zigarre.
Delgado
Spanische Bezeichnung für ein schlankes Format.
Degasieren einer Zigarre
Kontrolliertes Abbrennen von Gasen am Brandende einer Zigarre, um sie von Bitterstoffen zu befreien.
Diademas
Großes Format (200 mm) mit geschlossenem spitzen Kopf und mehr oder weniger geschlossenem Fuß.
Dominikanische Republik
Teil der Karibikinsel Hispanola. Wichtiges Herstellungsland für Tabak und Premium Cigars, die im Fachjargon "Domingo" heißen.
Double Corona
Format, L 190 mm, x 20 mm. In der Regel ist das Double Corona Format noch größer als das Churchill Format. Eine unserer Favoritinnen ist die Hoyo de Monterrey Double Corona .
Ecuador
An der Pazifikküste Südamerikas gelegenes Herstellungsland von Deckblättern und Premium Cigars.
EMS
Abkürzung für "english market selection", d.h. für satte, braune Deckblätter, wie sie lange in Großbritannien bevorzugt wurden. Mittlerweile haben sich diese Zigarren auch in Nordamerika gegen die helleren AMS-Zigarren durchgesetzt.
Einlage
Kern der Zigarre. Mischung aus Blatthälften oder Blattteilen verschiedener Sorten und Provenienzen.
Entrippen des Deckblattes
Nachdem die Deckblätter nach Größe sortiert sind, wird die Blattader aus der Mitte des Blattes entfernt. So teilt man das Blatt in zwei Hälften. Wäre die dicke Ader nicht beseitigt, würde die Zigarre an dieser Stelle schief abbrennen.
Escaparates
Schwach gekühlte Schränke zur Aufbewahrung der frischen Zigarren für einige Wochen nach dem Rollvorgang.
Especial
Format, L 235-240 mm, x 19 mm.
Facon
Französische Bezeichnung für Format.
Fermentation
Gärungsprozess des Rohtabaks. Bei der Fermentation werden Eiweiß, Nikotin und Zucker abgebaut, während sich gleichzeitig die Aromastoffe entwickeln.
Feuerzeug
Geruchsneutrale Gasfeuerzeuge sind - neben Streichhölzern - am besten zum Anglimmen von Zigarren geeignet.
Figurado
Bezeichnung für Formate, die keine zylindrische Grundform besitzen, und damit Oberbegriff für Formate wie z.B. Torpedo, Culebra, Belicoso, Perfecto usw.
Filler
Englische Bezeichnung für Einlage.
Format
Form der Zigarre. Neben den Eigenschaften des verwendeten Tabaks haben Länge (L) und Durchmesser (x) in Wechselwirkung großen Einfluss auf den Geschmack einer Zigarre.
Fuß
Brandende der Zigarre.
Gran Corona
Format, L 140-150 mm, x 16-19 mm.
Gran Panetela
Format, L 190 mm, x 15 mm.
Guillotine
Ein- oder zweiklingiger Zigarrenabschneider, mit dem das Mundende flach abgeschnitten wird. Diese traditionelle Schnittweise wird jedoch mehr und mehr vom Bohrer bzw. Stanzer abgelöst.
Habano
Geschützter Begriff für Zigarren aus Kuba.
Handmade
Englische Bezeichnung für in Handarbeit hergestellte Zigarren.
Hand-rolled
Englische Bezeichnung für Zigarren, deren Deckblatt in Handarbeit aufgebracht wurde.
Havana
Englische Schreibweise der Hauptstadt Kubas. Ebenfalls ein geschützter Begriff für Zigarren aus Kuba.
Havana Seed
Varietät von Tabak in den USA, die sich von Corojos ableitet.
HBPR Hand Bunched Pressed Rolled
Hecho a Mano
Spanischer Begriff für Zigarren, die in Handarbeit hergestellt wurden, was jedoch bedeuten kann, dass nur die Wickel in Handarbeit überrollt worden sind.
Hohlbrenner
Lückenhafte Einlageverteilung, Fabrikationsfehler.
Hole piercing
Fabrikseitiges Lochen der Zigarren am Kopf mit geheizten Bronzenadeln, um sie genussfähig zu machen, ohne die Form zu zerstören.
Homogenisierter Tabak
Künstlich hergestellter Tabak aus Tabakresten und Zellulose, der für Deckblatt und Umblatt bei vielen billigen, maschinengemachten Zigarren verwendet wird. Wird dieser Begriff gebraucht, darf die Zigarre oder das Zigarillo nicht mehr als "100 % Tabak" bezeichnet werden.
Honduras
In Mittelamerika gelegenes Herstellungsland von Tabak und Premium Cigars.
Humidor
Raum oder Behältnis mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit zur optimalen Lagerung von Zigarren.
Indonesien
Inselstaat in Südostasien. Herkunftsland für berühmte Zigarrentabake.
Inhalieren
Einatmen des Rauches in die Lunge. Bei Zigarrenrauchern verpönte Angewohnheit.
Jamaica
In der Karibik gelegenes Herstellungsland von Premium Cigars.
Java
Bevölkerungsreichste der Großen Sundainseln in Indonesien, auf der auch die Hauptstadt des Landes, Jakarta, liegt. Herkunft berühmter Zigarrentabake.
K
Kerbschnitt
Keilförmig angebrachter Einschnitt am Kopf, um die Zigarre genussfähig zu machen.
Kopf
Mundende der Zigarre.
Kopfzigarre
Zigarre mit einem geschlossenen Mundende.
Kuba
KubaInsel in der Karibik. Sie bildet die Heimat einer unvergleichlichen Tabak- und Zigarrenkultur, denn das Land ist einzigartig in der für den Tabakanbau idealen Verbindung von Bodenbeschaffenheit, Klima und Saatgut.
Lagerung
Entscheidend für die Bewahrung der Qualität einer Zigarre. Optimal sind 18 bis 20 Grad Celsius Umgebungstemperatur sowie eine relative Luftfeuchte zwischen 65 und 75 Prozent.
Leicht
Wenig ausdrucksvoll im Aroma, kein Hinweis auf Nikotin und Kondensatgehalt.
Ligador
Der Ligador ist in der Manufaktur für die Mischung der Zigarre zuständig. Je nachdem, welche Zigarre gerollt werden soll, sucht er den Torcedors die benötigten Tabakblätter aus.
Ligero
Spanische Bezeichnung für mild. Besonders dünnblattiger Ernteanteil bei Havanna-Tabak.
Longfiller
Englische Bezeichnung für Zigarren, die aus ganzen Einlageblätter hergestellt wurden. Das Gegenteil nennt man Shortfiller.
Lonsdale
Format, L 150 mm, x 16-17 mm.
Luften
Bezeichnet den Zugwiderstand. Zigarren ziehen nicht, sie luften.
Maduro
Spanische Farbbezeichnung für dunkle, reife Deckblätter.
Mata Fina
Der bekannteste Tabak Brasiliens stammt aus der Region Mata Fina im nördlichen Bundesstaat Bahia. Der Mata-Fina-Tabak ist sonnengereift, bevor er als ganze Pflanze mit Stiel geerntet und getrocknet wird. Dadurch bleiben viele Nährstoffe im Blatt erhalten. Der in der Regel dunkle Tabak wird häufig als kostbares Deckblatt verwendet. Mata Fina ist eher mild bis mittelkräftig, brennt gut ab und hat eine charakteristisch weiße Asche. Neben der Dannemann Artist Line Reserva Mata Fina mit einem 2006er Deckblatt sind folgende Zigarrenlinien ebenfalls mit einem Mata-Fina-Decker versehen: Dona Flor Mata Fina , Villiger Tobajara Puros und Alonso Menendez . Viele Zigarillo-Linien enthalten ebenfalls Mata-Fina-Tabake, wie die beliebte Brazil Trüllerie . Als Umblatt wird dieser Tabak z.B. bei der Drew Estate Liga Unico im Premium-Segment verwendet. Und als Einlage findet sich Mata Fina etwa in der Balmoral Royal Selection Claro . Egal, wie Mata Fina verwendet wird: Er steuert der Zigarre eine leicht süßliche Würze bei und tendiert geschmacklich in Richtung Schokolade und Frucht.
Mediumfiller
Media ruedas
Bündel von 50 Zigarren, die der Roller mit einem Baumwollband zur leichteren Mengenkontrolle zusammenbindet.
Mexico
In Mittelamerika gelegenes Erzeugerland von Tabak und Premium Cigars.
Mild
Wenig ausdrucksvoll im Aroma.
Nicaragua
In Mittelamerika gelegenes Erzeugerland von Tabak und Premium Cigars.
Nikotin
Aromaträger, wie Alkohol im Wein. Der Name stammt von dem Franzosen Jean Nicot, der im 16. Jahrhundert die Zigarrenkultur von Spanien nach Frankreich brachte.
Oscuro
Spanische Farbbezeichnung für nahezu schwarze Zigarren.
Panetela
Format, L 100-170 mm, x 10 mm.
Parejos
Formate mit zylindrischem Korpus.
Partido
Angesehene Tabakanbauregion auf Kuba.
Petaca
Taschenpackung für Habanos.
Perfecto
Format mit rundem Kopf und spitzem Brandende.
Petit Corona
Format, L 125 mm, x 16-17 mm.
Picadura
Gerissene, entrippte Blattteile als Einlage.
Piloto
Saatguttyp in der Dominikanischen Republik
Piramide
Format, in ganzer Länge konisch verlaufende Zigarre.
Premium Cigars
Hoher Qualitätsstandard für Zigarren. Allgemein anerkannte Kriterien sind: 100 Prozent Tabak, eine vollständig in Handarbeit erfolgende Herstellung sowie die ausschließliche Verwendung von Longfiller-Tabaken.
Puppe
Bezeichnung für eine halbfertige Zigarre, bestehend aus Einlage und Umblatt. Eine anderer Begriff dafür lautet "Wickel".
Purito
Spanische Bezeichnung für Zigarillo.
Puro
Spanische Bezeichnung für Zigarre. Eigentlich bedeutet der Begriff, dass die Zigarre lediglich mit Tabaken aus einem Anbaugebiet hergestellt wurde (span.: "rein"). Doch durch die verstärkte Verwendung von Blends trifft dies mittlerweile fast nur noch auf Zigarren aus Kuba zu.
Rampen
Beschädigte Zigarren (Branchenjargon).
Retronasales Rauchen
Ring Gauge
In Nordamerika Zahl für das Ringmaß = Umfang. Vierundsechzigster Teil eines Inches: z. B. 40 = 40/64 eines Inches = 15,6 mm.
Remedios
Tabakanbauregion im Zentrum Kubas.
Rippe
Hauptader des Blattes, die vor der Verarbeitung entfernt wird.
Robusto
Format, L 120 mm, x 20 mm.
Sandblatt
Unterste Blätter an der Pflanze. Sie sind in der Regel zart und besonders aromatisch; ihr Name leitet sich davon ab, dass sie durch den Regen mit Sand bespritzt werden.
Schulter
Ansatz des konischen Verlaufs des Formates zum Kopf hin.
Seco
Blätter des mittleren Abschnitts der Tabakpflanze, aus denen der gleichnamige Seco Tabak gewonnen wird.
Shade-grown
Bezeichnung für Tabake, die auf mit Tüchern überspannten Feldern wachsen. Direkte Sonneneinstrahlung wird vermieden, um helle Blattfarben zu erhalten. Die Struktur des Blattes ist feiner und die Adern werden nicht so dick wie bei Pflanzen, die der Sonne ungeschützt ausgesetzt sind. Die geschmacklich eher milden Blätter werden für Deckblätter genutzt.
Scrap Filler
Englische Bezeichnung für gerissene, entrippte Blatteile als Einlage. Auch als Shortfiller bezeichnet, im Gegensatz zum Longfiller, einer Zigarre aus ganzen Einlageblättern.
Shape
Englische Bezeichnung für Format.
Shortfiller
Bezeichnung für Zigarren, die aus gerissenem Tabak oder aus Tabakresten hergestellt werden. Das Gegenteil, Zigarren aus ganzen Einlageblättern, nennt man Longfiller.
Sun Grown
Bezeichnung für Tabake, die auf dem freien Feld wachsen und der Sonne ausgesetzt sind. Dadurch werden die Blätter kräftiger und entwickeln ein volles Aroma. Von der Struktur her sind sie etwas gröber und öliger.
Stumpen
In der Schweiz geläufiges Synonym für Zigarren, oft mit abfälliger Bedeutung. Ursprünglich bezeichnete der Begriff in Mehrfachlänge hergestellte Zigarren mit einem in ganzer Länge aufgeklebten Deckblatt.
Sumatra
Eine der Großen Sundainseln in Indonesien. Sie ist Herkunftsort des teuersten Deckblatts, und der Name Sumatra wird als Synonym für helle Zigarren verwendet.
Sun-cured
In der Sonne statt in Scheunen getrockneter Tabak. Das Gegenteil bezeichnet man als Air-cured.
Tabla
Schneidebrett des Rollers, auf dem die Zigarre hergestellt wird. Es besteht aus Holz, da man darauf hervorragend mit dem Messer (chaveta) schneiden kann.
Taíno
Indianische Bevölkerungsgruppe, die als Vorfahren der kubanischen Ureinwohner gilt. Taíno waren es, die Kolumbus bei der Entdeckung Kubas 1492 als erste antraf. Bei ihnen sah er erstmals "brennende Bündel", deren Rauch Menschen einatmen, um sich und ihr Fleisch zu betäuben.
Tapado
Spanische Bezeichnung für Tabakpflanzen, die unter Tüchern gezogen werden. Somit sind sie nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Diese Art des Tabakanbaues wird für Deckblätter genutzt.
100% Tobacco
Zigarren aus Tabaken in ihrer gewachsenen Gestalt.
Torcedor
Spanische Bezeichnung für den Zigarrenroller.
Torpedo
Format, an beiden Seiten konisch zulaufend, häufig irrtümlich als Pyramide bezeichnet.
Totalmente a mano
Höchste Klasse der reinen Handfertigung, in Kuba mit Hilfe von Holzformen.
Tragant
Pflanzenharz, Grundstoff zum Verkleben des Deckblattes am Mundende.
Très Petit Corona
Format, L 110 mm, x 16 mm.
Tripa
Spanische Bezeichnung für Einlage.
Tripa Corta
Gestreckte Einlage, z. T. mit kurzen Blattbestandteilen. Shortfiller.
Tripa Larga
Gestreckte Blatthälften als Einlage. Longfiller.
Tubo
Verschließbare Aluminiumröhre als Schutz für die einzelne Zigarre vor mechanischer Beschädigung und Austrocknung. Entgegen der landläufigen Meinung sind Tubos jedoch nicht zu 100 Prozent luftdicht und damit nicht mittel- oder langfristig als Ersatz für einen Humidor geeignet.
Umblatt
Eines oder mehrere Hülltabakblätter unter dem Deckblatt. Durch das Umblatt wird das das Format gegeben und gehalten.
Vega
Spanische Bezeichnung für Tabakplantage. So heißt "Vegas Robaina" nichts anderes als die "Tabakfelder der Familie Robaina".
Verknallt
Bezeichnung für eine mit Einlage überfüllte Zigarre, die dadurch einen schlechten Zug besitzt (Branchenjargon).
Vintage
Tabakerntejahrgang, nicht Verarbeitungsjahrgang.
Virginia
In den Alpenländern beliebte, schlanke Zigarre aus Schwerguttabaken in besonderer Zubereitung.
Vitola
Spanische Bezeichnung für den Schmuckring der einzelnen Zigarre zur Kennzeichnung der Marke. Hauptsächlich aber auch Bezeichnung für das Format, siehe Anilla.
Volado
Sandblatt der Criollo-Pflanze.
Vorstenlanden
Tabakanbauregion auf der indonesischen Insel Java (niederl.: "Fürstenländer").
Vuelta Abajo
Berühmteste Tabakanbauregion auf Kuba.
Wickel
Bezeichnung für eine halbfertige Zigarre, bestehend aus Einlage und Umblatt. Eine anderer Begriff dafür lautet "Puppe".
Wrapper
Englische Bezeichnung für das Deckblatt.
Zedernholz
Zedernholz ist eng verbunden mit dem Thema Zigarre. Für die Herstellung der Kisten und das Ausschlagen der Humidore wird es benötigt. Man spricht zwar immer von spanischer Zeder, das Holz stammt jedoch hauptsächlich aus Süd- und Mittelamerika. Dass spanische Zeder mit Vorliebe verwendet wird, liegt an ihrem starken Eigengeruch, der bei Tabakkäfern unbeliebt ist. Nebenbei unterstützt sie den Reifeprozess der Zigarren und somit auch die Aromenentfaltung. Dies ist besonders wichtig, will man Zigarren über einen längeren Zeitraum lagern.
Zigarillos
Das Zigarillo ist die kleinere Schwester der Zigarre. Gerade bei den kubanischen Marken gehören die Formate Mini, Club und Puritos zur Familie der Zigarillos. Sie werden zum größten Teil maschinell gefertigt, was man u.a. daran erkennt, dass sie bereits angeschnitten sind und nicht mehr durch einen Cutter geöffnet werden müssen. Bei der Auswahl des Zigarillos sollte man auch bedenken, dass es Produkte aus 100 Prozent Tabak gibt und dass bei anderen Bandtabak verwendet wird, besonders wenn sie mit einem Filter versehen sind. Übrigens: Im Spanischen bedeutet "el cigarrillo" lediglich Zigarette.
Zigarren
Zu Großvaters Zeiten nannte man sie auch Stumpen, und sie wurden für den deutschen Markt hauptsächlich maschinell gefertigt. Anfang der Neunziger Jahre schwappte der Boom karibischer Longfiller-Zigarren über die Vereinigten Staaten zu uns nach Europa herüber. Daraufhin wuchs das Zigarrenangebot in Deutschland deutlich. Neben den bekannten kubanischen Klassikern erfreuten sich zu dieser Zeit auch die milderen Zigarren aus der Dominikanischen Republik großer Nachfrage. In den folgenden Jahren gewannen weitere tabakanbauende Länder wie Honduras, Panama und Nicaragua an Beliebtheit. Ab einem Perla oder Minutos Format dürfen sich die braunen Schönheiten Zigarre nennen.
Zopf
Zu einem Zöpfchen (schweiz. Zöpfli) geflochtene Deckblattfahne am Kopf. Abgebissen ist die Zigarre genußfertig.
Zugverhalten
Kriterum für den Zugwiderstand. Ist eine Zigarre zu fest gewickelt, kann ein zu starker Zugwiderstand für den Aficionado sehr unangenehm sein.
8-9-8
Bezeichnung für eine Verpackungsweise, bei der zunächst acht, dann neun und abschliessend wieder acht Zigarren in einer Kiste gestapelt werden. Vorteil ist die bessere Luftzirkulation im Gegensatz zur Verpackung auf "normale" Weise (siehe Box-Pressed). Die bekannteste Zigarre, die noch so verpackt wird, ist die Partagas 8-9-8 varnished .
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