Cohiba - Fidel Castros Zigarren
Totgesagte leben länger - und so war es auch im Fall Fidel Castros: Bevor der kubanische Revolutionsführer im November 2016 tatsächlich starb, war sein vermeintlicher Tod bereits hunderte Male durch die Medien gegangen. Allerdings überlebte er nicht nur manchen US-Präsidenten, sondern auch zahlreiche Attentate - angeblich sollen dabei sogar vergiftete Zigarren im Einsatz gewesen sein. Wohl kaum ein Politiker war mit diesem Genussmittel so sehr verbunden wie Fidel. Dass er selbst Zigarrenliebhaber war, ist müßig zu erwähnen – doch wie kam es dazu, dass es ausgerechnet Cohibas waren?
Anfangs waren die Cohiba-Zigarren nur Besuchern gestattet, die im Namen der Diplomatie den Inselstaat besuchten. Das ist natürlich schon länger nicht mehr so, ebenso wie der kalte Krieg über Kuba inzwischen Geschichte ist. Fidel, Bauernsohn spanisch-kubanischer Abstammung, schlug zunächst einen wenig elitären, katholisch geprägten Bildungsweg ein, der ihn schließlich zu einem Jurastudium an der Universität Havana führte. Hier traf er auf einen vorherrschenden politischen Geist, der zwischen Anti-Imperialismus und Rebellion schwankte. Eine erste politische Kandidatur verlief im Sande, wenn auch eine öffentliche Rede wegen ihres regierungskritischen Tonfalls für Schlagzeilen sorgte. Erst mit seinem Beitritt der Party of the Cuban People (Partido Ortodoxo) nahm seine Karriere Fahrt auf. An der Seite des Spitzenkandidaten Chibá mit reformpolitischem Zielen plädierte Fidel Castro mit dem nötigen, verführerischen Charme für soziale Gerechtigkeit und das rare Gut der Ehrlichkeit. Nach Chibás Niederlage und Spannungen zwischen Studenten und Politik, die sich gewaltsam entluden und Todesdrohungen gegen Castro zur Folge hatten, sowie verschiedenen Aktionen in den 1940er Jahren, stand er lange an der Spitze der Studentenbewegung. Erst mit dem Abtreten des Präsidenten Grau und dem Nachfolger Socarras vollzog Fidel Castro im Zuge seiner Beschäftigung mit Marx, Engels und Lenin den Wandel zum expliziten Kommunisten. In den nachfolgenden Jahrzehnten war er beim Establishment als Radikaler verschrien und ging nach einer Gefängnisstrafe über zum Guerilla-Krieg. Ende der 50er Jahre gelang es dem bewaffneten Widerstand, eine Übergangsregierung zu formen, unter der es auch zu den Hinrichtungen hunderter politischer Gegner kam, die er als berechtigt ansah. In den nachfolgenden Jahren festigte er seine Position als Regent und wehrte Invasionsversuche der Vereinigten Staaten erfolgreich ab, um schließlich in eine ruhigere Phase zu gleiten.
Zehn Jahre vor seinem Tod übergab der heitlich schwer angeschlagene Fidel die Staatsgeschäfte an seinen Bruder Raùl. Langsam begann die Öffnung des einst gen Westen abgeschotteten Landes: Ausländische Produkte erreichten die Insel, die Rolling Stones spielten in Havana und sogar Obama kam, als erster amerikanischer Präsident nach fast 90 Jahren. Doch Fidel blieb weiterhin aktiv, schrieb Kommentare, hielt Reden, und nicht wenige Beobachter sahen in ihm nach wie vor die bestimmende politische Kraft Kubas.
Fotos vom Krankenlager zeigten ihn im Jogging-Anzug: Er hatte die Uniform des Comandante gegen eine Adidas-Montur eingetauscht. Nichts hätte symbolhafter den Wandel Kubas darstellen können als der sieche Fidel in westlicher Markenkleidung. Nach seinem Tod schrieb die deutsche Presse, das Label mit den drei Streifen habe eines seiner bekanntesten Modells verloren. Mit großer Berechtigung ließe sich dies auch über die Cohiba sagen, denn nichts ist so sehr zum Inbegriff der Havana geworden wie Fidels Lieblingszigarre.
Marke Cohiba
Fidel Castro bekam 1963 von Bienvenido Perez, dem Chef seiner Leibwache, eine Zigarre angeboten. Sie schmeckte ihm so gut, dass er ihn bat, den Kontakt zu ihrem Roller herzustellen. Diese Zigarren wurden kurzerhand seine Favoriten. Ab 1964 verschenkte Fidel sie an Diplomaten und Staatsoberhäupter, die ihn besuchten. Sie wurden mit Bauchbinden versehen, die jeweils den Namen des Beschenkten trugen. Als diplomatisches Geschenk bekannt, ergab sich schnell ein Kult um die Puros, und sie erhielten 1966 offiziell den Namen Cohiba. Die Produktion zog im darauffolgenden Jahr in die bekannte El Laguito-Fabrik um, wo sie heute noch hergestellt werden. Dem Gründungsjahr zu Ehren bekam die Edicion Limitada aus dem Jahr 2011 die Bezeichnung Cohiba Edición Limitada 1966. Erst ab 1982 kamen Normalsterbliche in den Genuss der Cohiba Zigarre, und sie wurden im Handel lanciert.
Cohiba Lineas
Die klassische Linie Cohiba Linea Classica wurde 1992 durch die Linea 1492 ergänzt. Sie stellt eine Hommage an die Entdeckung Amerikas dar und umfasst die Formate Siglo I bis VI. Im Jahr 2007 kam die Linea Maduro 5 auf den Markt. Die Besonderheit dieser Serie ist, dass die verwendeten Maduro Deckblätter 5 Jahre gereift sind. Eine weitere Serie und somit die 4. wurde im Jahr 2010 in den Markt eingeführt. Die Cohiba Behike Serie mit ihren 3 Zigarrenformaten. Aufgrund der Auswahl dieser erlesenen Tabake wird jedes Jahr nur eine begrenzte Stückzahl produziert.
Cohiba Guayasamin Humidor
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