American Blend: Was steckt in der beliebtesten Tabakmischung der Welt?


Was ist ein Blend Tabak?

Das englische Wort “blend” bedeutet so viel wie Mischung, Mixtur oder in der Welt der Tabake auch Verschnitt. American Blend steht also für eine klassisch amerikanische Tabakmischung. In der Tat entstand diese Kreation erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts durch die R. J. Reynolds Tobacco Company in North Carolina (heute der zweitgrößte Hersteller für Tabakwaren in den USA).

Erste American Blend Zigaretten Marken waren übrigens Camel (ebenfalls von der R. J. R. Tobacco Company) und Lucky Strike. Heute ist der Begriff aber vornehmlich unter Pfeifenrauchern und Selbstdrehern bekannt, während die ikonische Mixtur inzwischen sogar als American Blend Liquid bei Dampfern ankommt.

Wie schmeckt ein American Blend?

Die Popularität der Tabakmischung begründet sich zweifelsohne in einem Geschmack, der mit verschiedenen Vorlieben harmoniert. Dies ergibt sich aus der meist dreiteiligen Zusammenstellung. Dabei spielen vor allem hellere Tabaksorten eine Rolle, sodass entsprechende Pfeifentabake beispielsweise ideal für Einsteiger sind.

American Blend Tabakprodukte schmecken in der Breite eher mild bis hin zu leicht süßlich. Komplettiert wird die Mischung durch eine recht würzige Note - allerdings nur in geringem Maße und ohne dominant zu wirken. Davon abgesehen gibt es vielfach Abwandlungen, bei denen American Blend etwa durch Kakao- oder Nussaromen ergänzt werden.

Woraus besteht ein American Blend?

Die grundsätzliche Machart von American Blend Tabak ist mit der traditionellen Rezeptur eines Parfums vergleichbar: eine dominante Basisnote steht im Zusammenspiel mit einer eindrucksvollen Herznote und der Kopfnote als das flüchtige aber besondere Etwas. In eben dieser Reihenfolge sind das bei American Blend folgende Mischungen:

  • 60 % Virginia-Tabak
  • 30 % Burley-Tabak
  • 10 % Orient-Tabak

Gibt es eine genaue Mischung für American Blend?

Während die oben aufgezählten Tabake und ihre jeweiligen Anteile für den ursprünglichen American Blend Tabak zu Beginn des 20. Jahrhunderts stehen, gibt es mittlerweile viele verschiedene Variationen. Wer einen American Blend Tabak kaufen möchte, findet dabei also keineswegs die eine originale Mischung. Stattdessen lohnt es sich, diverse Produkte unterschiedlicher Hersteller zu probieren.

Womöglich kann ein American Blend Aroma auch wesentlich würziger und intensiver ausfallen, weil dafür beispielsweise mehr Orient-Tabak verwendet wurde. Es gibt auch Produkte, bei denen Burley-Tabak den größten Anteil in der Mischung ausmacht, wodurch die grundsätzliche Milde erhalten bleibt, aber dafür auf die dezente Süße der Virginia Tabaksorten verzichtet wird.

Virginia-Tabak

Virginia-Tabak ist zunächst ein Sammelbegriff für alle großblättrigen, hellgelben und süßen, also sehr zuckerhaltigen Tabake. Dieser Tabak kommt aber nicht, wie der Name aussagt, aus Virginia in den Vereinigten Staaten. Virginia-Tabak ist lediglich benannt nach dem US-Bundesstaat Virginia, wo er erstmals kultiviert wurde.

Heute werden überall auf der Welt mehrere hundert Sorten angebaut, jährlich kommen neue hinzu. Virginia-Tabak (wie auch Burley) wächst auf mittelschweren, kräftigen Böden, wie sie in Deutschland zumeist vorkommen. Virginia-Sorten sind heute auch der Hauptanteil der deutschen Tabakproduktion.

Die wichtigsten Sorten von Virginia-Tabak sind:

  • Virginia-Helena, deren Eigenschaften eine helle Farbe und ein niedriger Nikotingehalt sind. Dieser Tabak wird auch hauptsächlich für die American Blend-Mischungen verwendet.
  • Virginia-Gold ist die etwas würzigerer Sorte des Virginia-Tabaks und hat die gleichen Raucheigenschaften wie Virginia-Helena.
  • Virginia-Golta verfügt über eine hohe Blattqualität und gute Resistenzeigenschaften.

Verarbeitung

Virginia-Tabak wird in der Industrie nicht fermentiert, sondern einem abwechselnden Befeuchtungs-, Trocknungs-, Erwärmungs- und Abkühlungsprozess unterworfen. Man nennt dies "Aging" (Altern) und "Redrying" (was der Röstung nahekommt).

Wegen seiner orangegelben Farbe, die er der Heißlufttrocknung verdankt, gehört er zu den helleren Tabaksorten. Außerdem wird er meistens sauciert und aromatisiert (auch „flavoured“ genannt) - also mit einer Zucker- und Aroma-haltigen Lösung getränkt und wieder getrocknet.

Geschmack

Dem Tabak wird durch die aromatischen Substanzen ein besonderer Geschmack und Geruch verliehen. Heutzutage werden dem Tabak, neben natürlichen Aromen wie Rosenblättern, Nelkenholz, Honig oder Melasse, auch chemisch und künstlich hergestellte Aromen beigegeben.

Purer Virginia-Tabak bei Cigarworld

Gerade Pfeifenraucher können die Wirkung von Virginia-Tabak ohne Verschnitt mit anderen Sorten kennenlernen und so dessen speziellen Geschmack kennenlernen. Der Pure Virginia Tabak eignet sich hervorragend als Pfeifentabak für Anfänger. Hier bei Cigarworld gibt es dafür eine Reihe von Produkten. Probieren Sie beispielsweise den etwas dunkleren Black Virginia Pfeifentabak von Rattray’s British Line oder die Meistermischung Pfeifentabak Nr. 88 mit vollreifen Virginia Flakes für Ihre individuelle Komposition.

Burley-Tabak

Burley-Tabak ist gewissermaßen der zentrale Geschmacksträger in den meisten American Blend Mischungen. Burley Tabaksorten haben eine hellbraune bis dunkelbraune Farbe. Dies kommt aus einem Mangel an Chlorophyll zustande. Es handelt sich hier um einen großblättrigen und luftgetrockneten (aircured) Tabak.

Bei Burley-Tabak muss im Detail zwischen zwei Arten unterschieden werden:

  • White Burley-Tabak: eher leicht und süß
  • Kentucky-Tabak: schwerer und kräftiger

Verarbeitung und Geschmack

Durch die Lufttrocknung wird dem Tabak der Zucker größtenteils entzogen. Dadurch erhält er seine charakteristische braune Farbe und einen zigarrenähnlichen Geschmack. Burley-Tabak benötigt schwerere Böden und stärkere Düngung als Virginia-Tabak. Der wohl beste Burley wächst in den USA, Mittelamerika, Malawi und Uganda.

Der Burley-Tabak ist eine der meist verwendeten Tabaksorten für Zigaretten und Pfeifentabak. Diese Tabake werden zwar in der ganzen Welt angebaut, die typischen Anbaugebiete liegen aber in den USA. Hier sind es vor allem Kentucky und Tennessee.

Purer Burley-Tabak bei Cigarworld

In seiner Reinform eignet sich Burley-Tabak ebenso pur zum Rauchen wie auch zur Verwendung für individuelle Mixturen. Bei Cigarworld bieten wir Ihnen dafür eine Reihe von Produkten. Ideal für Sie sind beispielsweise günstige Dosen mit 50g Pfeifentabak wie etwa Pure Burley von Robert McConnell oder No. 1 Burley Blend von House of Smoke.

Orient-Tabak

Die Orient-Tabake bilden den Abschluss in der amerikanischen Mischung und tragen mit den Würz-Tabaken (dunkle Tabaksorten wie Geudertheimer, Kentucky) entscheidend zu den vollen Aromen der Blends bei. Orient-Tabake werden generell gerne zur Verfeinerung und Abrundung verschiedener Tabakprodukte genutzt.

Verarbeitung und Bedeutung

Dieser Tabak gedeiht besonders gut in heißen Gebieten wie der Türkei, Griechenland und dem Nahen Osten. Interessanterweise wachsen Orient-Tabakpflanzen vergleichsweise niedrig, kaum größer als 40 cm, während Virginia-Tabak beispielsweise an bis zu 2 m hohen Pflanzen wächst. Da die Ernte zudem vielfach per Hand stattfindet, gibt es weltweit relativ geringe Produktionsmengen in Relation zu anderen Tabaken.

Die meisten Orientzusätze in heutigen Tabakmischungen stammen übrigens aus China, dem heute weltweit größten Tabakanbauland.

Orient-Sorten gehören zu den vielseitigsten Tabaken überhaupt und bilden auch die Basis für viele verschiedene angenehm aromatische, milde und süßliche Pfeifentabake mit Orient-Flair. Dabei liegt die wichtige Bedeutung des Orient-Tabaks nicht zuletzt in der Harmonisierung des vollen Rauchgeschmacks, wobei sie durch ihren hohen Gehalt an Zuckerstoffen und aromatischen Ölen auch den Abbrand verlangsamen.

Geschmack

Da Orient-Tabake entsprechend ihren Anbauregionen eher dunkler reifen, bieten sie auch tendenziell kräftigere, intensivere und würzigere Geschmacksnuancen. Hinzu kommt außerdem auch eine wahrnehmbare Süße dank der enthaltenen Zuckerstoffe. Der Nikotingehalt ist indes vergleichsweise niedrig.

Orient-Tabak bei Cigarworld

Da Orient-Tabake in relativ geringen Mengen produziert werden, gibt es wenige Endprodukte, die ohne Tabakmischungen auskommen. Zudem würden reiner Orient-Tabak einen recht intensiven Geschmack ohne eine ausgleichende Milde ergeben.

Nichtsdestotrotz finden Sie bei Cigarworld auch die eine oder andere orientalische Mischung. Erleben Sie die würzigen Nuancen im Speziellen etwa mit dem Oriental Square Pfeifentabak von Robert McConnell oder mit dem Pfeifentabak No. 16 Oriental Mixture von House of Smoke.

Häufig gestellte Fragen

Was versteht man unter American Blend Liquid?

Bei Liquids handelt es sich allgemein um die Flüssigkeit, die in E-Zigaretten verdampft wird. Dafür gibt es viele verschiedene Geschmacksrichtungen. American Blend Liquid soll demzufolge den Geschmack klassischer American Blend Tabakmischungen imitieren.

Können die einzelnen Tabake (Virginia, Burley & Orient) auch einzeln geraucht werden?

Jede einzelne Tabaksorte kann grundsätzlich auch einzeln geraucht werden. Zu beachten ist, dass die jeweiligen Aromen und Geschmäckern unter Umständen anders zur Geltung kommen, als in einem Verschnitt. So brennt Virginia-Tabak beispielsweise sehr heiß, was bei purem Genuss mitunter zu einer deutlichen Schärfe führt.


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