Mac Baren - ein Blick hinter die Kulissen
Der Name Mac Baren ist Pfeifenrauchern aus aller Welt ein Begriff, der vor allem Freunde aromatischer Tabake begeistert. Nicht nur die klassische, ja legendäre Mixture Scottish Blend hat dem Haus aus Svendborg großes Renommee und einen Spitzenplatz unter den Verkäufen eingebracht. Bereits wenige Jahre nach dem Krieg begann der Aufstieg des Unternehmens zu einem der ganz Großen in der Branche.
Die Anfänge
Dänemark ist nicht nur die Heimat einiger der besten Freehands überhaupt. Das skandinavische Land war lange auch einer der wenigen Staaten in Europa ohne ein Gesetz, nach dem eine bestimmte Quote an inländischem Tabak zu verarbeiten war. Das Inselkönigreich lebte vom Überseehandel, und so kamen in dänischen Mischungen die erstklassigen Tabake aus Afrika und Nordamerika zum Einsatz. Sie waren den eigenen Erzeugnissen haushoch überlegen, was bedeuten soll: angenehmer zu rauchen, mit milderem Charakter und auch ihre Qualität war weniger starken Schwankungen unterworfen. Mit diesem Standortvorteil begann der Aufstieg der Marke Mac Baren.
Heilige Hallen
Wer jemals die Produktionsstätte von Mac Baren betreten hat, wird den Geruch wohl nie vergessen. Ein kaum in Worte zu fassender, wunderbar intensiver Tabakduft liegt hier in der Luft, den man am liebsten mit heimnehmen möchte. Dabei ist es nicht nur die Stärke, sondern auch die Vielzahl an Noten. Mac Baren verwendet so eine ungemein große Bandbreite unterschiedlichster Tabaksorten und Aromatisierungen wie nur wenige andere Tabakhersteller.
Vor allem an Virginias herrscht hier eine große Varietät. Die Tabakquader wiegen ca. 200 kg, an ihnen bedienen sich die Blender direkt, wenn sie für eine Rezeptur eine bestimmte Menge an Rohtabaken benötigen. Zwischen 300 und 400 dieser Quader hat Mac Baren im Haus. Eine Besonderheit ist Perique. Er wird tatsächlich, wie man es häufig hört, in alten Eichenfässern gelagert. In großer Menge ist er ohne Deckel einfach nicht zu ertragen. Nur zweimal im Jahr wird mit ihm gearbeitet, nachdem alle übrigen Tabake vorher aus der Halle geräumt wurden – alles andere würde ihrem Aroma schaden.
Tipp: Wenn Sie mehr über die Grundlagen der Materie erfahren möchten, lesen Sie doch einmal, welche verschiedenen Sorten von Pfeifentabak es gibt!
Tabakverarbeitung
Der Gang durch eine Manufaktur ist immer besonders spannend, weil er einen Blick auf die großen Maschinen erlaubt. Natürlich bildet da Mac Baren, wo Tabak im großen Stil verarbeitet wird, keine Ausnahme. Um Black Cavendish herzustellen, wird Virginia in einer riesigen Trommel heißem Wasserdampf ausgesetzt. Die 24-stündige Prozedur lässt den im Tabak enthaltenen Zucker karamellisieren und sorgt für die dunkle Färbung.
Nicht weniger beeindruckend sind die Flake-Pressen. Neben sieben Kaltpressen, wo z. B. Capstan und MB Navy Flake entstehen, sind bei Mac Baren auch insgesamt zehn Warmpressen, die u. a. St. Bruno Flake und Old Dark Fired herstellen, in Betrieb. Der Druck unter Hitze macht die Tabake milder und nimmt ihnen etwas Schärfe. Gleichzeitig beschleunigt er die Reifung. Die Pressen arbeiten mit Dampf, der zwar die Apparatur beheizt, aber nicht mit den Tabaken in Kontakt kommt. Die aufwendige Methode kommt auf diese Weise nur noch bei Mac Baren zum Einsatz.
Zeitzeugin aus Metall
„Star“ des Maschinenparks ist allerdings ein altgedientes Stück, das man eigentlich eher in einem Museum vermuten würde. Es ist die Maschine zur Herstellung von Curlys und Twists. Sie ist so alt, dass sie hinter Glas muss: Acrylscheiben ersetzen die fehlende Abdeckung, denn als sie konzipiert und gebaut wurde, hatte man noch eine andere Auffassung von Arbeitssicherheit. Heute bekäme sie kein TÜV-Siegel mehr, zu groß wäre das Verletzungsrisiko. Um es zu minimieren, wurde die offene Mechanik abgedeckt, sodass man nicht hineingreifen oder -stürzen kann. Denn ihre Arbeit macht das alte Schätzchen wie am ersten Tag: Auf ganze Virginiablätter wird eine Einlage aus verschiedenen Tabaken platziert, den Rest übernimmt die Maschine. Sie bewegt die Auflagefläche mehrmals vor und zurück – bis der Strang, die „Tabakwurst“, fertig ist.
Nebenan werden auch die fertigen Flakes geschnitten und verpackt. Auch das funktioniert überwiegend maschinell. Dennoch legt man bei Mac Baren Wert darauf, die Flakes per Hand in die Dose zu legen. So findet stets eine letzte Kontrolle statt, ob der Tabak zu feucht, zu trocken oder auf andere Weise nicht den Qualitätsstandards gemäß sein könnte.
In der Herzkammer
Ein unvergleichliches Erlebnis für Pfeifenraucher bietet der Blick in die „Alchemisten“-Küche von Mac Baren. Hier lagern Saucierungen aller Art und Essenzen zur Aromatisierung. Die romantische Vorstellung, dass hier alles in Apothekerfläschchen aufbewahrt und für jede Dose neu gemischt wird, müssen wir ein wenig korrigieren: Auch wenn das Blending nach wie vor ein Prozess ist, der ohne persönliches Zutun und filigrane Handarbeit unmöglich wäre, findet man hier überwiegend moderne Stahltanks.
Sehr interessant ist jedoch die Zutatenliste. Hier geht es weniger mit Magie zu als mit Können und Erfahrung. Denn vieles findet sich vielleicht auch bei Ihnen daheim in der Küche, z. B. Lakritz oder Rohrohrzucker, aber auch edle Schokolade von der belgischen Firma Callebaut.
Standortpolitik
Nicht bloß Kunden und Mitarbeiter profitieren von den erstklassigen Tabaken Mac Barens. Die Eigentümerfamilie Halberg weiß, wie wichtig eine solide Basis für die eigenen Geschäfte ist und fördert den Standort Svendborg aktiv. Etwa indem sie und der Kunstverein der Beschäftigten Werke lokaler Künstler anschaffen. Zu sehen ist die Sammlung im Foyer von Produktion und Vertrieb.
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