Ein Riss auf dem Deckblatt der Zigarre - Die Ursachen
Neben farblichen Veränderungen an der Oberfläche einer Zigarre kann es auch zu Rissen des Deckblatts kommen. Dabei liegt nicht zwingend ein Fertigungsmangel vor, denn Risse entstehen überwiegend bei der Lagerung. Zigarren sind Naturprodukte, und so setzt sich ihr Reifungsprozess nach der Produktion fort. In der Tat gewinnen optimal gelagerte Zigarren mit der Zeit noch zusätzlich an Qualität, während sie umgekehrt Schaden nehmen, wenn sie nicht fachgerecht aufbewahrt werden.
Gründe für die Entstehung von Rissen im Deckblatt
Trocknet ein Deckblatt zu sehr aus, entweichen die enthaltenen Öle und es wird brüchig. Wenn die Zigarre anschließend hoher Feuchtigkeit ausgesetzt ist, dehnen sich die Tabake von Einlage und Umblatt stark aus, und es kann zu Rissen des Deckblatts kommen. Betroffen sind besonders häufig Deckblätter mit feinerer Struktur; die Risse treten meist in der Mitte oder am Brandende auf. Auch das Rauchverhalten ist entscheidend: Ist eine Zigarre womöglich etwas zu trocken und wird sehr schnell geraucht, erhitzt sie – was ebenfalls zu Rissen führen kann.
Die Mehrzahl von Rissen am Brandende entsteht bei Zigarren, die nicht in Zellophan verpackt werden, was in der Regel Habanos sind. Dabei handelt es sich um Transportschäden: Die Brandenden der unverpackten Zigarren sind nicht ausreichend gegen äußere Erschütterungen der Kiste geschützt. Gewiss sind diese Risse unschön. Aber wäre es nicht ein unverzeihlicher Stilbruch, würde man von den Kubanern erwarten, dass sie ihre Habanos, um sie für den Transport zu sichern, fortan in seelenlose Kunststofffolie einwickeln?
Risse im Deckblatt behandeln
Wie man Rissen begegnet, hängt vor allem von ihrer Art ab: Sofern nur das Deckblatt beschädigt, das Umlageblatt hingegen intakt ist, bedeutet dies keine Einschränkung. Und wenn bloß das Brandende betroffen ist, kann man ganz gelassen bleiben und die Zigarre zu Ende rauchen. Gefällt es Ihnen optisch nicht, können Sie das Ende selbstverständlich auch abtrennen. Doch Vorsicht: Wer sich dafür entscheidet, sollte sich unbedingt vor Augen halten, dass dies einen Eingriff in die gewollte Charakteristik der Zigarre darstellt und ihr eigentliches Aroma dadurch verfälscht wird.
Zigarrenkleber zur Reparatur von Rissen
Ist man mutig, kann man auch selbst Hand anlegen: Mit Zigarrenkleber und vielleicht einem übrig gebliebenen Stück Tabak lassen sich kleinere Risse flicken. Und wer der Versuchung erliegt, sich selbst einmal als Torcedor zu betätigen, kann versuchen, das Deckblatt zu wechseln.Zugegeben: In Eigenregie zu reparieren ist eine Herausforderung, die durchaus ihren Reiz hat. Doch vor allzu großer Experimentierfreude sei gewarnt, denn das Zigarrenrollen ist ein kniffliges Handwerk, das nicht nur großes Geschick, sondern vor allem jahrelange Übung voraussetzt. Außerdem haben wohl die wenigsten zufällig ein passendes Deckblatt als Ersatz parat.
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