Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Die Natural Born Killer Lizard King aus dem Hause BLTC kommt in einem gut konstruierten boxpressed-Format als herrliche Barber-Pole daher. Der ecuadorianische Habano Oscuro Decker mit den Rojiso-Deckblatt-„Kontraststreifen“ und dem geschlossenen Rojiso-Brandende machen echt was her – wie Erdnussbutter-Swirls in Schokoladen-Eis. Und es ist nicht nur der Optik willen! Der Ring, der diese sogenannte 5x50 „Corona“ ziert, ist ein kleines (Street-Art-)Kunstwerk für sich, wie bei allen Linien der BLTS/BLK WKS. Was auf den ersten Blick rustikal wirkt, entpuppt sich dann zwar als fett und ölig, aber mit wenig Zahn und gefühlt noch weniger Venen. Sie hat einen überwältigenden Kaltgeruch, Waldbodenassoziationen mit nassem Laub und Tannenholz kommen auf, dazu (alte) Milchschokolade. Nach problemlosen Anschnitt wirkt im Kaltzug der Zugwiderstand erstmal ob des geschlossenen Fußes recht fest und – mit einer leichten Verschiebung zugunsten der Schokoladen-Noten – bestätigt den Kaltduft. Noten von Kakaopulver und „spicy“ Leder kommen hinzu. Das Entfachen gestaltet sich dank des geschlossenen Fußes recht simpel. Die NBK Lizard King feuert ab dem ersten Zug aus allen Zylindern. Mit extremem Rauch und einem perfekten Zugwiderstand haut sie einem vor allem Noten von schwelender Tanne und bitterer Schokolade, dahinter Waldbodenassoziationen, „spicy“ Leder und Kakaopulver. Retronasal beißt einen Pfeffer und Chili, doch wenn das abflacht, bleibt süßes Kakaopulver zurück. Das Abbrandverhalten ist dem sehr jungen Tabak und den fetten, öligen Deckblättern geschuldet extrem wellig, aber selbstregulierend. Die Asche zeigt sich gleichmäßig hell, allerdings sehr flakig und lose. Im 2. Drittel wartet sie mit Noten von Milchschokolade, etwas Nougat, Erde und Kaffee auf, dahinter weiterhin diese Waldbodenassoziationen und Leder. Cremige Vanille-Noten kommen auf und stellen sich den sonst eher trockenen Aromen entgegen. Retronasal bleibt alles wie gehabt, wobei mir die Schärfe ein wenig bissiger vorkommt. Im letzten Drittel bleibt es schokoladig mit schwelenden Tannennoten und schärfer werdenden Leder-Noten. Retronasal hingegen geht der „Biss“ zurück und die Kakaopulver-Noten können sich durchsetzen. Dunkle Schokolade, süßes Kakaopulver und schwelendes Holz dominieren den langen Abgang. Die NBK Lizard King ist nichts für einen leeren Magen und wartet mit spürbar viel Nikotin auf – dennoch ist sie wie schon die Green Hornet für mich eine der mit Abstand besten Entdeckungen 2019 und ein Stick, den ich bis auf den allerletzten Zentimeter runterrauchen kann. Ich kann sogar nicht anders, sie gefällt mir trotz der Nikotinwucht so gut, dass ich mir nach 2 Stunden Rauchvergnügens am liebsten direkt die nächste anstecken würde. Ja, aber der stolze Preis – der ist in meinen Augen absolut gerechtfertigt!

Länge: 12.70Durchmesser: 1.91 TAM
Die Woermann Cigars Dominican Bundles Robusto kommt mit einem sehr schlichten, altbackenen Ring auf einem gleichmäßigen, feinen, senfgelben Claro-Deckblatt daher. Das Deckblatt wirkt trocken und glatt, aber elastisch, hat ein wenig Haar. Sie wirkt wertig und gleichmäßig konstruiert, ist dabei aber brutal fest. Auf Druck nachgeben? Nicht mit ihr! Kalt duftet sie unauffällig süßlich holzig mit Noten von Kandiszucker. Nach dem Anschnitt ist am Mundende erstmal ein kleiner Tabak-Fussel-Flashmob, doch hat man diesen beseitigt, zeigt die Robusto sich im Kaltzug dezent floral, süß, holzig und etwas parfümig. Leicht bittere Noten liegen im Abgang. Das Entfachen gestaltet sich langwierig – und dabei ist Vorsicht geboten, anders als die Einlage liebt das Deckblatt Feuer! Die Woermann Cigars Dominican Bundles Robusto startet mild, milder, am mildesten mit cremig süßen Noten von Milch (Kaffeesahne?) und Butterkeksen. Retronasal stehen dem florale und dezent würzige Noten entgegen. Der zuerst brutal feste Zugwiderstand lockert im Rauchverlauf langsam auf. Bei gleichmäßig hellgrauer und recht fester Asche und fettem Rauch brennt diese Robusto wirklich beispielhaft und kerzengerade ab, wird nie heiß und neigt auch nicht zum Ausgehen. Im zweiten Drittel wird sie zwar langsam würziger mit holzigen und dezent röstigen Noten, bleibt aber sehr linear, ohne die Süße und die an die ölige Konsistenz von Kaffeesahne erinnernde Cremigkeit zu verlieren. Retronasal kommen hintergründig grasige Noten auf, ohne zu überlagern oder störend zu wirken. Ab der Hälfte überholt die Stärke ein kleines bisschen die sehr milden Aromen und den Körper. Auch im letzten Drittel sind wenig Veränderungen zu verzeichnen. Holzige Noten werden vordergründiger, sie verliert ein wenig an Cremigkeit und der Abgang wird etwas trockener und leicht bitter. Nach einer Stunde und 20 Minuten ist diese kleine Freude vorbei. Bei dem PLV kann und darf man nicht meckern. Diese Robusto bietet genau das, was man zu erwarten hat, allerdings mit einem Twist: die Süße von Butterkeksen und die an die ölige Konsistenz von Kaffeesahne erinnernde Cremigkeit ist für mich einmalig.

Länge: 13.34Durchmesser: 1.98 TAM
Die Ann Eks X Gerda Robusto kommt unauffällig daher mit einem Ring, der durch seine Schlichtheit besticht. Trotz ihrer vielen Dellen und Kurven wirkt sie fest und alles andere als unterfüttert; Das gleichmäßig dunkelbraune Deckblatt irgendwo zwischen Colorado und Colorado Maduro fühlt sich leicht rau, etwas trocken und dennoch ölig an. Es weist sichtbaren Zahn und kristallin wirkendes Haar auf, ist durchzogen von klaren, prominenten Blattadern, kurz: fett, fest und rustikal. Konstruktion ist gut. Kalt duftet die Robusto ledrig-erdig mit Kaffee- und Vanille-Noten, süßlich-herb, am Brandende stechen Noten von Erde und Worchestershire-Würze hervor. Der Kaltzug ist etwas zurückhaltender als der Duft mit Worchestershire-Würze, Leder und saurer Erde vor röstigem Kaffee. Nach erstaunlich langwierigem Entfachen beginnt sie mild++ mit leicht überwiegendem Körper. Aromatisch zeigt sie sich trocken erdig-holzig-pfeffrig mit Worchestershire-Würze, etwas Leder und Salz auf den Lippen. Sie hat einen langen, holzig-wärmenden Abgang, retronasal viel Creme und Pfeffer. Nach dem ersten kleinen Tritt wird et Gerda herrlich eingebunden und cremig; Nussmus, Würze und Leder geben jetzt den Ton an. Retronasal geht der Pfeffer zugunsten von Erd-Noten zurück. Sie könnte etwas süßer sein. Bei durchschnittlichem Rauchvolumen und perfektem Zugwiderstand tunnelt sie leider im ersten Drittel, nach einmaligem Nachfeuern dann brennt sie jedoch zwar wellig, aber unproblematisch ab. Die Asche ist lose und hat ein dreckiges, dunkles Grau. Im 2. Drittel ist sie endlich da, die Süße! Kandiszucker und Nuss stehen nun im Vordergrund, dahinter viel Erde, etwas Leder, etwas Kaffee und ein wenig Vanille. Retronasal mehr Erde und Nuss, bei weit weniger Pfeffer. Der Abgang bleibt lange, holzig-wärmend. Bis hierher in allen Belangen medium, wird sie im letzten Drittel einen Ticken kräftiger – und dabei süßer und ledriger mit Worchestershire-Würze. Retronasal Erde und wieder weit mehr Pfeffer. Es ist ein bisschen, wie als wäre et Gerda wieder am Anfang ankommen. Leicht heuig-grasige Noten kommen hintergründig auf. Dabei raucht sie sich fast zwei Stunden – ein erstaunlich guter Smoke zu einem großartigen PLV!

Länge: 16.51Durchmesser: 1.67 TAM
Die Room 101 Farce Habano Lonsdale kommt nicht nur in einem sehr gut konstruierten, tollen Format, sondern auch mit stylischen Ringen daher, die klar und zurückhaltend mit guter Farbwahl und klasse Artwork designt sind und farblich gut auf den Decker passen. Sie liegt gut in der Hand, ist sehr gleichmäßig gerollt und gibt auf Druck ein wenig nach. Der bis auf wenige dunkle Punkte makellose, kaffeebrauner Colorado Maduro Decker „glänzt“ mit etwas Öl, viel Haar und einem sehr offensichtlichen Netz aus prägnanten Blattadern und einem angenehmen Duft nach Leder, Kaffeebohnen und trockenem Kakao mit ganz leichten, fast versteckten Noten von süßem Zimt. Am Brandende lässt sich mehr trockener Kakao mit Bauernbrot und – auch hier ganz leicht und fast versteckt – Vanillemark erahnen. Der Kaltzug ist dann fast eine kleine Enttäuschung, nicht, dass die würzigen Noten von Leder nicht Lust auf mehr machen, aber irgendwie ist der Duft raffinierter. Einmal – und zügig – entfacht, ist die Raffinesse jedoch mit dem ersten Zug wieder da. In allen Belangen mild++ legt die Farce HBN Lonsdale sperrig holzig mit trockenen Noten von Vanille los, eine interessante sirupartige Note hält sich lange im Abgang. Retronasal kommen nussig-erdige Noten auf, dahinter liegen dezent grasigen Noten. Die Nase umschmeichelt kräftige Vanille. Schnell übernimmt eine sehr cremige Note von trocken-würzigem Vanille das Profil, am Gaumen wie auch retronasal, abgerundet durch leichte, nussige, holzige und ledrige Noten. Die Asche ist fast weiß und erstaunlich fest, hält sich locker ein Drittel. Der zuerst extrem feste Zugwiderstand öffnet sich im Rauchverlauf zügig auf perfekt, bei ordentlich dichtem Rauch. Das Abbrandverhalten machte mir zu Beginn etwas Sorgen, doch die waren unbegründet. Nach nur wenigen Zentimetern korrigierte sich der Schiefbrand von selbst und ab dann blieb er unproblematisch und gestochen scharf. Im 2. Drittel wird das Aromenprofil etwas holziger und würziger mit leichten Röstnoten und Anklängen von Bauernbrot. Die vanilligen Noten haben nun mehr die Qualität von ausgebranntem Weißeiche-Fass. Kaffee-Noten kommen im Abgang auf. Retronasal wird sie mit nussig-erdig-würzigen Noten komplexer, anstelle der grasigen Noten findet sich hier nun eine Art Zimt-Schärfe, die durch Noten von Nuss und Leder an der Nase ausgeglichen werden. Medium- in allen Belangen ist die Room 101 Farce Habano Lonsdale im 2. Drittel ein sehr angenehmes Raucherlebnis, das in keinster Weise überfordert. Im letzten Drittel weiterhin an der Medium-Marke kratzend, gibt es abgesehen von einer immer präsenter werdenden dunklen Röstsüße und immer klareren Noten von ausgebranntem Weißeiche-Fass wenig Veränderungen, die braucht es aber auch nicht. Brotsüße kommt hin und wieder auf. Retronasal wirkt sie schärfer, jedoch ohne Pfeffer. Im Hintergrund und Abgang finden sich Vanille- und Zimtsüße, herrlich cremig. Gegen Ende wird die Farce HBN dann leider sehr bitter. In den bitteren Noten findet sich aber auch eine interessante Würze, in die man mit Fantasie Nelke hineininterpretieren kann. Mit sehr viel Fantasie. Ok, Cigarworld, you got me - ich bin kein "richtiger" Aficionado. Dennoch war für mich dieses knapp anderthalbstündige Raucherlebnis ganz großes Kino. Es besteht im hohen Maße Wiederholungsgefahr.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 TAM
Wie alle BLTC Linien kommt auch die Last Rites mit richtig coolen Ringen daher, die locker auch das Artwork eines Albums einer Death Metal Band sein könnten. Das feste, rustikale und speckig-ölige Deckblatt mit seinen klaren, fetten Venen hat ein brutal düsteres Oscuro. Die Last Rites Robusto liegt gut in der Hand und gibt auf Druck ordentlich nach. Man kann dezenten Schmirgel auf den Fingerspitzen spüren, vor allem aber: diese fette Öligkeit. Sie ist, soviel sei vorweggenommen, perfekt konstruiert. Kalt haut sie einem einen kräftigen Duft von (röstig) tannig-harzig-würzig-schokoladigen Noten ins Gesicht, am Brandende duftet sie „waldig frisch“ mit mehr Würze. Nach völlig problembefreitem Anschnitt präsentiert sich der Kaltzug trocken, dabei wie der Kaltduft, jedoch mit Pfeffernoten im Abgang. Das Entfachen gestaltet sich, wahrscheinlich der verwendeten, recht jungen Tabake wegen, langwierig. Ist die Last Rites Robusto einmal entfacht, legt sie in allen Belangen auf halber Strecke zwischen medium und voll los mit würzig-ledrig-erdigen Noten. Dahinter zeigen sich schnell eingebundene, aber trockene Noten von angeröstetem schwarzem Pfeffer. Für die Wucht, die die Last Rites Robusto hat, wird sie recht schnell erstaunlich sahnig-cremig mit herben Schokoladen-Noten. Dahinter Noten von Dreck und Erde, rough und ungezügelt. Retronasal finden sich holzig-würzige Schokoladennoten mit Cacao-Nips und leichter Schärfe. Bei perfektem Zugwiderstand brennt sie bisher ziemlich wellig ab, die Asche ist graumeliert und lose, die Rauchentwicklung außer Kontrolle. Zu Beginn des zweiten Drittels bereits in allen Belangen voll/kräftig umspielt die Last Rites Robusto die Nase mit kräftigen Noten von Kaffee, Nuss und Leder. Am Gaumen ist sie weiterhin sahnig-cremig mit kräftig-würzigen Noten von Pfeffer, Schokolade und Erde. Retronasal „waldig frisch“ mit süßlicher Würze. Der Abbrand wird extrem schief, der Decker ist halt schwer, ölig und jung – doch als ich gerade nach dem Feuerzeug greifen will, korrigiert dieser sich von selbst und bleibt für den Rest dieses Raucherlebnisses erstaunlicherweise gestochen scharf. Im letzten Drittel stehen kräftige Noten von öligem Kaffee, angerösteter Schokolade mit schwarzen Pfefferkörnern, Erde und Tanne im Vordergrund. Leder und Nuss umspielen die Nase; retronasal kommt die BLTC Last Rites Robusto nun würziger und schärfer als zuvor daher, mit süßlich-erdigen Noten. Die Last Rites Robusto ist für mich, besonders durch diese eigenartig süßen Noten von angeröstetem Pfeffer, definitiv ein Erlebnis, das ich häufiger erleben möchte, nach einem deftigen Essen mit einem deftigen Whisky. Sollte man unbedingt probieren - wenn man auf starke Zigarren steht!

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Die „technischen Daten“ in den Infos und Fakten zu dieser Robusto, die ich von der diesjährigen Hausmesse mitgenommen habe, stimmen überein, der herrlich hässliche und old school überbordende Ring nicht. Die Robusto mit dem rostichigen Maduro Deckblatt gibt auf Druck ordentlich nach, dennoch weist sie keine unterfüllten, weichen Stellen auf und liegt schwer in der Hand. Sie ist leicht boxpressed, doch das wirkt mir unbeabsichtigt. Das glatte, ölige Deckblatt ist erstaunlich fein geädert mit vielen Sprenklern und mehr sicht- als fühlbaren Zahn. Sie duftet wirklich appetitanregend, mit Noten von würziger Schokolade, Beeren und Espresso. Am Brandende zeigt sie mehr dunkle Schokolade und Würze, darunter etwas Holz und, etwas off, Paprika-Assoziationen. Die Paprikanoten finden sich im Kaltzug dann zum Glück schon nicht mehr wieder, hier überwiegen herbe Schokolade, Erde, Würze und etwas Lakritz. Dezent Pfeffer und etwas Salz bleiben auf den Lippen zurück. Der Zugwiderstand ist zu Beginn ordentlich fest – doch das wird sich im Verlauf des ersten Drittels lösen. Ab dem ersten Zug ist die Blanco Nine Robusto mittelkräftig (medium-) mit einem smooth schokoladig-cremigen Aromenprofil. Dahinter röstige Aromen von Kaffeebohnen, Leder und eine extreme, dunkle Süße. Ganz dezent liegen Holz, Erde und süße Würze kommen und gehen Zug um Zug. Retronasal zeigt sie sich nussig-erdig. Nirgends ist Pfeffer, dafür salzige Qualitäten im Abgang. Gegen Ende des ersten Drittels kommen Assoziationen von Brownies auf. Nirgends Pfeffer. Herrlich. Zu Beginn war der Rauch noch etwas dünn, aber jetzt ist er voll mit einer immens cremiger Textur. Die Konstruktion dieser Robusto erweist sich als makellos, sie brennt zwar etwas wellig, dafür aber auch sehr gemächlich ab, ohne dass sie irgendwelche Korrekturen braucht. Die fast weiße Asche kontrastiert sehr schön die dunkle Farbe des Deckblattes. Im 2. Drittel wird der Körper voller (medium+) und das Aromenprofil würziger, dabei aber auch smoother. Die Brownie-Assoziationen bleiben, verbunden mit einer sirupartigen Röstsüße. Retronasal wird mineralische Erde präsenter. Die Blanco Nine Robusto hat einen sehr linearen Rauchverlauf, aber dramatische Veränderungen im Profil möchte ich hier auch einfach gar nicht haben. Sie ist einfach lecker. Im letzten Drittel wird auch im Mundraum die mineralische Erde mit holzigen Noten und röstig-deftiger Würze präsenter, dahinter und retronasal bleiben smooth die Brownie-Assoziationen und die sirupartige Röstsüße (zusammen mit Noten von Nuss). Auf die letzten Zentimeter kommen Zimt-Noten auf. Diese Robusto ist ein herrliches Dessert zum Rauchen – und bei dem für das Gebotene aufgerufenen Preis in meinen Augen ein absoluter PLV-Kracher!

Länge: 12.70Durchmesser: 2.18 TAM
Mittlerweile mehrfach auf Tastings verköstigt, fand dank der diesjährigen Hausmesse eine weitere Balmoral Anejo XO Connecticut Rotschild Masivo den Weg zu mir. Sie ist schön, die kleine fette Robusto, mit ihrem fein geädertem, leicht gezahntem Deckblatt mit dem interessant ausgeblichenen, einst senfgelben Claro-Farbton. Auch die Ringe der Anejo XO Serie sind gelungen – im Falle der Anejo XO Connecticut hat man sich in meinen Augen jedoch gehörig in der Farbe vergriffen, ein bisschen, wie als wäre die geistige Verknüpfung: Senfgelb = Weißwurst = Bayern = Blauweiß! gewesen. Die Rotschild Masivo weiß haptisch schon zu überzeugen. Leicht liegt sie in der Hand, auf Druck gibt sie dezent nach. Das Deckblatt macht den Drucktest mit, es wirkt zwar trocken bei kompletter Abwesenheit von Öl, ist aber elastisch. Kalt duftet sie – extrem zurückgenommen, bei meinem ersten Exemplar dachte ich: nicht vorhanden. Doch „nicht vorhanden“ ist nicht korrekt, der Kaltduft weckt Assoziationen von Kandis/Karamell vor nassem Laub. Am Brandende ist der Duft präsenter und blumiger, mit süßem Kakaopulver und Bananenschale. Nach völlig problemlosen Anschnitt präsentiert sich der Kaltzug einerseits als etwas lose und andererseits unauffällig mit sehr zurückgenommenen Noten von nassem Laub, Leder, dünnem Kaffee, Bananenchips und ein wenig Kandis. Dazu kommen kühle, frische Qualitäten. Salz bleibt auf den Lippen. Kühle, frische Assoziationen. Nach dem Entfachen – hier ist Vorsicht geboten, denn der Decker verzeiht keiner Flamme – legt die Anejo XO Connecticut sehr mild mit einem kräftigeren Körper (mild++) und laubig-grasig-reifen Aromen mit etwas Holz und Pfeffer los. Retronasal kommen Noten von cremig-röstigem Karamell, naturbelassenen Nüssen und etwas Pfeffer auf. Der Pfeffer wirkt etwas off, verschwindet jedoch bereits nach wenigen Zügen. Nach wenigen Zügen kommen sehr cremige, holzig-röstige Kakaopulver-Noten auf und stellen sich in den Vordergrund. Dahinter liegt eine nussig-karamellige Röstsüße und, ja, tatsächlich, Assoziationen von Banane, die ich dem Mata Norte Tabak zuschreiben mag. Im Verlauf des ersten Drittels hat sich der Zugwiderstand „geschlossen“, so dass ich ihn jetzt als (für mich) perfekt bezeichnen würde. Dennoch brennt die Rotschild Masivo bei durchschnittlichem Rauchvolumen erstaunlich zügig, aber dafür gestochen scharf ab. Im zweiten Drittel wird sie etwas kräftiger (mild+) bei vollerem Körper, der jedoch haarscharf an der „Medium-Marke“ vorbeischrammt. Dabei wird das Aromenprofil etwas herber, ohne die cremige, fast sahnige Textur zu verlieren. Die vordergründigen Noten von Kakaopulver weichen Röstkaffee-Noten, Holz und Laub-Noten werden präsenter. Die recht dunkel graumelierte Asche ist richtig fest, bei zwei von drei Exemplaren hielt sie exakt bis zur Mitte der Rotschild Masivo. Im letzten Drittel baut sich eine dunkle, kakaoige Röstsüße auf, ohne die einzigartigen, herben Bananen-Noten zu verdrängen (beim letzten Exemplar waren diese präsenter als bei denen davor). Eine dezente Würze kommt hinzu. Retronasal kommt der Pfeffer zurück. Nach für das Format erstaunlich kurzen 50 Minuten wird die Balmoral Anejo XO Connecticut Rotschild Masivo gegen Ende Connecticut-typisch bitter-grasig. Das jedoch kann das Rauchvergnügen nicht schmälern, es ist eine angenehme Zigarre, die sich easy rauchen lässt, Spaß macht und sehr wenig Aufmerksamkeit verlangt. Der für mich absolute Höhepunkt hier sind ganz klar diese Bananen(schale)-Noten vom Mata Norte Tabak...

Länge: 12.70Durchmesser: 2.14 TAM
Probieren wollte ich die unterschiedlichen Linien aus dem Hause Oveja Negra schon lange – und jetzt sind sie endlich auch hier erhältlich, die BLTC und BLK WKS. Die Lawless Robusto kommt mit einem großartig designten Ring und einem meines Erachtens überflüssigen zweiten Ring am Fuß auf einem makellosen und schön Kaffeebohnen-braunen Habano Rosado Deckblatt daher. Das sehr fein geäderte, aber feste Deckblatt fühlt sich ölig an und trotz sicht- und fühlbarem Zahn samten, die 54er Ringmaß Robusto ist sehr fest und schwer. Kalt duftet sie bereits recht pfeffrig, mit Kakaopulver-, Kaffee- und, ja, Vollkorn-Butterkeks-Noten. Am Brandende duftet sie viel süßer, mit erdigen Noten und Rum-Assoziationen mit etwas Holz (Fass). Der Kaltzug zeigt sowohl ein perfektes Zugverhalten als auch Noten von süßem Tabak mit viel Kakaopulver und erdigen Noten, etwas Heu und Pfefferschärfe auf der Zunge und den Lippen. Das macht Lust auf mehr! Einmal entfacht, legt sie direkt mittelkräftig+ in allen Belangen und ordentlicher Rauchentwicklung los. Die ersten Züge zeigen besonders diese Kakaopulver-Noten, dahinter erdige Noten mit Karamell und Trockenfrüchten. Der Abgang ist lang, süßlich-salzig, an der Nase liegen holzige Aromen und retronasal hat die Lawless erstmal nur weißen Pfeffer, aber davon viel. Das Abbrandverhalten ist und bleibt sehr gemütlich und dabei perfekt, was mich bei dem speckigen Decker sehr überrascht. Im zweiten Drittel baut sich salziges Karamell mit Röstnoten auf, dahinter bleiben vor allem die erdigen Noten und die Kakaopulver-Assoziationen präsent. Irgendwer hat Cashews in den dunklen Trockenfrucht-Mix geworfen. An der Nase werden die Aromen „fleischiger“, während retronasal der weiße Pfeffer mehr Schärfe bekommt. Im letzten Drittel sind Körper und Aromen locker auf der Marke „voll“, während sie in Sachen Stärke kontinuierlich mittelkräftig+ bleibt. Die Kakaopulver- und Erd-Noten kommen wieder in den Vordergrund, dunkler und röstiger als zuvor. Dahinter bleibt Karamell mit Cashews, Trockenfrüchten und kräftigem Espresso, retronasal Pfeffer, Pfeffer, Pfeffer. Nun, das Warten hat sich für mich ganz offensichtlich gelohnt: Nach nur zwei Proben mit im Schnitt einer Stunde und 45 Minuten Rauchvergnügen hat die Lawless mein Geniesser-Herz (und somit einen Stammplatz in meinem Humidor) im Sturm erobert. Unbedingt probieren!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Die Liga Maestro Novillo kommt zwar etwas zurückgenommener als die Double Robusto in Sachen Stärke daher, aber aromatisch geht es hier voller und vor allem süßer zur Sache. Sie raucht sich angenehm mit wundervoll eingebundenen Aromen. Sie ist klassisch und dennoch besonders, abwechslungsreich und eigen wie die gesamte Linie. Höchste Alarmstufe in Sachen Wiederholungsgefahr! Meine Empfehlung: in den Kanon der go-to-sticks aufnehmen!

Länge: 12.38Durchmesser: 1.98 TAM
Die CAO Nicaragua Tipitapa kommt mit einem herrlich hässlichen Ring dher. Die Farben sind hell und auf die Fresse, die Gestaltung markentypisch ein bisschen daneben, wahrscheinlich nicht umsonst haben die in meinen Augen ansehnlichsten CAO gar keinen Ring, zumindest keinen herkömmlichen. Das von sehr prominenten Blattadern durchzogene, leicht raue und etwas ölige Colorado-Rosado-Deckblatt hat einige Fehlfarben und dunkle Sprenkler (Zahn). Sie liegt schwer in der Hand, ist fest wie Stein, uneben gerollt und die Kappe wirkt wie im Vorbeigehen aufgeworfen. Wirkt hastig gewickelt, aber der Schein trügt: diese herkömmliche Robusto ist richtig gut konstruiert. Kalt duftet sie mittelkräftig nach Stall, nassem Leder und etwas sandiger Erde, dahinter findet sich eine leichte Würze und etwas Pfeffer. Nach völlig problemlosen Anschnitt legt der Kaltzug mit Noten von Leder, Erde, etwas Nuss, Worchestershire-Würze und eine Idee süßer Rosinen noch einen oben drauf. Einmal und zügig entfacht startet die Tipitapa in allen Belangen mittelkräftig+ mit viel Erde und dunklen, getrockneten Früchten vor Pfefferschärfe und Worchestershire-Würze. Pfeffer und sandige Erde im Abgang. Holz und nussige Süße an der Nase. Retronasal Erde, Zitrusnoten, Brombeere und mehr Erde hinter einem ordentlichen „ZING!“ aus viel Pfeffer und Senf. Röstsüße und nussige Noten stellen sich schnell zu der Erde in den Vordergrund. Aromatisch ist die Tipitapa sehr rund, dabei interessant sperrig. Bei durch die Bank weg welligem, aber unproblematischem Abbrand, ordentlicher Rauchentwicklung und optimalem Zugwiderstand wird das 2. Drittel eingebundener, ohne den sperrigen Mix aus Erde mit mineralischer Säure und süßen, gerösteten Nüssen zu verlieren. Dahinter zeigen sich Noten dunkler Früchte und etwas Würze. Der Retrohale wird dominiert von viel Pfeffer, dahinter kommen hin und wieder Brombeere, eine Idee Pflaume und etwas Leder auf. Sie wird nicht wirklich stärker, aber der Körper nimmt zu und die Aromen sind voll. Im letzten Drittel wird es nochmal süßer ohne dass die erdigen Noten verdrängt werden. Die Ledernoten werden präsenter, der Abgang wird herbaler mit etwas Gras und feiner Würze, retronasal gibt’s weiterhin viel Pfeffer. Nach einer Stunde und 18 Minuten purem Rauchvergnügens bleibt mein einziger Kritikpunkt die fast schneeweiße Asche – denn diese ist brutal lose und flakig. Die Tipitapa ist eine absolute Spice Bomb! – die ich jedem Fan pfeffriger Aromen hiermit ans Herz legen möchte. Wem Pfeffer nicht so liegt: dennoch probieren, ohne retrohale. Man gucke sich auf jeden Fall die Innenseite des Ringes an!

Länge: 13.97Durchmesser: 2.14 TAM
Die Las Calaveras gehören für mich zu den ongoing limited productions, auf die ich jedes Jahr seit Start der Serie in 2014 doch immer sehr gespannt bin. Dieses Jahr soll sie dem ehemaligen Chef der gekrönten Häupter huldigen, Cano Ozgener, der vergangenes Jahr verstorben ist, huldigen – und der Blend liest sich wie der ursprüngliche aus dem Jahr 2014. In Kombination damit, dass die LC aus dem vergangenen Jahr zu meinen persönlichen top ten of all time zählt, waren meine Erwartungen exorbitant hoch. Vielleicht zu hoch – vielleicht habe ich mir dadurch das eigentliche Erlebnis aber auch selbst von vorneherein zerschossen. Das erste Exemplar hat mich maßlos enttäuscht, das zweite dann wieder mit der Las Calaveras LC54 Edicion Limitada 2019 versöhnt. Sie kommt, lässt man das fiese goldene Fußbändchen außen vor, in einem sehr schönen Gewand daher. Das Rot als Grundfarbe des altbekannten Ringes gefällt und steht dem rotstichigen ecuadorianischen Habano Oscuro Deckblatt gut zu Gesicht – für mich ist sie dank der Farbwahl zumindest schonmal die schönste Las Calaveras bisher. Das wird unter anderem auch dadurch unterstützt, dass das recht fette und elastische, ölig schimmernde Deckblatt abgesehen von ein paar Verfärbungen vor allem einen leichten, interessanten Farbverlauf von Kopf (heller) bis Fuß (dunkler) aufweist. Und umso dunkler das Blatt, umso mehr Zahn hat es. Sie sieht toll aus und wirkt auch sehr wertig konstruiert, wenn auch sie etwas leichter als erwartet in der Hand liegt. Kalt verströmt sie einen würzig-ledrigen Duft mit etwas Süße und viel Zedernholz, wobei ich letzteres jetzt erstmal der Kiste zuschreiben mag. Am Fuß kommen pfeffrig-ledrige Noten mit Graubrot, Herrenschokolade und getrockneten dunklen Früchten auf. Der Kaltzug bestätigt die Noten von Zeder und Leder und eine dunkle, wie angeröstete Süße, dahinter erahne ich sehr zurückhaltend etwas Zimt und Teig- oder Brot-Noten. Einmal – und das sehr zügig – entfacht startet die 2019er Las Calaveras mit buttrigem Rauch auf dunkler Röstsüße, etwas Zimt und ein paar Körnern schwarzen Pfeffers. Schnell kommen Noten von durchgetrocknetem Holz und nasser Erde auf, dahinter ein paar unbehandelte, geschälte Mandeln. Retronasal hat die LC mehr schwarzen Pfeffer mit ein bisschen Leder. Getrocknete dunkle Früchte, viel Holz und eine sirupartige Süße legen sich im langen Abgang in den Mundraum. Bis hierhin zeigt sich die LC angenehm mittelkräftig mit leicht überwiegendem Körper. Bei perfektem Zugwiderstand mit ordentlicher bis extremer Rauchentwicklung und fast schneeweißer Asche brennt sie gemächlich und wenn mal wellig, dann selbstkorrigierend ab. Im 2. Drittel werden bei weiterhin zunehmendem Körper die Röstnoten präsenter mit kernigen Rindfleisch-Assoziationen, etwas, was mich u.a. durch die Süße an „nimm2“ erinnert und mehr Nuss. Ab der Hälfte der LC54 kommen Assoziationen von Pumpernickel auf, hin und wieder blitzen heftige Noten von Kokosnuss auf. retronasal wird der Pfeffer präsenter mit heftigen Röstnoten. Bei jetzt vollem Körper dominieren diese Röstnoten von Rindfleisch mit Noten von Holz und süßem Leder im letzten Drittel das Profil, dahinter eine schöne Melange der anderen Noten. Hin und wieder kommen erfrischende Zitrusnoten auf. Retronasal tut sich nicht viel. Gegen Ende der fast zweieinhalb Stunden Rauchvergnügen kommt die für MF typische, mineralisch-erdige Bitterkeit auf und zeigt, dass der Flirt vorbei ist. Nach zwei Versuchen bleibt mir zu sagen: Eine interessante Zigarre und eine unverkennbare MF, die mich einerseits doch stark an die Flor de las Antillas Maduro erinnert und bei der mir ein wenig das Alleinstellungsmerkmal, das zumindest die letzten beiden, eigentlich sogar die letzten drei Editionen der Las Calaveras für mich hatten, fehlt. Doch wer weiß, vielleicht wird die Zeit das ja zu ändern wissen.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.59 TAM
Der simpel gestaltete und ein bisschen albern daherkommende Ring der Principle Cigars Frothy Monkey Corona ist voll mein Ding und einsame Spitze! Auch passt er farblich in meinen Augen sehr gut zu dem Milchschokoladen-Colorado-Braunton des Deckblattes, das von sichtbaren, aber feine Venen durchzogen ist und von ein paar wenigen Verfärbungen, vielen winzigen dunkleren Sprenklern und feinem Haar verziert wird. Dazu soll ein auf den ersten Blick schnell übersehbares, dünnes Pigtail an der Kappe wohl den nützlichen Schweif des Affen darstellen. Ich finds witzig, aber in Sachen Albernheit bin ich auch schuldig im Sinne der Anklage. Die kleine Corona wirkt recht fest, sie gibt auf Druck kaum merklich nach. Auf den Fingerspitzen fühlt sie sich etwas trocken, seidig und leicht rau an, es ist eher das Haar, das man fühlt. Kalt duftet sie dezent erdig-ledrig-holzig-süß, am Brandende kommen floral-würzige Noten mit Milchkaffee und dezenter Vanille hinzu. Im Kaltzug bestätigen sich dann auch die erdig-ledrig-holzigen Noten und würzige Vanille. Der Zugwiderstand stellt sich bereits mit der nur sehr kleinen Öffnung, die entsteht, wenn man einfach das winzige Pigtail abdreht, als relativ lose heraus. Erstaunlich zügig entfacht legt das schaumige Äffchen los mit süßlichen Tabaknoten, die schnell verfliegen und süßen Noten von Mandeln, Holz und Zimt Platz machen, retronasal stehen florale Noten von Vanille im Vordergrund. Alles unterlegt mit einer leichten Prise Pfeffer und etwas Erde. Die Corona ist allerhöchstens als mild+ einzustufen mit mittelkräftigen Aromen und Körper. Sie ist wirklich meisterhaft konstruiert; ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Event mit Darren Cioffi im vergangenen Jahr oder das Jahr davor stattfand, aber schon damals fiel mir auf, wie gemächlich und dabei gestochen scharf die Frothy Monkey abbrennt, mit durchschnittlichem Rauchvolumen und hellgrauer, fester Asche. Im 2. Drittel wird der cremige Rauch süßer mit aufkommenden Noten von Leder und Milchkaffee, auch die Noten von Vanille und Zimt werden präsenter. Retronasal hingegen kommen würzigere Aromen auf, für die allgemeine Komplexität. Im letzten Drittel setzt dieser Trend sich fort. Mehr Leder, mehr Kaffee, mehr Süße; sie wird auch etwas würziger mit Zimt-Assoziationen und Rauchmandeln. Angenehm und komplex, ohne zu überfordern. Retronasal wird sie wieder floraler mit trocken-würziger Vanille und langsam flacher werdenden Noten von Zimt und Pfeffer. Ein Äffchen zum Käffchen, mit dem man gerne eine Stunde bis eine Stunde und 20 Minuten verweilt, besonders bei dem zu dem Preis gebotenen.

Länge: 16.51Durchmesser: 1.51 TAM
Die Flama, das schlankste Format in der Serie Alma del Fuego, ist mit dem trotz des geringen Ringmaßes nicht gleichseitigen, abgerundeten boxpress, dem makellosen und wundervoll dunklen Maduro-Deckblatt und dem geschlossenen Fuß herrlich anzusehen. Sie liegt gut in der Hand und wirkt sehr stabil, obwohl sie auf Druck gehörig nachgibt – ob die nicht vielleicht einen viel zu losen Zug haben wird? Das Deckblatt ist, dem Format „geschuldet“, das schönste innerhalb der Formate der Serie, das es kaum Blattadern und extrem viel Zahn aufweist. Der Kaltduft der Flama, die ich, trotz der Listung als Panetel, andauernd als Lancero bezeichnen möchte, hebt sich von dem der Rest der Reihe deutlich ab. Süß-holziger Waldhonig bestimmt das Profil, doch dahinter finden sich erdig-laubig-süße Noten mit etwas Fruchtsäure und ein bisschen Schokolade, am geschlossenen Fuß mehr Erde, Holz und Gewürze, die Minznote fehlt gänzlich. Obwohl sie sehr weich ist, lässt sie sich ohne Überraschungen cutten. Der Kaltzug war bei meinem Exemplar erstmal sehr off und seltsam mit Assoziationen von frischen Champignons, die aber verschwinden, wenn man sie ein paar Minuten angeschnitten liegen lässt. Dann zeigt der Kaltzug sich herrlich kräftig tannig-erdig mit Schokolade und einer ordentlichen Portion Pfeffer. Einmal entfacht – was in Anbetracht des geringen Ringmaßes erstaunlich viel Zeit in Anspruch nimmt – fällt zuallererst der erstaunlich feste (also in meinen Augen perfekte) Zugwiderstand auf. Alles in allem kann man hier also getrost vorwegnehmen: diese boxpressed Lancero ist perfekt konstruiert! Aromatisch legt sie den Schwestern ähnlich los, aber voller und meiner Ansicht nach weit komplexer. Der volle Rauch transportiert bei vom ersten Zug an sehr kräftig und mit vollem Körper Noten von süßer, mineralischer Erde mit Fruchtsäure und Chili, an der Nase finden sich sehr präsente Noten von Leder und retronasal kommen eingebunden trockene, erdig-holzig-pfeffrige Noten auf, gefolgt von einer leichten Heu-Note, die schnell verfliegt zugunsten cremiger Karamellsüße. Langsam kommt im Abgang im Mundraum eine kräftige Kaffeesüße mit fruchtigen Noten auf, ein bisschen wie Cold Brew mit Tonic. Die Flama brennt gestochen scharf ab, allerdings muss man dafür einen Vertrag mit ihr eingehen: sie möchte sehr bedacht und gemächlich genossen werden, dafür belohnt sie einen besonders im zweiten Drittel herrlich eingebunden mit den linientypischen Aromen, die von einem Wechselspiel aus Pfeffer-/Chili-Assoziationen und einer im positivsten Sinne erschlagenden Fruchtsüße mit Vanille überlagert werden. Retronasal stehen Erde und Chili im Vordergrund, der Abgang ist lang mit erdig-würzig-ledrigen Noten. Ab der Mittelmarke kommen wärmende, dezent stallige Untertöne auf. Im letzten Drittel wird es sehr wechselhaft, Pfeffer- und Chilinoten, eine kräftig holzige Vanillesüße und mineralische Erde kämpfen um die Oberhand im Profil, dahinter bauen sich Noten von zunehmend kräftigem Espresso auf. Retronasal werden die stalligen Noten präsenter, dazu kommt eine gewisse Kandissüße. Langes erdiges Finish. Die Flama ist wirklich sehr sättigend, sehr kräftig und dunkel für das unschuldig wirkende, schlanke Format. Das einzige Manko neben dem doch recht hoch angesetzten Preises – wer suchet, der findet – ist die Asche, die wirklich sehr lose ist. Nach einer Stunde und zwanzig Minuten Rauch-SPASS steht für mich fest, dass die Flama definitiv und mit weitem Abstand das beste Format aus dieser Linie und die einzige, die mit einem angehmen und erstaunlichen Wechselspiel aus Kraft und Süße ein unverkennbares Alleinstellungsmerkmal hat. Wer die Alma del Fuerte bisher nicht ausprobiert hat, der sollte aus der exakt diese probieren, sie raucht sich fast so lange wie die anderen beiden Formate und macht wesentlich mehr Spaß. Ich für meinen Teil brauche die Robusto oder Toro nach diesem Erlebnis nicht mehr.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Wie schon die Candente kommt die Concepcion visuell wertig und appetitanregend daher. Die Ringe passen dadurch, dass sie sich so heftig absetzen, herrlich auf das dunkel gesprenkelte, speckige, feste, stark zahnig raue (Rosado?-) Maduro-Deckblatt, das jedoch mit seinen prominenten Venen rustikaler wirkt als bei den anderen Formaten – und auch trockener und etwas überstrapaziert, was sich bei meinem Exemplar vor allem durch drei offensichtlich durch die leichte Öffnung erkennbaren beim Anbringen des Deckblattes entstandenen Risse am geschlossenen Brandende, zwischen den beiden oberen Ringen sowie unterhalb der Kappe erkennen lässt. Spoiler: es wird keine negativen Auswirkungen auf den Rauchverlauf haben, also kann ich hier vorwegnehmen, dass die Concepcion sehr gut konstruiert ist mit einem wirklich fabelhaft ausgeführtem, gleichmäßig abgerundetem boxpressed. Sie ist auf jeden Fall weit fester als die Robusto, mit weniger Spielraum, wenn man sie leicht drückt. Wenn auch zurückhaltender, duftet sie kalt ähnlich der Candente nach süß-würzigem Waldhonig, Sand und ein bisschen Leder, wohingegen am geschlossenen Fuß neben der bereits bekannten und erhoffen frischen, fast minzigen Note, die hier gedeckter ist, viel Erde mit Laub und Leder durchkommen. Nach völlig problembefreitem Anschnitt präsentiert die Concepcion sich im Kaltzug wie zu erwarten mit brutal hohem Zugwiderstand viel zurückhaltender als die Robusto mit Noten von nassem Laub und Pfeffer vor Erde und mit einem tannig-harzigen Abgang. Von den Minznoten keine Spur. Nach erstaunlich langwierigem Entfachen startet die Concepcion in allen Belangen direkt irgendwo zwischen mittelkräftig und voll mit vollem Rauch, der ein erstaunlich eiscremeähnliches Mundgefühl hinterlässt. Aromatisch legt sie hingegen los mit trockenen Noten frisch geschnittenen Tannenholzes. Doch schon nach wenigen Zügen setzt sich eine mineralisch-erdige Würze durch, unterlegt von einer seltsam leichten Süße. Retronasal weiß sie dem eingebundene laubig-reife Noten mit ein wenig Chili entgegenzusetzen. Die Concepcion ist ganz klar cremiger als die Robusto bei etwas losem, aber noch immer perfektem Zug und welligem, aber unproblematischem Abbrand und fester Asche mit besagtem Zebra-Muster. Das zweite Drittel zeigt sich recht linear mit mineralisch-erdigen Würznoten und röstigen Noten von schwelendem Tannenholz vor süßen hellen Früchten/etwas Säure. Dahinter sowie retronasal liegen etwas Salz und Pfeffer mit ein wenig Nuss. Der Abgang ist lang mit Holz, Früchten und Vanille. Langsam aber sicher überholt der Körper die Stärke, doch die zieht im letzten Drittel nach, sodass ich sie hier in allen Belangen knapp unter voll einstufen würde. Im letzten Drittel stellt sich dann eine ungeheure Röstsüße von braunem Zucker in den Vordergrund. Erdnuss-Butter, viel Leder und Erde kommen retronasal und an der Nase auf, mit dezenten Schwarzbrot-Assoziationen. Alles wirkt laubig-reif eingebunden. Die Concepcion macht Spaß, doch kommt sie mit weit weniger Komplexität als ihre kleine Schwester, die sich fast (10 Minuten weniger) genauso lange raucht.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Nachdem mich besonders die Alma Fuerte – und aus dieser Linie besonders die Robustus I – aus dem Hause Plasencia mehr als nur begeistert hat, musste ich die Alma del Fuego natürlich direkt probieren. Da spielt natürlich auch die Aufmachung eine große Rolle, denn einerseits bin ich ein großer Fan von Maduros, dann kriegt man mich mit boxpressed so gut wie immer – besonders, wenn es so ein wundervoll und gleichmäßig ausgeführtes ovales boxpressed ist wie bei der Candente – und andererseits ist die orange-rot/silberglänzend-weiße Farbgestaltung der Ringe im Kontrast zu dem (Rosado?-) Maduro des Deckblattes die in meinen Augen bisher treffsicherste aus dem Hause Plasencia. Die Robusto liegt gut in der Hand, wirkt wertig und gleichmäßig. Sie gibt auf Druck ordentlich nach, doch das macht der etwas raue und zahnige, dunkel gesprenkelte, speckige Decker locker mit. Kalt duftet sie unauffällig mit Waldhonig, Sand und ein bisschen Leder, am Brandende kommen trotz des geschlossenen Fußes frische, fast minzige Noten durch. Der ob des geschlossenen Fußes feste Kaltzug bestätigt dies, mit Noten von nassem Laub und Assoziationen von After Eight und tannigem Abgang. Zügig entfacht startet die Candente sehr zurückgenommen und eingebunden mit allem und nichts, das hervorsticht, obwohl sie von Beginn an in allen Belangen bei mittelkräftig++ einzustufen ist. Schnell setzt sich eine mineralisch-erdige Würze durch mit einer seltsamen Süße wie der, die sich im Abgang nach einem Schluck sehr torfigen Whiskys entwickelt. Retronasal kommen stark fruchtige Aromen auf mit etwas (mineralischer?) Säure. Der Zugwiderstand zeigt sich nun, nachdem er im Kaltzug noch viel zu heftig wirkte, am loseren Ende von perfekt, typisch boxpressed. Der Abbrand ist erstklassig, bei dichtem, festen Rauch und fester Asche mit einem interessanten Zebra-Muster. Im 2. Drittel wird das Profil der Candente bei nun vollem Körper holzig-röstig mit besagter Süße. Dahinter und retronasal liegen erdige Würze mit Nuss. Sie hat schon starke Ähnlichkeiten zu der Alma Fuerte, jedoch ist sie weniger sperrig und smoother/cremiger; mehr Caol Ila als Ardbeg, um den Vergleich zu Islay Whiskys zu ziehen. Noten von trockenem Schwarzbrot mit Butter und Schwarzkirschmarmelade kommen hin und wieder auf. Der Abgang ist lang mit Noten von Erde, Vanille und etwas Zimt. Im letzten Drittel zeigt sie sich dann definierter und definierbarer als zuvor. Karamellisiertes Fleisch auf Holzkohle und Erdnuss-Butter mit kräftiger Ahornsirup-Süße. Viel Leder und Erde finden sich retronasal und an der Nase, mit besagten Schwarzbrot-Assoziationen, laubig-reif eingebunden. Nach anderthalb Stunden Rauchvergnügens und gut 3cm Rest wird die Candente jedoch wie aus heiterem Himmel bei brutal bitter und endet so unnötig auf einer sehr unangenehmen Note. Alles in allem fand ich diese Robusto sehr interessant und knackig, aber irgendwie fehlt bei dem aufgerufenen Preis doch das gewisse Etwas, der USP. Ich bin mal auf die anderen beiden Formate gespannt, um zu sehen, wie viel der Decker ausmacht.


