Sind kubanische Zigarren illegal?
In den Vereinigten Staaten von Amerika waren und sind teilweise noch heute kubanische Zigarren illegal. Bei uns ist dies glücklicherweise nicht der Fall – dies galt nämlich bis vor kurzem nur für die Vereinigten Staaten Amerikas, die mit einem uneingeschränkten Embargo seit den 60er Jahren umzugehen haben. Ein Embargo bedeutete nämlich in diesem Fall ein Importverbot von Waren jeglicher Art in besagtes Land, und dadurch auch von Zigarren. Ein vollständiges Exportverbot für die USA nach Kuba bestand ebenfalls, ist aber für die Zigarrenfrage nicht relevant.
Embargo per Gesetz festgeschrieben
Die Regierung der USA unter Kennedy vermittelte mittels eines Präsidentenerlasses am 1962 das Embargo. Zuvor schon führte die Regierung aufgrund der politischen Lage und der angespannten Beziehung zwischen den beiden Staaten ein Verbot des Waffenexports und eine Reduzierung des Zuckerimports ein. Der Erlass war auch eine Reaktion auf die zunehmende Orientierung Kubas an der Sowjetunion, was den kalten Krieg verschärfte.
Kurz bevor das Embargo wirksam wurde, soll J. F. Kennedy persönlich 1200 kubanische Zigarren der Marke Petit-H.-Upmann für seinen eigenen Gebrauch beschaffen lassen haben. 1992 wurde das Gesetz durch den Cuban Democracy Act, auch Torricelli Act genannt, erstmals rechtskräftig, denn durch den Präsidentenerlass hatte es vorher einen anderen Rechtsstatus. 1996 als Reaktion auf den Abschuss der Flugzeuge der Freiwilligenorganisation Brothers to the Rescue wurde es im Helms-Burton-Act verschärft, in dem strafrechtliche Verfolgung inklusive Einreiseverbot drohte, falls ein amerikanisches Unternehmen nachweislich Handel mit Kuba trieb.
Da es in der menschlichen Natur liegt, weckte gerade dieses Verbot die Nachfrage nach kubanischen Puros. Oftmals war man verwundert wie groß der Absatz an kubanischen Zigarren in Canada ist. Man kann nur vermuten, wie viele davon über die Grenze in die USA gingen und immer noch gehen. Angeblich soll es auch vereinzelte Tabakwarenhändler geben, die Cohibas und Partagas aus Kuba unter der Ladentheke führen.
Doppelter Markenschutz - Montecristo aus der Dominikanischen Republik?
Das Embargo führte zu dem aberwitzigen Zustand, dass Unternehmen kubanische Marken einfach ein zweites Mal in den Staaten rechtlich schützen ließen. So wurde es möglich, mit dieser dubiosen Methode unter demselben Namen Zigarren anzupreisen und zu verkaufen. Diese werden vorwiegend auf der Dominikanischen Republik produziert. Jahrelang prozessierte Kuba dagegen, jedoch ohne Erfolg, da die amerikanischen Gerichte die Markenrechte und Forderungen Kubas nicht akzeptierten.
Auflockerung des Verbots
2009 wurde das Embargo zum ersten Mal aufgelockert, und jüngst ein zweites, für den Zigarrenhandel entscheidendes Mal. Tabakwaren im Wert von bis zu 100$ dürfen seit dem 16. Januar 2015 in die Staaten eingeführt werden.
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