Tabaco Negro Cubano – kubanischer Schwarztabak


Die Habanos werden ausschließlich aus kubanischem Schwarztabak, dem Tabaco Negro Cubano, hergestellt.


Was macht diesen Tabak so besonders?

Seit dem 16. Jahrhundert wächst dieser Abkömmling der Tabakpflanze (nicotiana tabacum) auf natürliche Art und Weise auf Kuba. Der Tabak ist nicht nur eine Anbaukultur, sondern Teil des traditionellen, kulturellen, historischen und patriotischen Reichtums der Insel.

Die mittlerweile jahrhundertealte Tradition von Anbau und Verarbeitung des Tabaks auf Kuba macht diesen Tabak und damit die Zigarren aus Kuba so besonders. Dazu kommt natürlich die geographische Lage der Insel, die bestmögliche klimatische Bedingungen für Tabak bietet. Und auch die besondere Beschaffenheit des Bodens ist Grundlage für die einzigartige Qualität und den besonderen Geschmack der Habanos.

Die Qualität der Habanos hängt demzufolge von vier großen Faktoren ab: dem Boden, dem Klima, der Tabaksorte und den Menschen als Land- und Industriearbeiter.


Die Anbauregionen für kubanischen Tabak

Wenn es um kubanische Zigarren, also die Habanos oder im Deutschen “Havannas”, geht, ist auch die Rede von “Vegas Finas de Primera”. Dabei handelt es sich um Tabakpflanzen aus den vom kubanischen Tabakinstitut bestätigten besten Anbauregionen für Tabak. Dies sind das Vuelta Abajo, die Semi Vuelta, die Partido und die Vuelta Arriba.

Vuelta Abajo

Im Westen der Insel, in der Provinz Pinar del Río,  liegt die Region Vuelta Abajo. Dank idealer Regenmenge, Bodenbeschaffenheit und Temperaturbedingungen ist sie die einzige, in welcher alle nötigen Tabaksorten für Habanos angebaut werden - inklusive der Deckblätter.

Semi Vuelta

Ebenfalls im Westen der Insel, aber etwas östlich der Vuelta Abajo, liegt das Anbaugebiet der Semi Vuelta. In dieser kleinen Region werden vor allem die Deck- und Einlageblätter der Havannas erzeugt, wobei nur einige wenige Prozent des gesamten Gebietes für Tabakpflanzen genutzt wird. Außerdem gibt es hier Pflanzenschulen, deren Setzlinge später auch in andere Gebiete kommen.

Partido

Noch einmal östlich der Semi Vuelta und damit direkt südwestlich der kubanischen Hauptstadt Havanna liegt das Anbaugebiet Partido. Bereits im 17. Jahrhundert wurde hier Tabak angebaut und heute ist Partido ein geschützter Begriff. Hergestellt werden hier fast ausschließlich Deckblätter für die Zigarren.

Vuelta Arriba

Mit Vuelta Arriba werden genau genommen zwei Regionen zusammengefasst: Die Remedios im Zentrum der Insel sind das größte und älteste Anbaugebiet Kubas, während im Oriente (Osten) zwar ebenfalls Tabak angebaut, dieser jedoch nicht für Havannas genutzt wird. Letzteres ist im Übrigen auch das Gebiet, in dem Columbus 1492 erstmals Kuba betrat.

 

Geschichte und Entwicklung kubanischer Tabak-Samen

Anfang des 20. Jahrhunderts untersuchten unabhängige kubanische Pflanzen-Experten die große Vielfalt von Pflanzenstämmen, die man für den tabaco negro cubano verwendete. Dabei sollte erforscht werden, wie man Tabake mit dem klassischen kubanischen Geschmack liefern kann. Ein weiterer Grund für die Untersuchungen war, die Tabakpflanzen vor Schädlingen zu bewahren beziehungsweise widerstandsfähiger zu machen. Daraus entstand 1907 der Tabak-Samen namens Tabaco Habanensis. Die unabhängige Forschung wurde die nächsten dreißig Jahre fortgesetzt.

Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Marke Montecristo geschaffen. Durch den Zukauf der existierenden Marken Por Larranaga und H.Upmann wurden sie der führende Hersteller von Habanos. Gleichzeitig hatte sich die kubanische Zigarrenindustrie entschlossen, die Forschung an den Tabak-Samen zu übernehmen. Dazu wurde 1937 in San Jose y Martinez die erste Forschungs- und Versuchsstation gegründet.

Ein schnelles Ergebnis war bereits vier Jahre später zu vermelden. Mit der verbesserten Samenart namens Criollo, die seitdem die Grundlage aller genehmigten Samen für den Anbau von kubanischen Zigarren ist. Kurze Zeit später wurde eine weitere, verbesserte Abart namens Corojo entwickelt. Dieser Samen wird speziell für den Anbau von Deckblättern verwendet. Seinen Namen verdankt diese Samenart der Pflanzung seiner ersten Erprobung.

Aufgaben und Ergebnisse des Forschung-Institutes

Die weitere Forschung und Verbesserung der Tabak-Samen hat das Ziel, die Produktion abzusichern und die Qualität des originalen und zertifizierten Samens zu garantieren. Das Hauptziel der verschiedenen Forschungsprojekte ist die nachhaltige Steigerung einer qualitativ guten Ernte bei gleichzeitiger Senkung der Produktionskosten. Dazu gehört auch die Erweiterung der Anbauflächen.

Weiterhin soll die Forschung natürlich die Widerstandsfähigkeit der Tabakpflanzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen hervorbringen. Denn selbstverständlich hat die Tabakpflanze auch natürliche Feinde. Dazu zählen unter anderem die Luftverschmutzung durch Ozon (Umweltnekrose) und der blaue Schimmelpilz, auch Tabakblauschimmel genannt. Dieser Pilz ist eine Form der Falschen Mehltaue und gilt als eine der wirtschaftlich bedeutendsten Krankheiten der Tabakpflanze.

Aufgrund dieser Forschungen mithilfe konventioneller Methoden der Kreuzung zwischen den Sorten und der Auslese wurden bereits neue Sorten entwickelt. Aus diesen Forschungsprojekten konnten die Sorten Habana 92, Habana 2000, Criollo 98 und Corojo 99 gewonnen werden, die in landwirtschaftlicher und kommerzieller Hinsicht eine sehr hohe Qualität aufweisen. Dies sind die vier schwarzen Tabaksorten, auf denen die Produktion der Havanna-Zigarre in Kuba beruht.

Allen Hybrid-Sorten ist gemein, dass sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind und zusätzliche Blätter haben, die nicht blühen. Ein weiteres Ergebnis des Forschungs-Institutes ist die Einführung einer Technologie für die Produktion von Jungpflanzen in Pflanzschulen. Diese Technologie soll den Ertrag pro Beet verdreifachen. Mittlerweile gibt es auf Kuba vier Forschungsstationen, die in den Tabakanbaugebieten zur Kontrolle des Saatguts eingesetzt werden.


Wie entsteht der einzigartige Geschmack kubanischer Zigarren?

Die besondere Qualität kubanischer Zigarren ist heutzutage sowohl unter Aficionados als auch in der Allgemeinheit wohlbekannt. Nicht zuletzt auch Film und Fernsehen haben für ein ganz spezielles Image der Havannas gesorgt. Künstlich erzeugt ist diese Wertschätzung allerdings keineswegs. Vielmehr gilt der kubanische Schwarztabak weltweit als absolutes Premiumprodukt. Es ist aber vor allem auch der Umgang und die Verarbeitung des Tabaks bis hin zur originalen Havanna Zigarre, wodurch eben jenes einzigartige Raucherlebnis entsteht.

Bei Habanos wird oft auf das Qualitätsmerkmal “totalmente a mano” hingewiesen. Gemeint ist damit die einhundertprozentige Handarbeit, mit der die Zigarren hergestellt werden. Der Korrektheit halber muss jedoch erwähnt sein, dass es sich vielfach eher um “hecho al mano” handelt - um teilweise Handarbeit. In der Regel bedeutet dies aber, dass beispielsweise eine Wickelmatte genutzt wird. Eine maschinelle Fertigung findet indes keineswegs statt. Selbst bei der Ernte wird sorgsam jedes einzelne Tabakblatt auf Reife geprüft und letztlich von Hand gepflückt.

Hinzu kommt schließlich, dass kubanischer Schwarztabak eine etwas höhere Feuchtigkeit hat als die meisten anderen Sorten. Daraus ergibt sich ein einzigartiges Qualitätsmerkmal der Habanos: sie besitzen Reifepotential. Im Humidor, bei der richtigen relativen Luftfeuchtigkeit gelagert, vermögen kubanische Zigarren über Jahre hinweg ihr Aroma bis zur Vollendung zu entfalten. Daher erfreuen sich ältere, gereifte Habanos großer Beliebtheit.


Die verschiedenen Sorten kubanischen Tabaks

Wie schon oben erwähnt, sind einige der Anbaugebiete auf Kuba auf die Herstellung bestimmter Tabaksorten bzw. Tabakblätter spezialisiert. Das ist von entscheidender Bedeutung, da die einzelnen Bestandteile einer Zigarre auch unterschiedliche Eigenschaften der Blätter erfordern:

  • Volado: Dies sind die Blätter aus dem unteren Teil der Pflanze. Da sie relativ wenig Sonne bekommen, sind sie auch die mildesten Tabakblätter und bekannt für ihre gute Brennbarkeit, weshalb sie oft als Deck- und Umblätter verwendet werden.

  • Seco: Diese Blätter aus dem Mittelteil der Pflanze haben eine mittlere Stärke und sind häufig Bestandteil der Einlage einer Zigarre. Die Menge der Seco Blätter bestimmt zu großen Teilen, wie stark oder mild eine Havanna ist.

  • Ligero: Die Blätter am obersten Teil der Pflanze bekommen logischerweise am meisten Sonne ab und werden deshalb zu den kräftigsten und stärksten Blättern mit viel Aroma. Somit tragen sie zu einem schärferen Geschmack einer Zigarre bei. Besonders starke Havannas haben entsprechend einen höheren Anteil an Ligero Blättern.

Zu dieser grundlegenden Unterscheidung einzelner Tabaksorten kommen schließlich noch die Eigenschaften der zwei bereits beschriebenen kubanischen Tabakpflanzen hinzu: Die Corojo-Pflanze wird aufgrund des weniger intensiven Geschmacks hauptsächlich für Deck- und Umlageblätter verwendet, während die eher kräftigere Criollo-Pflanze beste Eigenschaften für die inneren Teile einer Zigarre bietet - hier speziell die Ligero-Blätter.


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