Was definiert Serienpfeifen?
Wie bei Freehands lässt auch bei Serienpfeifen bereits der Name gewisse Rückschlüsse zu: Die Pfeifen werden „in Serie“, sprich unter dem Einsatz von Maschinen in größerer Menge hergestellt. Für den Pfeifenkopf kommen in der Regel CNC-Maschinen oder Kopierfräsen zum Einsatz. Vorteil: Nahezu beliebig viele Exemplare können hergestellt werden.
Alles aus einer Fabrik?
Das ist bei den Mundstücken nicht anders. Allerdings hat sich hier das Outsourcen etabliert: Viele Pfeifenhersteller beziehen ihre Mundstücke von Zulieferern. Aber nicht alle, einige stellen sie nach wie vor selbst her.
Dasselbe gilt für Verzierungen. Auch hier legen längst nicht mehr alle Betriebe selbst Hand an, sondern kaufen sie zu. In Italien gibt es sogar einen Hersteller, der sich auf Pfeifenringe und Applikationen für die Industrie spezialisiert hat. Falls Sie sich also schon einmal gefragt haben, wieso Sie manchmal bei unterschiedlichen Herstellern fast gleich aussehende Dekorationen erblicken…
Das bedeutet nicht etwa, dass die entsprechenden Pfeifen minderwertig wären – ganz im Gegenteil. Die Zulieferer verstehen ihr Handwerk hervorragend. Bei einer Serienpfeife geht es nun einmal weniger darum, ein originelles Stück in den Händen zu halten, als um die beste Balance zwischen Qualität und Preis.
Längst nicht alles maschinell
Doch es gibt durchaus noch Manufakturen, die eigene Werkstätten für Applikationen unterhalten. Hier wird in Handarbeit gearbeitet. Überhaupt hat die Technik ihre Grenzen. Auch bei Serienpfeifen haben wir es keineswegs mit Exemplaren zu tun, die einfach aus der Maschine plumpsen. Die Feinarbeit am Kopf, aber auch das Anpassen des Mundstücks an den Holm kann kein Apparat der Welt leisten. Beize oder Lack müssen ebenfalls von Hand aufgetragen werden, ganz zu schweigen von der Bearbeitung rauer Oberflächen.
Es überrascht immer wieder, dass raue Pfeifen oft günstiger sind als die glatten Varianten. Denn Sandstrahlen oder Rustizieren sind sehr arbeitsaufwändig und lassen sich nicht automatisieren. Und man braucht nach wie vor den Menschen mit seinen zwei Händen, um ein Mundstück an den Pfeifenholm anzubringen. In der Regel passt es nicht auf Anhieb, sondern muss poliert und verschachtelt werden. Der Übergang zwischen Kopf und Holm ist ebenfalls manuell anzupassen, um eine makellose Oberfläsche zu erhalten.
Individualität nicht zu leugnen
Auch wenn sich die einzelnen Exemplare eines Modells natürlich ähneln, bleibt jede Serienpfeife doch ein Stück weit individuell. Denn es ist überraschend, wie viel trotz aller Maschinen von Hand erledigt wird. Und dann wäre da noch der Rohstoff: Natürlich gleicht kein Block Bruyere dem anderen!
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